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Samstag, 27. August 2022

Eine Übersicht - aber: wovon? (2)

Was und das aber auch erzählt. Und wie sich diese Probloematik so exakt mit der der FSSPX deckt, daß es gar nicht anders sein könnte, als daß Heinz-Lothar Barth diesen Vortrag auf genau diese Weise hält. - Das zu sehen verlangt, die seelische Realität des Menschen von einer Warte aus zu sehen, die den allermeisten und vermeintlichen Streitern für das Gute sehr fremd ist. 

Mehr will ich dazu eigentlich gar nicht sagen. Zumal ich der Priesterbruderschaft Pius X gegenüber meine größten und begründeten Bedenken habe, wieweit sie unter der Fahne des "Richtigen" nicht doch das Wesen der Wahrheit weil die Ökonomie der Gnade zerstört. Nicht natürlich der Dogmatik und Glaubenstheorie nach. Aber das ist ja das Problem, daß die "Richtigkeit" in ihrer "Pseudologie" zu einem fatalen Element der Zweitwirklichkeit werden kann. 

Nicht nur, aber auch bei der Priesterbruderschaft Pius X, die sich ab ovo auf EB Lefebvre beruft, wird - um es auf einen bildhafteren Punkt zu bringen - das Fehlen der personal-realen (!) Wahrheit durch die "Richtigkeit" ersetzt. nicht unterfangen.  Das führt aber auf das (ja, ich muß es benennen) dämonische Parkett der Schizoidität

In der die Seinsbewegung anders ist als das Bild der verbalen, rationalen Kommunikation ergebens soll. Dem solcherart aber Lügner zu Nennenden ist nur nochmit einem "harten Gesicht" zu begegnen. Er stellt somit eine harte Prüfung der inneren Treue und Standhaftigkeit dar. Besteht man die aber nicht, dann sind die seelischen Folgen für den damit Wehrlosen, ja Ausgelieferten furchtbar.

Der Interessierte wird dazu auf diesen Seiten einiges direkt, sehr vieles aber indirekt oder ableitbar finden. Daraus läßt sich auch viel zu den Thesen ableiten oder direkt erkennen, in denen die Welt als Objekt einiger übler Gestalten gesehen wird. Ich glaube also tatsächlich, daß das Nadelöhr zum Heil, wie Jesus Christus selbst es nennt, noch viel viel schmäler und kleiner ist, als es sich auch die Anhänger der (vulgo) Piusbruderschaft vorstellen. Der ich freilich nie absprechen wollte, daß es DARIN nicht einzelne Personen gibt, die hoch zu schätzen sind und deren Motivation, dieser Bruderschaft anzugehören, eigentlich aus anderen und größeren Maßstäben stammt, sodaß ihre Allianz eher zufälligen Charakter hat. 

Nicht zuletzt sei dabei noch auf den Grundsatz hingewiesen, daß niemans sich seine Religion aussuchen zu können meinen sollte. Die Gefahr, daß er dabei vom Regen in die Traufe kommt, die neue Religion also mit dem Werkzeug der alten betreib, aber die Inhalte natürlich "austauscht", ist immens groß, Es ist Gott, der ruft, der erwählt, und der zur wahren Religion aussucht, nicht umgekehrt. Deshalb ist auch die Zustimmung zum Katholizismus eine Frage der Zustimmung des Herzens zum ihm bereits Bekanntem, von dem dann auch das Begreifen des nun erst (in der Bekehrung) Gehörten ausgeht. 

Ob diese Reihenfolge immer und bei allen, die sich dann als "zum Katholiken Bekehrte" eingehalten ist, daran habe ich eben so meine Zweifel. Die Kraft des Menschen zur Selbsttäuschung - zur "Simulation" seiner selbst vor seinem eigenen Urteil also - ist beängstigend mächtig.

Was mich, um noch einen Schlenker rückwärts zu machen, bei Heinz-Lothar Barth in diesen Vorträgen so irritiert hat war, daß er in seiner Gesamtgeste dieser Inhalte einer soziologischen Gruppe so identisch wirkt, daß ich verblüfft war. Barth rollt seine Kritik an der "Neuen Weltordnung" sogar vor dem Hintergtrund der Demokratie als dem Zustand des Guten aus! Dabei müßte er doch wissen, daß sie selbst es war und ist, die die Rahmenbedingungen lieferte, daß alle diese nun beklagenswerten Einzelentwicklungen und -fakten mit unausweichlicher Folgerichtigkeit implementiert hat. 

Daß die Demokratie es war, die die von ihr zu ordnenden Gesellschaften unausweichlich so wehrlos machte, daß der Totalitarismus sich überhaupt erst bis zu diesem Stadium (und noch darüber hinaus) entfalten konnte. Wenn aber das Seinsbild als "Gesolltes", als "Idee des Idealen" fehlt, was läßt dann überhaupt erst die MIßstände richtig erkennen weil in ihren wirklichen Folgen für das Seelenheil (und nur darum kann es ja gehen) einschätzen? 

Auch an der Fama der Kritik, die Barth schildert, ließe sich also zu Kritisierendes finden. Wir dürfen usn nicht damit zufriedengeben, uns in einer Gemeinschaft einzufinden, die sich in Wahrheit durch eine bestimmte und problematische Charakterhaltung eint, nicht durch die Anhangschaft zur Wahrheit. Der Katholizismus wird dabei zur Ideologie. 

Der Ideologe, der der Wahrheit immer die Luft abschnürt und damit das Wort totschlägt, verwendet aber über weiteste Strecken sehr "richtige" Worte! Sonst würde seine These nirgendwo Verbreitung finden, und das will er auf jeden Fall, schon aus persnlichen Gründen.

Weshalb ich es ganz klar sage: Kann aus den Reihen der Priesterbruderschaft Pius X, die einen schweren Gründungsdefekt hat UND BIS HEUTE KULTIVIERT UND MITZIEHT (sonst hätte sie sich längst aufgelöst, längst lagen Schreiben des Vatikan vor, die auch nach Meinung einiger seiner Anhänger, wie man hören kann, sogar von EB Lefebrve unerzeichnet worden wären und allen Streit beendet hätten), überhaupt eine relevante Kritik an der Kultur kommen? Ich meine nämlich - nein. Denn dazu fehlt ihr die innere Grammatik der Einfügung in die göttlichen Vorsehung. 
Nur von da her, nur von Gottes Plan mit der Geschichte her (der dann aber völlig andere Kriterien aufweist, als die "Demokratiker", die eigentlich liberalen und damit weil immanent erst recht totalitären Wassers sind) läßt sich aber auch die "Neue Weltordnung" einschätzen. So lange ist die Kritik an den Mächten zur "Neuen Weltordnung" nämlich selbst Ideologie.
Es wäre jedoch höchst an der Zeit, wenn die Kirche generell die Menschen die Sichtweise GOTTES auf die Geschichte wieder erkennbarer machte, und damit das Katholische von seinem inneren Todfeind, der Ideologisierung, klar und scharf trennt. 
Das hat aber Heinz-Lothar Barth hier gerade nicht geleistet. Sondern geht - wie all zu viele! - mit dem Sammelkorb der Bestätigung herum, auch an denselben Schmerzen wie die Liberalen und unter derselben antiautoritären Trotzköpfigkeit der Fünfjährigen zu leiden.
Heinz-Lothar Barth - Neue Weltordung und Transhumanismus - 1. Teil und 2. Teil 


Erstellung 12. August 2022 - Ein Beitrag zur