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Montag, 15. August 2022

Nun brechen die Welten um

Was ich seit vielen Jahren und Jahrzehnten sage, ist nun so offenkundig geworden, daß ich selbst überrascht bin, wie es gestimmt hat, wenn ich gesgt habe: 
Unsere Kultur kann diese Zeit nicht mehr denken. Und das hat eine ganzu konkrete, nun schon überdeutlich sichtbare Folge: Das Abendland hat die Fähigkeit verloren, die Wirklichkeit zu rezipieren, und sie hat sie verloren, weil sie die Grundlagen der eigenen Kultur ignoriert und über Bord geworfen hat. 
Das Versagen, das wir derzeit erleben, ist deshalb nicht auf unsere Eliten beschränkt. Deren Versagen zeigen es aber an. 
Nun erleben wir in weltweitem Maßstab und erste Reihe fußfrei (in Wahrheit schon mittendrin), wie das Abendland (vulgo "der Westen") sich selbst aus dem Spielfeld der Weltgeschichte geschossen hat. Vergangenheitsform. Aleae iactae sunt. 
Schon lange schwebt über Europa dieses Gefühl des Apokalyptischen, das dem Rest der Welt nämlich fremd ist, zumindest in dieser Art: Dort will man noch Welt, dort will man noch Aufbau, dort sieht man eine "bessere Zukunft".

Die Vorstellungen, WIE dieser vorgeahnte Zusammenbruch geschenen könnte, haben natürlich auf gerade greifbare Bedrohungsbilder zurückgeworfen (wie in diesem Lied von Geyer Sturzflug aus dem 1980ern "Besuchen Sie Europa, so lange es noch steht", die noch im Kalter Krieg-Schema festgefahren waren.) 
Aber diese Zeit des Ungewissen schließt nun, wenn auch nicht zwangläufig Klarheit folgt. Denn wir sehen, aber sehen doch nicht, wir hören, aber hören doch nicht. Und noch immer dominieren Zukunftsbilder, die sich aus Bekanntem einerseits, aus kollektiven, dem Schadensprofil entsprechenden Wunschbildern als "Perspektiven" anderseits zusammensetzen. 
Das "New Age" (ob nun so oder "Age of Aquarius" oder "New World Order" genannt, ist nur ein Pseudostreit, eine Frage der Ausstattung - der Geist ist stets derselbe), 
  • das schon vor fünfzig Jahren im Befinden aller Jugend war, 
  • das die älteren Generationen in einen wahren Rausch des "Jetzt oder nie" versetzt hat (und sämtliche Wirtschaftsbilanzen völlig irreal aufgeblasen hat), 
  • das abgeschützt wurde von einem Staat, der um alles Lebendige wei Wirkliche einen "Cordon Sanitaire" errichtet hat, und 
  • das aus diesem schon zweihunderjährigen Ahnen des "fin de siécle" erwachsen ist - es ist eingetreten. 
Wenn auch so ganz anders, als es sich die Menschen dieser letzten Kulturphase vorgestellt haben.

Wenn man also nahc einem tragenden Grund des Gemeinsamen fragt, der die Menschen des Westens - als die Menchen des Abendlandes - verbindet, die sich ohne es zu bemerken vom Rest der Welt bereits entfernt haben, sodaß sich bei 4/5 (vier Fünftel) der Menschen der Welt eine völlig andere Befindlichkeit herausbilden konnte, der Europa mit glattem Unverständnis gegenübersteht, dann ist es dieses Ahnen. Das aus dem Unverständnis entsteht, in dem wir der Welt gegenüberstehen, und dem zu genügen alle unsere "Wissenschaften", all unsere Weltklugheiten nicht mehr reichen. 

Die Welt scheint nicht nur viel weiter, sie scheint völlig ANDERS zu sein, und sie reagiert nicht mehr auf unseren Technizismus. Unsere Annahmen über die Ursache-Wirkverhältnisse dieser Welt müssen also falsch sein. Man kann nur hoffen, daß auch die Wirkmöglichkeiten bald schwinden, damit der Westen aufhört, der Welt weitere und noch schwerere Schäden zuzufügen, als er es derzeit anstellt.

So ist es aber. Logisch. Unausweichlich. Vorhergesagt, eingetreten. Wer sich vom Christentum entfernt, dem muß eben auch die Welt fremd und unverständlich werden.  Benau das erleben wir jetzt, es ist Allgemeinzustand geworden. Begrenzt auf einen Raum, ein post-abendländisches Phänomen.

Wir können es aber im Konkreten festmachen. Steigen wir also auf das aktuelle Geschehen zurück. In allen Krisen der letzten zwei, drei Jahre, die allesamt bereits Ausfluß der völligen Inkompetenz und Unfähigkeit der westlichen Eilten sind, hat es sich zugespitzt. Und in dem völlig sinnlosen Taiwan-Abenteuer der USA seinen letzten Tropfen ins Faß verloren, der es zum Überlaufen gebracht, und sich in einem atemberaubenden Tempo das gesamte Weltgefüge neu formiert hat, auch wenn es manche noch nicht sehen können (und wollen.) 

Niemand wird noch dem Westen glauben, niemand wird ihm noch die Kraft zutrauen, führende Macht zu sein. Alles orientiert sich nun nach Osten, nach China und Rußland. 

Was wir derzeit erleben ist eine Welt, die sich an den neuen Kontellationen orientiert, und sich vom Westen abwendet. Mittel-Südeuropa ebenso, wie die Türkei, der gesamte Voreder Orient, Süd- und Südostasien, und Südamerika wird niht lange auf sich waren lassen. Selbst Polit-Amateure wie Erdogan (von dem mache meinenm, er sei der größte Amateur in Außenpolitik in der Geschichte des letzten Jahrhunderts) schaffen es nun, auf den anfahrenden Zug aufzuspringen, den sie wollen noch dabei sein .

Selbst die NATO zieht nur noch Rückzugsstrategien. Ihr Generalsekretär Stoltenberg hat nun und in diesen Tagen verlauten lassen, es sei ja niedarum gegangen, die Ukraeine zum Sieg zu verhelfen! Sondern es ging der NATO nur darum eine Eskalation zu verhindern, damit einen Dritten Weltkrieg zu verhindern. Und das sei gelungen. die Operation ist also gelungen. Auch wenn das angerichtete Desaster in der Ukraine kaum noch zu überbieten sein wird.  Längst werden timmen in Washington laut, daß auch Zelensky's Uhr abgelaufen ist. 

Die letzten Manoeuvre der Türkei verdienen besondere Beachtung. Denn die Türkei wird der NATO sogar jene Suppe versalzen, die man mit dem Schachzug des Beitritts von Finnland und Schweden als vermeinte Stärkung erfahren hat - nun macht Erdogan den Russen die Südflanke dafür auf. Denn die Türkei - bis vor Wochen praktisch ein Banktrottkanditat - wird sich mit den neuen Deals mit Den Rusen sanieren. Das für Europa sonotwendige Gas, dessen Zustrom im Norden durch unglaubliche Dummheit selbst abgesperrt wurde, wird nun über die Turkstrream kommen. Und von der Türkei in Lira-Rubel abgerechnet werden. 

Selbtverständlich wird nun die Nachfrage nach der LIra ste3igen, die noch vor Monaten von einem Tief ins nächste gestürzt ist, um das Gas zu bezahlen. Denn die EU hat sich ja selbst auferlegt, die Rohstoffe an Rußlands Leiferanten NICHT in Rubel abzurechnen (nur - wie sonst?) Damit schlägt ERdogsn fünfzehn Fliegen mit einer Klappe, indem er mitten im Rennen einfach das Pferd wechselt. 

Noch zu Beginn der Ukrainekriese ein "strenger NATO-Partner", hat er gleich auch Konflikte in Azerbaidashan (Berg-Karabach) und Kazachstan mit angezettelt, um Rußland zu sagen Seht, ihr braucht uns! Und heute? Heute wird die Türkei Milliarden an Waren liefer, die die eigene Wirtschaft eretten werden. Möbel, Textil, Lebensmittel, also Konsumprodukte. Die grauen Wolken, weil die Türkei noch vor ienem Halben Jahr die bedrohlichen Bachtjar-Drohnen geliefert hat, sind verweht. Und die angehaltenen russischen frachtschiffe vergessen. Ab jetzt wird Sonnenschein die Beziehungen zwischen dieesn beiden Erz-Problemkindern bestimmen. Die NATO wird sogar fürchten müssen, daß ihr der zweitstärkste Partner (nach den USA) abhanden kommt.

Ich wage die Behauptung, daß die derzeitgen Ereignisse auf der Weltbühne auch die innereuropäische Situation gravierend ändern wird. Auch die Völker Europas werden ihren Eliten cihrt mehr trauen, und mir vollem Recht. Sie werden darüber hinaus auch den politischen SYSTEMEN nicht mehr trauen, die hier angeblich Wohlstand und Freiden gesichert haben, in Wahrheit Euopras Kultur an den Rand einer Auslöschung gebracht haben. Denn die Bäuche mögen voll gewesen sein, aber die innere, die geistige Substanz des Abendlandes ist nahezu vollständig verdunstet. Die Sozialen Gefüge sind aufgelöst, die Bevlkerungen fallen in unzählige Gruppen und Parallelgesellschaften auseinander, und welche Mächte sich zukünftig in Europa als bestimmend durchsetzen werden, läßt sich derzeit nur herbeiphantasieren. 

Denn wenn ich sage, daß diese Kultur ihre Zeit nicht mehr denken kann, dann wird das nicht zuletzt, ja fast zuvorderst, an der Opposition erkennbar. Die es defacto in Europa gar nicht gibt. Und wenn, dann mäkelt sie nur an Korrekturen, die sie selsbt aber innerhalb der Entgeistung zu sehen und zu denken vermag. Mir ist so gut wie kein Konzept bekannt, das ohne die eigentlichen zerstörerischen Prinzipien auskommt. Keine Opposition, die nicht auch die geistige Substanzzerstörung mit vertritt, die alles Soziale auflöst. Was sich vor allem in der Sittenlosigkeit und Unmoral erkennen läßt, in der die Wurzeln des Abendlandes - das Christentum, nur das Christentum hat dieses Abendland gebildet und geformt - abgesetzt, abgelehnt, vernichtet und durch Zersetzungsphantasien ersetzt worden ist.

Passiert das, weil andere Kulturen überlegen sind? Nein, ganzu sicher sicht, und sie wirken zu gutem Teil selber überrascht. Was China und Rußland nun erlebt haben ist ja nachgerade die Überrschaung gewesen, wie schwach der Westen in Wahrheit bereits ist° Genau wußte man es nämlich nicht, aber nun hat es sich bewiesen: Es sind nur noch Papiertiger, Pseudo-Eliten einer ausgelutschten, leeren, ausgepreßten Un-Kultur, die zu nichts mehr in der Lage sind.

Mit einem mal sind nun jene Kulturen überlegen, die - einfach, weil sie übrigbleiben! - lediglich genug Realismus haben, um in diesem rein inner-weltlichen, rein irdischen Sinn die "besseren Karten" zu haben. Sie, die bloßen Materialisten, doie sich im Nachteil ähnten, sehen zwr nur die materialen Bestandteile der WElt, aber immerhin sehen sie sie. diese neue Weltordnugn, die nun in dern Hnden liegt, wird deshalb eine Weltordnung eines tief reduktionistischen Welbildes sein. Die großen geistigen Leistungen des Bendlandes vor 1000 Jahren werden fehlen, aber sie werden - scheinbar - nicht nötig sein. Nicht zumindest, um für gewisse Zeit das Ruder des Weltgeschicks in dei Hadn nehmen zu können. 

Der Westen ist machtlos. Zwar pflanzen schon die Ordnungsmächte die Bajonette auf, aber das werden alles nur noch Verzweiflungsschritte sein. Kein Volk (und damit keine Kultur, denn Kultur ist die Lebensweise aus der Substanz eines Volkes) läßt sich auf Dauer mit Gewalt beherrschen. Es braucht jene selbstverständliche, ganzheitliche Basis, die ein wenigstens halbwegs ruhiges, normales, unaufgeregte Leben möglich macht. In dem geheiratet, geliebt, geboren, gearbeitet und etwas aufgebaut werden kann. Dem zugestimmt wird, aus tiefster Seele, nicht weil das Gewehr an der Brust sitzt.

Europa steht bereits mitten in der Realisierungsphase eines gewaltigen Umbruchs, der sich nun abspielt. Er wird nicht einfach ablaufen, er wird nicht ruhig ablaufen, das auf keinen Fall sogar, er ist kaum prognostizierbar in seinen konkreten Bildern., die sich in fünfzig Jahren bieten werden.

Die einzige Frage ist, ob das noch eine Kultur sein wird. Oder nur noch das letzte Scheinstadium vor dem Ende der Welt. Denn außerhalb Gott - nur Nichts. Außerhalb der Kirche - keine Kultur. Außerhalb der Kultur - kein Menschsein.


Erstellung 5. August 2022 - Ein Beitrag zur