Dieses Blog durchsuchen

Samstag, 13. August 2022

Liebe deine Feinde! (4)

Der Midas-Touch, der alle zu göttlich Auserwählten macht. Geist findet in der Ebene keinen Aufenthalt, er zieht weiter - DAS sei die historische Sendung der Ukraine, der auch die vielen Opfer der Vergangenheit nun zugeschrieben wirden: Als göttlich gesegnetes Märtyrerblut. Ja, mehr noch: Es ist die herausragende Stellung der Ukraine als eigentliches Volk Gottes! Denn von hier aus wird die Welt gerettet, weil nun sogar vor Rußlands Aggression bewahrt. Was natürlich den Bogen zur Gegenwart perfekt schließt.

Es fällt also nicht schwer, die restlichen Pünkte durch inhltliche Linien zu verbinden. Beginnend von den USA aus, die sich ja seit 1865 und erst recht nach 1945 eine ähnliche Sendung der Auswerwähltheit sehen, über die speziellen Aspekte des Judentums "als auserwähltes Volk", aus dessen (Bluts-)Reihen sogar der Messias kommen WIRD (Chassidisches Judentum), ein Volk voller Propheten und Heiliger. Schon Joseph Roth hat da wunderbare Stimmungsbilder von vor einhundert und mehr Jahren geliefert, das ist also alles nicht gerade neu.
Wie "vorausschauend aktuell" der Film außerdem ist, wie bemüht er ist, sich in einen großen, schicksalshaften Zusammenhang zu stellen und so die Bedeutung zu unterschtreichen, die das alles haben soll, wird an manchen Kommentarstellen besonders überzogen. Wenn etwa vom "Dritten Weltkrieg" die Rede ist. 
Also diese ultimative apokalyptische Reminiszenz auftaucht, die nur die Ukraine durch Fasten und Opfer und Gebet verhindern kann. Ganz klar wird aber nicht, ob das wirklich eine "Botschaft der Gottesmuter" war, oder einfach gesagt wird, weil es gut dazupaßt.
Die Portugiesen sind bei "ihrem" Fatima ja nie so weit gegangen, sich als auserwähltes Volk zu sehen. Aber sie sind eben keine Chassidim, sondern stinknormale Katholiken, und außerdem sind die Seherkinder nur Schafhirten gewesen.
Diese Aussage vom "Dritten Weltkrieg" taucht beim Hrushiw-Film einfach auf. Sie ist nicht nachvollziehbar. Denn in den Erscheinungen von 1700 oder 1914 spielt sie natürlich keine Rolle. Es soll aber der Eindruck vermittelt werden ... oje, Nachtijall, ick hör dir trappsen.  
Da wird sogar bedeutend, daß fast nur Exil-Ukrainer aus Kanada zur Sprache kommen. Denn wo lebt eine Heimat "virtueller", zweitwirklicher, als bei Exilanten, die gerne einmal ihre Heimat verklären, um einen Zielpunkt der Selbsttranszendierung zu haben?
Spätestens dann wird sogar ein über dem Ganzen hängender Fumus des Schamlosen bemerkbar. Der fatal an die Ukraine des Jahres 2022 erinnert. Man sollte ja nicht vergessen: Wo das vom Einzelnen Gefühlte zum Maßstab wird (Chassidim; bestimmte "Katholizismen", Puritanismus etc.), drängt über kurz oder lang auch das Sexuelle nach. Das ist nur eine Frage der Zeit weil eine Folge des Selbstdetektierung, in der das Betrachtete das Betrachtende ist, und umgekehrt, ununterscheidbar, weil das Selbst sich auflöst.
Und aktuell vermischen sich diese vielen feurigen, bodenlosen Komponenten zu einer hochexplosiven Mischung, deren Flammen und Explosionen wir beobachten können. Eine phantastische, fast möchte man sagen: Kollektive Übersteigerung des Selbst in die Realitätsferne ist erkennbar. 

Und wer diesen Film ansieht und die Erscheinungen von HRUSHIW sieht, gewinnt diesen Eindruck noch mehr: Da wird seit 200 (und mehr) Jahren, also genau als dieser Teil Polens an Rußland fiel, die erste Erscheinung notiert ...  Hrushin ist Teil einer gewissen Kollektivpsychose, ähnlich wie Medjugorje, mit dem es sich ja in einer Linie sieht.
Und deshalb wird AN DIESEM SELBEN PLATZ eine Erscheinung nach der anderen bemerkt. Es ist eine dringlichkeitsverstärken sollende Eigenart des 20., aber vor allem des 21. Jahrhunderts.
So ist was dort geschieht keineswegs zufällig, und es findet sich stets an historischen Zerfallspunkten, Und hätte es die nicht, würde es sie erfinden. Da war 1914, natürlich, und dann kurz vor dem Zerfall der Sowjetunion, nämlich 1986/87. Als bereits "Gorbatschow mit dem Mal auf der Stirn" angetreten war, und plötzlich auch latentes Nationalbewußtsein frische Luft in die Lungen bekommen konnte. 

Wie passend dazu die Bezüge, die von "Tschernobyl" ("Wermut") aus mit der Apokalypse des Johannes herzustellen sind. Das hat schon damals die charismatischen Kreise beschäftigt, in denen ich mich seinerzeit noch (Asche über mein Haupt) herumtrieb.

Die Querverbindung zu Fatima (das ja offiziell anerkannt ist), die im Film gezogen wird, wird damit zur (mißbräuchlichen) Betonung der Schicksalsschwere, Tragik und Echtheit ebenso benutzt, wie der "Papst aus Osteuropa", nicht weniger wie die Verbindung zu Medjugorje (und das hat die Geschichte am meisten in ihrer Dämonie verraten, ich sage es gleich), das ja in seiner Geschichte auch als "Anti-Kommunistische Manifestation" verklärt wurde. 

Wobei stark zu vermuten ist, daß der damalige Papst Johannes Paul II. dabei eine recht fragwürdige Rolle gespielt hat, weil er sich als "Befreier des Ostblocks" betätigte. Vermutlich hat üer Medjugorje der Vatikan CIA-Gelder zum kroatischen Untergrund geschleust. Denn die Bösen waren natürlich die russenfreundlichen Serben. (Die ganz aktuell im Kosowo deshalb neuen Identitäts-Ausweis-Kriterien unterworfen wurden, was die ethnischen Spannungen - knapp die Hälfte der Kosowaren sind Serben, auch per offener oder heimlicher Doppelstaatsbürgerschaft - erneut aufkochen ließ.) 

Die Polen, um bei der Herkunft des +Hl. Papstes fortzusetzen, pflegen ohnehin einen ausgeprägten und historisch manifesten Russenhaß, der von einer absurden Amerikanophilie ausgeglichen wird. 

Was alles für ein sich selbst als "sehr katholisch" bezeichnendes Volk - auch die Polen sehen sich historisch auserwählt und als "Befreier des Christlichen Abendlandes" - seltsam schmeckt. Die enge Zusammenarbeit mit den USA, die man dem verstorbenen hl. Papst unterstellt, ist auf jeden Fall auch sehr polnisch. Aber passend, nciht? Auch die USA wurden als "Gottes eigenes Land" regelrecht als Göttlicher !"Auftrag zur Freiheit" gegründet. So taufte man jedenfalls dieses rein ökonomische Unternehmen, als das es seither geführt wird.

Diese selbe Sendung soll nun offenbar auch HRUSHIW angehängt werden. Und in die Gegenwart verlängert, wird damit die so fragwürdige ukrainische Politik (bis Anfang 2022 war die Ukraine allen offiziellen Reihungen nach als das korrupteste Land der Welt angesehen, dominiert von Mafia und Oligarchen, die das Land schamlos ausbeuten; das hat sich natürlich seit Februar 2022 völlig verändert, seither gibt es dort nur noch Patrioten), in den Glanz einer GÖTTLICHEN SENDUNG getaucht. 

Das ist die Neue Ukraine
Was das alles umfaßt soll schon auch gezeigt werden - der Leser ist aufgefordert, sich diese Selbstcharakterisierung der Ukraine einmal anzusehen, und daraus seine Schlüsse über die "neue Ukraine" ziehen. Und sich fragen, wer da welche Absichten verfolgt.

Die (auch das ist nicht christlich, sondern jüdischer bzw. orientalischer Moralsatz) nun jedes Mittel heiligen, das eingesetzt wird, um den leibhftigen Satan - wahlweise das russische Volk, der russische Präsident, die nicht-menschliche Soldateska - zu besiegen. MIt samt er jüdischen Samsonoption, die nicht zurückscheut, auf einen Atomkrieg zuzugehen, der dann ALLES beendet. Denn die Juden sind zum Tikun Olam, zur Heilung der Welt berufen. 
Die Ukrainer offenbar auch. Und sie sind nun sogar durch die Gottesmutter höchstpersönlich dazu aufgerufen. 
Oder doch nicht? Denn mir erzählt sie etwas anderes ...