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Donnerstag, 18. August 2022

Die Ordnung der Welt

Was wir jetzt erleben, ist das dritte, vielleicht schon das finale vierte Stadium des Zusammenbruchs alles Sozialen. Und damit der Bedingungen, unter denen der Mensch existieren kann. Und, weil es seinem Wesen entspricht, will. Seit sieben, achtJahren hat ieser Prozeß ein Tempo angenommen, das atemberaubend ist.

So erleben wir von allen Seiten eine immer aggressivere Haltung, die der Verzweiflung entstammt, doch noch ein Ganzes aufrechtzuhalten, und sei es durch Ideologie, durch "disziplinrischen Glauben". Durch den Staat, der plöltzlich bemerkt, daß er im Sinne dieser Ordnung zu Maßnahmen greifen muß, die bereits offen zeigen, daß der innere, der selbstverständliche Konsens geschwunden ist, und das Volk zerfällt, und durch die Menchen, ie sich in immer schärfer konturierenden Gruppierungen einfindet, die demselben Zweck dienen sollen: Zugehörigkeit zueinem Ganzen, eil sich das Einzelne nur in diesem Rahmen entfalten weil existieren kann.

Es ist lange schon absehbar gewesen, weil die Politik seit vier, fünf oder mehr Jahrzehnten - seither aber gezielt, zuvor noch eher zufällig und unbewußt - erst langsam (wenn auch schon im Anfang die Axt an die Wurzel legend) Weichen gestellt hat, die auf Schienen führen, die das Ganze in endlose und auseinanderlaufende Richtungen führt. Während die Fundamente, die nur auf der Tradition stehen können, nch und nach zerbröselt sind und als Träger des Baus abgeschnitten wurden.

Nur noch da und dort, aber durch Bevölkerungs"durchmischung" und -entwurzelung immer seltener und in immer klienerem Format, findett sich so etwas wie ein funktionierendes Gemeinwesen, das aus dem menschlich-sozialen Wesen lebt. Aber auch hier hat sich das Erosionstempo massiv beschleunigt.

Die Gründe sind vielfältig, wir haben auch hier nach und nach viele davon aufgezeigt und aufgearbeitet. Aber sie werden weniger denn je akzeptiert. Stattdessen tauchen alle möglichen Ersatztheorien auf, die sich nun mehr und mehr herauskristallisieren, Gestalt annehmen, und um die Führung streiten. Ein Prozieß, wie er historisch immer dort und immer dann eintrat, wenn eien Gesamtgestalt sich aufgelöst hat. Daraus wird dann ein Stärkerer hervorgehen, aber darüber zu spekulieren ist noch zu früh. 

Zu vermuten ist, das meine ich langsam als Kontur bereits erkennen zu können, ein sublim atheisitsches Konglomerat aller möglichen anti-metaphysischer Ideologien und Pseudo-Religionen, die in Wahrheit nirgendwo Religion sind, sondern als Erlebnisform der Selbstverspeisung ganz dem Rahmen entstammen, aus dem sie sich erheben wollten - der Auflösung des Denkens, der Auflösung des Wissens, der Auflösung der nur als selbstverstänliche, immanente Haltung möglichen religiösen, also wirklich "rückgebundenen" und durch Kult (nur dadurch sind religiöse Bindungen erkennbar, nur darin echt) manifesten Haltungen der Welt gegenüber. 

Es werden sich aber neue Gesamtheiten bilden, neue Staatskonglomerate, neue Völkerbünde, neue Kleinstrukturen, denen dann aber große, mächtige und übermächtige Bestrebungen entgegentreten, die verscuehn, die Gusnt der Stunde zu nützen, und ein Ganzes zu bilden weil an sich zu reißen. Im Auftrag eines transzendent legitimierten Auftrags zur Ordnung der Welt. Das wäre natürlich auch die Stunde globaler Kräfte, die aber nur greifen können - und das wird ihr Problem - wenn sie die Infrastruktur (die die aber eigentlich zerstören) haben, die die reale Etablierung einer solchen Struktur ermöglicht. 

In allem aber gilt dasselbe Prinzip. Und das ist die Anhänglichkeit an Personen, die jeweils Repräsentanten eines Königs (und dahinterstehenden Gottes) sind, der das Heil verspricht.

Deshalb greifen auch alle individual-psychologischen Konzepte, an denen derzeit kein Mangel ist udn die sich vor allem mit Dynamiken von "Massen" beschäftigen, die sie aber nur von der Seite der Phänomene anfassen, nie von der viel grundsätzlicheren, bedeutenderen, effektiveren der Seinsstruktur, zu der sie wahrlich religiös sein müßten. Ihnen fehlt deshalb der einzig mögliche (und einzig sichere, wirlich sichere) Rahmen der Interpretation des Geschehens, das auf ihrer Ebene zu einem circulus vitiosis wird. Als Kreis, der sich in sich dreht und immer die Frage unbeantwortet läßt, WAS nun beantwortet sein soll.

Denn den Menschen kann man erst begreifen, wenn man die Bedeutung der Einheit im Rahmen seines Wesens und als Sinndimension der Schöpfung überhaupt verstanden hat. Sämtliche Anthropologien der Gegenwart, die Alternativkonzepte sind, um die einzig wahre Antwort - der Mensch als Ebenbild Gottes, von ihm geschaffen - aufgrund ihrer Implikationen zu ersetzen, zerschellen sonst, und vermögen nichts zu deuten, sondern nur eine durch Partialblindheit "abgesicherte" Scheinerklärugn zu liefern. Getgreu dem Bild, in dem die Welt auf einer Schildkröte steht, die wieder auf einer steht, die wieder auf einer steht, die wieder ... Sicherer kann man die Wahrheit nicht fernhalten.

Es geht um die Einheit als erste Bedingung, und diese Einheit ist nur im Rahmen einer personale Wahrheit denkbar und möglich. Alles andere sind nur mehr oder weniger geschickte Varianten von Vergemeinung, denen in ihren schlimmsten Formen sogar jede Form der Inividuation (im Buddhismus wurde sie endgültig zum Schein) fehlt. 

Diese Einheit ist es dann, die auch ein rationales Weltbild evoziert, das in der Übereinstummung mit dem Wirklichen seine Feuerprobe erlebt. Und erst da hat es Sinn von "Evidenz" zu sprechen. Einem personalen Gott gegenüberstehend, nimmt diese Wahrheit aber eine andere Form an, als sie sonst entstehen kann: Sie wird auf eine Weise "dimensional", die insofern nicht einmal 2multidimensional" ist, als es für unser Erkennen nicht mehr möglich ist, die Weisen dieser Dimensionen zu erkennen. In ALLEN anderen Formen - und diese sind momentan dabei, sich in einem neuen Atemholen wieder nach vor zu schieben - bleiben sie zweidimensional rationalistische, aber irreale Reduktionismen.

So errfaßt der Mensch auch in sienem Erkennen Gesamtbilder. Das heißt, daß er auf em Rücken eines Pferdes - eines Denkgebildes,einer Weltanschauung, eines starken, "beeindruckenden" vereinzelten Gedankens, dem er anhängt - in eine Richtung unterwegs ist, die er als Gestalt wahrnimmt. 

Diese Bilder (nur im wahren Gott ist es EIN Bild), in die sich das Stimmungsbild in seiner ersten EBene umsetzt, sind es dann, die ihn die Sätze und Gedanken ergreifen lassen, die er in einem Prozeß, der dem des Bauens eines Mosaiks vergleichbar ist, zusammensetzt, um jeweils nach weiterem Dazupassendem zu greifen. So bilden sich die weiteren Ebene, bis hin zu denen der verbalen Präsenz, die sich in ihrer bislang freinsten Form als abstrakter Textierungsvorgang (wie im Internet) ausdrückt. 

An diesem Punkt aber (der gewissermaßen die äußerste Haut des Individuums ist) wird auch die höchste Gefährdung erlebt, weil sich die Begegnugn immer zuerst an der äußersten Hülle ereignet. Was also die Schärfe einer allfälligen Disputation auf die Spitze treibt. Während sich ein Kampf zuspitzt, der die jweilige Erst- oder Endfigur, der "personale Statthalter" einer Haltung (in deren Rahmen verbalisierbare Anschauungen gehören), töten will. Durch Verleumdung, Ignoranz, Zerstörung der Vertrauenswürdigkeit - oder gleich ganz simpel weil real. Wie sehr das bereits als Schatten erkennbar wurde läßt sich an der zunehmenden Schärfe der Versuche erkennen, Figuren aus dem wahrnehmbaren Disput der Gesellschaften zueliminieren. 

Z. B. durch Verschärfung der Internet-Zensur .Wiewohl dieses Phänomen an sich differenzierter gesehen werden muß; nicht jede Zensur einer öffentichen Stimme ist im Sinne des Gemeinswohls betrachtet verwerflich. 

Und wenn wie etwa jüngst ein Vorschlag der WHO, weltweit nicht ihren Richtlinien und Empfehlungen entsprechende Wortmeldungen in den Medien global gesteuet zu bannen, auf heftigsten Widerspruch stößt, dem sogar argumentativ utnerlegt wird, daß damit die Wissenschaft ausgehöhlt würde, so kann man sich nur wundern: Weil mediale Präsenz und Publikumsadhärenz an sich ganz sicher NICHT zum Wesen des Wissenschaftlichen gehören. 

Wissenschaftlicher Disput muß eine weit klandestinere, ja eine völlig von der Öffetnlichkeit abgeschlossene Form und Einhegung haben. Was sich seit den 1950er-Jahren, in einem wahren Lawinenabgagn in den 1970ern an Popularwissenschaft aufgebaut hat ist ja eine pure Dekadenzform, und hat eine substanzlose parallele Pseudowisssenschaft erzeugt, die die Krone der eigetnlichen Wissenschaft nur gestohlen hat. 

Heute haben wir es mit dem absurden Umstand zu tun, daß ein kaum noch eingrenzbarer Anteil der "Wissenschaft" (er geht gegen 100 Prozent) gar nie Wissenschaft sucht, sondern den Begriff mehr oder weniger geschickt als Figur im Spiel um Anerkennung, sozialen Schein und Bedeutung und Karriere mißbraucht, in Wahrheit also Element der sozialen Pathologie ist.

Aus diesen und anderen Gründen ist es realistischer, als Ergebnis der bevorstehenden vierten, finalen Stufe unserer Kultur einen unbarmherzigen, blutigen Krieg aller gegen alle zu erwarten, als die Neuformierung um den Hirten. Die nur einer kleinen, sehr sehr kleinen Herde gelingen wird. Und nur ihnen wird sich schenken, was doch FÜR ALLE erster Antrieb ist - und das ist ie Einheit, die nur in der göttlichen Ordnung der Welt gefunden werden kann.



Erstellung 5 August 2022 - Ein Beitrag zur