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Dienstag, 4. Dezember 2012

War da was dran?

Als vor eineinhalb Jahren an dieser Stelle Gerüchte zitiert wurden, die von griechischen Bloggern ausgingen - daß sich der damalige Ministerpräsident Papandreou und Angehörigen seiner Familie über Ausfallsversicherungen am Niedergang seines Landes bereichert haben solle, hier nachzulesen - klang alles zusammen so abenteuerlich, daß es genauso gut eine abstruse Verschwörungstheorie und Räuberpistole hätte sein können. Räumt man den Buschen aber ein wenig ab, den nämliche Griechenblogger da ins Netz zündelten, so könnte doch ein kerniger Kern daran stimmen.

Denn wie nun bekannt wird, befinden sich in der Schweiz Konten mit beträchtlichen Summen - der Kurier zitiert die Financial Times, und die spricht von vorerst 550 Millionen Euro, in welcher Währung aber ist anderen Medien nach nicht wirklich bekannt - die dem mittlerweile abgelösten Ministerpräsidenten und/oder seiner Familie gehören sollen. Diese Tatsache ist noch dazu bereits seit 2010 bekannt, als Papandreou noch Ministerpräsident war. Doch wurden die Ermittlungen schlichtweg verschleppt, die Listen zwischen den Minsterien hin- und hergeschoben, schreibt der Kurier.

Auf der Lagarde-Liste stehen die Namen von rund 2000 Griechen, die in den vergangenen zehn Jahren Geld in die Schweiz überwiesen haben sollen. Die heutige IWF-Chefin Christine Lagarde hatte die Liste 2010 als französische Finanzministerin ihrem griechischen Amtskollegen übergeben. Griechenland ignorierte die Daten jedoch lange, die Liste wurde fast zwei Jahre lang zwischen verschiedenen griechischen Behörden hin- und her geschoben. Der Journalist Kostas Vaxevanis, der die Liste schließlich veröffentlichte, landete vorübergehend im Gefängnis (mehr dazu hier).

Vaxevanis wird übrigens nun wegen Verstoßes gegen den Datenschutz angeklagt.


Die Beschuldigten bestreiten natürlich alles. Es sei nichts als Verschwörungstheorie und Räuberpistole. (Wo haben wir das nur schon gehört ...?) Oder haben Politiker der Sozialdemokraten sowie deren Familie kein Recht, ihren sauer ersparten Notgroschen in sichere Häfen zu lenken?



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