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Montag, 8. Juli 2019

Von der Demenz des Autisten (1)

Abstraktum

Was hat Demenz mit Autismus zu tun? Sehr viel, und wir werden versuchen, in sehr bildhafter Sprache darzustellen, worin sich beide "Erkrankungen" ähneln. Indem wir uns erst einmal dem Autismus (bzw. Asperger-Syndrom) nähern. Der kurz als mangelnde Ausrichtung auf die Außenwelt beschrieben werden kann. 

Wie entsteht diese Invertiertheit, die Freud übrigens sogar direkt mit dem Narzißmus verglich (und darin hatte er sicher recht)? Wir müssen zwei Komponenten dabei unterscheiden. Die eine ist die des positiven Impulses nach außen, die jedem Menschen eigen ist und auf die Eroberung der Außenwelt abzielt. Die zweite (wenn beide auch eng zusammenhängen) ist die des Herantretenden, dem gegenüber der Rezipient offen ist, und sich davon formen läßt, es also in seinen Besitz übernimmt. 

Dies ist im Grunde jener Vorgang, den man mit "Persönlichkeitswerdung" gleichsetzen kann. Persönlichkeit bedeutet die vollzogene Integration von Außenwelt in den persönlichen Besitz. Der Mensch hat mit diesen Dingen und den daraus sich ergebenden Angelegenheiten in einem Sinn zu tun, den man mit "Wohlwollen", also mit "Sorge für" gleichsetzen kann. Insofern knüpft sich Persönlichkeit immer an "Sein", also an ein Gut. Von Persönlichkeit kann man nur dort sprechen, wo jemand eine Außenwelt in seinen geistigen Verantwortungskreis aufgenommen hat. Und bereit ist, sich an diese Aufgabenstellung hinzugeben. Gleichzeitig verweist diese Außenwelt wiederum auf ihn. Sie erwartet, sie fordert, sie liefert aber auch etwas. Freuung, Ansehen weil Stellung (Ort) in einem Gemeinwesen. Insofern hat Persönlichkeit als gesunde, normale und insofern gesollte Form des Menschseins immer mit dem sozialen Umfeld zu tun. Dessen Gestalt diese Verbindungslinien zwischen Außenagenda und einer Person zeigt und manifestiert*

Konkretionen und erzählende Metaphern

Wie kann man sich das vorstellen? Das geschieht in vielfacher Weise, die immer eine Art der Institutionalisierung dieser Aufgabe-Verantwortungs-Beziehung ist. Titel (Kanzleirat) und hierarchische Abstufungsmerkmale (Fachsekretärin, Oberkanzleirat), Funktionsbezeichnungen (Fahrdienstleiter), Vater/Mutter, Onkel, Neffe, Base, "Herr Lehrer", "Frau Doktor", Kommerzialrat, Bundesminister, Oberministrant, Pfarrer, Abgeordneter ... die Fülle ist enorm, der Leser möge sie fortsetzen. Aber das ist noch viel weiter zu denken. Man nehme Feiertage her, die man begeht, Geburtstage, die man feiert und dafür gewisses Pardon erhält, Faschingsverrücktheiten, die alle für zwei Tage akzeptieren, religiöse Handlungen, Höflichkeiten wie den Morgengruß oder die Verabschiedung, oder sich in einer Schlange hinten anzustellen. Das Spektrum ist weit und umfangreich, es ist uns meist nicht bewußt. Eben weil es in die Persönlichkeit integriert und deshalb in den allermeisten Fällen zu selbstverständlich ist, um darüber nachzudenken.

Alles das sind institutionalisierte Persönlichkeitsbestandteile, die in einem funktionierenden sozialen Gefüge von niemandem angezweifelt oder negiert, sondern von allen auch anerkannt und geliefert (in der Anrede etwa, oder im "Hingehen", wenn ein Problem genau diesen oder jenen betrifft, weil von ihm zu lösen ist, usw. usf.) werden. Es ist mit einem Wort die Struktur einer Gesellschaft, wie groß oder klein sie auch sein mag. Wesentlich ist also, daß diese Merkmale immer eines sind: Integriertes, in Besitz genommenes Außen, wenn man so will: Welteroberung. 

So trägt jeder einen mehr oder weniger dicken Schwimmreifen ständig bei sich, auf dem sich seine Welt aufreiht. Bei der ausgereiften Persönlichkeit ist dieser Reifen mehr und mehr die gesamte Welt geworden, in der jemand also lebt. Sie sind ein immer präsentes, aktuelles Gedächtnis, an dessen Markierungen und Schienen entlang ein Mensch sein Leben lebt.

Wo sich ein Mensch gegenüber dem Außen abschließt, fehlt ihm aber genau das. Sein Interesse, seine per Geburt vorhandene Ausrichtung auf die Welt stoppt an mehr oder weniger engen Grenzen. Die Gründe für diese Grenzziehung können vielfältig sein. In jedem Fall aber haben sie zu tun mit einem sehr eng gesetzten, oder (beim Kind) noch gar nicht vorhandenen, institutionalisierten Merkmalsbereich. Weil aber die Energie des Selbstseins immer vorhanden ist, solange jemand eben existiert, wird sie speziell beim Kind oder Heranwachsenden nicht gesättigt. Und ist somit ziellos geworden, und tendiert zum Chaos, weil ihm jene in Dingen des Außen gebundene Ordnung und Form fehlt, die sie normalerweise anstrebt. 

Diese Form muß beim Kind noch in hohem Maß von der Umgebung zugereicht, ja vorgegeben werden. So bildet sich nicht einfach nur Persönlichkeit, sondern das, was man Identität nennt. Weil es sich aus dem Vorhandenen allmählich aufbaut, und erst zunehmend auch in Neues, Fremdes hinein erweitert. Es muß, über das Vertrauen zu den Eltern, und immer mehr der Umgebung, erst der engen, dann der weiteren, und immer mehr mit dem Älterwerden über das allmählich gewachsene Urteils- und sachliche Denkvermögen gesteuert, diesen Schwimmreifen, wie wir das oben genannt haben, aufbauen. Aber noch mehr: Es reicht nicht, diese Dinge aufzureihen. Sondern man reiht sie nur auf, wenn man sie auch in der Bewegung "von sich - auf zu" ergreift. (Man merkt, was gemeint ist am besten, wenn man sich Dinge vorstellt, die einem zugeschanzt wurden, die man aber gar nicht will.) 


Morgen Teil 2) Autismus als Frucht der Weltauflösung der Gegenwart


*In einem dritten Teil werden wir dann einen Bogen zu einem Thema ziehen, das mit dem vorher Gesagten zu tun hat - dem Impfen. Und versuchen, es in den Gesamtkontext einzuordnen. Denn wenn es heute heißt, daß bei anhaltender Entwicklung im Jahre 2030 jedes ZWEITE KIND Autismus haben wird (der sich explosionsartig zeigt), so wollen wir mit dieser Reihe zeigen, daß das Impfen dazu vielleicht einen gewissen Beitrag leistet, daß Vaccine (oder überhaupt sogenannte "Umweltgifte", wie immer man das definiert) aber überhaupt nicht notwendig sind, um die Verbreitung von Autismus zu verstehen. Daß die generelle Durchimpfung dennoch abzulehnen ist, hat andere Gründe.