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Freitag, 9. November 2018

Ein Rückschritt, der bereits angelegt war (3)

Teil 3)




Sollte es aber dennoch gelingen, einen Staat (in einem Krieg unter Staaten) zu besiegen, zerfällt dort die staatliche Ordnung - und wir haben es ab sofort mit einer Kriegsführung der Vierten Generation zu tun. Und dann haben wir weit mehr Probleme als uns der Staat gemacht hat, den wir gerade bekämpft haben. Es macht also überhaupt keinen Sinn, STAATEN in KRIEGEN zu bekämpfen! In dem Sinn, als im Fall des Sieges deren Ordnungssystem verloren geht.

Aber nur Israel ist dabei, das zu begreifen. Denn es hat seine wahren, gefährlichen Feinde in den zahllosen Gruppierungen erkannt, die überall in den quasi besiegten Staaten rundum entstanden sind. Die sklerotischen Staaten, die das Land heute umgeben, sind ja gar keine Gefahr. Im Gegenteil, sie sind notwendige Alliierte.

Was uns also fehlt ist genau das: Wir können aufhören, uns auf einen Krieg zwischen Staaten vorzubereiten. Stattdessen sollten wir uns mit Allianzen beschäftigen, die den Feind in Gruppierungen erkennen, die keine Staaten sind und alle gleichermaßen bedrohen weil ortlos sind. In zwischenstaatlichen Kriegen verlieren alle, auch die vermeintlichen Sieger.*

Deshalb ist es für Lind grotesk, daß die USA auf eine Auseinandersetzung mit Rußland und China hinarbeiten. Denn gerade diese Länder können am meisten FÜR die USA tun. Bleiben sie starke Ordnungsgeber für geographische Räume, verhindern sie auch die Entstehung solcher Gruppierungen. Denn deren Existenz ist nicht in ihrem Interesse.

Übrigens: Was der amerikanische Strategie-Philosoph da sagt, zeigt sich tatsächlich ganz real in der Ukraine. Glaubt der Leser wirklich, daß die Gruppierungen, die dort bereits - mangels Stärke einer Zentralmacht, eines starken Staates! - entstanden sind und weitgehend "auf eigene Rechnung" und mit ganz eigenen Zielen die Kämpfe im Osten führen, im Sinne der USA oder der NATO agieren? Wenn, dann benützen sie deren Armeen und Waffen doch nur, um ihre eigenen Interessen zu nähren. Sind diese erreicht, haben USA wie NATO - natürlich auch Rußland - einen nicht besiegbaren Dauerfeind. Siehe ... Afghanistan. Siehe ... Irak. Siehe .... Libyen. Siehe ... Somalia und Eritrea.

Wie kann man aber die USA zum Umdenken bringen? Da wäre einmal die Möglichkeit, ihnen den Geldhahn zuzudrehen. Nur - das ist ja bereits geschehen. Die USA sind ja definitiv pleite, und halten sich nur noch mit Krediten am Leben. Die es schon für seine gesamte normale Politik aufnehmen muß. In diesem System spielt die Armee aber nicht mehr die Rolle, alles abzusichern! Es ist nur die größte Wohlfahrtsproduktionsgesellschaft, die sich ein Land jemals geleistet hat. Denn militärischen Sinn hat sie nicht. Die sich die USA aber gar nicht mehr leisten kann.

Ab dem Moment, wo das Geld ausgeht, ist das Establishment und der "Deep State" aber in einem mittelschweren Dilemma. Denn sie funktionieren nur, wenn sie viel viel Geld haben und zu verteilen haben. Ihre Art zu existieren beruht auf viel Geld, sie sind in sich eine eigene Welt, die nur von der Wirklichkeit "da draußen" lebt. Die aber aufgehört hat, zu existieren. Die Melkkuh ist gestorben, sozusagen.

Morgen Teil 4)




*131018*