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Samstag, 27. November 2021

Woran das Rotkehlchen glaubt (2)

Anmerkung* - Schöpfung Tag 5. Der Mensch und die Dreifaltigkeit als Urbild - Eine kleine Anregung am Rande: Je näher die Schöpfung dem Menschen kommt, je ähnlicher sie ihm wird, desto mehr spielt auch das Wort (Geist!) eine Rolle. Und nicht nur das: Grosso modo kann man sagen, daß je mehr diese (nicht-menschliche) Welt in der Lage ist, mit ihrer "Sprache" zu spielen, desto schöner ist sie, weil Gott GANZ schön ist, die Schönheit als Pracht und Herrlichkeit selbst ist.

Je ausschließlicher ihr Gehabe dem Spiel gleicht (man denke an balzende Auerhähne, überhaupt an manche Vögel - die, liest man die Genesis, mit den Tieren des Wassers VOR den übrigen Tieren geschaffen wurden, warum das wieder? weil sie offenbar ALLGEMEINERE, noch weniger ausdifferenzierte Prinzipien Gottes realisieren? Man könnte in diese Richtung denken), also keinen "Nutzen" hat, desto begeisternder sind sie. Und daß schöne Frauen (aber auch Männer) so oft von der Schauspielerei (unnötig wie alle Künste - Spiel!) oder der Philosophie träumen, hat nicht nur Narzißmus zum Grund.

Die Reptilien, die Schlangen können nichts äußern. Sie haben die Sprache verloren, wohl ein Nebeneffekt des Fluchs nach der ersten Sünde: Kriech im Staub! (Viele Schlangen haben noch rudimentäre Gliedmaßen, der Leser weiß darum.) Zwar steht nicht: Schweig! Aber die Schöpfung weist in diese Richtung.

Zu den Vögeln und den Tieren des Wassers aber noch ein Gedanke. Gott ließ sich für diese beiden Sphären einen ganzen Tag Zeit. Eine Zeit, die nicht mit unserer Zeit, die als Erlebens- und Vergleichsdimension völlig anders zu werten ist als die "zeitlose Zeit" Gottes. Die in Handlungen "denkt", sodaß "Tag" einem "vollendeten Werk" gleich zu sehen ist. Insofern auch tatsächlich einem "Kalendertag" zu vergleichen, weil zwischen Morgen und Abend eingestellt, wie es auch in der Genesis heißt: Es wurde Abend, es wurde Morgen, ein neuer Tag. 

Für die Luftsphäre und die Wassersphäre ging der fünfte Tag drauf. Ein "Ding"!, ein Daseinselement nach dem anderen ließ Gott hervorquellen, alle aufeinander abgestimmt, in reinster Perfektion - ein GUTER Tag. Gott sah ja schließlich, daß gut war, was er getan. Sie sollten sich alle vermehren, daß es von ihnen nur so wimmelte, und ihre Elemente, die Luft und das Wasser, mit Leben erfüllen. Alte Erzählungen berichten auch davon, wie sehr es in Luft und Wasser von Lebewesen nur so wimmelte! Noch im 19. Jahrhundert gab es in heimischen Teichen so viele kleine Fische, daß man sie als Viehfutter verwendete oder sie sogar einpflügte. Die Krebse, für die man heute mehr bezahlt als für erstklassige Rindersteaks, um sie auf den Tisch zu kriegen, betrachtete man als Landplage. Nur arme Menschen aßen so wenig ausdifferenziertes Eiweißzeug, somit Wesen so niedriger Kulturstufe. Und noch Anfang des 20. Jahrhunderts veranstaltete man in den USA landesweite Treibjagden, um die Milliarden von Wandertauben - auch sie eine Landplage - auszurotten (und sicher nicht zu essen, denn das Fleisch von Wandertieren ist zäh). Erst dann kamen die Tiere des Landes, die so spezifisch und ausdifferenziert, so in bereits bestehende Orte eingepaßt und aufgesetzt waren, daß es von den allermeisten Arten nur wenige Stücke gab. 

Bis dann der Mensch kam - in nur noch einem (später auf zwei ausgefaltete, aber doch wieder zusammengehörende) Exemplar. EIN MENSCH, als Mann und Frau, verbunden mit Gott, dem Ewigen Vater, im wechselseitigen Zuhauchen - spirare/spiritus/Geist - der Liebe, des Heiligen Geistes. So, wie es einen Gott in drei Personen gibt, als der krönende Abschluß, das ausdifferenzierteste, Gott am ähnlichsten (Abbild des Vaters) und deshalb auch geistbegabte Dasein (Teilhabe an Gott dem Geist), ist der Mensch (als Mann UND Frau) das Pendant zum Sohn, wahrer Gott und wahrer Mensch, durch/in/mit Jesus IN die innertrinitarische Gemeinschaft hineingenommen. 


*130821*