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Mittwoch, 17. November 2021

Veredelt ist, was ihre Hand trägt

"Dico, che questa mia donna venne in tanta grazia, che non solamente ella era onorota e laudata, ma per lei erane onorate e laudate molte. -  Die Herrin mein kam allgemach so hoch in Gunst, daß sie nicht nur gelobet und gepriesen ward, sondern um ihretwillen viele zu Ansehen und zu Ehren kamen."

Aus Dante Alighieri, "Vita nova - Das neue Leben" (Gesang 27)

Die Art und Höhe der Liebe, die entscheidend für ihre Kraft als das Sittlichende der Welt ist, ist von ihrem Objekt abhängig. Welch Segen für eine Welt, so klein oder so groß sie auch sein möge, wenn sie sittliche Frauen hervorbringt. 

Was eine hohe, ruhig fließende Kultur braucht, die aus sich selbst ihren Höhenanstieg hervorruft. Aber sie ist dadurch glücklich, weil sie die Frau hervorbringt, deren Sittlichkeit die Höhe ihrer Umgebung - der Welt - bestimmt.  

Indem sie die Männer bewegt, ihr zuliebe Männer zu sein, die ihre Möglichkeiten erfüllen, deren Inhalt aber aus ihrer Hand stammt. Erlangt, weil sie streben so zu sein, daß sie ihr gefallen. 

Das, was somit sie als ihre Ehre sieht, versucht der Mann zu erlangen. Der genau so hoch steigt, wie sie es wünscht weil verlangt.

Welch Schaden für die Welt, wenn sie aber die Zuordnung verliert. Wenn sie Frauen hervorzubringen beginnt, die sich selbst individuieren wollen. Das können sie nur, indem sie den Mann imitieren. 

***

Die Frau aber, die so wird wie der Mann, dieses Prinzip der Individuierung, (was natürlich nur durch die Simulation gelingt) fährt sie in immer schnellerer Fahrt nach unten, bis sie aufschlägt.

Es ist ihr nicht. Und eines wird nur am anderen, nicht durch das "wie" des anderen. Denn das Wort hebt aus der Materie durch die Form das Ding - die Welt. 

Aber sie fällt hiermit. Wird erst starr, weil sie in sich zum Stillstand kommt, sich nicht mehr nach außen streckt. Die Geschlechter brauchen die Dynamik der Unerfülltheit. Als sich verkündender Zustand, ohne die andere Hälfte nicht voll Mensch (ja, sogar: nicht voll handlungsfähig) zu sein.

Endgültig schlimm aber die Frau, die sich in die Gesellschaft von Männern - in die "männliche Gesellschaft" - begibt. Dort wird sie unweigerlich nach unten gezogen, denn der Mann nur bei sich bricht ins Rohe. Sobald sie die Mittel der Männer verwendet, und auf der Ebene der männlichen Gesellschaft bestehen möchte, legt sie jene Grenzen an, wie sie Männer untereinander ablegen. 

Die Männer sitzen dann da, und warten in einer Kühle, die Frauen fremd ist, auf ihre Gelegenheit.