Die
Sendung von Markus Lanz lief zwar schon 2011, aber die Aussagen, die
hier von Ernst Prost und Dirk Müller getroffen werden, sind nach wie vor
interessant, denn geändert hat sich nichts. Das betrifft auch die
Analysen der Vorgänge um Geld und Zinsen. In denen vor allem der
Unternehmer Prost zu Hochform aufläuft. Der eben weiß, daß Geld nur dann
Sinn hat, wenn es den produktiven Prozessen dient wie entstammt. Und
als solcher ist auch der Konsum ein produktiver Prozeß, weil letztlich
alles in der Arbeit gründet. Also in einem Humanum gründet - dem
menschlichen Selbstvollzug als Beziehungswesen.
Dem
steht der Zins gegenüber, den Prost richtigerweise als "unproduktives
Einkommen" bezeichnet, weil Geld steril ist, sich nicht "vermehrt". Was
alles also immer zu Lasten der Arbeitenden geht, damit jeden
Wirtschaftsprozeß belastet weil Produktivität entzieht. Abgesehen vom
eigentlichen, ethisch-prinzipiellen Problem: Zinsen sind ein
mathematischer Vorgang, der von jeder Lebensrealität, die immer ein
Wechselspiel von Glück und Unglück, von Erfolg und Unbill ist,
abgekoppelt ist. Aber aus dieser letztlich nie ganz beherrschbaren
Lebensrealität bestritten werden muß. Ein Schuldner kommt dadurch
unausbleiblich unter Druck und Herrschaft eines Zinsen verlangenden
Kreditgebers. Zinsen (und nicht nur Zinseszinsen, das verschwimmt im
Talk ein wenig - Zinseszinsen verschlimmern nur noch mehr dieses
Problem) können - KÖNNEN - deshalb auf Dauer NICHT erwirtschaftet
werden.
Deshalb
ist nur jene Kreditvergabe ethisch gerechtfertigt (und auch die Kirche
hat bis zum heutigen Tag die Zinsnahme als Todsünde klassifiziert, nur
spricht seltsamerweise niemand davon), in der sich der Kreditgeber am
Lebens- und Investitionsrisiko des Kreditnehmers voll gleichberechtigt
beteiligt. (Zinsen sind dann also nur der Anteil am Gewinn.) Oder
anstelle eines Kredits ein Geschenk (etwa in Notlagen) moralisch
geboten ist. Alle anderen Formen von Kredit sind unmoralisch. Sie
finanzieren nämlich in jedem anderen Fall eine Unmoral, die immer zu
Lasten des Gemeinwohls (neben dem Individualwohl) geht und der
Unfreiheit dient.
Seltsam ist freilich die Aussage von Müller, daß Geld prinzipiell aus Schulden käme. Denn das ist schlichtweg falsch. Er kann nur die zusätzliche Geldschöpfung der Nationalbanken (also die "Münzschneiderei", um es beim alten Namen zu nennen) meinen. Dafür stehen tatsächlich die Bürger als Gegengewicht gegen das vom Staat verteilte Geld.
Geld an sich ist aber das Äquivalent zu Ware, zu Leistung, zu Wert. Daraus ist es entstanden. Es hat den reinen Warentausch als Zahlungsform aus verschiedenen Gründen nur abgelöst, flexibler gemacht, was keineswegs prinzipiell abzulehnen ist. Wobei auch Schulden dasselbe sind, nur sind die Werte zediert und erst in der Zukunft als Verpflichtung zu schaffen. (Woraus sich der Knechtschaftscharakter von Schulden ergibt.) Wenn man das begreift, erkennt man die Zutreffendheit der Argumente von Prost sogar umso mehr.
Seltsam ist freilich die Aussage von Müller, daß Geld prinzipiell aus Schulden käme. Denn das ist schlichtweg falsch. Er kann nur die zusätzliche Geldschöpfung der Nationalbanken (also die "Münzschneiderei", um es beim alten Namen zu nennen) meinen. Dafür stehen tatsächlich die Bürger als Gegengewicht gegen das vom Staat verteilte Geld.
Geld an sich ist aber das Äquivalent zu Ware, zu Leistung, zu Wert. Daraus ist es entstanden. Es hat den reinen Warentausch als Zahlungsform aus verschiedenen Gründen nur abgelöst, flexibler gemacht, was keineswegs prinzipiell abzulehnen ist. Wobei auch Schulden dasselbe sind, nur sind die Werte zediert und erst in der Zukunft als Verpflichtung zu schaffen. (Woraus sich der Knechtschaftscharakter von Schulden ergibt.) Wenn man das begreift, erkennt man die Zutreffendheit der Argumente von Prost sogar umso mehr.
Morgen Teil 2) Weiterer Widerspruch
*191018*