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Freitag, 27. März 2020

Honi soit qui mal y pense (2)

*Teil 2) Zu Norditalien - Kleiner Grundkurs
in der Geschichte des Kapitalismus



*Die Kultur- und Wirtschaftsgeschichte zeigt, daß weltweit Wohlstand und Reichtum auf Herstellung wie Handel von Textilien aufgebaut ist. Deren Wurzeln bis hinein in Landwirtschaft und Chemische Industrie - Stoffe und Fasern! - reichen. Sie entwickelt sich überall in derselben Dynamik einer Internationalisierung, aufgrund immer noch hoher Handarbeitsgrade zu niedrigen Löhnen und hoher Mechanisierung. Anderseits verfallen die Rohstoffpreise, was diesen Ertragsdruck bis in Landwirtschaft und Grundstoffindustrie weiterreichen läßt. Auch dort mit denselben Folgen einer Umwälzung der Folgen (soziale Folgen, Umweltzerstörung, Schwächung der Religion, Schwächung der Familie, etc.) auf die Allgemeinheit durch ein Zerreißen der Kostenwahrheit. 

Der Konkurrenzdruck erfordert aber auch einen immer höheren Kapitaleinsatz, macht wiederum Fremdkapitalien nötig, was zur Ablösung von Unternehmen von UnternehmERn führt. Umso leichtfertiger erfolgen Unternehmensentscheidungen, die die Kostenwahrheit zerreißen und Folgekosten auf die Allgemeinheit umwälzen. Was wiederum nur durch weitere Verflechtungen (INvestitionen in Medien und "Bildung", s. u.) Akzeptanz findet und verschleiert werden kann. 

Aufgrund der Zwänge aus Zinsen unterliegen lokal wie international (und heute global) Textilfabriken immer ausschließlicher denselben mathematischen Anforderungen wie Zinsrechnungen. Das hat unmenschliche Arbeitsbedingungen zur Folge, in denen sich die Löhne nicht mehr an (lokalen!) Gegebenheiten und Lebensformen orientieren. Was wiederum zur verstärkten Entwurzelung der Arbeitenden führt, die in Funktionen aufgelöst einerseits immer internationaler werden, anderseits die Frau als Billiglohn-Reservoir und somit Lohnkonkurrenz zum Mann etablieren, also Motor des "Feminismus" sind.

Die mathematische Logik, der aufgrund des immer stärkeren Konkurrenzdrucks bald sämtliche Unternehmen durch nötiges Fremdkapital für Investitionen in Maschinen unterliegen.

Zu immer geringeren, vor allem nicht mehr familien-nährenden Löhnen Arbeitende - die Folge ist ein Rückgang der Geburten, was wiederum einen Sog für zuwandernde Arbeiter aus Gebieten mit niedrigerem Wohlstand erzeugt - stehen einer immer kleiner (weil zentralisierter) und immer reicher werdenden Schichte von Kapitalbesitzenden gegenüber. 

Deren Interessen - getragen von entpersönlichten Kapitalerträgen - sich immer stärker auf von der eigentlichen, ursprünglichen Branche losgelöste Bereiche richten. Und deshalb starken Einfluß in Politik, Kunst und reinen Investitionsbereichen (Immobilien, Edelmetalle, Geldverleih), aber auch in Medien und (nutzenorientierte) Bildung gewinnen. Jeweils getragen durch die Macht des Kapitals als Macht gesellschaftlich-kultureller Bewegung.



*240320*