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Freitag, 16. November 2018

Wer nicht spurt ist ein Nazi

Über den hervorragend gemachten Dokumentationsfilm "Der Bauer und sein Klima" haben wir an dieser Stelle bereits vor einem Jahr berichtet. Hier bringen wir ein Interview mit seinem Macher Marijn Poels. Der davon berichtet, mit welchen Reaktionen er zu tun hatte. Zumal es neben viel Zustimmung auch Kritik gab. Damit hätte er kein Problem gehabt. Aber mit der Aggressivität, die ihm fallweise entgegenschlug, damit hatte er zunehmend persönliche Probleme. Sodaß er sich für einige Zeit aus der Öffentlichkeit zurückzog, um sich zu schützen. 

Man kann das Thema in unseren Ländern nicht einfach frei diskutieren. Es ist schwer dogmatisiert. Ihm, der früher immer als Linker galt (und das ja eigentlich ist), wurde natürlich auch unterstellt, Nazi zu sein. Nur, weil er es wagte, ganz offen Fragen zu stellen und zu zeigen, was er sah, was ist. Und das ist auch die für ihn überraschende Feststellung, daß die Klimaforschung extrem politisiert ist. Wofür er früher so gelobt wurde - eine kritische Herangehensweise - wird ihm nun negativ ausgelegt.

Insgesamt fiel ihm auf, daß die Klimakatastrophik ein riesiges Geschäftsfeld geworden ist, wo sich viele bedienen. Und das die Landwirtschaft dramatisch verändert hat. Nicht zum Guten. Die sogenannte "grüne Wende" in der Energiewirtschaft ist gar nicht so grün, wie sie sich ausgibt. Unter anderem hat sie die Folge riesiger Monokulturen und durch die Subventionspolitik wird jede herkömmliche Landwirtschaft regelrecht ausgerottet. Der Bauer ist zum Energielieferanten geworden, er liefert gar keine Lebensmittel mehr. Die Energiewende (die Poel als notwendig ansieht) hat das Ergebnis gebracht, daß man über das Thema nicht einmal mehr reden kann. 

Deshalb hat sich der Themenkreis, mit dem er sich in seinen nächsten Arbeiten - er will den Klimafilm als erste Teil einer Trilogie nehmen - befassen will, verschoben. Es sieht nun als Problem, daß wir in einer Gesellschaft leben, in der "zu habende" Sichtweisen so dogmatisch behandelt werden, daß selbst im alltäglichen Leben jede abweichende Meinung unterdrückt wird.

Selbstverständlich hätte er auch den Fürsprechern für eine Klimakatastrophe mehr Filmzeit eingeräumt. Aber ziemlich überraschend hat ihm das Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung, das mit seinem (ehemaligen) Chef Schellnhuber über Jahrzehnte wortführend in der Debatte war, jedes Gespräch verweigert.

Rein sachlich machte ihm am meisten zu schaffen, daß sein Film von sämtlichen Medien ignoriert wurde. Damit ist es schwer, mehr Öffentlichkeit zu generieren. In den Medien herrscht in seinen Augen eine seltsame Übereinstimmung, nur einseitig alarmistisch über das Thema zu berichten. Sie wollen Meinung bilden, nicht die Information dafür liefern, daß sich die Menschen ihre Meinung selbst bilden. Ein Zugang wie Poels ihn hier (wie immer) gepflegt hat - offen für alle Seiten zu sein - wird überall als "rechts" gesehen, und damit als gefährlich. Darüber hinaus wurde ihm glatt unterstellt, daß er von der Ölindustrie finanziert werde.








*141018*