Dieses Blog durchsuchen

Sonntag, 14. November 2021

Kurz vor dem Regime der großen Konsenswolke (1)

Eine gute Generation hat es gedauert, bis es so weit war. Anfang der 1980er Jahre hat Margaret Thatcher die Britische Wirtschaft dadurch "gerettet", indem sie die ständigen Blockaden durch die Kohleindustrie respektive die Streiks der Kohlearbeiter, die kraft ihrer Tradition und durch ihre hunderttausenden Beschäftigten (sakrosankt gemacht durch die unbedingt notwendigen Kohlekraftwerke als dem Rückgrat der britischen Elektrizitätsherstellung) damals einen so mächtigen Faktor bildeten, daß das ganze Land dadurch erpreßbar wurde. Und die Kohlegewerkschaft hat es auch tatsächlich übertrieben und mit dieser Macht gespielt.

Bis es der Politik reichte. Thatcher hat daraufhin die führenden Kernkraftingenieure und Konzernbosse an den Tisch gebeten und mit ihnen ein Konzept ausgearbeitet, wie man das Land aus dieser Abhängigkeit von menschlichen Faktoren loseisen könne. Und die Herren von der Energiewirtschaft waren um Lösungen nicht verlegen. Wenn man die gesamte Versorgung mit Strom auf Kernkraft umstellt, betrieben von Industrien, in denen die britische Regierung durch Beteiligungen, Garantien für den Betrieb und einigen milden Milliarden-Kapitalgaben entscheidend mitzureden hatte, war das Problem zu lösen. 

Zum Dank dafür, daß die Privatwirtschaft (der ja auch die Medien gehören, auf deren Klaviatur die PR-Abteilungen ihre Sonaten spielen) protestlos abnickte, daß die Industrien in die Hände des Staates fallen, dürfen weitere private Investoren kräftige Gewinne in ihre Taschen schaufeln, das Merkmal jeder privaten partnership-Lösung, in Wahrheit und in der Essenz getroffen: Bei jeder Form von Etatismus, der Wirtschaftsform des Sozialismus. Somit lenkt zukünftig in einem im sogenannten Freien Westen noch nie gesehenen Ausmaß der Staat die Geschicke der gesamten Wirtschaft. Die von jenen beherrscht wird, die die Netze beherrschen, an denen alle wie Intensivpatienten hängen, und die den Takt wie die Kostenstrukturen der gesamten übrigen Wirtschaft vorgeben. 

Denn die Energiepreise sind es, die über Wohlstand und Armut bestimmen. Jede Wirtschaft, ja alles menschliche Arbeiten ist in ihrem tieferen Grund nämlich eine Konzentration und Nutzung der Energieausbeute aus gottgegebenen Ressourcen. Ob in der Natur (fälschlicherweise! "fossil" genannt; siehe Anmerkung*) blank vorhanden, oder durch Umwandlungsprozesse von Arbeit in Zerfalls-/Zertrümmerungsprozessen (Atomkraft; siehe Anmerkung**) oder Umwandlung von Arbeit (wie in Wasserkraft, Wind- oder Solarstrom). Fortschritt und Wohlstandszugewinn sind immer aber nicht nur eine Frage des Gewinnens von Energie, sondern im Gegenteil fast (Energiegewinnungsprozesse, wenn sie ineffizient sind, können auch Wohlstand vernichten oder verhindern) von der Steigerung der Effizienz der Energiegewinnung abhängig. Sämtliche großen Schritte im Wohlstand der menschlichen Kulturen sind getragen von solchen nächsten Effizienzzugewinnen, auf die ein findiger Mensch kam und dessen Verfahren sich ausbreitete.

Eines der effizientesten Elektrizitätsgewinnungsverfahren ist die Atomkraft. Diese Effizienz aber hat einen Preis, den viele nicht zahlen wollen. Und der auf seltsame Weise dem natürlichen Empfinden vieler Menschen widerspricht. Denn es sind Eingriffe ihrer Art (wie Martin Heidegger es auch analysierte).

Morgen Teil 2) Das Schaffen von (Pseudo-)Wirklichem, das das wirklich Wirkliche ersetzt, setzt eine bestimmte Rolle der Medien voraus


*071121*