Teil 4) Gespräch im Video
Aber man muß sich doch zum Gegenteil einmal vorstellen, wie einfach viele Berechnungen würden, was sich dann für Möglichkeiten unter Umständen ergeben, wenn wir davon ausgehen können, daß sich das Weltall in einer Koinzidenz mit dem Lauf der Sonne verhält!
Dafür machen wir gerne einen anderen Fehler, meint Delano, wenn wir die Sonne und ihre Planeten betrachten. Wir vergessen, das alles in Bezug zum gesamten übrigen Weltall zu setzen. Es ist auch für Einstein eine große Frage gewesen, wieweit die beobachtete Rotation sowohl der Sonne wie der übrigen Planeten, auch im weiteren Weltall, nicht überhaupt die Ursache dessen ist, was wir als Anziehungskraft dieser Himmelskörper feststellen. Mit der Frage, ob sich die Erde dreht oder nicht, hat das rein gar nichts zu tun. Aber natürlich müssen wir die Anziehungskraft der Planeten berücksichtigen, wenn wir Berechnungen anstellen.
Was sich an Kontroversen rund um den Film zeigte, wir haben darüber berichtet, muß man eigentlich als Hinweis darauf sehen, welche Sprengkraft er hat. Wenn sich bewahrheitet beziehungsweise nicht widerlegt, was er hier vorstellt - die Erde ist das Zentrum des gesamten Universums - stehen wir vor dem größten Paradigmenwechsel der Wissenschaft seit Galileo Galilei bzw. Kopernikus. Die Auswirkungen wären kaum zu überschätzen. Dann befände sich die Wissenschaft ironischerweise in exakt derselben Situation, wie es die Kirche war, als sie mit diesem dramatischen Wechsel im Weltbild konfrontiert war. Und sofort begriff, daß es um die logische Kohärenz der Wahrheit im Ganzen ging. Es geht um nichts anderes als um die Frage, wer wir sind.
Wenn sich die These erhärtet, stehen wir vor der Tatsache, daß wir aus Vernunftgründen zur uralten Sicht der Menschheit zurückkehren müssen. Die auch die Kirche seit je in ihrer Theologie und Metaphysik vertreten hat, und ohne die ihre Heilslehre im Grunde gar nicht haltbar wäre. Natürlich ist "The Principle" die Ausarbeitung einer metaphysischen Idee. Und diese Idee wird durch die heutige Astrophysik, durch die Wissenschaft immer eindeutiger gestützt. Aber es ist in keinem Fall die Wissenschaft, die uns sagen kann und ihr Forschen davon beeindrucken lassen darf, welche Folgen auf unser Leben das haben wird. Und es dürfte auch keine Rolle spielen, daß die Reputation zahlloser Nobelpreisträger und Forschungsinstitute auf dem Spiel steht. Das wird die Diskussion vermutlich noch schärfer machen, als man unter rein wissenschaftlichen Gesichtspunkten erwarten sollte. Hier geht es um enorm viel Persönliches ...
Freilich, dem Geozentrismus steht noch eine Mammutaufgabe bevor. Er muß belegen, daß sämtliche physikalischen "Wahrheiten", die von einem heliozentrischen Weltbild ausgehen, und die doch auch beachtliche Proben ihrer Zutreffendheit geliefert haben (wobei viele dieser Zutreffendheiten auch, das stimmt gewiß, in den Bereich reiner Spekulation und Fabuliererei gehören, viel "Gewußtes" ist nur ein "Geglaubtes" oder "Spekuliertes") auch dann stimmen, wenn man die Erde als Zentrum des Universums annimmt. Viele physikalische Phänomene müssen neu erklärt und durchgedacht werden. Mit der großen Schwierigkeit, daß eine Diskussion mit bestehenden Theorien, die auf Heliozentrik aufbauen, auf sachlicher Ebene sehr schwierig sein wird, weil hinter der heute als solche verstandenen Sachlichkeit in der Regel sehr gut verborgene Metaphysik steht, die genau das zu sein verleugnet.
Aber leistbar sollte das sehr wohl sein, zumal viele unserer bisherigen vermeintlichen Gewißheiten sachlich betrachtet auf äußerst schwachen Füßen stehen. Den meisten Leuten ist überhaupt nicht klar, auf wie vielen puren Annahmen und Postulaten, auf denen weiter und weiter aufgebaut wurde und wird, ihr angeblich so sicher gewußtes Weltbild basiert. Ja, egal wer - alle glauben ihr Weltbild ebenfalls nur. Die oft anzutreffende Überzeugung, daß die Bewegung der Erde um die Sonne sogar beobachtbar wäre, stimmt einfach nicht.
Und bislang haben die Heliozentriker auch sehr wenig bis gar nichts Überzeugendes geliefert, das die Geozentrik widerlegen würde. Auch wenn sie versuchen (wie beim Darwinismus) zu beweisen, daß sich Glaube und diese Theorien nicht widersprechen. (Eine Diskussion dazu findet sich hier.) Umso vehementer ergehen sich viele Gegner fast unisono in persönlichen Angriffen, das ist auch hier der Fall, Delano berichtet darüber.
Ebenso hat die Berufung auf die Mathematik eine fundamentale Schwäche. Weil nicht alles was sich berechnen läßt auch real sein muß. Somit ist auch die Mathematik keine Grundlage für ein Weltbild. Sie kann es nur belegen, sofern sie sich auf Reales bezieht, das ihr vorausgeht.
Schaut man aber genauer zeigt sich, daß das heliozentrische Weltbild sich als unheimlich zusammengeschustert präsentiert, und nur einen großen Vorteil hat: Niemand kann noch Propaganda von fundierter Aussage unterscheiden, weil das Weltbild der Menschen zu größten Teilen von Propaganda, die man sich sogar selbst auferlegt, nicht mehr zu unterscheiden ist. Denn es gibt sehr wohl - und das ist ein Indiz, daß da etwas nicht stimmt - massive Interessen, so ein Weltbild um jeden Preis aufrechtzuhalten. Weil sich enorm viel damit verknüpft, das mit Physik und Wissenschaft nicht das Geringste zu tun hat, sondern nur ein Ziel hat: Gott aus dem Universum (und aus dem individuellen Leben) hinaus zu beweisen, und den Menschen (und damit sein Sündenbewußtsein) zu marginalisieren weil zu entraumen.
Dazu kommt, daß unsere Kultur mittlerweile 400 Jahre an den Theorien bastelt, die die Heliozentrik zum Ausgangspunkt haben. Und das heißt 400 Jahre Adaptionsgeschichte, die in enorm komplizierte Lösungen und Modelle mündete, auf denen ein weiteres Gebirge von Anschauungen aufgetürmt wurde, die uns heute bestimmen und im autoritativen Status von "Wissen" sind.
Welt ist aber nur, weil die Dinge in Beziehungen zueinander stehen, und darauf, diese Beziehung zu realisieren, ausgerichtet sind. Das ist dann Raum: Realisierung von Beziehung, nicht absoluter "Raum". Nicht nur gilt also, daß Welt Raum bedeutet, sondern auch, daß allem Physischen ein geistiges, ideenhaftes Netz zugrunde liegt, das die Weltwerdung treibt und trägt. Die Ordnung geht allem voraus, sie kommt nicht nachträglich, und schon gar nicht zufällig. Allem Forschen geht somit das Denken über die Grundkonzeption voraus, nicht umgekehrt. Erst dann werden Daten zu Fakten, erst dann werden Ereignisse zu Informationen. Das gilt für die Heliozentrik nicht weniger. Aber nur die Geozentrik scheint es auch zu wissen.
Wenn sich die These erhärtet, stehen wir vor der Tatsache, daß wir aus Vernunftgründen zur uralten Sicht der Menschheit zurückkehren müssen. Die auch die Kirche seit je in ihrer Theologie und Metaphysik vertreten hat, und ohne die ihre Heilslehre im Grunde gar nicht haltbar wäre. Natürlich ist "The Principle" die Ausarbeitung einer metaphysischen Idee. Und diese Idee wird durch die heutige Astrophysik, durch die Wissenschaft immer eindeutiger gestützt. Aber es ist in keinem Fall die Wissenschaft, die uns sagen kann und ihr Forschen davon beeindrucken lassen darf, welche Folgen auf unser Leben das haben wird. Und es dürfte auch keine Rolle spielen, daß die Reputation zahlloser Nobelpreisträger und Forschungsinstitute auf dem Spiel steht. Das wird die Diskussion vermutlich noch schärfer machen, als man unter rein wissenschaftlichen Gesichtspunkten erwarten sollte. Hier geht es um enorm viel Persönliches ...
Freilich, dem Geozentrismus steht noch eine Mammutaufgabe bevor. Er muß belegen, daß sämtliche physikalischen "Wahrheiten", die von einem heliozentrischen Weltbild ausgehen, und die doch auch beachtliche Proben ihrer Zutreffendheit geliefert haben (wobei viele dieser Zutreffendheiten auch, das stimmt gewiß, in den Bereich reiner Spekulation und Fabuliererei gehören, viel "Gewußtes" ist nur ein "Geglaubtes" oder "Spekuliertes") auch dann stimmen, wenn man die Erde als Zentrum des Universums annimmt. Viele physikalische Phänomene müssen neu erklärt und durchgedacht werden. Mit der großen Schwierigkeit, daß eine Diskussion mit bestehenden Theorien, die auf Heliozentrik aufbauen, auf sachlicher Ebene sehr schwierig sein wird, weil hinter der heute als solche verstandenen Sachlichkeit in der Regel sehr gut verborgene Metaphysik steht, die genau das zu sein verleugnet.
Aber leistbar sollte das sehr wohl sein, zumal viele unserer bisherigen vermeintlichen Gewißheiten sachlich betrachtet auf äußerst schwachen Füßen stehen. Den meisten Leuten ist überhaupt nicht klar, auf wie vielen puren Annahmen und Postulaten, auf denen weiter und weiter aufgebaut wurde und wird, ihr angeblich so sicher gewußtes Weltbild basiert. Ja, egal wer - alle glauben ihr Weltbild ebenfalls nur. Die oft anzutreffende Überzeugung, daß die Bewegung der Erde um die Sonne sogar beobachtbar wäre, stimmt einfach nicht.
Und bislang haben die Heliozentriker auch sehr wenig bis gar nichts Überzeugendes geliefert, das die Geozentrik widerlegen würde. Auch wenn sie versuchen (wie beim Darwinismus) zu beweisen, daß sich Glaube und diese Theorien nicht widersprechen. (Eine Diskussion dazu findet sich hier.) Umso vehementer ergehen sich viele Gegner fast unisono in persönlichen Angriffen, das ist auch hier der Fall, Delano berichtet darüber.
Ebenso hat die Berufung auf die Mathematik eine fundamentale Schwäche. Weil nicht alles was sich berechnen läßt auch real sein muß. Somit ist auch die Mathematik keine Grundlage für ein Weltbild. Sie kann es nur belegen, sofern sie sich auf Reales bezieht, das ihr vorausgeht.
Schaut man aber genauer zeigt sich, daß das heliozentrische Weltbild sich als unheimlich zusammengeschustert präsentiert, und nur einen großen Vorteil hat: Niemand kann noch Propaganda von fundierter Aussage unterscheiden, weil das Weltbild der Menschen zu größten Teilen von Propaganda, die man sich sogar selbst auferlegt, nicht mehr zu unterscheiden ist. Denn es gibt sehr wohl - und das ist ein Indiz, daß da etwas nicht stimmt - massive Interessen, so ein Weltbild um jeden Preis aufrechtzuhalten. Weil sich enorm viel damit verknüpft, das mit Physik und Wissenschaft nicht das Geringste zu tun hat, sondern nur ein Ziel hat: Gott aus dem Universum (und aus dem individuellen Leben) hinaus zu beweisen, und den Menschen (und damit sein Sündenbewußtsein) zu marginalisieren weil zu entraumen.
Dazu kommt, daß unsere Kultur mittlerweile 400 Jahre an den Theorien bastelt, die die Heliozentrik zum Ausgangspunkt haben. Und das heißt 400 Jahre Adaptionsgeschichte, die in enorm komplizierte Lösungen und Modelle mündete, auf denen ein weiteres Gebirge von Anschauungen aufgetürmt wurde, die uns heute bestimmen und im autoritativen Status von "Wissen" sind.
Welt ist aber nur, weil die Dinge in Beziehungen zueinander stehen, und darauf, diese Beziehung zu realisieren, ausgerichtet sind. Das ist dann Raum: Realisierung von Beziehung, nicht absoluter "Raum". Nicht nur gilt also, daß Welt Raum bedeutet, sondern auch, daß allem Physischen ein geistiges, ideenhaftes Netz zugrunde liegt, das die Weltwerdung treibt und trägt. Die Ordnung geht allem voraus, sie kommt nicht nachträglich, und schon gar nicht zufällig. Allem Forschen geht somit das Denken über die Grundkonzeption voraus, nicht umgekehrt. Erst dann werden Daten zu Fakten, erst dann werden Ereignisse zu Informationen. Das gilt für die Heliozentrik nicht weniger. Aber nur die Geozentrik scheint es auch zu wissen.
Hier in einem Zusammenschnitt Stellungnahmen einiger der im Film "The Principle" sprechenden Wissenschaftler. Bewußt wurden die anerkanntesten Astrophysiker befragt. Keiner von ihnen vertritt den Geozentrismus. Aber ihre Beobachtungen, ihre Aussagen über das, was im Weltall zu sehen ist, sprechen für sich.
Max Tegmark
Lawrence Kraus
Es gibt kein Experiment, mit dem die Bewegung der Erde bewiesen werden kann.
*150519*
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