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Freitag, 7. Dezember 2012

Exakte Prognoseerfüllung

Sieht man von den irrelevanten Fragestellungen ab, die die Untersuchungen kennzeichnen und ihre Interpretationen zum Knöselwerg machen, so ergab die Studie vom Mainzer Forschern über die Gehirntätigkeit beim Vergleich von iPads und Kindles sowie Papier einen interessanten Wert: Die Gehirntätigkeit beim Lesen auf Displays ist signifikant (!) niedriger, verglichen mit dem beim Lesen von Texten auf Papier.

Mehr wurde ja auch an dieser Stelle nicht behauptet: digitale Medien marginalisieren aufgrund ihrer maßgeblichen Rezeptionsebene, der Technik und dem Zugang dazu, die Inhalte (von beiden Seiten her), entwerten sie. Wozu für das Wertlose noch anstrengen?

Aber gut, wenn man meint, daß lesen bedeute, möglichst leicht über Buchstaben drüberzuhuschen, und daß durch den technischen Vorgang selber auch die Inhalte der Texte abzulösen wären, kann man schon zu dem wertenden Schluß kommen, daß Displays (Bildschirme) das Lesern erleichterten. Auch die hier gar nicht erhobene, aber als Studienmanko angeführte Aufwirkung auf eine wahrscheinlich zum Abklatsch definierte Merkfähigkeit ist für sich gesehen kein Maßstab. Immerhin hat Memorieren überhaupt mit Inhalten und der persönlichen Stellung dazu zu tun. Nicht mit dem Abhaspeln von Buchstabenkombinationen.

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Warum nur meint der Verfasser dieser Zeilen, daß der in derselben Ausgabe der NZZ publizierte Bericht über die "Perspektivelosigkeit der spanischen Jugend" damit zu tun haben könnte? Menschen, denen man doch - ein hoher Anteil dieser 52% arbeitslosen Menschen unter 29 Jahren ist mit allen Segnungen europäischer Hochschulbildung ausgestattet - die Inhalte digital ausreichend rübergeschoben zu haben meint? Sitzen die jetzt da und warten, daß man ihnen auch das versprochene Leben rüberschiebt? Digital, womöglich? Per EU-Fernüberweisung? Immerhin haben sie ja ihre Zuteilungsberechtigungsscheine, per Zeugnis. Aber daran wird noch gearbeitet. Die EU hat immerhin schon die Frauenquote verpflichtend eingeführt, um die mechanisierte Lebenszuteilung erst mal auf diesem Sektor hinzukriegen.




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