Teil 2)
Wie
denken Engel, denn das ist ihre eigentlichste Aufgabe weil ihr Wesen
als Geister? Nicht wie wir, in einem Hintereinander, Schritt für
Schritt. Sie haben sofortigen Zugang zu allen geistigen Grundlagen, denn
immerhin lesen sie auch aus dem Geist Gottes, ja "sind" aus diesem
Stoff (Gott und seinem Wissen ähnlich) gemacht. Sie haben also eine Art
reale Telepathie mit Gott. Und sie sehen unmittelbar die Wahrheit! Sie
müssen sich nicht, wie wir Menschen, aus allen verworrenen weltlichen,
sinnlichen, habituellen Verflochtenheiten lösen (was für den Menschen,
der die Wahrheit sucht, ja die erste und schwierigste, ja zeitlebens nie
endende Aufgabe ist).
Was
immer wir denken, wollen, urteilen, sehen die Engel sofort, wie eine
Reflexion, innerhalb des göttlichen Wissens. Denn was immer wir leiblich
tun (welthaft sozusagen), hat untrennbar und sofort auch eine geistige
Bewegung zur Begleitung.
Es
ist interessant in diesem Zusammenhang darüber nachzudenken, daß
der Mensch, der "unvernünftig" handeln will, also sagen wir leiblichen
Versuchungen nachgibt, wo er also Welt vor ihrer geistigen Wirklichkeit,
vor den logos stellt, warum auch immer, auch immer eine Schwächung
unseres Denkens beobachtbar ist. Jeder, auch Sie, ich, geneigter Leser,
denken immer dort "abgedunkelt", wo wir sündigen wollen. Bis zur
habituellen Problematik, daß jemand, der als Laster, also habituell
sündigen will, also gegen das Wissen Gottes verstoßen will, sein Denken
sich ausblendet. Das hat viel mit "Vergessen" zu tun. Der Sünder
beginnt, die Wahrheit zu verdrängen, zu vergessen!*
Wenn wir von Inspiration sprechen, meinen wir also damit in Wirklichkeit eine sehr natürliche (also
mit unserem Menschsein an sich verbundene) Nähe zu den Engeln! Die jeder
Mensch hat! Über die Engel haben wir Anteil an jenem Gott, der die
Quelle aller Wahrheit, allen Lichts, aller Erkenntnis ist. Die er uns
über die Engel vermittelt, über die wir daran teilhaben können.
Interessanterweise meint Kreeft, daß Frauen in diesem intuitiven Hinhören besser sind
als Männer (Kreeft hält den Vortrag vor einem Amerikanischen
Männerbund, ähnlich den Katholischen Männerbewegungen in unseren
Ländern.**) Männer sind meist zu sehr in die Kämpfe in der Welt
verstrickt, und neigen deshalb immer auch zu einem Denken in weltlichen
Kategorien und Problemkreisen. Das ist wohl auch der Grund, warum Frauen
weit öfter Engelserscheinungen haben als Männer. Ihr Geist ist weniger
distinkt, "offener" in gewissem Sinn. Darin sieht Kreeft auch den Grund,
warum Frauen weit mehr zu weichen Studien wie Psychologie anstatt
"harten Wissenschaften" tendieren. Es gibt tatsächlich eine prinzipielle
Denkneigung, die das Denken der Männer von dem der Frauen
unterscheidet. Nicht die Wahrheit an sich ist der Unterschied, sondern
der individuelle Zugang zu Formen des Zugangs. Deshalb ist es sinnlos,
Studiengänge "gleich" machen zu wollen. Da leidet nur die Qualität.
Der
Unterschied zwischen Mann und Frau ist nicht der Geist! Es ist das
Haus, das er sich sucht beziehungsweise vorfindet, in den Geschlechterdifferenzen.
Im Mannsein sind Männer den Frauen unendlich überlegen! Im Frausein aber
Frauen den Männern. Die Witze, die Kreeft an dieser Stelle erzählt,
sind zu gut, um sie nicht zu bringen. Sie sind für beide Seiten gedacht.
Gott
schuf Eva. Sie wandelte aber recht melancholisch durchs Paradies. Da
bedauerte es Gott, und er sagte: Hey, ich werde Dir einen Mann schaffen.
Dann bist du nicht so allein. Einen Mann, meinte Eva? Was ist das? Nun,
ein Mann ist super, er kann alles, repariert alles, kämpft mit der Welt,
ist gut im Bett, und sagt dir was gut ist. Oh! Eva war entzückt. Und
wo ist der Nachteil? Naja, meinte nun Gott, er hat ein ziemlich großes
Ego. Hör zu, Eva, wenn ich das mache, halt den Mund, wir müssen ihn
glauben lassen, daß er zuerst geschaffen wurde.
Die Gegenversion:
Gott schuf Adam, der dann durchs Paradies lief. Allein. Und wirkte
nicht sehr glücklich. Also sprach Gott zu ihm: Paß auf, ich habe eine
Idee. Ich werde dir eine Frau schaffen, dann bist du nicht so allein.
Was ist eine Frau, wunderte sich Adam? Nun, das ist ein wunderbares
Geschöpf, schön, lieb, fürsorglich, gut im Bett, und sie wird dich immer
bewundern. Hey, meinte Adam, das klingt verdammt gut! Aber ... wo ist
der Nachteil? Alles hat ja immer einen Nachteil. Ja, meinte nun Gott, es
wird dich einen Arm und ein Bein kosten. Hmm, Adam dachte nach. Was
kriege ich für eine Rippe?
Damit
aber führt Kreeft zu einer sehr interessanten, weittragenden Frage:
Gibt es weibliche oder männliche Engel? Nein, weder noch. Dennoch gibt es
"Männlichkeit" und "Weiblichkeit" in Engeln. Der Unterschied in Gott -
und Engel repräsentieren ja Ideen Gottes - ist nicht "Mann oder Frau"!
Beides sind als Ideen ... und ALS Engel damit in einem tieferen Sinn
"gespendete Samen", und INSOFERN männlich. Männlichkeit wie Weiblichkeit
sind somit Ideen in Gott. Gott befruchtet aber uns, nicht wir ihn.
Deshalb sind alle Gottesbilder MÄNNLICH. Das ist ein Vorgang, wie er dem
Empfängnisvorgang von Mann und Frau vergleichbar ist.***
Noch
ein Wort zu Dämonen: Sie können verführen, ja, aber niemals zwingen.
Wobei - das können auch Engel nicht! Der menschliche Wille ist frei, in
beiden Fällen. Nur SO sind sie Gott ähnlich, wie es heißt: Nach seinem
Abbild schuf er ihn (sie). Niemand wird deshalb gegen seinen Willen von
einem Dämon besessen. Es hängt von dem ab, was der Mensch tut. Wie
Tischerlrücken mit einem "Ou-ja-Board", wo man sich dem Irrationalen
beziehungsweise der geistigen Welt ohne die Schranke des Urteils öffnet (sonst funktioniert es
ja gar nicht.) Aber dennoch können sie einen nicht zwingen! Der Wille,
die Zustimmung ist immer die Schranke. Das gilt auch für Engel,
natürlich. Und vor beiden kann man etwas "geheim halten". Engel wie
Dämonen können nur unsere Vorstellungskraft bewegen.
Wie
kann man sich rüsten in diesem Kampf? In erster Linie mit Gebet. Engel
nehmen, so Kreeft, den Menschen sehr ernst, viel ernster, als er selber
es oft tut. Wenn wir im Vater-Unser beten "Dein Wille geschehe" sollten
wir vielleicht nicht vergessen, daß da die Schnittstelle zu den Engeln
ist! Sie sind die Transporteure des göttlichen Willens. Genauso sollten
wir nicht vergessen, den Erzengel Michael anzurufen. Als Papst Pius X.
in einer seiner Visionen Gott fragte, welches Jahrhundert das schlimmste
sei, erhielt er zur Antwort: Das 20. Jahrhundert! Also hat er das Gebet
zum Erzengel Michael (es war nach jeder Messe zu beten), diesem
himmlischen Kämpfer gegen Satan, als weltweit verbindlich angeordnet.
Exakt
zu dem Zeitpunkt, wo die Kirche durch die "Liturgiereform" beziehungsweisen in
Folge des Zweiten Vatikanischen Konzils dieses Gebet wieder aus der
liturgischen Ordnung hinausgeworfen hat, ist die (sexuelle) Revolution
der 68er ausgebrochen. Der Leser möge sich seine eigenen Gedanken dazu
machen.
Morgen Teil 3)
*250519*
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