Aber alles das ist längst vorüber. Einer Enttäuschung - wobei ich mich dann gefragt habe, worin ich mich getäuscht habe? wenn dem so ist, dann sieht es aber so richtig übel aus ... - die sich einstellte, ist mittlerweile sogar blankes Entsetzen gefolgt. Denn was sich in den Gesprächen der jüngeren Zeit - darunter das über QR verlinkte - offenbart ist eine Geistlosigkeit, katastrophale Ungebildetheit und subjektiv rückverfolgbare Dummheit, die mir die Haare zu Berge stehen läßt.
Nein, nein, jetzt kommen in alle diese Länder, die gerade den Sozialismus überstanden haben, ohne endgültig zu krepieren, die schon etwas angeranzelten Links-Europäer, die gerne den Begrüßungsschluck nehmen, der dort den Westizisten zugedacht wird, um dann einen nur in der Kosmetik veränderten Alt-Sozialismus als Erlösungslehre zu bringen. Und die im Liberalismus gehirnweich gespülten Universitätsfurze in europäischen Telephonzellen klatschen dazu enthusiastischen Beifall. 'Was für Menschengerechtheit, was für Ganzheit, was für Zukunftspotenz - SUBJEKTIVISMUS! Ja warum sind wir nicht gleich draufgekommen!?
QR Corona-Ausschuß. Wörtlich |
Corona-Ausschuß. Wären Sie nur bei ihrer Sache geblieben, dem Recht, der Juristerei. Vielleicht wäre was daraus geworden. Aber so? Mein Gott, was für alte Trottel. Da kriegt man sogar Probleme den Gestank von den paar Fleischbrocken, die in der Jauche schwimmen, zu der das alles schon geworden ist, noch loszuwerden, wobei es eh alte Hüte sind, wir kennen die Dinge doch alle längst. Da müssen wir uns nicht jedesmal freuen, wenn sie - zehn, zwanzig Jahre zu spät! - wieder jemand entdeckt.
Und vieles davon kennen wir doch, seien wir ehrlich, seit den Kaderschulungen im Kommunistischen Studentenverband. Die Schriften, billigst über den Vorwärts Verlag druckfrisch geliefert, stehen heute noch in einem Eck meiner Bibliothek. Warten Sie mal, ich schlage nach ... ach ja: 10 % haben 90%, 2 Prozent 50, alles ist eine Frage der Umverteilung ... pfsouwww, hochaktuell, was? Hm, was steht im Imprint? Ach da, Moskau 1956/1979. Offenbar wie der Wein, je älter desto besser. Denn die Pädagogik, die hier vertreten wird, stammt sogar aus 1796. Autor: Jacques Rousseau. Den Spaemann einmal "Prototyp des Menschen der Gegenwart" nannte. Mit welchem Recht.
Werter Leser, fassen Sie sich. Und versuchen Sie, es zu verdauen: Wir sind noch einsamer, als wir dachten.