Eine Studie hat nun ergeben, daß der Placebo-Effekt (das Wirken eines vorgeblichen Medikaments, das aber gar keine Wirkstoffe enthält) keineswegs bei schwachen Persönlichkeiten auftritt, sondern zum Gegenteil, bei Persönlichkeiten, die unnachgiebig sind, sowie direkten und hilfsbereiten Charakter haben. Das berichtet der Spiegel.
Dabei zählen nicht nur Erwartungshaltungen, sondern auch Größe, Farbe, Gestalt des eingenommenen Medikaments. Von besonderer Bedeutung ist deshalb die Haltung zum Therapeuten, bestätigen auch Studien aus Michigan. Sie fügen neben altruistisch noch das Merkmal stressresistent zum besonders auf Placebos ansprechenden Probantenkreis hinzu.
Zusammengefaßt: Personen, die mit starkem Willen Seinszustände ergreifen, auch an sich selbst, weil sie selbstkritisch genug sind und das Urteil des anderen annehmen, sich diesem eingliedern.
In dieselbe Kerbe schlägt auch eine Studie von der Harvard Medical School, die dem noch unerklärlicheren "Nocebo-"Effekt nachgeht. Hier wird dem Patienten ein Placebo eingegeben, ohne daß er es bewußt und direkt zur Kenntnis nimmt. Patienten werden aber oft schon alleine deshalb krank, weil der Arzt entsprechend mit ihnen spricht, oder zu ausführlich Behandlungsrisiken erklärt.
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