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Mittwoch, 31. Juli 2019

Die Reichsten aber kennen wir nicht

Eines ist sicher: Sobald Personen in der Öffentlichkeit auftauchen, die angeblich über gigantische Geldmittel verfügen, so daß sie die Welt lenken und beeinflussen, können wir davon ausgehen, daß das NICHT so ist. Daß das nur Personen sind, die entweder bestimmten Zwecken wegen vorgeschoben werden oder die einfach gerne geliebt, geachtet, gefürchtet werden wollen. Das relativiert auch so Figuren wie George Soros gewaltig. Die wirklich einflußreichen Personen der Welt und der Weltwirtschaft (=Politikmacht) sind unbekannt.

Umso mehr erstaunt es, wenn man solche Berichte im Netz findet. Denn das Geld, das Laurence Fink bewegen kann, ist über ein angegebenes Vermögen (Anführungszeichen in doppelter Stärke) von über 4,7 Billionen Dollar das 14-fache des jährlichen deutschen Staatshaushalts. Aber bitte schön: Was ist Vermögen wirklich? Der normale Bürger stellt sich das viel zu einfach vor, und kann sich schon gar nicht die Fragilität von "Reichtum" vorstellen, wie er medienwirksam kolportiert wird. Die meisten haben zu viel Sand in den Augen, wie ihn Emporkömmlinge gerne verstreuen. Und kein Emporkömmling, kein kurzfristiger Gewinner aus einer Krise etwa, ist wirklich "reich". Gerade die Art, wie er sein "Vermögen" lukrierte, sind Ausweis, wie fragil dieser öffentliche Status ist.

Genau die heute so viel gepriesene, ganze Generationen in die Irre führende "Cleverness" ist zugleich die größte Schwachstelle, die "Vermögen" wie ins Nichts zerstäuben läßt. Sie ist nämlich vom faktischen, gegenwärtigen System abhängig, und das ist alles andere als stabil, das ist alles andere als "vermögensaktiv". Wirkliches Vermögen ist auf andere Art erworben, und es ist stabil. Es läßt sich nur über Generationen, ja über Jahrhunderte und vor allem: Über Familien-, Hausbande, vor allem über eine Charakterdisposition erwerben, die diametral der Mentalität des Emporkömmlings entgegensteht. Emporkömmlinge sind bestenfalls willkommene Melkkühe und irgendwann Opfer. Opfer der viel langsamer, gemächlicher, stabiler ablaufenden wirklichen Vorgänge. Der Leser möge es dem VdZ glauben, der so manche Jahre mit Emporkömmlingen zu tun hatte, die "reich" waren ... Wirklicher, stabiler Reichtum braucht Sittlichkeit, braucht schöpferische Potenz, die mit "Cleverness" gar nichts zu tun hat, auch wenn die ab und zu eine Rolle spielen mag.

Der VdZ hat deshalb so seine Zweifel, ob dieser Bericht überhaupt irgendeine Relevanz hat. Er weiß aus persönlicher Erfahrung, daß wir die wirklichen Namen der Finanz- und Wirtschaftswelt einfach nicht kennen. Und nie kennenlernen werden. Wenn wir also doch jemanden kennenlernen, dann erhebt sich nur noch die Frage, ob da jemand aus dem wirklichen Machtsystem herausgefallen ist, und warum, oder gar nie drin war, sondern es einfach gerne wäre.

Aber gut, vielleicht hat man hier wirklich einmal jemanden von denen identifiziert, die WIRKLICH die Finanz- und Politikwelt bewegen. Oder aber jemanden, der zwar als solcher Faktor gilt, aber selber nur Spielball der Wirklichkeit ist, der wie ein Korken auf den Wellen der Welt vom Wind getrieben wird.