aus 2009) War im ersten Teil noch die Rede davon, daß der Sozialstaat heutiger Prägung zu einer allmählichen Verbeamtung eines gesamten Gesellschaftskörpers führt, so ist nun der Platz, um dieser Entwicklung eine metaphysische Dimension nachzuschieben.
Und zwar auf den Grundsatz abzielend, daß alles was möglich ist, auch möglich sein WILL. Seine Tägigkeit (als lebendiger Organismus) ist unweigerlich auf eine Ausdehnung in jeden Winkel, jede Verästelung seines Möglichen ausgerichtet.
Die Verbeamtung des Staates führt also zu einer immer weitgehenderen Erfassung und mechanistischer Auflösung sämtlicher Lebensvorgänge. (Die sogenannte "Sexuelle Aufklärung", ist ja auch nichts anders als - in dem Fall zudem motiviert durch vielerlei persönliche Motive, von Gier bis Geilheit, durch die österreichische Art der Neurotisierung noch zusätzlich befeuert - die technizistische Auflösung selbst solcher persönlicher, aber einen Gesellschaftskörper in den Auswirkungen natürlich massiv betreffender Vorgänge, sogar dort, wo sie unbeholfen genug "Gefühle" einzubinden vorgibt - was nichts weniger ist als eine funktionale Auflösung auch dieses Bereiches, das Gerede von "ganzheitlich" ist also glatte Lüge, weil es "no-go's" ohne Zahl gibt (z. B. Ausgrenzung von Scham und Tabu), was den ideologischen Gehalt aufweist)
Die "herrschende Klasse und ihre Prätorianer" (Originalzitat: Pareto) schafft sich über ihre eigenen Bedürfnisse einen Staat, der in seinen Begehren nach Staatsauf- und ausgaben "unendlich" (weil sich selbst fortzeugend) ist.
"Ein Staat," so Pareto, "verlangt den Bürgern immer so viel ab, als überhaupt nur möglich ist." Die herrschende, Strukturen schaffende Schichte ist nämlich sein Maß - nicht das zu verwaltende, zu strukturierende Volk. Inflation ist dabei nichts anders als eine gegenwertlose Enteignung der mittelständischen Besitzenden (denn Gewinner sind nur die ganz Reichen, und die Besitzlosen), und ein Vermögenstransfer von den Gläubigern zum Schuldner. Deren größter und damit am meisten begünstigter ... der Staat (und die herrschende Klasse, der Beamte und der Politiker) ist!
Hier sei noch auf eine Arbeit von Max Weber hingewiesen, der in "Politiker als Beruf" genau dieses Problemfeld anschneidet. Denn der (demokratische) Politiker (und sein Apparat) trägt als hauptberuflicher Politiker die Konsequenz in sich, sich seine Aufgaben (und: Ausgaben) selbst Tag für Tag zu schaffen. (Hinweis: bis zum heutigen Tag hat die Schweiz, die nun sogar der EU gegenüber eine Stärke hat, die kaum faßbar, ja in v. a. wirtschaftlichen, monetären Bereichen dieser ebenbürtig ist, nicht einmal einen hauptberuflichen Bundespräsidenten ...)
Warum schreibe ich all das? Zur Erinnerung: Österreich, und die gesamte EU, weiters fast der gesamte Westen, ja die Welt, hat die "Krise" der letzten Monate defacto durch fast grenzenlose Geldvermehrung "überstanden" ...