Das Problem des Subjektivismus als der Heranziehung des persönlichen "Fühlens" als Grundlage der persönlichen Entscheidungen ist kaum nochzu übersehen und sowieso nichtzu unterschätzen. Fast alles, was wir heute vor Augen haben, ist darauf zurückzuführen.
Es erkennt nicht, daß die persönliche Entscheidungsgrundlage aus dem Zusammefließen aller möglichen Elemente und Strebungen im Menschen entsteht, die ihren jeweiligen Vorrang aus quasi zufälligem Vorrang der einen oder anderen Strebung bezieht.
So viel sich noch dazu sagen ließe, wird doch daraus klar, daß auch diese Grundlage erst voll tragfähig wird, wenn sie in der Vereinigung mit Gott selbst gesehen wird. Diese Heiligkeit - denn davon kann man dann sprechen - wäre die Voraussetzung, aus einem rein persönlichen "Willen" auch den Willen Gottes abzuleiten. Und setzt eine lange Geschichte des Kampfes um Reinheit voraus, was heißt - des Kampfes um eine innere Ordnung der Strebungen - ob körperlich oder geistig oder "psychisch" - die auch der objektiven Seinsordnung entspricht. Und INSOFERN dann dem Willen Gottes, denn dieser hat sie in die Dinge als ihre "erste Natur" hineingelegt, diese war es, die er mit "sehr gut" beurteilte. (s. Genesis)
Aber diese Natur ist nicht unbeschädigt geblieben, das ist die Aussage der Erbsünde. Durch die Entscheidung des Menschen (in dem die gesamte Schöpfugn kulminierte, also auch "zusammenlief") fiel die gesamte übrige Schöpfung mit. Und war so über den Menschen Teil einer Geschichte, die als eine Geschichte des mehr oder weniger Abkommens von dieser Original-Natur - in ihrem Kampf mit der Gnade, die immer eine Rückkehr zur ersten Natur zum Ziel hat - beschrieben werden muß.
Wir sind in diesem Kampf aber nicht alleine. Denn in der Kirche, in ihrer Lehre, vor allem aber in ihrer Tradition.
Die den besten Beweis für ihre Maßhaltigkeit selbst liefertt, durch ihre geschichtliche Realität. Weil in ihr sichtbar wird, daß Menschen aus unterschiedlichsten Jahrhunderten, sogar Jahrtausenden, aus allen möglichen Kulturen und an allen Orten der Welt VOM SELBEN SPRACHEN, wenn sie über die Wahrheit sprachen, und aktuelles Denken, Sprechen udn Handeln beurteilen sollten.
Das ist alleine ein sicherer Beweis Beweis dafür, daß der wahre Inhalt, der wahre Geist - der Heilge Geist - über jeder geschichtlichen Konstelltion und Zufälligkeit steht. und wirksam ist. Sodaß wir in der Lehre der Kirche den garantierten Kategorienkatalog in Händen halten, der Anhaltepunkt für die Prüfung unserer subjektiven Gewissens- und Entscheidungsgrundlage ist. Und zu jeder Zeit und an allen Orten eine Rückbindung des Faktischen Geschehens an die Ewige Wahrheit möglich macht.
Kein menschliches Fehlen (das es natürlich gab, ja nicht zu wenig gegeben hat und gibt) konnte diesen eigentlichen Untergrund der Kirche überwinden, er blieb immer derselbe, und lebt nach wie vor in allen Gläubigen, die darauf Bezug je ganz aktuell und lebendig Bezug nehmen.
Wer diese SIcherheit nicht fühlt, erlebt und in ihr lebt, weil er nicht nur getauft ist, sondern auch die Ausschließungsgründe von der Gnade und vom Heiligen Geist vermeidet - die Sünde generll, speziell aber die Schwere Sünde, die allesam, im übrigen Verstöße gegen die Natur sind, also auch gegen sich selbst - weiß beim Sprechen über das Subjektive als Entscheidungsgrundlage nicht, wovon er überhaupt spricht. Denn er kennt wede sich selbst, noch die reale Struktur der Wirklichkeit, die in ihrem tiefsten Wesen geistiger Natur ist.
Sie in so vielen Zeugnissen und Schriften und Traditioen überliefert zu haben, ist deshabl ein unermeßliches Geschenk. Weil es der Ausfluß aus dem Heiligkeitsstreben unzähliger Menschen ist, ob Kleriker oder Laien, die in ihrem eigenen Leben den Kampf um dieses echte Streben nach Heiligkeit - an dessen Beginn immer und unverzichtbar der oft harte Kampf um Reinheit und Sündenfreiheit steht (die wir dank des Sakraments der Sündenvergebung immer wieder neu erlangen können, ehe wir wieder fallen) - ausgefochten haben.
Es bleibt somit eine Tatsache, daß jeder, der ohne diesen Willen zur Reinheit von eiem subjektive Gewissen als Grundlage der menschlichen Entscheidungen spricht, wie immer es auch verfaßt ist, ohne jeden Zweifel u einem Opfer der eigenen zufälligen Begierden, aber auch der ungeklärten psychologichen Triebe und Motive wird, die in ihm bestehen.
Mehr aber noch, führt die Zurückführung der Entscheidungen auf das eigene Selbst, dessen Qualität nur wir selbst feststellen, ohne es mit de robjektiven Wahrheit verglichen zu haben, unweigerlich in die Lage, das eigene (in seinem Zustand zufällig gerade aktuelle) Gewissen mit GOTT gleichzusetzen.
Damit wird der subjektive Wille auch mit dem Willen Gottes gleichgesetzt.
Diese Selsbstvergottung ist dabei kein schlichter "moralischer Schritt", vielen ist er nicht einmal bewußt. Dennoch ist er eine ontologische und damit die ganze Existenz bstimmende Entscheidung, die der Mensch trifft. Die sein gesamtes Tun und Denken und Handeln bestimmt, die allesamt diese Grammatik in sich trageN: Ich bin Gott. Nicht "wie", sondern - Gott, ja genau genommen sogar: Mehr als Gott.
Weshalb wir in einer Situation, die wie in unserer Zeit vorfinden, in der weithin das persönliche "Fühlen" (als Entscheidungsneigung, ohne es mit der vorausliegenden objektiven Vernunft geprüft zu haben) die tauglichste Grundlage* des Entscheidens weil Urteilens sein soll, in die historisch einmalige Lage geraten sind, daß wir es mit einer neuen Religion zu tun haben.
Und das ist die Religion, die Milliionen, ja Milliarden Götter kennt: Weil jeder Mensch sich selbst Gott ist.**
*Wie es die Aufkälrung speziell bei J. J. Rousseau zu einem wahren Menschenprogramm des "Idealen Neuen Menschen" konzipiert hat. Eine Anthropologie des "Edlen Wilden", des erbsündefreien Menschen, die in dieser Zeit vollkommen realsiert wird. Rousseau udn seine Weltsicht sind deshalb das Prototypische des Menschen und der Kultur der Gegenwart.
**Was natürlich nicht stimmt. Nicht, weil "es" nciht stimmt, sondern weil die Anthropologie des Menschen die einer Anhangung an eine Autorität IST, das ist die ontologische Wahrheit um ihn. Das heißt, daß der Selbstvergottungsmensch in Wahrheit einem andern Menschen anhangt, und DIESER ist dann definitiv Gott. Er hanbt jenem Menschen an, DEM ER UNBEDINGT GLAUBT. In Wahrheit ist also dieses Zeitalter kein Zeitalter der Selbstvergottung, sondern das eines Kultes umeinen anderen, aber unbekannten Gott. Der jedenfalls NICHT Gott ist, wie er nämlich in Jesus Christus Mensch geworden ist, und zwar aus genau dem Grund. Daß die Menschheit den wahren Gott unbedingt brauchte, um frei zu werden.
Erstellung 29. Juli 2022 - Ein Beitrag zur