Teil 3)
Sollte
es aber dennoch gelingen, einen Staat (in einem Krieg unter Staaten) zu
besiegen, zerfällt dort die staatliche Ordnung - und wir haben es ab
sofort mit einer Kriegsführung der Vierten Generation zu tun. Und dann
haben wir weit mehr Probleme als uns der Staat gemacht hat, den wir
gerade bekämpft haben. Es macht also überhaupt keinen Sinn, STAATEN in
KRIEGEN zu bekämpfen! In dem Sinn, als im Fall des Sieges deren
Ordnungssystem verloren geht.
Aber nur Israel ist
dabei, das zu begreifen. Denn es hat seine wahren, gefährlichen Feinde
in den zahllosen Gruppierungen erkannt, die überall in den quasi
besiegten Staaten rundum entstanden sind. Die sklerotischen Staaten, die
das Land heute umgeben, sind ja gar keine Gefahr. Im Gegenteil, sie
sind notwendige Alliierte.
Was uns also fehlt ist genau
das: Wir können aufhören, uns auf einen Krieg zwischen Staaten
vorzubereiten. Stattdessen sollten wir uns mit Allianzen beschäftigen,
die den Feind in Gruppierungen erkennen, die keine Staaten sind und alle
gleichermaßen bedrohen weil ortlos sind. In zwischenstaatlichen
Kriegen verlieren alle, auch die vermeintlichen Sieger.*
Deshalb
ist es für Lind grotesk, daß die USA auf eine Auseinandersetzung mit
Rußland und China hinarbeiten. Denn gerade diese Länder können am
meisten FÜR die USA tun. Bleiben sie starke Ordnungsgeber für
geographische Räume, verhindern sie auch die Entstehung solcher
Gruppierungen. Denn deren Existenz ist nicht in ihrem Interesse.
Übrigens:
Was der amerikanische Strategie-Philosoph da sagt, zeigt sich
tatsächlich ganz real in der Ukraine. Glaubt der Leser wirklich, daß die
Gruppierungen, die dort bereits - mangels Stärke einer Zentralmacht,
eines starken Staates! - entstanden sind und weitgehend "auf eigene
Rechnung" und mit ganz eigenen Zielen die Kämpfe im Osten führen, im
Sinne der USA oder der NATO agieren? Wenn, dann benützen sie deren
Armeen und Waffen doch nur, um ihre eigenen Interessen zu nähren. Sind
diese erreicht, haben USA wie NATO - natürlich auch Rußland - einen
nicht besiegbaren Dauerfeind. Siehe ... Afghanistan. Siehe ... Irak.
Siehe .... Libyen. Siehe ... Somalia und Eritrea.
Wie
kann man aber die USA zum Umdenken bringen? Da wäre einmal die
Möglichkeit, ihnen den Geldhahn zuzudrehen. Nur - das ist ja bereits
geschehen. Die USA sind ja definitiv pleite, und halten sich nur noch
mit Krediten am Leben. Die es schon für seine gesamte normale Politik
aufnehmen muß. In diesem System spielt die Armee aber nicht mehr die
Rolle, alles abzusichern! Es ist nur die größte
Wohlfahrtsproduktionsgesellschaft, die sich ein Land jemals geleistet
hat. Denn militärischen Sinn hat sie nicht. Die sich die USA aber gar
nicht mehr leisten kann.
Ab dem Moment, wo das Geld
ausgeht, ist das Establishment und der "Deep State" aber in einem
mittelschweren Dilemma. Denn sie funktionieren nur, wenn sie viel viel
Geld haben und zu verteilen haben. Ihre Art zu existieren beruht
auf viel Geld, sie sind in sich eine eigene Welt, die nur von der
Wirklichkeit "da draußen" lebt. Die aber aufgehört hat, zu existieren.
Die Melkkuh ist gestorben, sozusagen.
Morgen Teil 4)
*131018*