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Freitag, 26. August 2022

Das Heidentum ist angekommen (1)

Es fügt sich in die Reihe einiger letzter Artikel, was aus der britischen TV-Serie "The White Queen" heraus zu sagen ist. Formell wird die Geschichte der dem niedrigen englischen Adel entstammenden Elisabeth Woodville (die Stammmutter aller englischen Könige seither wurde, von ihr stammt auch die heutige Queen ab) erzählt, die in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhundert die Bühne der Weltgeschichte betritt. 

Die 10 Teile zu je einer Stunde schaffen einen Spanungsbogen, der die historischen Ereignisse nur wenig untreu werden. Wie beim Korrepetitor, der "einen vollständigen Eindruck" aus einem viel komplexeren Stück zaubert, wird die Geschichte fast nacherzählt, ohne dorhtin abzusteigen, nur illustierend zu sein. Das ist eine Leistung, die man schätzen muß.

Geschenkt deshalb das längst ins Lächerliche abgleitende Bemühen der von Ideololgie okkupierten Kunst, mit dem Bemühen eines fünfjährigen Muttinucklers das überwltigende Wirken der Frauen in der Weltgschichte zu beweisen. Erstens hat das nie jamand berstritten, und schon gar nicht tun das die Patrarchalisten - sie sagen wie ich: Die Welt liegt in dern Händen der Frauen! - und zweitens stimmt es nicht für die wirklichen historischen Ereignisse und Willensprozesse, die genuin männlich sind. Und wo Frauen nur auffallen, wo sie Männern nacheifern, sich dabei aber als Frauen verlieren. Gestalt, nucht Funktion ist das schöpferische Prinzip der Welt und der Geschichte. Dazu freilich gleich mehr.

Unserer Elisabeth Woodville aber sagte man offenbar nach, eine Hexe gewesen zu sein. Vielleicht deshalb, weil man der Magie (fälschlicherweise) genau jenes schöpferisch-männliche Schaffen zurechnet, sodaß Frauen es nur deshalb den Männer gleichtun können? Nun, sie tun es nicht gleich. 

Man hatte - so stellt es der Film dar - jedenfalls am Hofe große Angst vor ihr und v. a. ihren Fluch-Künsten. (Fausregel unter Kollegen: Eion menschlicher Fluch wirkt nur dort, wo der Verfluchte abergläubisch ist. Mit einer einzigen Ausnahme, dem "Fluch durch Gott". Er ist das Gegenstück zum "Benedicere", dem "Gutsprechen" (Segen). Gegen den Fluch Gottes, der von der Effektivität her dem Sakrament entspricht, ist tatsächlich aber kein Kraut gewachsen. 

Gerade die Zusammenfälle, die ihren Mann Edward IV. oft begünstigten, schreibt man also Elisabeth's magischen Künsten zu, die von Regenmacherei bis zu tödlich wirkenden Flüchen gereicht haben sollen. 

Mit dem Hinweis auf den Zauber sind wir also bei einem Schlüsselwort. Denn der Film tut ganz unerwartet so, als habe man es hier mit einer wirklichen Wirklichkeit hzu tun. Mehr noch: Durch die Art, alles Christliche als reinen Mummenschanz darzustelle, als bloßen Aberglauben, als simples Machtgetue, während damit auch alle, die fromm sind, die beten, die glauben (damals noch: Katholisch sind), in Wahrheit ganz simple subjektive, psychologisch zu erklärende Interessen und Getriebenheiten haben. 
Es geht nicht um psychologisch verstehbare Ängste - das ginge ja noch an. Es geht um die Darstellung einer objektiven Wirklichkeit, die mächtig ist, während das Christentum ohnmächtige Psychologie ist. Die Wirklichkeit wird also auf den Kopf gestellt. Was sonst wäre heidnisch?
So wird das Christentum als unwahr weil unwirklich, als reine Machtmethode dargestellt. Während die Welt von geheimnisvollen, durch Frauen (!) handhabbare Wirklichkeiten gelenkter und steuerbarer Mechanismus dargestellt wird. Ja, das Transzendente selbst wird, wo es wirklich ist, der bloßen magischen Welt zugeschrieben. Es ist also in Wahrheit ein metaphysisches Weltbild, das der Film als "unsere Geschichte" vorstellt.

Die Magie ist (in "The White Queen") mächtiger als alles. Als Menschen sowieso, aber auch als die Kirche, die zur rein menschlichen Anstalt unsympathischer Figuren herabgestuft wird. Sogar das Leben in allen menschglichen Wenungen ist dabei stärker (und nicht-transzendent.) 

Das ist nicht nur anti-christlich. Sondern das ist auch lächerlich a-historisch. Weil die Kirche niemals diese Bedeutung erlangen hätten können, wenn es nicht um eines in ihr ginge: UM DIE GNADE als eine Kraft, die zu allem Irdischen REAL hinzukommt. Sodaß jeder, der nicht kathoilsch ist, diese Kraft, diese eingreifende, helfende Hand, entbehren muß. Das Christentum hat so reüssiert, weil es eine Lebensdimension aufgeschlossen hat, die dem Heidentumvorher verwehrt geblieben war, die nur geahnt, nicht realisiert werden konnte.
 
Gerade die Geschichte des Christentums, das in den ersten Jahrhunderten (udn bis weit ins Mittelalter) heidnischen Göttern, Religionen, heidnischen Magtiern und Zauberern gegenübergestanden ist, zeigt, daß es sich deshalb durchgesetzt hat, WEIL IHR GOTT DER MÄCHTIGERE WAR. Und darauf kam es den Meneschen immer an. 

Die Bekehrungsgeschichten zu allen Zeiten und an allen Orten belegen, daß die Menschen bereit waren, dem wahren weil dem mächtigen Gott zu folgen. Weil sie erkannt haben, daß das Christentum GERADE NICHT auf irrationale Unterwerfung und hirnlosen Gehorsam aus war, sondern daß seine Befreieung EINE BEFREIUNG ZUR VERNUNFT war. (In der freilich das Transzendentale eine große Rolle spielt und das zu glauben ist prinzipiel sogar sehr vernünftig.) 

Das heißt nicht weniger als daß sich im Christentum die Gnade als die Vernunft erhellende Macht erwies, die den menschlichen Verstand, seinen Charakter, ja seine Welt überhaupt in das göttliche Gnadenleben hineinnahm. Mit einem mal war der Mensch keinen blinden Mächten ausgeliefert, sondern alles hatte Sinn.

Zahllose Berichte bezeugen das, was ohnehin der persönlichen Erfahrung JEDES GLAUBENDEN entspricht. Was im übrigen meist völlig unterschlagen oder gar weg-geleuignet (der Glaubende also verleumdet) wird: Sie unterschlagen, wie sehr der katholische Glaube sich im Leben des Glaubenden (der also die Taufe realisiert) als wahr und in völliger Übereinstummung mit dem Evidenten beweist. Da braucht es nicht einmal das, was man ohnehin zu Unrecht dem glaubenden vorwirft: Daß er das Denken sein ließe, und wie ein doofes Schaf jemandem nachlaufe. 

(Daß das Erkennen insgesamt, also anthropologisch, ein Anhangen ist, ist ja in seiner Dimension dem Unglaubenden nicht einmal klar. Der glaubt nämlich ohne zu kennen, was er glaubt, und ohne selbst zu wissen, WEM er anhangt. Da wie heute so häufig irgendwelche Psychologismen udn Massenpsychologismen anzuführen, die "beweisen", wie dumm der Gläubige sein muß, ist lächerlich und jederzeit widerlegbar. Oder - es wäre widerlegbar, wäre der Unglaubende überhaupt in der Lage, seriös zu denken. Ohne diese geistige Struktur, ohne diese Moral des Gott Gehörenden aber fehlt dem "Denken" jene Disziplin, jene Geformtheit, die es zu einem Denken macht.

Die überlieferte Geschichte bekundet es: Es herrschte allerorten ein AUFATMEN (siehe den Film "Apocalypto" von Mel Gibson, der das hervorragend und historisch exakt zeigt) als die Missionare kamen, und die Botschaft von Jesus Christus brachten. Endlich mußte man sich vor der Magie der Priester udn Böswilligen nicht merh fürchten. 

In aller Größe und Umfassendheit und in aller Wirklichkeit hat der Katholizismus  immer abgelehnt, einen Glauben zu vermitteln, der "nur geglaubt werden muß". Sondern immer den Charakter des Christentums als Union aus Verstand und Gemüt begriffen, dessen Erhellungskraft der Lebendigen Wahrheit bis in die simpelsten Alltagskleinigkeiten reicht, wenn man denn christlich leben will.
Und damit hat BEFREIUNG VON WILLKÜR UND MENSCHLICHER BOSHEIT UND UNWISSENHEIT UND ABHÄNGIGKEIT. Das zu verschweigen ist einerseits Unkenntnis und Dummheit zuzuschreiben, die sich anderseits so ftal mit Bosheit als Ausfluß persönlicher Ablehnugn Gottes verwebt. 
Morgen Teil 2) Ein falsches Geschichtsbild - auf mehreren Ebenen