Vaclav Klaus |
Er ist hier ein Dauergast, und immer wieder gerne gehört und zitiert - Vaclav Klaus, bis zur nächsten Wahl noch Präsident der Tschechischen Republik.
Klaus vertritt immer schon ein Europa der Nationen. Den gegenwärtigen, immer energischer eingeschlagenen Weg zu einer EU der Zentralisierung sieht er als gefährlichen Irrtum. "Es gibt ihn nicht, den Europäer," ist einer seiner Standardsätze. Europa ist ein virtueller Begriff, der keine Lebensrealität hat. Es gibt nur Tschechen, Polen, Franzosen oder Italiener. Der Kronen Zeitung gab er unlängst ein nächstes Interview, das seine Klugheit erneut unter Beweis stellt. Auszugsweise sei nur ein Absatz daraus zitiert:
"Krone": Welche Botschaft richten Sie heute an die Europäische Union?
Klaus: Es ist nicht möglich, der übernationalen
Organisation Europäische Union eine Botschaft zu schicken, denn diese
Organisation beziehungsweise Institution hat keine Augen und Ohren. Man
kann eine Botschaft an die EU- Politiker
richten, aber die haben kein Interesse an einer Botschaft. Soeben kam
ich von Laos, von einem zweitägigen Gipfeltreffen EU -
Asien zurück, wo alle europäischen Spitzenpolitiker anwesend waren. Mir
scheint, sie hören nicht zu und nehmen die Realität nicht wahr. Keine –
von wem auch immer geschriebene oder ausgesprochene – Botschaft kann so
stark und wirksam sein wie das, was uns allen, die wir in Europa leben,
die Realität mitteilt. Die Politiker wollen diese Realität nicht sehen.
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