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Mittwoch, 31. Juli 2019

Ein Menetekel

Man glaubt es kaum, aber es ist andererseits viel zu logisch und Resultat des heutigen absurden, lächerlichen Menschenbildes: Eine 17jährige Niederländerin hat - nach traumatischen Erfahrungen sexuellen Mißbrauchs und Vergewaltigung seit ihrem 11. Lebensjahr - nun ihrem Leben durch aktive Sterbehilfe ein Ende gesetzt. 

Dieser Schritt war, schreibt die Zeitung, von ihr beschlossen worden, nachdem ihr ein Gutachten von Psychologen attestiert hatte, daß ihr durch diese traumatischen Erlebnisse ein Leben voller Qual und Schmerz bevorstünde. Mit diesem Gutachten hat sie die gesetzlichen Bedingungen erfüllt. Zackprack war sie "durch Konsens" tot.

Es fehlen einem die Worte. Und der Haß, der auf den Abschaum, der sich heute Psychologen nennt und massenhaft Gelder durch Betrug abgreift, muß irgendwo eine Kanalisierung finden. Es ist leider alles aber viel zu logisch. Wenn der Mensch nur noch Produkt ist, wenn er nur noch zufällige Erscheinung im Wechselspiel eines ebenso zufälligen menschlichen Zueinander ist, dann ist alles Mechanik. Damit ist auch Zukunft vorhersehbar. Und nicht mehr Ergebnis aktiver Gestaltung. 

Schuld an diesem Tod sind die, die diesem Mädchen das eingeredet haben. Die ohne je Entscheidungsreife erlangt zu haben, ihr Leben zu beenden "entschieden" hat. 

Man muß allmählich vor dem heutigen Universitätsabraum Abscheu bekommen. Wer das nicht tut, der ist schon nicht mehr normal.

Nebenbei: Wenn die Zahlen stimmen, die der VdZ las, werden heute bereits ein Drittel (!) der Tode in den Niederlanden, die die ersten "liberalen" Gesetze diesbezüglich erlassen haben, der "Sterbehilfe" zugeschrieben.




Die Reichsten aber kennen wir nicht

Eines ist sicher: Sobald Personen in der Öffentlichkeit auftauchen, die angeblich über gigantische Geldmittel verfügen, so daß sie die Welt lenken und beeinflussen, können wir davon ausgehen, daß das NICHT so ist. Daß das nur Personen sind, die entweder bestimmten Zwecken wegen vorgeschoben werden oder die einfach gerne geliebt, geachtet, gefürchtet werden wollen. Das relativiert auch so Figuren wie George Soros gewaltig. Die wirklich einflußreichen Personen der Welt und der Weltwirtschaft (=Politikmacht) sind unbekannt.

Umso mehr erstaunt es, wenn man solche Berichte im Netz findet. Denn das Geld, das Laurence Fink bewegen kann, ist über ein angegebenes Vermögen (Anführungszeichen in doppelter Stärke) von über 4,7 Billionen Dollar das 14-fache des jährlichen deutschen Staatshaushalts. Aber bitte schön: Was ist Vermögen wirklich? Der normale Bürger stellt sich das viel zu einfach vor, und kann sich schon gar nicht die Fragilität von "Reichtum" vorstellen, wie er medienwirksam kolportiert wird. Die meisten haben zu viel Sand in den Augen, wie ihn Emporkömmlinge gerne verstreuen. Und kein Emporkömmling, kein kurzfristiger Gewinner aus einer Krise etwa, ist wirklich "reich". Gerade die Art, wie er sein "Vermögen" lukrierte, sind Ausweis, wie fragil dieser öffentliche Status ist.

Genau die heute so viel gepriesene, ganze Generationen in die Irre führende "Cleverness" ist zugleich die größte Schwachstelle, die "Vermögen" wie ins Nichts zerstäuben läßt. Sie ist nämlich vom faktischen, gegenwärtigen System abhängig, und das ist alles andere als stabil, das ist alles andere als "vermögensaktiv". Wirkliches Vermögen ist auf andere Art erworben, und es ist stabil. Es läßt sich nur über Generationen, ja über Jahrhunderte und vor allem: Über Familien-, Hausbande, vor allem über eine Charakterdisposition erwerben, die diametral der Mentalität des Emporkömmlings entgegensteht. Emporkömmlinge sind bestenfalls willkommene Melkkühe und irgendwann Opfer. Opfer der viel langsamer, gemächlicher, stabiler ablaufenden wirklichen Vorgänge. Der Leser möge es dem VdZ glauben, der so manche Jahre mit Emporkömmlingen zu tun hatte, die "reich" waren ... Wirklicher, stabiler Reichtum braucht Sittlichkeit, braucht schöpferische Potenz, die mit "Cleverness" gar nichts zu tun hat, auch wenn die ab und zu eine Rolle spielen mag.

Der VdZ hat deshalb so seine Zweifel, ob dieser Bericht überhaupt irgendeine Relevanz hat. Er weiß aus persönlicher Erfahrung, daß wir die wirklichen Namen der Finanz- und Wirtschaftswelt einfach nicht kennen. Und nie kennenlernen werden. Wenn wir also doch jemanden kennenlernen, dann erhebt sich nur noch die Frage, ob da jemand aus dem wirklichen Machtsystem herausgefallen ist, und warum, oder gar nie drin war, sondern es einfach gerne wäre.

Aber gut, vielleicht hat man hier wirklich einmal jemanden von denen identifiziert, die WIRKLICH die Finanz- und Politikwelt bewegen. Oder aber jemanden, der zwar als solcher Faktor gilt, aber selber nur Spielball der Wirklichkeit ist, der wie ein Korken auf den Wellen der Welt vom Wind getrieben wird.







Dienstag, 30. Juli 2019

Nur Schönheit kann Kultur, nur Schönheit besiegt Dummheit

Nein, Herr Dushan Wegner, da muß der VdZ widersprechen. Wenn Sie schreiben, daß Deutschland die Ingenieurskunst durch den Dummkult ersetze, und DESHALB "nach unten durchgereicht" wird. Also in allen Bereichen (bis zum Fußball) abrutscht. Und Sie müßten es wissen, denn Sie zitieren Goethe als Ausweis für einen Geist, der einmal herrschte, aber heute durch Infantilität und Dummheit ersetzt worden wäre.

Denn auch (und selbst Goethe, wenn er auch bereits ein erster Vertreter, ja Propagandist des Kommenden war) dieser Gigant hat seine Größe nur entwickelt, indem er auf einer Kultur AUFGEBAUT hat, von der er dann zehren konnte. Groß ist er erst geworden, nachdem er die erste Rebellion der Pfarrerssöhne im "Sturm und Drang" überwunden hatte. Und dazu hatte er noch ein Umfeld, das ihm dabei behilflich war. Aber dieses Umfeld ist im 19. Jahrhundert Stück für Stück zusammengebrochen. 

Aus einem Kulturland wurde ein Technikland, das ist die brutale Wahrheit. Schönheit wurde durch Nutzdenken ersetzt. Das hatte im Vergleich mit vielen Völkern der Welt enorme Vorteile, ähnlich wie Napoleon sie gegenüber den alten europäischen Völkern und Regierungen hatte. Die nicht damit gerechnet haben, daß es jemanden gibt, der Nutzen und technische Effizienz um jeden Preis verfolgte, auch um den Preis das aufzugeben, was jedes Volk eigentlich hält: Schönheit. Wahrheit. Kultur.

Deutschland, dieses Deutschland, das in gewisser Weise direkte Aftergeburt des Napoleonismus (weil Reaktion darauf) war, HATTE eine Kultur, ja. Die sich in vielen regionalen Staaten und Völkergemeinschaften zeigte und entfaltete. Was dann folgte war der Sieg des Nutzdenkens, des Technizismus. Bereits Bismarck und Wilhelm II. waren eine Frucht davon. Was dann folgte war die Dominanz deutscher Wissenschaftler (was deutsch zur ersten Wissenschaftssprache zu Beginn des 20. Jahrhunderts machte), einerseits bereits eine Folge des technischen Denkens und anderseits - die Schatten einer Kultur sind lang, wenn die Sonne sinkt - die Reaktion DES GEISTES auf den Zerfall der innersten Grammatik des Volkes.

Der Nationalsozialismus war bereits die technische Imitation, die Simulation solcher Kultur. Die zeitliche wie ästhetische Nähe zur Bauhaus-Architektur, die das Leben völlig in technische Funktionen auflöste, ist nicht zufällig. Aber es waren Versuche, den Niedergang aufzuhalten. 

Denn Technizismus führt immer und ausnahmslos zur Verdummung. Und diese Früchte ernten wir heute. Die Größe Deutschlands nach dem Kriege, das Wirtschaftswunder, war keine Größe mehr. Es war das letzte Auspressen der nur kurzen Zeit saftigen Zitrone des Technizismus. Alles was dann folgte war die Reaktion darauf. In der sich nämlich vieles Richtige mit einigem Falschem vermengte. Wo sich das Falsche deshalb durchsetzt, weil es eben das Wesen der Kultur nicht einmal mehr in Spurenelementen in sich trägt und anti-kulturell ist. 

Was sich nach dem Kriege dann als Wirtschaftswunder aufspielte, war bereits der Sieg des Technizismus. Und daß darauf die sexuelle Revolution, die Postmoderne mit ihrem Marxismusaufguß die gesamte sittliche Grundlage der deutschen Völker auflöste, war logische, fast möchte man sagen überfällige, reife Frucht aus einem Boden des Technizistischen, der bei der Suche nach Geist nichts mehr hergab, weil er seit zweihundert Jahren erschöpft worden war. Denn auch der Technizismus der "deutschen Tüchtigkeit" hat nur deshalb so viele Scheinfrüchte getragen, weil er die kulturelle Substanz der Vorväter ausgeschwemmt hat. Bis nichts mehr da war. Die Väter der 1968er-Generation hatten noch richtige Fragen, ähnlich wie die in den 1920ern, aber sie fanden endgültig keinen mehr, der sie noch beantworten konnte. Es gab keine Gegenwehr mehr, weil es keine Substanz mehr gab.

Damit war das Tor weit weit für die Sozialisten in den 1970ern offen. Die nun systematisch ein Staatssystem aufbauten, das jeder kulturellen Substanz endgültig den Garaus machte, zugleich den Aufbau von Substanz verhinderte, und damit jene sittenlose Generationen hervorbrachte, die wir heute haben: Völlig vertrottelte Menschen, die Bauklötze staunen, weil sie nur Scherben statt einem Leben in Händen haben. 

Ja, Herr Dushan, Sie haben deshalb durchaus recht: Deutschland ist am Ende. Was sich sonst noch abspielt, etwa die Massenmigration oder die Genderpruntzerei, ist nur noch Antwort auf die eigene Substanzlosigkeit. Das Verschwinden der Identität, das im Verdunsten des Geistes begründet ist, auf den die Massenmigration primitiver Kulturen nur Antwort gibt, ist einfach nur noch logisch. Wo aber keine Identität, da Dummheit. Es gibt nur sittlichen Raum. Das Strunzdumme schafft nur Raumentleerung, bis zum Vakuum.

Wir ernten heute jedoch nur, was wir seit zweihundert Jahren gesät haben. Womit? Jawohl, Herr Dushan, beginnend mit der Aufklärung als äußerem Ereignis, auf die die Liberalen ja so stolz sind. Das ist eine traurige, tragische, aber befreiende Wahrheit. Eine Rückkehr zur Vernunft ist nicht einfach über ein paar Medienspektakel erreichbar. Es käme dem gleich, was manche Bewegungen (wie der Faschismus, ja selbst wie die Bauhaus-Bewegung) mit Gewalt bereits versucht haben: Die Re-Etablierung von Kultur. Wo aber keine Kultur ist, wo also die Triade Schönheit - Wahrheit - Gutheit nicht mehr lebt, herrscht die Ödnis der Dummheit. Die der Endpunkt der Aufklärung ist, so schaut's aus.

Deshalb ist Ihr Lamento, Herr Dushan, nur das übliche Jammern der Liberalen. Die nun unter dem Desaster leiden, das sie selbst angerichtet und verschuldet, gegen das sie aber nicht das geringste Rezept haben, ja das sie nach wie vor vertreten, wenn man sie nur läßt. Das sie also im nächsten Moment - nur auf die nächste, andere Weise - wieder anrichten würden.


Recht darf nicht über alles sprechen (2)

Teil 2) Dieser selbe Staat aber kann nun doch
kein Verhalten "legalisieren", also gutheißen, 
das in seinem Wesen Ehebruch IST!
Hier beginnt das zweite Reich des Rechts - das des Schweigens




Man kann sie nicht für "gut" heißen, niemand kann das, und sobald uns diese Frage real gestellt wird, muß die Antwort eindeutig sein. Und deshalb - das ist die Argumentationslinie von Briggs, die er in seinem Artikel zelebriert - ist auch niemals Ehebruch, also Prostitution, für gut zu heißen, auch wenn beide dabei zustimmen. Darum geht es nicht. Der Akt Ehebruch ist ein IN SICH schlechter Akt. Niemals also kann er legalisiert sein.

Es ist auch völliger Schwachsinn zu argumentieren, daß eine Legalisierung der Prostitution der Zwangsprostitution oder überhaupt den unschönen Ausartungen der Szene einen Riegel vorschieben würde. Das hat sich noch nie und nirgendwo erfüllt. Warum? Ganz einfach: Weil eine in sich schlechte Tat niemals, niemals und nirgendwo, zu einer Entlastung des Gewissens führen kann, wenn man bei ihr bleibt, und deshalb auch dieser ganze Tätigkeitsbereich immer und überall unter dem geistigen, ontologischen Dach des Schuldgefühls bleiben wird. Wer das nicht glaubt, hat noch nie alte Nutten erlebt, hat noch nie erlebt, was für seelische Spuren dieser "Beruf" hinterläßt.

Das wird durch das liberalistische Gefasel vom "Konsens" nicht besser. Konsens kann niemals "Recht" schaffen! Recht kann sich nur auf ontologische Tatsachen, auf Wirklichkeiten beziehen. Wenn Recht aber in sich Schlechtes, das heißt: Taten, die den Menschen zur Selbstvernichtung führen, und zwar völlig unabhängig davon, ob er "zustimmt" oder "nicht zustimmt", zum positiven Recht erhebt, löst sich der Sinn jeder Rechtsordnung auf, und Recht wird zur faktischen Willkür momentaner Zeitgeiststimmung.

Briggs hat deshalb völlig Recht, wenn er meint, daß die Verlegung der Diskussion auf "Konsens" sofort die nächste Debatte anschließen wird: Die nach dem notwendigen Alter der KonsensFÄHIGKEIT. Sofort wird deshalb die Prostitution Minderjähriger in die Höhe schnellen, wenn man sie "legalisiert", weil sie angeblich "im Konsens" geschieht. Konsens, noch einmal, begründet kein RECHT.

Die Aufklärung hat sich darin - und nicht nur darin, aber hier zeigt es sich besonders - eben dramatisch und vollständig geirrt. Die vom "Vertragsverhältnis" von sozialen Beziehungen als begründendem, ja recht-schaffendem Akt ausging. Damit hat sie sich nur als das entlarvt, was sie in Wahrheit ist: Handlanger, ja Marionette des Kapitalismus, der genau das als Rechtsnorm verlangt. Weil man so den in einer Geschäftstransaktion, in seiner Notlage (und das ist Bedarf sui generis!) über den Tisch gezogenen Kunden festnageln will, weil man sagt: Na, du hast ja zugestimmt!? Recht ohne jeden Bezug zur Seinsordnung also vertritt. Und das ist die Vertrags-Mentalität, die damit ontologische Kompetenz will. Und das betrifft auch das Geschäft der Prostitution.

Romantisch ist da gar nix, werte Herrschaften, wer das glaubt hat einen an der Wumme. Und schon gar nicht froh und frei und lustig. Es gibt es einfach. Weil es da zwei Seiten gibt, die ... naja, mit der normalen Norm nicht zurechtkommt.

Aber uns kommt es auf etwas anderes an, auf ein Element des Rechts: Man muß die Frage eben nicht stellen. Oder: Nicht so stellen.

Es gibt viele Dinge beim Menschen, die auf diese Weise behandelt werden müssen. Das hat mit Heuchelei oder Falschheit oder Lüge nicht wirklich etwas zu tun, und da täte man jedem Unrecht, weil man seinen Spielraum auf eine Weise einengte, die niemand, wirklich niemand erfüllen kann. 

Niemals darf deshalb ein Staat, eine Gesellschaft Prostitution legalisieren! Niemals kann er eine in sich schlechte Tat gutheißen, die noch dazu auf sein Fundament abzielt, auf die Ehe. Und immer muß er eine solche Tat bestrafen. Das käme seinem Selbstmord gleich. Und darauf konzentriert sich Briggs Argumentation, und er führt sie gewohnt brillant. Aber uns kommt es doch auf etwas anderes an.

Denn nie kann Prostitution gutgeheißen werden. Vieleicht soll sie gar noch "sozial abgesichert werden" wie es allen Ernstes in Österreich der Fall zu werden beginnt. Geht's noch? Ein anti-soziales Verhalten durch genau jene Gesellschaft absichern, die es zersetzt? Grün-Rote Liberale sollten endlich das als Sozialstufe beantragen, was sie perfekt erfüllen: Den Stand geistiger Behinderung.

Aber immer muß eine Gesellschaft (verlegen, durchaus, auch das gibt es: Manches ist nur mit Verlegenheit zu "überstehen", aus manchem - man denke an Peinlichkeiten - kann man nur fliehen, und muß man fliehen können) über Prostitution schweigen, sonst hört sie auf, menschlich - das heißt: Analogie des Göttlichen - zu sein. Prostitution muß unter Strafe stehen und darunter stehen bleiben, wo sie das noch ist. Und sie muß bestraft werden, sowohl bei den Ausübenden wie den Konsumenten. Dort, wo sie bekannt wird. Dort, wo sie öffentlich wird.

Aber sie gehört - meist zumindest - zu dem weiten Bereich menschlicher Schwäche. Deshalb muß aber der Staat ihr auch einen Raum geben, in dem sie in die Nacht der Ungesehenheit abtauchen kann, wie so vieles beim Menschen in der Nacht bleiben und bleiben können muß. Um dem Schweigen seinen Raum zu belassen. Und nicht jede Sünde zu einer Stunde des Jüngsten Gerichts zu machen.  

Denn Öffentlichkeit hat immer diese Analogie, ist immer eine Form des Jüngsten Gerichts, wo alles, wirklich alles ans Tageslicht kommt. Was in unserem Gesellschaftstheater öffentlich gemacht wird, was über einen Menschen "aufgedeckt" wird, gehört wie wir wissen und erfahren zu seinem festen Bestand. Sein aufgedecktes Vergehen ist von ihm nicht mehr oder nur noch sehr schwer zu trennen. Denn dazu braucht es die Tugend des Vergessens, und die ist eine Windsbraut. 

Aber nicht jede Sünde muß aufgedeckt werden, nicht in dieser Welt, nicht vor den Menschen. Das läßt sich sogar über viele Sünden sagen, über die in den letzten Jahren so eifrig diskutiert wurde (man denke an Homosexualität). Und manche Sünde darf gar nicht aufgedeckt werden, nicht vor den Menschen, weil man sonst für den Sünder den Weg zur Versöhnung, zur Vergebung, zur Schuldeinbekenntnis verbaut. Denn es ist um viele Sünden ein zweifach Ding gesponnen. Das eine ist das Dunkel der Nacht, das andere der Weg zu Einbekenntnis vor Gott, und Vergebung. Viele Sünden gehören nur Gott, und sonst niemandem.*

So ist zu verstehen, wenn Jesus warnt, man solle nicht richten, auf daß man nicht selbst gerichtet werde. Nicht, weil er damit meint, die Sünde sei keine Sünde mehr, oder man solle den anderen ermutigen, bei ihr zu bleiben! Sondern weil bis zum Jüngsten Tag jeder Chance und Recht hat, diese Sünden zu bereuen, und zum Jüngsten Gericht erhobenen Hauptes mit einem weißen Kleid zu schreiten, weil ihm verziehen wurde. Und das heißt, daß diese Sünde aus dem großen Buch des Wissens Gottes getilgt ist.

Zu meinen, man müsse aber jede Frage stellen, ist nicht "besonders moralisch". Sondern es ist ein Rückschritt in ein Zeitalter, dem der Mensch gar nicht gewachsen ist. Das nur Gott vorbehalten ist.

Klingt das zu kompliziert? Herrschaften, zu kompliziert ist es nur für die Zentillionen an Absolventen von Rechtsstudien, die meinen, sie wüßten nun, ausgestattet mit einem Titel, was Recht ist, weil sie vier Jahre lang Paragraphen auswendig gelernt haben. Die aber nie begriffen haben, was Recht überhaupt IST.

Und das ist nicht nur sehr sehr tragisch, sondern hat bereits Generationen von Advokaten und Richtern geschaffen, die diese chthonische Herkunft des Rechts nur mit einer Antwort lösen können: Die der ideell-ideologischen, der unbewußt schiebenden, oder gar der bewußten Korrumpiertheit. Weil sie die Widersprüche des Lebens nicht auflösen können. Manche Widersprüche kann man aber nur ertragen, nicht lösen.




*Es ist deshalb kein Zufall, daß der Totalitarismus sich gar nicht in erster Linie um die expliziten Gesetze kümmert, die hat ohnehin jede Regierungsform in der Hand. Vielmehr wendet sich der Totalitarismus (bzw. die Utopie) an genau den Bereich der Norm, der stillschweigend ein Volk von innen her strukturiert. Der Totalitarismus hat das Ziel, alle stillen Räume zu beseitigen. Nur mit diesem Fanatismus kann ALLES beherrscht werden, nur so kann JEDER bestimmt werden.




Montag, 29. Juli 2019

Recht darf nicht über alles sprechen (1)

Die Frage, die William M. Briggs in einem seiner jüngsten Blog-Artikel stellt ist viel interessanter, als sie auf den ersten Blick aussieht. Denn sie rührt an etwas sehr Grundsätzlichem, das uns aber völlig aus den Augen verschwunden ist, welcher Verneblichung wir so manche Schwierigkeit verdanken, weil wir uns in Widersprüche manövriert haben, die nicht zu lösen sind und dasselbe tun, wie alle Widersprüche: Sie lösen das Prinzip auf.

Briggs stellt die scheinbar dumme Frage, ob ein Staat Prostitution legalisieren darf? Na wie jetzt, na was jetzt, verlangt er (oder der VdZ) jetzt gar, wie die Puritaner zu allen möglichen Zeiten und Orten die Prostitution zu verbieten und Nüttlein auf den Scheiterhaufen zu schichten?

Herrschaften, natürlich nicht. Vielmehr rollt sich an diesem Fall ein Grundsatz des Rechts auf, über den kaum einmal diskutiert wird und auch wurde. Nämlich der der "zwei Reiche" des Rechts. Dessen ein Reich das der Gesetze und expliziten oder impliziten Normen ist, die es ohne jeden Zweifel und gegen Sanktionierung zu befolgen gibt.  

Es gibt aber einen Bereich, noch ein Reich des Rechts, das wir hier der besseren Verstehbarkeit willen "das Recht der Nacht" nennen wollen, das Recht des Traumes, das niemand je explizit machen wird und je gemacht hat - und doch jeder anerkennt, der noch seine sieben Sinne beisammen hat und vor allem aber eines: Den Menschen kennt weil sich kennt, und ihn (und sich) trotz aller Schwächen liebt.

Was, und trotzdem soll die Prostitution illegal bleiben? Herrschaften, es geht nicht anders. Denn sonst kommt der Staat in einen eklatanten Widerspruch. Denn er kann nur schützen, also als Rechtsbestand anerkennen, was seinen sittlichen und göttlichen Normen entspricht. Das kann, das muß er sogar schützen und jeden Verstoß dagegen bestrafen, je nach Schwere des Verstoßes. Dabei bewegen sich weite Bereiche des Rechts ohnehin im Lande des Alltäglichsten, das wird uns gar nicht bewußt. 95 Prozent (um eine Zahl zu nennen, die Höhe ausdrückt) des Rechts laufen im Rahmen der jedem einleuchtenden, in jedem Haus, in jeder Familie üblichen Verhaltensnormen. Daß man nicht stehlen darf, ist jedem Kind bereits klar. Also - fast jedem. (Wobei - auch das wird heute schon gefährlich dünn, aber lassen wir das an dieser Stelle.)

Niemals aber darf ein Staat einer Sache Rechtsstatus geben, sie also legalisieren, die ihn zersetzt. Und das tut der Ehebruch in jedem Fall. Weshalb er noch heute und in allen Staaten der Welt vor Gericht ein Vergehen ist. Das zwar nicht (und zwar: nicht mehr! früher war das sehr wohl so) überall als Offizialdelikt gehandelt wird, das also sogar eine solche Gravierendheit hat, daß es der Staat selbst ahnden muß, sondern sogar in liberalen Staaten wie dem unseren ist Ehebruch ein Grund, jemanden in einem Scheidungsverfahren zum Beispiel schuldig zu sprechen, oder eine Scheidung verlangen zu können, die der Ehebrecher per Gesetz zugestehen muß. Auch wenn es in unseren Ländern keinen Straftatbestand des Ehebruchs mehr gibt, so anerkennt der Staat dennoch - und das ist im Grunde schon ein Widerspruch - daß die Ehe zu brechen etwas Gravierendes ist.

Nun haben wir es bei der Prostitution mit einer Sache zu tun, die so alt ist wie die Menschheit selber. Die eine Art "Ehe auf Zeit" ist (da hat der Islam gar nicht so Unrecht, wenn er außerehelichen Geschlechtsverkehr offiziell so einstuft und solche "Zeitehen" förmlich schließt), wobei das klar macht, was diesem Satz noch fehlt: Nicht nämlich "seit es Menschen gibt", sondern seit der Mensch mit der Erbsünde belastet ist. Das ist der entscheidende Unterschied.

In dieser sündlichen Neigung wissen wir uns Menschen alle vereint beziehungsweise damit geschlagen. Und so ist der Realist der, der darum weiß und von niemandem verlangt, er dürfe nur dann als Mensch gelten, wenn er diese sündliche Neigung NICHT habe. Das geht nämlich nicht. Und wo eine Neigung, da auch ... ein Fall. Ein wahrscheinlicher Fall, sagen wir es so, denn zwangsläufig ist es ja auch nicht, nicht in jeder Angelegenheit oder Versuchung zumindest.

Deshalb ist so ein Realismus Merkmal jeder wahrlich menschlichen Gesellschaft. Jeder weiß, daß jeder fallen kann. Dafür wird man ihn nicht ausstoßen, man geht vielmehr davon aus, daß jemand von diesem Fall wieder aufsteht, und das will man jedem auch so wenig wie möglich erschweren, wenn auch nicht "schenken".  Dazu gibt es ein absolut unerläßliches Mittel, das die Zwischenmenschlichkeit so wesentlich begleitet, daß es Zwischenmenschlichkeit OHNE es gar nicht gibt. Und das ist Diskretion. Schweigen. Verschweigen meinetwegen.

Und in diese Verhaltensweise hinein fällt so manches. Auch ... die Prostitution. Für beide Seiten. So lange also die Prostitution in diesen Bereich fällt, wobei das oft nicht so leicht zu beurteilen ist (man denke an Zwangsprostitution oder Mißbrauch), wird sie nicht "legal", sondern stillschweigend "toleriert". Gelassen. So lange sie also nicht die Norm bestimmen will, sich als Norm sieht, wird sie in einer menschlichen Gesellschaft stillschweigend ignoriert. Die Sünde, die der Mensch da begeht, wird nicht ans Tageslicht gezerrt, sie wird deshalb verschwiegen, weil es eine Sache ist, eine Sünde zu begehen, und eine zweite, wenn sie öffentlich wird.


Morgen Teil 2) Dieser selbe Staat aber kann nun doch
kein Verhalten "legalisieren", also gutheißen, 
das in seinem Wesen Ehebruch IST!
Hier beginnt das zweite Reich des Rechts - das des Schweigens




Wie man mit Statistik lügt

Was Hans-J. Dammschneider aus der Schweiz auf Die Kalte Sonne zeigt, illustriert wunderbar, wie man mit Statistik fälschen und lügen kann. Der Schweizer Techniker zeigt, wie ein und dieselben Temperaturmeßdaten einer der Shetland-Inseln in der Nordsee völlig unterschiedliche Aussagen produzieren können, indem man einfach das Zeitfenster verschiebt, aus dem man sie hernimmt. So ergibt sich einmal ein Abkühlungstrend, ein andermal eine Erwärmung, mal ein rascher Wechsel der beiden, dann wieder sieht man natürliche Zyklen, mal nicht. Das alles wirkt noch eindrucksvoller, wenn man es in Graphikbilder gießt.

Das ist uns ja nicht neu. Es ist nur in diesem Beispiel sehr gut illustriert. Es zeigt, daß Statistik niemals aus sich heraus "Fakten" beweisen oder aufzeigen kann. Statistik (und erst recht Graphiken, die noch weitere Ausdrucksmöglichkeiten für Thesen bieten) ist lediglich ein Hilfsbeleg für zuvor gefaßte Thesen. 

Das erklärt, warum man in der ganzen Klimadiskussion (die ja gar keine ist, es ist ein Kampf einer Minderheit um die geistige, ideelle, moralische Hoheit) ständig mit Daten, Fakten, Graphiken konfrontiert sind, die den Eindruck entstehen lassen könnten, es gäbe Paralleluniversen. Wie kann es sein, daß aus ein- und denselben Daten einmal Klimapaniker, ein nächstes Mal Klimarealisten ihre Aussagen beziehen beziehungsweise damit stützen? Dammschneiders illustratives Beispiel macht es ein klein wenig verständlicher.





Sonntag, 28. Juli 2019

Filmempfehlung

Die grünen Schweine haben uns das Natürlichste genommen - die Liebe für die Menschen. Indem sie das Eigene ausgelöscht haben und das Fremde zur Norm erheben möchten. In dem niemand mehr Eigenes erlebt. Fluch über diese Brut! Fluch und alle Verdammnis!

Seltsam pathetischer Beginn für eine Filmempfehlung? Mag sein. Aber der Film "Green Book" (2018) ist gar nicht pathetisch, sondern er ist einfach sehenswert. Er ist es freilich erst, wenn man sich auf das besinnt, was Menschsein ausmacht. In dem wir uns alle tatsächlich Brüder in Christo sind. Wo einer des andern Last trägt und einer das Kreuz des anderen trägt.

Wir aber sind längst mißtrauisch geworden, natürlich, zu Recht. Denn unter uns sind zu viele Schweine und Verbrecher, die jedes normale Menschenmaß auslöschen möchten. "Green Book" ist ein berührender Film, und ein Film über das menschliche Maß, dem jede Ideologie, alles zur Ideologie Gewordene als Grundfeind gegenübersteht.

Grün sein, Migration als Bevölkerungsaustausch zu betreiben, Unterschiedslosigkeit zu verhängen, weil das Eigene nicht existiert oder aus Vaterhaß zu zerstören, sind schwere Verbrechen an der Menschheit und Todsünden, keine Frage. Aber wenn wir das alles ausblenden, bleibt, was wir doch alle erfahren, erfahren haben, und wissen: Daß in der persönlichen Begegnung nichts davon zählt. Außer das Menschsein. Und niemand ist da entspannter als Menschen, die keine Angst um ihre Identität haben müssen. Weil sie eben eine haben.

Und das zeigt auch dieser Film. Wo ein "Itaker", ein Italiener, der zum "Amerikaner" wurde, warum auch immer, aus Not einen Job annimmt, in dem er einen unglaublich begabten Pianisten - aber einen Neger, der sich selber aber gar nicht als solcher sieht - durch den Süden Amerikas kutschieren muß. Es kommt, wie es kommen muß: Alle Ideologie wird obsolet, wenn es ums Menschliche geht. Lassen wir uns deshalb auch keine Interpretation aufzwingen, in der der Film angeblich die böse Sünde der Rassentrennung anprangert. Er prangert sie nicht an. Er prangert menschliche Dummheit und Kleinbürgerlichkeit und Verblendung an. Am Schluß findet der schwarze Pianist sogar zu seinen eigenen Wurzeln zurück, nicht aus der Ideologie der "Unterdrückungsverhältnisse", sondern aus ihrer Kultur heraus. Zaghaft, aber doch. Und wird damit frei, auch den Itakern zu begegnen. Das ist eine schöne Parabel, das macht den Film sehenswert.

Lassen wir uns also endlich das Menschsein nicht mehr wegnehmen! Lassen wir doch endlich nicht mehr zu, daß wir den Menschen auf der einzigen Ebene begegnen, und zwar allen Menschen, die ihm gemäß ist: Als Gestalt, als Person mit Würde und als Geheimnis. Und hören wir auf zu mutmaßen, was ideologisch "bezweckt" werden soll. Das ist eine völlig andere Handlungs- und Kompetenzebene, mit der wir im Normalfall nichts zu tun haben. Jeder, der uns begegnet, muß als Abbild Gottes gesehen werden, jeder verdient diesen wohlwollenden Blick. Hören wir doch auf, in allem, was wir tun, uns und den anderen als Mittel zum Zweck zu sehen! Hören wir auf zu glauben, daß die Ebene der Ideologie für unser Leben und seinen Sinn relevant ist.

Es geht in dem Film nicht um "Rassenproblematik", wie es oft hieß. Es geht ums Menschsein.

Lassen wir uns deshalb auch diesen Film nicht wegnehmen. Der sehr gut versteht, glaubwürdige, lebendige Figuren zu zeichnen, und das ist eine beachtliche künstlerische (!) Leistung und Grundlage für das menschlich Berührende, das er hat. Und das ist unser, werte Leser, das ist Ihres und das des VdZ. Gerade die, die in so einem Film nur ein Statement des "Antirassismus" sehen wollen, das sie instrumentalisieren können, sind die brutalen Mörder des Menschlichen. Aber das gilt um nichts weniger für die "Rechten".

Das, was die Menschen eint, ist etwas anderes, und darin sind wir tatsächlich alle geeint (wenn auch niemals gleich), wenn wir uns dazu erheben. Das, was die Menschen in Folge gar zu einem Volk eint, ist nämlich weder Hautfarbe, noch Sprache, noch "Rasse". Es ist die Ausrichtung auf ein und dieselbe Gestalt - Jesus Christus. Von dem dann das ausgeht, was man als Kultur bezeichnet.

Und so sah der VdZ diesen Film auch: Als Ballade vom Wesen der Kultur, die in Amerika aus all den Zugewanderten besteht, die nur Halt und Identität in ihrer Herkunftskultur fanden, und dem, was jede Kultur zerstört. In jeder Hinsicht. Er macht sogar klar, warum man tatsächlich sagen kann, daß der Begriff "Weiße" erst entstand, als man den Südstaaten ihre Verwurzelung nahm, den vielen Ethnien in den USA ihre Herkunftsidentität, aus denen allen allmählich ein großes Ganzes hätte wachsen können, tatsächlich so etwas wie eine amerikanische Kultur. Der Zug ist abgefahren. Heute gibt es nur noch verdammenswerten Amerikanismus.

Besonders gelungen fand der VdZ die Dialogführung: Schlank, elegant, deshalb überaus musikalisch, so wie der Film musikalisch ist. Der Dialog der Italiener beim Weihnachtsessen, schon ganz am Ende des Films, ist da ein Höhepunkt für Genießer. Wo aus dem Alltäglichsten, scheinbar Belanglosen, Banalen, in der Übersteigerung ein (Sprach-)Lied wird, in das alle einstimmen - das alleine ist ein Vergnügen, das motivieren sollte, den Film anzusehen.

Tun wir aber um Gottes Willen nicht dasselbe, das wir an den Linken, am Establishment, der Krankheit des political correctness zu Recht kritisieren: Daß sie die Wahrheit verstümmelt oder gar lügt, weil sie sich bei allem nur fragt, ob das "den Rechten" dienen könnte. Womit sie oft genug meint: Den Vernunftbereiten. Seien wir immer vernunftbereit!

Wenn Sie sich dazu frei machen können, und das hofft der VdZ, denn nur dann ist ein Diskursraum auch ein logos- und damit Volksraum, werden Sie, geneigter Leser, diesen humorvollen, liebevoll ausgestatteten, auch unterhaltenden Film genießen und sich berührt sehen. Und das heißt: Das Menschliche, das Ureigenste am Nächsten und an Ihnen selbst, also das Gottähnlichste, neu lieben. Weil den Menschen und damit sich selbst, auch in allen Zerbrechlichkeiten, in seiner Tragik, neu lieben.

Vertrauen wir auf das Sein! Vertrauen wir auf die Wahrheit. Etwas anderes haben wir doch nicht!







Erschütternde Dokumentation über einen Hinweis

Als man im Jahre 2008 das Grab von Padre Pio in San Giovanni Rotondo vierzig Jahre nach seinem Tod und sechs Jahre nach seiner Heiligsprechung 2002 öffnete und den Deckel des Sarges abhob, alles unter den wachsamen Augen von Kameras, staunte man nicht schlecht, wenn manche es auch erwarteten (deshalb hat man ihn wohl auch exhumiert): Der Leichnam des 1968  verstorbenen Padre Pio war weitestgehend unverwest.* Und liegt bis heute in einem gläsernen Sarkophag. Hier ein französischer Bericht über die Exhumierung.

Ein starker Hinweis auf das Übernatürliche, auf Heiligkeit, die wie eine Bestätigung des Urteils der Kirche wirkt und den Glauben zu stärken vermag. Der Film geht zum Vergleich deshalb auf den Versuch der Kommunisten ein, die jede Religion ablehnen und als Schwindel darstellen, mit dem Leichnam von Lenin ähnliche "Wunder" zu beweisen. Ein ganzes Ärzteteam war damit beschäftigt, die am Roten Platz aufgebahrte Leiche des "Heiligen des Kommunismus" in einem Zustand zu erhalten, der dem eines unverwesten Leichnams eines Heiligen gleichkommen sollte, um zu belegen, daß einerseits alles am Glauben Schwindel, andererseits der Kommunismus auch solche "Wunder" zu vollbringen in der Lage wäre. 

Aber schon bei oberflächlicher Betrachtung werden die Unterschiede klar. An der Leiche Padre Pios ist alles "völlig natürlich", wenn auch der Zustand der Unverwestheit unterschiedlich ist: Der Hinterkopf ist leicht skelettiert, dafür ist das Kinn völlig erhalten. Und die Hände haben schon bei der Exhumierung wie "frisch manikürt" gewirkt. Auch der Rest des Körpers ist in gutem, unverwesten Zustand, obwohl nie auch nur irgendeine Chemikalie zur Konservierung eingesetzt wurde. Sogar das Herz ist unverwest.

Noch etwas fiel bei der Exhumierung auf: Dem Sarg entstieg bei seiner Öffnung ein wunderbarer Duft, der auch immer noch anhält. Ein Phänomen, das in Zusammenhang mit Padre Pio ohnehin aus vielen Zeugenaussagen bekannt ist. Selbst die Mullbinden, die angelegt wurden, wenn die Stigmatisations-Male bluteten, haben nach vielen Berichten nicht wie jeder andere Blutrest zersetzt gestunken, sondern himmlisch geduftet.

Der Film bringt noch weitere Vergleiche. So solche mit tibetischen Mönchspraktiken, wo große Mönche in der Vergangenheit konserviert wurden, ehe man sie bestattete. Aber sie mußten dazu Salz verwenden, und brauchten hochgelegene, abgeschlossene Begräbnisstätten, um ähnliche Effekte zu erzielen. Aber dennoch merkt man das Unnatürliche an diesen "unverwesten" Leichen.






*Wir werden darüber noch eingehender schreiben, belassen es vorerst nur mit dem Hinweis, daß - ähnlich dem eucharistischen Wunder, ähnlich, analog, nicht identisch - kann das Übernatürliche (Himmlische) im Geiste die Substanz eines Dinges selbst ins Himmlische heben und damit die Materie als diese Substanz, die nun "zwei Welten verbindet - Himmel und Erde", durchdringen. Dies ist bei Heiligen nicht zufällig oft bei jenen Körperteilen zu sehen (es gibt zum Beispiel unverweste Zungen, Hände etc., während der Rest des Leibes verwest und skelettiert ist) die mit dem besonderen Lebenswerk des Heiligen zu tun haben. Daß sie nur bei Christus (und der Gottesmutter) zur Gänze, also mit dem ganzen Leib (Himmelfahrt) möglich sind, liegt auf der Hand. Jeder "normale" Heilige muß die Seligkeit durch Überwindung der Erbsünde erreichen. Die weder Jesus noch Maria je hatten.



Samstag, 27. Juli 2019

Noch mehr Gas, noch mehr Spaß

Es ist alles gesagt, es lohnt gar nicht mehr, zu alledem viel zu sagen. Der Ausbruch eines neuen Dadaismus wäre nur zu logisch, mit Vernunft ist nichts mehr zu erreichen. Es fehlt die Basis, und zwar die sittliche Basis, auf der sie leben könnte. Diskurs wird zum Herumfuchteln mit Schlagwörtern und Schlagzeilen. Also erleben die Menschen, daß die Welt Bahnen zieht, die wie ein fernes Land wirken, das man nicht mehr betreten kann, das man aber auch gar nicht mehr sehen muß. Was folgt ist eine diffuse Befindlichkeit, der von Kleinkindern sehr ähnlich, in der gerade mal gilt, was irgendwie Lust macht, oder auch nicht, und in der man die Wände der Bunker, in denen man sich eine Playstation mit vielen Bildschirmen eingerichtet hat, nicht mehr verläßt.

Zu groß ist die Irrationalität, in der man sich erfährt, zu groß die Angst vor dem Außen, der wirklichen Wirklichkeit. Aber nicht, weil die Welt so ist, sondern weil der eigene Zustand alles, was diesen geschützten Raum bedrohen könnte, zum Angst- und Panikobjekt macht.

"Klimaschutz" ist Teil dieses Gesamtamüsements, Spaßsteigerung, Small Talk, um die Langeweile zu vertreiben und das Gewissen niederzuhalten weil moralisch zu rationalisieren. Das Wesentliche ist viel zu mühsam. Gefragt bei einer entwurzelten, entwirklichten Jugend ist ein hipper Lebensstil, der Spaß verspricht. 

Man erklärt gerne die Klimapanik zu einer "neuen Religion". Aber das stimmt nicht. Er ist nicht einmal eine Ersatzreligion, sondern eine Ausflucht, warum man keiner Religion folgen muß. Er ist das Etikett, das den eigenen Lebensstil, der von keiner Vernunft gelenkt ein "einfach mal alles rauslassen" pflegt, in die Sphäre hoher, ja überlegener "Moralität" hebt. Er ist "Metareligion", steht also noch über jeder Religion.

Selbst wenn man ein noch so hingeschütteter Haufen von Unsittlichkeit und mangelnder Kultur voller Persönlichkeitsdefizite ist (nicht zufällig bekam die Bewegung ihren letzten Boost durch eine autistisch gestörte Jugendliche, und Autismus ist per se eine Störung des Aufbaus von Persönlichkeit) - plötzlich ist man sogar ein "Gutmensch", ein Heiliger. Der Klimawahn tauft eine entsittlichte, haltlose Jugend, das ist sein Erfolgsrezept. Und deshalb eignet er sich so hervorragend zur Steuerung der Massen.

Er tauft sogar das, wozu man sowieso nie Bock hatte, wofür man sich ohnehin nie interessiert hat, und nennt es nun "Verzicht". Wo man freilich wirklich verzichten müßte, wird augenzwinkernd Generosität eingemahnt, denn man will ja nicht auch noch fanatisch werden. Während die über Rationalisierung entstandene "neue Moral" (als Moralersatz) die Notwendigkeit des Fanatismus, denn nur so kann diese neue Moral überhaupt bestehen, mit "Dringlichkeit" kaschiert.

Hier ein nettes Video, das einen Einblick auch in die Lebenswelt von Weltrettern wie Rezo gewährt.





Und hier eine Sendung von Russia Today, erst mit Interviews mit Schülern der "Fridays for Future"-Demonstrationen. Ab min. 13 ein Interview mit dem Klimaforscher Sebastian Lüning.









Der Samstag-Nachmittag-Film

Als Filmisches Kunstwerk ist "Drei Mädels vom Rhein" (1955) nicht unbedingt in die Spitzenklasse einzuordnen. Es bleibt bei einem gewissen Unterhaltungswert. Ausgewählt wurde er aus einem anderen Grund: Wegen seiner Thematik. Die so oft vorkommt, aber kaum je in seiner Aussagekraft gewürdigt wird. Worum geht es? Ein kleines traditionelles Hotel, das über Generationen gut gelaufen ist, kämpft um seine Existenz. Grund? Gleich gegenüber hat eine Bank einen neuen "modernen" Bau hingestellt, der ihm nun seine Kunden abspenstig macht.

Eine Geschichte also, wie sie sich zur Zeit des Wirtschaftswunders am laufenden Band wiederholt hat. Der nur von Geschäfts- und Gewinninteressen getriebene Kapitalismus verdrängt das regionale, persönliche, verwurzelte Wirtschaften namens "der technischen Vorteile der Moderne". Aber sie ist nicht romantisch, auch wenn sie im Film zu einem solchen Ende kommt, sie ist der Konflikt zweier unversöhnlicher Prinzipien. Die Versöhnung mit dem blinden Kapital ist im Film nur möglich, weil eine persönliche Komponente einfließt: Der Sohn des Direktors der Bank verliebt sich in eine der Töchter der Hotelbesitzerin. Indem also das Kapital doch menschliche Anzüge hineingeschrieben erhält. Was, wie wir wissen, natürlich am laufenden Band vorkommt.

Aber alles zeichnet sich bereits ab, selbst die "neue moralische Libertinität", übrigens: vor allem am Verhalten der Frauen ablesbar, die am laufenden Band (ehedem "Unschicklichkeiten") Tabus ankratzen oder brechen. Man spürt förmlich, wie das herkömmliche kulturelle Gewand plötzlich zu eng wird. Und mehr als einmal stimmt das Freie, Neue offenbar problemlos in den Sonus des "Amerikanischen" ein.

Nur das Antlitz des liberalistischen Kapitalismus ist noch nicht so schrecklich ausgefaltet, wie es dann geschah, in ständiger, autodynamischer Entwicklung. Ach, wie harmlos, ach wie verträglich zur Heimat und zur Verwurzelung sieht er doch aus. Ist er nicht einfach Lebensfreude? Oh ja, in dieser Irrationalität der Bedürfnisorientiertheit wurde er uns damals verkauft. Als Befreiung von allem "lebensfeindlichen", das das Früher hatte. Ganz Europa fiel darauf herein. Kein Wunder, daß man "Demokratie" stärkte - man brauchte die Meinung des Proletariats, des Ungeistigen, des Ungebildeten, um das durchzubringen. Pizza und Hotdog schlägt Sauerkraut und Eisbein, man koste nur, sozusagen. Bikini, aufgelockerte Moral schlägt verstaubte Ansichten, sozusagen. Deshalb könnte man den Film fast als "Werbung" für diese amerikanisch initiierte Transformierung sehen. Denn eines ist unübersehbar: Das "Amerikanische" ist doch DIE Hoffnung aller Deutschen, oder?! Dort ist alles, was die Wunden hierzulande heilt. Geld, unbegrenzt Geld, damit (!) Ordnung, Freiheit, HulaHula, Jazz, Rock 'n Roll ...

1955 war auch das Jahr, in dem Österreich "frei" wurde, wie Bundeskanzler Figl vom Balkon des Schloß Belvedere enthusiastisch verkündete.  Endlich konnte das Land Teil des Amerikanismus sein, eine Stimmung, in der auch der VdZ dann aufwuchs, der sechs Jahre danach geboren wurde. Es durfte es nur nicht offen bekennen. Das ist der Inhalt der "Neutralität", die den Russen versprochen wurde. Die Bösen, die nicht Kulturzugehörigen durfte man ja immer belügen, die waren ja keine Menschen, oder? Weiß der Leser, daß zu der Zeit kein Film, nichts an kultureller Produktion, ohne die von einem Juden (unverfänglich, wir wissen, denn ein Opfer des Nazitums, der Grundeigenschaft aller Deutschen, wie wir durch Wilhelm Reich und die Frankfurter Schule wissenschaftlich bewiesen erfuhren) ohne Zustimmung aus New York vonstatten gehen konnte? Wer der Ideologie des Amerikanismus nicht zuarbeitete, hatte Berufs-, ja Daseinsverbot, punkt. Wo kämen wir denn da hin.

Und nun, nach diesem Ausbruch ins Essentielle, sehe der Leser den für diese Zeit so typischen Film noch einmal an. Setze er sich diese Brille der Thesen als Prämissen einmal auf. Dann sind wir schon bei der Quintessenz dieses Films, prototypisch für so viele der damaligen Medienproduktionen, und reißen ihn aus dem "Naja, eben so waren damals die Filme" heraus.

Nein, nicht Vernunft, nicht Verstand - das Gefühl bestimmt diese neue Freiheit, diese Glücklichkeit, begreife man das doch! Liebe! Die macht alle Vernunft erläßlich. Erklärt von einem Weltgebäude, das den Zufall, die Lotterie zum entscheidenden Moment macht. Wie der Stürmer und Dränger JMR Lenz im "Hofmeister" 150 Jahre vorher zeigt: Oder Nestroy im "Lumpazivagabundus". Die Katharsis schafft ab da nur noch das Lotterielos, nicht die Vernunft. Glauben Sie das nicht? Na probieren Sie es endlich, werter Leser!

Und sieh da: Man muß nur der neuen Zeitstimmung zustimmen, und schon prosperiert alles! Klingt das nicht nach ... Marshall-Plan? Ach, wie haben die Amis doch Recht. Die neue societas perfecta, die neue Kirche, über der nichts sonst mehr gilt. Plötzlich haben wir sogar das "amerikanische Tempo", das keinen Ritus mehr braucht, der doch nur hindert. Klar, die dürfen das auch, sich auf die alten Pferde setzen. "Sogar der (traditionelle) Umzug geht an uns vorbei." Die dramaturgische Wende? Einmalig. Was passiert nächstes Jahr? Bitte, nicht fragen. Diese Weltsicht braucht keine Ewigkeit, keine Dauer. Einmal genügt für diese Dramaturgie zur Lösung. Ein Tag Kenntnisnahme für die Heirat. Und schon ist das Traditionelle gerührt. Ach, daß Ihr uns überhaupt zur Kenntnis nehmt!?

Also, werter Leser, übernehme er endlich den amerikanischen Hubbiwubbi, so er das nicht sowieso schon per Muttermilch getan hat. (Vorsicht, ohne Vater und kalten Wind um den Arsch kann das nur heißen: Festkrallen an der Zitze!) Dann geht es allen gut. Wie? Ach so, das hatten wir ja schon. Ach, darum hat uns die Muttermilch und der Vaterseim nicht mehr geschmeckt. Das Glück liegt ja bekanntlich völlig woanders.







Freitag, 26. Juli 2019

Stierkampf und Flamenco, aber ein mieser Film

Szenenzusammenschnitt aus dem Film "Das Narrenschiff" (1965) mit dem legendären Flamencotänzer José Greco. Als holte man einen Stier, Symbol von Fruchtbarkeit ebenso wie alles verschlingender Lust, aus den Tiefen der chthonischen Höhlen der kretisch-mykenischen, karthagischen Erde, um mit ihm in der Manege ein Spiel zu treiben. Das einerseits lockt, andererseits in diesem winzigen Bruchteil eines letzten Moments vor dem Ausbruch doch wieder zurückweist. Stiefkampf und Flamenco sind somit Geschwister. Sie gehen an die dünnste, gerade noch mögliche Grenze des Übergangs von Ordnung zu Chaos, von Chaos zu Ordnung, von Niederlage und Sieg der Kultur - also von ihrem Ursprung, der der Ursprung des Menschseins überhaupt ist.

Ihr Tanz ist ein Spiel mit der Schöpfung. Mit Kräften, die in ihrer Spannung aus Dämonie und Schönheit, aus alles verschlingender Ektase und totaler Beherrschung, in das Geheimnis der Freiheit des Menschen vor Gott Einblick gewährt. Und damit an die Tragödie des Menschen erinnert, deshalb immer ein wenig von Trauer, von Melancholie umweht ist, und doch das Leben feiert. Aber in diesem Kampf erfährt der Mensch seine Begrenztheit und hätte er diese nicht, würde er untergehen weil das Menschsein verlieren. Er ist Gott ähnlich, aber er ist nicht Gott. Fällt er der Versuchung anheim, sich wie dieser zu wähnen, zerfleischt ihn der viel mächtigere Stier. Und der Flamenco wird vulgär, der Stierkampf sinnlos brutal.

Das zeigt sehr gut die zweite Tanzszene aus dem Film, die zum Vergleich (zumindest dient es uns als solcher) dazu geschnitten ist. Was die Freundin (gespielt von Elizabeth Ashley) des Malers (George Segal) nun zeigt, ist ein zügelloses Überschreiten dieser Grenze. Es ist nicht mehr Flamenco, sondern kippt in die vulgäre Sexualität.





Die Reaktion ihres Freundes ist damit eine der wenigen stimmigen Handlungsmomente.

Denn nicht nur das Wesen des Flamencos wird in diesem Film fehlgedeutet. Es ist nur eine von sehr vielen Fehldeutungen dieses preisgekrönten Werks voller großartiger Schauspieler, aber mit einer überhaupt nicht stimmigen Fabel. In "Das Narrenschiff" ist auch dieser Tanz willkürlich als dramaturgisches Mittel mißbraucht, um etwas zu zeigen, das sich eigentlich gar nicht erzählt. Der VdZ kann sich deshalb diesem seltsamen Urteil der Filmgeschichte gar nicht anschließen, daß er ein Meisterwerk sei.

Wenn man ihn so gerne sieht (und das tut auch der VdZ), dann durch seine zahlreichen, einzelnen Facetten, und vor allem durch die Liebe zu so vielen überwältigenden Schauspielern, die hier in ungeheurer Dichte auftreten und die man einfach gerne sieht. Der Zuseher (und auch der VdZ) WILL einfach diese Schauspieler als "phantastisch spielend" sehen, und die "Aussage" des Films drückt ihn regelrecht an dieses Gesollte. Und den Zuschauer soll er durch die Massivität von "Qualitätsnimbus" (wo niemand zu widersprechen wagt: Was, Oscar Werner einmal "schlecht"? Simone Signoret oder Heinz Rühmann oder Lee Marvin oder Vivian Leigh oder oder oder ...) erdrücken. Er wagt es auch nicht mehr zu sehen, was sich hier abspielt. Man verläßt den Film mit einer leeren, gelähmten, grauen Birne, sozusagen, und läßt die Moralsachwalter, die diese Moral aufoktroyiert haben, hinkünftig tun und lassen, was sie wollen.

In Wahrheit aber muß man sich sogar fragen, WAS all diese großen Künstler in so einer Produktion zu suchen haben. Außer, natürlich, außer daß sie alle zugegeben haben, daß das alles zweitrangig war angesichts der Perspektive, mit so vielen Legenden in einem Atemzug aufzutreten, sodaß der Kultstatus des Films mit Ansage geschaffen wurde. Wer will da nicht dabei sein? Und die Gage wird auch kein Taschengeld gewesen sein. (Gedreht wurde ja alles im Studio, nicht einer der Akteure hat auch nur einen Fuß bei den Dreharbeiten auf ein Schiff gesetzt.) Darf man raten? Es war die moralische Pflicht, die seit 1945 Gesetz war, eine neue Moral zu dogmatisieren. Und dem hat auch dieser Film gedient. Kein Mensch wagt, ihn zu kritisieren, zu sagen: Das ist rein ALS FILM ein schlechter Film!

Erschlagen von großartigen Einzelszenen - wie diese Tanzszene - nimmt man zur Kenntnis, daß das Urteil von höherer Autorität ist als man selber hat. Und so agiert Hollywood seit vielen vielen Jahrzehnten: So mies die Botschaft auch war, so mies der Film auch gewesen sein könnte - wenn er einen verfolgten Juden oder ein KZ (und neuerdings auch Homosexuelle, oder Transsexuelle etc.) zeigt, MUSZ er gut sein. Mischt man noch brillante Einzelmittel (technische Brillanz, großartige Schauspieler, phantastische Aktionen ...) dazu, verstummt endgültig jede Kritik. Was? Der Film ist schlecht? Dann muß der Kritiker ein Anti-Semit sein, nein, er ist ein Nazi, ganz sicher!*

Alles an "Das Narrenschiff" ist eine reine Aneinanderreihung von Einzelbildern zu einem willkürlichen Panoptikum, in dem ein Bild mit dem anderen aber nichts zu tun hat. Der Film ist ein Machwerk, und die Preise, die er eingeheimst hat, sind (diesen Verdacht darf man ruhig hegen, er bestätigt sich immer wieder neu) der moralischen Aussage geschuldet, sonst nichts. Warum? Weil der Film für eine ideologische, im Grunde primitive Aussage mißbraucht wurde, ja nur deshalb gemacht und darauf zugeschneidert wurde. In der sich die immer üblicher gewordene, lächerliche Simplifizierung der Ereignisse und Akteure in Hitler-Deutschland austobt. Vor so einer dummen (weil egal aus welchen Gründen "gesollten") Motivlage KANN sich gar keine organische Dramaturgie und damit auch kein wirklich gutes Schauspiel entwickeln. 

Und dieser Primitivität gemäß wurde auch der Flamenco so schändlich fehlgedeutet.






*"Das Narrenschiff" ist im selben Jahr (1965) entstanden wie "The Pawnbroker". Es war das Jahr des Dammbruchs. Damals brach Hollywood erstmals den "Production Code", mit dem Obszönität durch den Einfluß der Kirche vom Film seit den 1930er Jahren ferngehalten worden war. In letzterem Film wandte man genau die hier beschriebene Taktik an: Er bringt eine KZ-Geschichte und handelt von Judenverfolgung und bösen Nazis ... und brachte erstmals blanke Brüste ins Kino. DAS war seine eigentliche Intention. Damit war der Bann gebrochen. Niemand wagte zu opponieren, auch nicht die Kirche, und wer doch, war sofort ein ausgewiesener Anti-Semit und Nazi. Fortan wurde die Welt mit immer offener pornographischen Filmen überschwemmt.




Zusammenführungen

Analysen der Ergebnisse der letzten EU-Wahl haben erneut ergeben, daß das Wählerpotential der Grünen in ganz Europa vor allem in den jungen Menschen zu finden ist. Es korrespondiert die Realitätsferne der Ideologie hier, der Charakter- und Persönlichkeitsformen dort. Jemand meinte daraufhin, daß das doch ein Moment der Hoffnung wäre? Denn die Generation der Jungen ist bereits so schwach, zahlenmäßig so gering, daß sie die Alten gar nicht überstimmen könne. 

Nun, lassen wir einmal das Thema des Generationenkonflikts beiseite, das im übrigen auch nicht neu ist. Sondern sehen wir dieses Argument als das, was es ist: Ausdruck eines eiskalten Zynismus. Da hat also die Generation der geburtenstarken Jahrgänge mit offenen Armen Mittel aufgenommen, die ihnen ermöglicht haben, die Konkurrenz der Generationsgenossen auszuschalten. Natürlich nicht gleich, aber indirekt in den Nachkommen, zeichnet sich somit dieses Muster ab. 

Was wir jetzt in den jungen Generationen aber erleben ist die Folge davon, und die Reaktion darauf. Wenn auch über Rationalisierungen auf andere Themen (Umwelt etc.) umgelenkt. Denn die unmittelbarste Folge der ab der Mitte der 1960er erfolgenden Erdrosselung des Nachwuchses (binnen weniger Jahre fiel die Geburtenrate auf die Hälfte, im sogenannten "Pillenknick", der gar nicht so sehr eine Folge der Pille war, sondern ein Startschuß zu allen Formen der Empfängnisverhütung) war gar nicht die Reduktion der Geburten. Was sich an der sozialen Prägung der Kinder sofort zeigte, denn Menschen, die als Einzelkinder oder mit höchstens einem Geschwister aufwachsen, wie ab den 1970ern in Österreich sogar auf Plakaten beworben wurde, entwickeln sich völlig anders.  Ihre ganze Persönlichkeit bleibt unausgereift und ich-bezogen. Narzißmus wurde mehr und mehr nicht zuletzt schon deshalb zur generellen Persönlichkeitsdeformation.

Aber vor allem wurde plötzlich das Familieneinkommen für eine andere Art zu leben frei. Das hat auch mit einem anderen Umstand zu tun. Denn auch die Löhne verlagerten sich. Die Eingliederung der Hausfrauen in die Wirtschafts- und Nutzenwelt brachte zwar auch eine Reduktion der einzelnen Löhne, aus Vätern als Haushaltsernährern wurden nun Frauen und Männer, die zusammen das Haushaltseinkommen erwirtschafteten. Dennoch stieg zusammen mit der Verringerung der Kinderzahl die für jeden Einzelnen in so einem Familienverband zur Verfügung stehende Geldmenge. In solchen Familien, die immer mehr zur Norm wurden, ist es jedem Einzelnen möglich, ein Leben wie ein Single zu leben. 

Das war natürlich ideal für die Großindustrie. Denn der Güterbedarf vor allem an Produkten, die dem Konsum, der kurzfristigen Erfreulichkeit, des Genusses dienten, der Bedarf an kurzlebigen Produkten, die Bereitschaft auf Moden einzugehen, die Verkürzung der Produktzyklen, die schon damit einherging, stieg mit jedem Jahr. So, wie das Verhalten Gütern gegenüber, das ebenfalls die Großindustrie begünstigte. 

War es noch in den 1950ern und 1960ern, in der Kindheit des VdZ also, üblich, Dinge anzuschaffen, die man dann gar Jahrzehnte behielt, so daß man beim Kauf auf Qualität achtete, wie sie die Großindustrie gar nicht herzustellen vermochte, die eben betriebliche Kleinstrukturen benötigte - Handwerker; kleine Detailgeschäfte mit fachlich hochstehender Beratung, Reparaturbetriebe etc. etc. - so setzte nun das Plastikzeitalter, das Wegwerfzeitalter ein. Die Qualität der Dinge verringerte sich rapide, denn der Bedarf dafür war nicht mehr gegeben. 

Und zwar weil der Charakter, die sittlichen Haltungen (nicht "die Bedürfnisse") der Menschen sich geändert hatte. Man verlor den Respekt vor den Dingen. Der Alltag war eine Umgebenheit von Geringwertigem, das nur noch so aussah wie das, was man eigentlich wollte. Zugleich stieg der Bedarf nach einer virtuellen Welt, die das Bewußtsein in einem Schein hielt. Radio, Fernsehen begannen, sendeten immer mehr rund um die Uhr, die Medien wurden zu Massenerscheinungen, Heim-Musik-Anlagen ersetzten Theater und Konzert und Kino, die virtuelle Welt, die ohne Realität auskam, schloß einen immer dichteren Kordon.

Der Sozialstaat, befeuert durch diese neuen Formen der Geldmengenbeschaffung, wuchs rapide. Ab den 1970ern wurde es immer seltener notwendig, sich auf soziale Netze zu berufen, wie es immer der Fall gewesen war. Die Illusion wuchs, daß dieser Sozialstaat mit persönlichen Handlungen nichts mehr zu tun hatte. "Der Staat" ersetzte erst den Vater, dann den Ehemann. Als "nicht arm" wird heute definiert, wenn jeder Teil einer Familie den Lebensstil eines Singles führen kann.* Somit wurden auch die Kinder zu autonomen, isolierten Einheiten, die aber über genug Geldmittel verfügten, um alle Begierden und selbst spontanen Gelüste zu befriedigen. 

Nur - Kinder und Jugendliche für sich gestellt wissen überhaupt nicht, was sie wollen. Denn sie wissen nicht, was sie wollen sollen. Gibt man solchen Menschen aber jene Mittel, also Geld, mit denen sie die Welt trotzdem bewegen können, beginnt der Irrsinn immer mehr Vollgestalt anzunehmen. Unfähig, das Spontane mit dem immer gleichen Wirklichen weil Ewigen abzugleichen, denn nur von dort käme wirklich Wert und damit Ziel, verstärkt sich das Zufällige in den jungen Menschen. 

Weil aber die innerste Struktur, die ontologische Verfaßtheit des Menschen auf Autorität abzielt, darauf abzielt, das Gesollte und damit Gewollte als junger Mensch von einer Autorität zu empfangen, gesagt zu bekommen gewissermaßen - bei gleichzeitig depotenzierten Eltern, speziell Vätern (denn die Verbindung zur Mutter ist schon aus biologischen Tatschen immer und anders gegeben: Von der Mutter übernimmt jeder Mensch seine Grundhaltungen; den Vater muß sich jeder "erarbeiten") - entstand eine extreme Affinität für Ideologen und Meinungsillusionären. Medien, nicht zuletzt auch die Schule hat als prägende Autorität die Eltern ersetzt. Und sie alle ignorieren ja nicht nur die Eltern, sondern zielen direkt darauf ab, das was sie vermitteln als "überlegen über die Eltern" zu sehen, und sich damit jedes Recht, auch gegen den Willen der Eltern vorzugehen, nehmen.

Zugleich waren diese jungen Menschen auf sich geworfen. Ihnen fehlte das verbindliche soziale Umfeld, die Geschwister, bei denen man schon kraft der Liebe viele Haltungen erwirbt, die die eigenen Bedürfnissein in den Hintergrund stellen. Zugleich stehen unerschöpfliche Geldmittel zur Verfügung, also Macht. Das führt fast zwangsläufig zu einer Verwirrung, die man durch finanzielle Potenz schon sehr früh wie Betonmauern aufzieht, der man also später, als in Jahren Erwachsener, immer schwerer zu verändern vermag.  Also wächst auch das Bedürfnis, die Welt zu verändern - denn das Selbstverändern wurde nie gelernt, wird mit dem Alter immer schwieriger, vor allem mühsamer. Und Mühe hat niemand mehr gelernt, sie war nie notwendig. Schon lange muß ja nicht einmal noch das eigene Talent "entwickelt", durch Zeit und Umstände geklärt, geläutert, durchgetragen werden, sondern auch dafür hat ("Förderung") die Umwelt die Verantwortung. 

Und Verantwortung? Die ist mittlerweile völlig verdunstet. Denn Verantwortung kann nur aus dem persönlichen Mitleiden, der Empathie mit Familienmitgliedern entstehen, in der man begreift, daß die Menschen ihre Ziele immer auf ein Gemeinsames, auf ein großes Ganzes abstimmen müssen. Alle diese ontologisch angelegten Richtungen des Menschen, von seiner Wurzel her, werden nun nicht mehr beantwortet, finden keine Sättigung. Dazu kommt, daß die reichlichen Geldmittel Realisierungen ermöglichen. Also - hier wirres, unklares Wollen, dort das Angebot, es zu konkretisieren. Was soll dabei an Vernünftigem herauskommen? Was herauskommt ist aber sicher "mächtiges". Neun Prozent der Erstwähler (also der Jungen) haben bei den letzten EU-Wahlen "Die Partei" gewählt, eine absurde Jux-Angelegenheit.

Nicht viel anders einzuschätzen sind der Stimmenanteil von 36 Prozent unter dieser Gruppe für die Grünen. Hier werden halt nur diese irrationalen inneren Bewegtheiten und bindungslosen, unkonkreten Absichten, die durch ursprünglich entstehende, aber vom Sprachformat nicht mehr erfaßbare Haltungen nach Erfüllung drängen, die aber nicht gebildet sind (und erst hier könnte man von Bildung sprechen), durch "das Gute" rationalisiert. Und dem dienen alle diese modernen Mythen und Märchen, allen voran ... die biologischen, die ökologischen Märchen.

Und so erzählt uns ein unterpubertärer Rezo, tanzt uns ein psychisch krankes, brutal instrumentalisiertes Gör namens Greta vor (die man mit der Rolle, die man ihr zugeschanzt hat, vermutlich fürs Leben ruiniert hat: wie soll die, wie sollen diese beiden als Beispiel, jemals noch zu einer realistischen Einschätzung ihrer Person kommen?), was wir von der "Wissenschaft" ausgehend zu tun und zu lassen hätten ... Immerhin, eines hat sich an diesen Fällen und deren Rezeption in der Öffentlichkeit gezeigt:  

Wie infantil, ja bösartig und lieblos unsere angebliche Erwachsenenwelt bereits ist. Die ihre ureigenste Anforderung - eine Bringschuld gegenüber allen Kindern und Jungen - nicht mehr kennt: Erwachsenheit.




*Es gibt Felduntersuchungen aus den USA, wir haben sie hier bereits vorgestellt, die belegen, daß Kinder keinen oder nur einen geringen Mehrbedarf an Geld bedeuten. Die Aufwendungen für Kinder werden ganz einfach durch Ausgabenumschichtungen gedeckt, weil der Lebensstil sich sowieso ändert. Der heutige Sozialstaat, die heutige angebliche "Familienpolitik", gerade in unseren Ländern, aber sieht als "Familienförderung" genau das: Er will erreichen, daß jeder Teil einer Familie vom anderen - vor allem aber die Frau vom Mann - unabhängig und sogar wie ein Single (und vor allem "mitten im konsumistischen Zeitgeist") leben kann. Durch Geldzuwendungen, durch Kinderbetreuungsstätten, Ganztagesschulen, etc. 

Damit stehen wir heute in unseren Ländern vor der Situation, daß sogar Kinder in Mehrkindfamilien schon aufwachsen wie Einzelkinder. Ihre Lebensführung, ihre Ansprüche haben mit dem Ganzen nichts mehr zu tun. Was auf die Eltern (und vor allem auf die Väter) oft enormen (auch sozialen) Druck aufbaut, und durch feministische Frauen, die diese Vorstellungen durchdrücken (denn das tun Frauen praktisch immer: sie richten sich nach der mächtigeren Allgemeinheit) nicht selten ein finanziell bedingtes psychisches wie berufliches Desaster für den Mann bewirkt. In Schweden können Kinder die Attribute für ein Singledasein sogar über eine eigene Ombuds-Stelle einklagen.





Donnerstag, 25. Juli 2019

Der Ort definiert das Leben (2)

 Teil 2) Die Anmerkung als notwendiger Exkurs über Gestalt




*Dieser Satz, diese Wahrheit wird leider heute völlig miß- beziehungsweise überhaupt nicht mehr verstanden. Er wird nämlich dahingehend interpretiert, daß wir uns immer erst um das "große Ganze" kümmern müssen, nicht um das kleine Lokale. Also - erst Globalisierung, dann wird auch das Regionale gut. Das ist genau das Gegenteil von richtig, es ist völlig falsch! Denn das ein Regionales, Proprietäres übersteigende Insgesamt, das jeweils alles Regionale in ein nächstes Überregionales, größeres Ganzes integriert, ist GAR NICHT im Erfahrungs- und Gedankenhorizont des je von ihm Eingeschlossenen. Es übersteigt dieses immer unendlich. Unendlich? Ja, weil es als Ganzes nicht in Teile auflösbar ist, und somit unserer Gestaltungsvollmacht gar nicht unterliegt. Vielmehr können wir immer nur in unserem ureigensten lokalen, regionalen, individuellen (etc.) Rahmen denken und handeln. 

Man kann allem Übersteigenden, allem Ganzen nur als "Gestalt" begegnen, der einzigen Rezeptionsform, die ein "Ganzes" erfassen kann. Aber jedes Ganze hat eben seine nächsten, eigenen Kategorien! Damit bleibt nur die "Ehrfurcht" als erkenntnisgemäße Haltung. (Das Erkennen ist immer ein Kommunizieren, ein personaler Akt, also ein wesensgemäßes Zueinander von Gestalten.) Das Ganze kann deshalb nur bestaunt, nie aber "gemacht" werden. (Weshalb Ehrfurcht vor allem Geschöpflichen, Dinglichen, Persönlichen die einzige wirklich menschengemäße Haltung ist.)

Ein Beispiel: Der Junge, der Schüler (etc.) kann nie die geistige Welt des Erwachsenen (Lehrers) zur Gänze in Gedankenkategorien auflösen, das heißt verstehen.* Das ist bestenfalls in abgegrenzten Teilen möglich. Das Ganze aber kann er als Gestalt aufnehmen und erinnern. (Man beachte die Rolle der Sympathie - siehe Max Scheler! - im Erkenntnisprozeß.) Allmählich und mit dem Grad der Reifung wird sich deren innere Grammatik (wie sie die Gestalt enthält beziehungsweise diese trägt) aus der Erinnerung heraus aneignen können, wenn auch nie ganz (weil alles Personsein heißt, Individuum zu sein: So etwas wie "seine eigene Art". So, wie jeder Ort schon das Individuelle bewirkt. Und nichts ist am selben Ort wie ein anderes.

Wer meint, das größere oder große Ganze machen zu können, ist wie ein Kind, das seinen Legobaukasten hat und nun meint, die Welt exakt so bauen zu können, daß sie wie die Welt "ist".

Die Katastrophe rund um den Aralsee ist das exakt illustrierende Beispiel: Hier wurde "im Großen" gedacht und gehandelt, und dabei alles Kleine zerstört, und damit erst recht das Große. Die Austrocknung des Aralsees hat bewirkt, daß sein zurückbleibendes, nun vom Wind verblasenes Salz (Wasservertrocknung) sogar die umgebende Landwirtschaft zerstört hat. Der Mensch kann nur im Kleinen (technisch) denken. Das Große wird sich ihm IMMER entziehen, es ist unendlich komplex.

Das, was unserer Gestalt direkt entspricht also. NUR indem wir somit in diesem kleinen, uns eigenen Horizont handeln, also im Rahmen unserer unmittelbaren Verwurzelung, gliedern wir uns in ein größeres Ganzes ein. Schon gar nicht also können wir in einem Rahmen denken und urteilen und handeln, der "das Weltganze" betrifft. Dieses ist von uns überhaupt nicht direkt adressierbar! Sondern nur, indem wir von den allerkleinsten Stufen unseres Daseins ausgehen und dieses erfüllen. Nur so berühren wir das nächste Umfassende. Hierein wiederum befinden sich alle Orte, alle Wesen in einer klaren Hierarchie, weil einem Zueinander, das nie "gleich" sein kann. (Denn "hier" ist nicht "dort", und sei es nur einen Millimeter daneben. Es gibt kein Ding, kein Wesen ohne nur ihm zubehörigen Raum.)

Zur Illustration: Nur wenn wir den Bohnenstrauch in unserem Garten wohl hüten und pflegen, ja in diesem Rahmen als unserem ersten Verantwortungs- und Aufgabenbereich denken, uns diesem kleinsten Rahmen verantwortlich sehen, wird die globale Flora berührt. Nur, wenn wir uns um unseren Vorplatz vor dem Haus, den Bäumen in unserer Straße widmen, wird das Kleinklima, das uns umgibt, angepaßt und verändert. Dort endet auch unsere Verantwortung, nur darum haben wir uns zu kümmern. Was das im größeren Ganzen, im Stadtklima, oder etwa gar im "Weltklima" ausmacht, werden wir überhaupt nie wissen, schon gar nicht beeinflussen können. 

Das Reden, daß wir das Weltklima nur global lösen und retten können und müssen, nicht durch individuelles Handeln und individuelle, direkte Verantwortung, ist also das hundertprozentige Gegenteil von der Wahrheit - es ist ein Irrtum, wenn nicht eine Lüge. Das "Weltklima retten" zu wollen wird also nicht nur mit absoluter Sicherheit völlig unberechenbare Wirkungen haben, sondern es wird sich vor allem an einem Punkt auswirken: Es wird LOKAL Störungen und Probleme verursachen.

Der jeweils größere Rahmen bestimmt zwar die Beziehungen der ihm zugewiesenen Teile, also der seiner Ordnung zubestimmten Orte und Teilorte, aber im Sinne einer Festlegung, nicht im Sinne eines "Tuns". Handeln, tun kann somit einerseits nur der ureigenste kleine Ort, anderseits kann er es nur im Rahmen einer Bestimmung vom größeren Ganzen her, der IHM sein Wesen gibt. Also - in der individuellen, "kleinsten" Wesenserfüllung beginnend. 




*Heimito von Doderer bezeichnet deshalb die (nachfreudianische) Psychologie, die genau das zu können von sich behauptet, als Geisteskrankheit.




Ein erschreckendes Symptom (2)

Teil 2) Die exkursartigen Anmerkungen 


*Rap ist im Grunde die künstliche (aber nicht: künstlerische!) Ästhetisierung der Kommunikations- weil Formunfähigkeit.

²Insofern ist Teil des Symptoms und des Erschreckens auch die absurde Reaktion in weiten Teilen der "Gegenöffentlichkeit", wie sie sich gerne nennt. Die Ahnungslosigkeit, die Ungebildetheit, die etwa bei Tichys Einblick in einem Kommentar erkennbar wird, ist zwar nicht überraschend, aber denn doch furchterregend. Hier wird außerdem mit "Meinungsfreiheit" argumentiert, als wäre deren Problematik als Ergebnis einer solchen absurden, völlig verfehlten Diskussion, die nicht im Ansatz erfaßt, worum es dabei überhaupt geht, erfaßt. Kurz gesagt: Früher hatten Kinder am Tisch der Erwachsenen zu schweigen, und das hatte seinen guten Grund. Meinungsäußerung und -verbreitung ist von Stellung, von Ort, von Stand, von Aufgabe nicht zu trennen. 

Das einzuschränken, und zwar in den Rahmen eines sozialen, institutionellen Gefüges zu stellen, dient zudem dem Schutz der Unmündigen. Denn auch für Äußerungen muß jeder Mensch Verantwortung übernehmen. Aber was soll man von Menschen halten, die laufend mehr Macht (Möglichkeiten, Potenz) haben, als ihrem Sein entspricht? Wie kindisch ist also doch diese ganze Diskussion um "Meinungsfreiheit", die das Wesentliche - das, was es wirklich zu schützen gilt! - nicht einmal trifft? 

Im übrigen wird hier einmal mehr deutlich, wie wenig der Liberalismus als Geisteshaltung in der Lage ist, zu gestalten. Er wird immer nur dort und höchstens dort "zutreffend", wo er an dem, was er selbst zu verantworten hat, zu leiden beginnt.

**Wobei das so gar nicht stimmt. Wenn man das Video ansieht gelangt man eher zur Frage, ob es nicht sein könnte, daß man manche herkömmliche Kräfte - also auch in der CDU - unterschätzt hat. Und vielleicht sogar, zumindest im Ansatz, als Versuch sehen muß, diesem aufkommenden Wahnsinn einer dämonischen Gegenwelt noch etwas entgegenzuhalten. Allein, sie ist dem nicht gewachsen. 

Aber wenn es eine politische Zukunft unserer Gesellschaft geben soll, dann kann der VdZ sie nicht anders sehen als in einem Zusammengehen der noch verbliebenen konstruktiven Kräfte, und die bündeln sich derzeit vor allem in und um die AfD. Diese Kräfte müssen sich also zusammenschließen, anders kann es keinen Ausweg geben. Und die Altparteien mit einem Akt der Reue und der Schuldeinbekenntnis einen Neustart wagen. An der Frage, ob das realistisch zu erwarten ist, wird sich die Zukunft unserer Länder entscheiden. Sollten sich aber diese Kräfte mit diesen Anti-Kräften verbinden (CDU-Grüne etwa, ÖVP-Grüne), dann wissen wir endgültig, daß an unseren Gemeinwesen endgültig nichts mehr zu retten ist.

Zumal es eine Tatsache ist, und das zeigt dieses Video auf jeden Fall, daß das, was politisch zu tun wäre, dermaßen gegen die vorgeblichen Intentionen und Begierden der jungen Generation steht, daß man von Parallelwelten reden muß, die miteinander gar nichts mehr zu tun haben. Weil die jungen Menschen jeder Realität völlig entfremdet sind.

***Es gibt zwar eine gewisse Bereitschaft zu sehen, daß Väter "fehlen", aber gerade dieser Aufruf findet sich fast immer als dermaßen irrtumsbehaftet und fehlgeleitet, daß ein Entstehen einer neuen Vatergeneration schon im Ansatz gerade im Meinen, daß man gegensteuert, verhindert wird. Es geht weder um biologische Abstammung, noch um eine Neudefinition von Vaterschaft als "liebe Spielpartner" oder Zweitmuttis, weil die Verwiesenheit von Kindern in der Familie aus abstrakten Funktionen aufgelöst wird. Deshalb hat Vaterschaft auch direkt mit einem Ende von Emanzipation und Feminismus zu tun. Aber diese Hürde wagen derzeit nicht einmal die sogenannten "Rechten" oder "Konservativen" anzugreifen. Wenn selbst Leitfiguren der Rechten - wie H. C. Strache - auf "Papamonat" gehen, wenn sämtliche sogenannten rechten Parteien mit der "Verteidigung der christlichen Werte" auch die Gleichstellung der Frau meinen (und damit das Fundament jeder sozialen Ordnung, die Ehe, bereits im Apriori unmöglich machen), weiß man, daß alles zu spät ist. 

Morgen Teil 3) Zusammenführungen 



*300519*

Mittwoch, 24. Juli 2019

Der Ort definiert das Leben (1)

Auch die Austrocknung eines noch vor zwanzig Jahren viergrößten Süßwassersees der Welt, des Aralsees zwischen Usbekistan und Kasachstan, hat mit Klima nichts zu tun. Sieht man davon ab, daß er das regionale Klima prägt. Sie war die Folge eines absurden, typisch größenwahnsinnigen Projekts der Kommunistenschädel, die da meinten, durch Wasserentnahme aus den beiden Hauptzuflüssen die kasachische Steppe durch Getreide- und vor allem Baumwollfelder (die noch dazu enorm viel Wasser ziehen) wirtschaftlich nutzbar zu machen. Der Effekt ließ nicht lange auf sich warten. Der früher fischreiche, kristallklare See, der einen ganzen geographischen Großraum ernährte und wirtschaftlich prägte, trocknete bis auf einen kleinen Rest aus. 

Aber es gibt Hoffnung, und der Aralsee wird wieder größer, seine Wasser steigen wieder. Durch ein von der Weltbank finanziertes, großes Dammprojekt, das vor einigen Jahren realisiert wurde. Schon wenige Jahre später ist sichtbar, daß die Seefläche wieder zunimmt, wie dieser Bericht aus dem Jahre 2017 zeigt. Und zur großen Freude der noch verbliebenen Bewohner, die in der Zwischenzeit auf Kamelnutzung umgestiegen sind, kommen auch die Fische wieder. Und zwar bei weitem nicht nur durch künstlichen Besatz. Zumindest für den Nordteil wächst die Hoffnung, daß der Aralsee wieder aufersteht.

Wenn auch die Anwohner sich nicht vorstellen können, daß er jemals wieder zur alten Größe und Pracht zurückgelangt, regt sich Hoffnung und mancher trifft bereits Vorbereitungen auf die nähere Zukunft. Indem er etwa beginnt, alte Boote wieder flott zu machen, indem er versucht, sich an die Fischfangtechniken der Väter zu erinnern. Mancher Junge plant sogar bereits wieder, sein Leben wie die Vorfahren als Fischer am See zu verbringen. Schon gibt es auch in Aralsk, dem Hauptort und früheren Haupthafen der Region, der heute dreißig Kilometer vom See entfernt liegt, in den Läden wieder frischen Fisch aus dem See.

Wie rasch die Erholung von ausgetrockneten ehemaligen Wasserflächen aus ganz natürlichen Gründen gehen kann, zeigt auch eine Studie aus Oregon in den USA. Wo man nach einigen Dürrejahren untersucht hat, wie sich die Population von Forellen und Salamandern in den ehedem fast ausgetrockneten Gewässern und den angrenzenden Flächen entwickelt. Und siehe da: Es dauert nur ganz wenige Jahre, bis die Dichte an Tieren frühere Ausmaße wieder erreicht.

Schon Richard Woltereck zeigt in seinen Untersuchungen im 20. Jahrhundert, daß Tierbevölkerungen ungemein elastisch auf Gegebenheiten in biologischen Räumen reagieren. Und sich in ihrem Freß- wie Fortpflanzungsverhalten ganz rasch auf wechselnde Bedingungen einstellen. Die Tiere haben offenbar ebenfalls eine Entsprechung zu dem, was den Menschen sogar als direkter Schöpfungsauftrag gegeben ist: Seid fruchtbar und mehret euch, und macht euch die Erde untertan! Nur auf anderer, instinktiver, direkter Ebene, die nie hinterfragt, die immer zu erfüllen getrachtet wird.

Am verblüffendsten fand der Biologe, daß Lebewesen ihren "Fraßfeinden" keineswegs in einer bloßen Abwehrsituation gegenüberzustehen scheinen, sondern sogar die Zahl ihres Nachwuchses nach den Freßfeinden orientieren. Also diesen sättigen, um dann ihren bestandserhaltenden Nachwuchs zu gebären. Umgekehrt, nehmen die Fraßfeinde "Rücksicht", und schränken ihre Jagd und ihr Fortpflanzungsverhalten ab einem gewissen Zahlenverhältnis Esser: Nahrung ein. Das sich grosso modo somit äußerst stabil hält. 

Desaströs wirkt nur eines: Wenn Ortsfremde in ein bestehendes Biotop gelangen. Denen fehlt jeder Bezug zum Ganzen, und ein Lebensraum verändert sich dramatisch, ja kann überlebensfeindlich werden. Übrigens vor allem für die Zuzüglinge. Sie gehen von einem Insgesamt aus, das dem, in dem sie sich jetzt befinden, nicht entspricht.

Alle Lebewesen leben offenbar in einem "Feld", einem Lebensraum, einem abgrenzbaren Ort beziehungsweise Ineinander von Orten, meint Woltereck. Die bestimmte ideelle (ontologische) Beziehungsknoten enthalten müssen, sonst ist das Verhalten ganzer Populationsgefüge, die sich zu einem Ganzen verhalten, das mit der Umgebung nahtlos ineinanderfließt, nicht erklärbar. Ganzheiten, Felder, die dann auf das individuelle Verhalten einwirken und mit diesem korrespondieren. Der Ort definiert das Wesen, ja ist in gewisser Weise das Wesen der Dinge und alles Lebendigen.*





Morgen Teil 2) Die Anmerkung als notwendiger Exkurs über Gestalt




Ein erschreckendes Symptom (1)

Erst mit einiger Verspätung hat der VdZ dieses Video eines "Rappers Rezo"* gesehen. Das heißt - er hatte es sich vorgenommen. Aber nach wenigen Minuten nur noch in Stichproben weitergeschaltet, denn er war sprachlos und erschrocken. Denn hier haben wir ein Symptom einer Fehlentwicklung, die in allem schon lange - auch an dieser Stelle - analysiert und sogar vorhergesagt war. Daß es dann so kommt will man ja selber nicht so recht glauben, muß es aber immer wieder zur Kenntnis nehmen.

Man kann nicht mehr recht sagen, auf welches Versagen solche Dinge im Einzelnen zurückzuführen sind, die uns in diesem Video mit voller Keulengewalt entgegenschlagen. Und eine inhaltliche Analyse lohnt nicht, sie wäre erstens vergeblich, und zweitens ist sie längst geschehen, sie wird diesmal auch nicht mehr gehört. Und drittens tun sich ohnehin andere diese sinnlose Sisyphos-Arbeit an, aber mit auch noch so guten Argumenten ist da sowieso kein Blumentopf zu gewinnen. Dieser Zug ist abgefahren, die Gehirnwäsche hat gesiegt.

Immerhin, eines muß man Rezo zugestehen: Der Rapper (was immer das als Seinsbeschreibung sein soll; ist "Nichts", also Formlosigkeit, tatsächlich "etwas"?) hat alle diese zahllosen Fäden des Irrsinns und der Irrationalität gebündelt, auf typische Weise rationalisiert, und zu einer Reingestalt geführt, die verblüfft. Und eben - erschreckt.

Versagen des Bildungssystems. (Lesen Sie einmal, was Michael Winterhoff dazu zu sagen hat, wenn Sie es nicht längst und seit vielen Jahren auf diesen Seiten gelesen haben: Diese Jugend ist weil wurde systematisch verblödet! Und Rezo ist ein Beleg dafür.) Versagen der Pädagogik. Versagen des Sozialstaates. Versagen unzähliger Ideologien. Versagen des MASSENinternet und der social media als "Informations- und Kommunikationsmedium", die es überhaupt nicht ist, es ist vielmehr - auch das wurde hier oft und oft dargestellt, schon vor vielen Jahren - eine gigantische Verwirrungsanstalt.² Versagen der sozialen Ordnungen. Ja, und natürlich auch: Das Versagen der Politik.**

Es könnte einem angst und bang werden, mit welchem Erfolg die jungen Menschen offenbar bereits umerzogen und zu manipulierten Akteuren der Destruktionskräfte wurden. Denen wir selbst den Raum gegeben haben. Und die man nur einer Kategorie zurechnen können: Als Bewegung gegen das Sein. Als Nichtung somit.

Die Jugend präsentiert sich somit als das, wovor ständig gewarnt wurde, auch an dieser Stelle, weil alles so absehbar war: Sie ist nun das, wovor gewarnt wurde, ein Spielball. Als gehirngewaschene, denkunfähige Generation, die wie eine Marionette dem Wahnsinn der Gegenwart dient. Der jetzt zur dominierenden Gestalt werden will. Wehe uns!

Wehe uns, wenn nicht endlich wieder Väter aufstehen, die Väter von Gestalt her sind. Denn Rezo zeigt sehr genau was herauskommt, wenn diese Väter fehlen. Aber dazu müssen wir erst wieder dessen gewahr werden, was Vaterschaft überhaupt heißt.***

Wenn es nämlich niemand zu sagen wagt - es gehört gesagt: Diesem Rezo gehören von seinem Vater ein paar hinter die Löffel, samt vier Wochen Hausarrest, Streichung des Taschengeldes, und Arbeit im Kuhstall. Denn ein Kind hat sich nicht in die Debatte der Männer einzumischen. Es sollte zuerst einmal selber Mann werden. So lange wird auch sein Computerzeug versperrt gehalten, damit er aufhört, dem Haus, das das Haus des Vaters ist, Schande zu bereiten.





Morgen Teil 2) Die exkursartigen Anmerkungen




Dienstag, 23. Juli 2019

Im Irrenhaus ist das Wetter das Wichtigste (2)

Teil 2)




Hier einer von unzähligen Berichten, wie es in Los Angeles oder San Francisco wirklich aussieht. Der Mittelstand - Frucht der Klimapolitik! - ist ausgelöscht. Heute zahlen 5.700 Personen 37 Prozent der Einkommenssteuer des gesamten Staates Kalifornien! DER von vielen schon lange als "failed state" bezeichnet wird. Zehntausende leben in Zelten, auf den Straßen, das Land ist eine einzige Gay-Disco, ein Schwulenparadies, Hepatitis B breitet sich seuchenartig aus - Sodom und Gomorrha, wie es der Interviewpartner in diesem Video von FoxTV sagt.

Wer die Situation in der gesamten USA ansieht, könnte fast zu einem Generalmerkmal kommen, das weltweit zutrifft: Je "klimakämpferischer", je "sozial bewegter", je "homosexuellenfreundlicher" eine Stadt ist, desto mehr Obdachlose hat sie. Heute sind es in den USA etwa zwei Prozent der Bevölkerung, viele Schichten, die in ähnlichen Verhältnissen leben gar nicht mitgerechnet, man müßte sonst von zehn Prozent sprechen, die sozial völlig ausgehebelt nicht mehr in der Lage oder nicht mehr willens sind, ihre Existenz zu bestreiten. Mehr als 35 Millionen Amerikaner sind direkt von der Wohlfahrt abhängig.*

Und das ist ganz maßgeblich auch ein Werk von Arnold Schwarzenegger. DARAN messen wir ihn. Und danach wird er gerichtet. Und hier zeigt sich ein wahrer Irrsinn! Er wird nun Maßstab, er wird Urteilskriterium. Selber schuld. Hätte er nur seinen Mund gehalten. Denn zu mehr als übers Wetter zu reden reicht es nicht.





Aber wer da meint, es wäre ein rein kalifornisches Problem, irrt sowieso. Der Leser möge sich einmal diesen Bericht aus Seattle, diesem einstigen Schmuckstück von Prosperität und Wohlstand, nördlich von Kalifornien im Bundesstaat Washington gelegen, ansehen.

Aber Hauptsache, alle reden vom Wetter! Darum: Schauspieler (und heute sind dreißig Prozent der Menschen Schauspieler, wie man sie heute eben trifft: Ahnungslose Narzißten, die außer Ehrgeiz nur Geltungswahn, aber keine Aussage, also keine Berufung zur Kunst haben) sollten den Mund halten. Sie sind per naturam blöd, willig Opfer von Ideologen und Mächtigen, denen sie nachlaufen wie läufige Hündinnen dem Rüden. Und sie glauben deshalb sehr schnell, daß sie wichtig sind und etwas zu sagen haben, weil sie, die gar keine Persönlichkeit in der Welt haben, nur die Rollen haben, die sie spielen. Und dafür Applaus bekamen. Das können sie aber nicht mehr auseinanderhalten.





*Dabei sei betont, daß wir an dieser Stelle keinesfalls das Fazit der Linken ziehen, die alles auf irgendein System, auf jeden Fall "andere" schieben, und daraus angebliche Lösungen fabrizieren, die auf Umverteilung oder ähnliches hinauslaufen. Wenn wir hier davon sprechen, daß "Ökologiebewegtheit", Linkssein und soziales Elend starke Korrelation aufweisen, dann aufgrund der gemeinsamen Wurzel in der Verdummung, die der Entsittlichung entspringt. Die ihre eigenen "Denkformen" hervorbringt, die einerseits Entwurzelung, andererseits Unfähigkeit mit der Welt umzugehen nach sich zieht. Wir haben es heute mit der Tatsache zu tun, daß wir ausgehend vom social engineering - dem Wahn, man könne Gesellschaften direkt nach Funktionalitäten und gewollten Moralimperativen einrichten - erste Generationen hervorgebracht haben, die nicht mehr in der Lage waren, ein lebensadäquates Leben einzurichten, und heute die Früchte davon ernten. 

Waren das vor fünfzig Jahren aber noch kleinere Teile der jungen Menschen, die erste Opfer dieser neuen (marxistischen) Wertsysteme waren, hat das heute praktisch die gesamte Jugend erfaßt. Die nicht mehr in der Lage ist jene Gestalten, jene Formen zu wirklichen, die ihrem Leben Festigkeit, Dauer geben könnten. 

Aber es kann nicht übersehen werden, daß es auch Reaktionen gibt, die viel interessanter sind, als man meinen könnte. Vielen Menschen wird nun klar, daß sie von einem System abhängig waren, das ihnen im Gegenzug gegen "Sicherheit" auch Freiheit und Lebensqualität genommen hat. Die nun nach kleinen, verwurzelten Lösungen suchen. Auch wenn sich hier viel Falsches zeitigt, das in erster Linie mit der generellen Unfähigkeit zu denken zu tun hat.