Dieses Gespräch von Hans-Werner Sinn mit Roland Tichy ist bereits Ende November gehalten, und Anfang Dezember 2021 veröffentlicht worden. Und es ist heute hörenswerter denn je. Denn der erfahrene Ökonom (der von sich freilich sagt "Ich bin kein Prophet!") sagt hier nicht nur voraus - im November 2021 - daß wir kurz vor einer Inflationswelle stehen, er erklärt auch, warum.
So, wie er überhuapt so viele Details erzählt und Zusammenhänge zeigt, daß die 50 Minuten ein Erkenntnisgewinn sind. Denn die Einzelaussagen stehen ohne lange Vortrragserklärugen umso prägnanter da. Und aus ihnen läßt sich problemlos ein Bild des Zustands der Welt, der Weltwirtschaft, und unserer Länder zusammenstellen. Wo jedes Steinchen an seinem Platz liegt.
Daß eine Inflation unmittelbar bevorsteht, so Sinn, konnte man sochon im letzten Herbstr erkennen, weil sich die Preise für Produktvorstufen um 15 bis 20 Prozent erhöht haben. Das gelangt irgendwann in die Endpreise. Ausgelöst war das durch deie Coronakrise, in der weniger produziert wrude. Oder auch nur - weniger geliefert.
Alleine die Auswirkungen er chinesischen Hafensperren sind erheblich gewesen, sodaß man fast fragen knnte, ob das nicht absichtlich geschehen ist. Weil die USA sich ja shcon lange nicht mehr gerade freeundlihc gegenüber China verhölt. Vielleicht also wollte Xi Jinping dem Westen nur ein wenig die Harke zeigen?
Gleichzeitig aber wurden durch die staatlichen Stüzungsgelder die Nachfrage aufrecht erhalten. Das MUSZ irgendwann zu Inflation führen, weil mehr Geld als Ware auf den Markt kommt.
Dazu wirkt sich nun langsam der demographische Wandel aus. Wri stehen kurz davo9r, daß die letzten Jahrgänge der Geburtenboomer in die Rente gehen. Denen aber stehen nun rasant weniger Beitrragszahler gegenüber. Das heißt, daß die Nachfrage immer mehr das Angebot überwiegen wird, well weniger Menschen auch weniger produzieren. Das muß sich in den Preisen auswirken, weil die Pensonisten nicht nur durch den Generationenvertrrag, sondern auch durch Vermögensrücklagen und -auflösungen das Geld auf der Nachfrageseite stabil haltnen.
Aber die Faktoren, die Inflation auslösen, sind noch viel reichhaltiger. Da ist einmal die Politik der Klimarettung. Sie wird zweifellos die Energiepreise deutlich in die Höhe trteiben, und damit auch die Preise. Das mag politisch gewollt sein,und man kann auch darüber diskutieren, , weil die Weltrettung wichtiger schient als die Inflationsbekämpfung, aber es ist eine Tatsache.
Die Wirtschaft ist derzeit (im November 2021) überhitzt wie schon lange nicht. Denn wir haben seit 2008 eine stänndige Politik der Geldmengenausweitung udn Neuverschuldung hinter uns.
Das trifft auch auf die Klimapolitik zu, die etwas will, was die Menschen und die Betriebe - "der Markt" - offenbar nicht wollen. Denn wenn es ein Anliegen des Volkes wäre, dan müßte der Staat nicht so viele Milliarden ausgeben, um diese "neue" Art der Wirtschaft in Bewegung zu bringen. So nebenbei erinnert uns Sinn an ein interessantes Detail: Denn die Verstärkung der Energiegewinnung durch Erdgas ist seit je ein Ziel der Grünen Politik!
Nur durch Gas ist nämlich jene Energieversorgungssicherheit zu gewährleisten, die durch den totalen Wegfall der fossilen Brennstoffe (und der ist europaweit auf dem Verordnungsweg - der ständigen und mittlerweile aberwitzigen Verringerung der CO2-Ausstoßwerte - beschlossen) Im Vergelich mit Kohle oder Erdöl ist nun eben Gas noch der geringere Emittent von CO2.
Deshalb war es noch im November 2021 erklärtes Ziel der Grünen Politik, die Verbrennung von Erdgas zu bevorzugen, bei gleichzeitigem Ausstieg aus der Atomkraft.² (Wo das herkommen soll, darüber hat offenbar aber niemand nachgedacht. Aber worüberr hat die Politik der letzten Jahrzehnte überhaupt nachgedacht.)
Aus heutiger Sicht (August 2022) ist es doppelt aussagekräftig. Weil DER NÄCHSTE SCHACHZUG DER POLITIK mangels Plan und realistischem Denkvermögen in ein Desaster geführt hat. Deutschland (und Östeerreich, ja halb Europa) haben sich nämlich durch diese "Kliamziele" mehr denn je in ein Naheverhältnis zu einem Land (Rußland) gesetzt, ohne die Konsequenzen daraus durchzudenken. Das sind die geopolitischen Absichten der USA.
Noch dazu wo man man mit dem EU-Beitrittsversprechen (das schon 2014 abgegeben worden ist, samt Ausblick auf die NATO, man muß nur den Assoziierungspakt lese, der mit der Ukraine damals geschlossen worden ist) eine weitere Bindung eingegangen wurde. Die mit der Agenda der Klimarettung, die zugleich eine Biondung an einen Rohstoff vorsah (Gas), in Widerspruch kommen mußte - ausgedrückt durch die gleichzeitige milliardenteure Herstellung einer zweiten Gasleitung (Nordstream 2), die man jetzt nur noch zur Champignonzucht verwenden kann, weil man jetzt "überraschend" draufgekommen ist, daß man den Interessen Rußlands DOCH entgegenarbeiten möchte.
Es gibt nur einen, so Sinn, der von einer Inflation wirklich profitiert, und das ist der Staat. Weil sich seine Steuereinnahmen in Gleichklang mit der Inflation erhöhen, die Schulden aber mehr oder weniger gleich bleiben.* Bezahlen tun es natürlich die Bürger, die ein Schwinden der Kaufkraft erleben. Das fürht natülrihc in letzter Konsequenz zu einer Erodierugn des Vertrauens in das Geld, und damit rücken Zsstände wie 1923 in den Bereich der Möglihckeiten.
Denn Inflation ist wie Ketchup in der Flasche: Erst kommt nichts, aber irgendwann, nach viel Schütteln, zu viel, und alles auf einmal. Und derzeit wird kräftig geschüttelt, weil die EZB eine gewisse Inflation möchte - um die Wirtschaft "anzukurbeln". Aber das Geld versickert (November 2021!) noch, denn es wird gehortet. Privat, aber auch bei den Banken, weil die Zinspolitik der EZB Geldreserven für Banken (um Kredite zu vergeben) teuer macht.
Sinn erinnert aber daran, welche schwere psychosozaieln Auswirkugen eine Hyperinflation (die im Raum steht, man kann sie nicht vorheragen, aber auch nicht ausschleßen, derzeit ist sie eher wahrscheinlich, Sinn ist also ziemlich pessimistisch geworden) auf die Bevölkerung hat. Man hat das 1923 gesehen, als das Geld kaum noch mehr wet war als das Papier, aus dem es gedruckt wurde.
Das gesamte Leben der Menschen wird dabei in ein Chaos gestürzt. Weil jedes Vertrauen ins Leben, ins eigene Arbeiten, in das soziale Gefüge, die Generationansolidarität wie sie im Staat institutionalisiert ist, einfach alles verschweindet.
Wo kein (stabiler, im Grunde absoluter) Wertmaßstab mehr gilt, wo sich die Menschen einem (fremdgesteuerten) Geschehen ausgeliefert sehen, das mir ihrem Leben und Arbeiten nichts zu tun hat, das somit nach "Zufall" und "fremder Willkür" bemessen wird, wird das gesamte Seelenleben zerrüttet. Denn das ist die Grundsituation eines Traumas, das kein Mensch auf Dauer erträgt. Also suchen die Menschen einen absoluten Anker! Und den bietet dann eine Welterklärung, sei es die Religion (doch darein ist das Vertrauen stark geschwunden), oder eine Ideologie, die aller erklären kann.**
Das hat Hitler erlebt und die Sehnsucht der Menschen nach Ordnung weil Gesichertheit (wohl auch aus eigenem Erleben) erkannt. Deshalb hat er schon 1923 einen Putsch versucht. Der zwar noch scheiterte, aber es war dieselbe ungelöste Lebens- und Vertrauenskrise der Menschen die ihn zehn Jahre später dann doch noch an die Macht gebracht hat.***
*Ich habe hier auch schon vor fünfzehn Jahren vorhergesgt, daß diese Politik nach 2008 nur in eine Inflaiton münden kann, weil sich sonst die Staaten niemals entschulden werden können. Aus der Notwendigkeit wird langfristig immer eine Tatsache.
²Es sollte nicht vergessen werden, deshalb noch einmal erzählt: JEDE Quelle sogenannter "erneuerbrer Energie" aus Wind und Solar erfordert NOTWENDIG ein Kraftwerk DESSELBEN LEISTUGNSVOLUMENS als Backup. Das hießt, daß jedes Windra zusätzlich aufgestellt, auch ein KONVENTIONELLES KRAFTWERK ZUSÄTZLICH notwendig macht. Wind und Solar haben also die unausbleibliche Folge zu errichtender weiterer fossiler Stromerzeugung, weil nur die stabil ist und die nötige mechanische Schwungmasse für ein Stromnetz hat, das ein einer Leitschwingung aufgerichtet werden muß..Das sagen sie nicht, ich weiß. Aber vielleicht wissen sie es nicht einmal.
**Der im 2. Weltkrieg für die US-Regierung tätige "Chief of Mass Communication" Harold Lasswell hat die interessante Beobachtung als These angeandt, daß Menschen, die beunruhigt sind, von der Politik erwarten, daß sie ihne "sagt, was zu denken ist."
Die Politik muß das also den Menschen ein konsistentes Welterklärungsbild geben können UND WOLLEN. Dann trägt und formiert es als "Anschauung" das Handeln.
Eine These, so nebenbei, die exakt bestätigt, was ich hier immer über das Denken sage: Die Menschen greifen nach Thesen, die ihnen angeboten werdne, nicht weil sie "ihrem Denken entsprechen", sondern weil sie ein existentielles Problem der Ungesichertheit durch die Anhänglichkeit an eine Person wieder sichern müssen. Das Denken einer angenommenen Autorität ist es also, das zu ihrem Denken wird.
Das war nie anders, und schon gar nicht ist das ein Grund (außer für die Deppen der Aufklärungsfraktion bei denen ist natürlich alles anders), daraus etwas Negatives zu machen. Zumalen es bei jedem Angehörigen der Eliten um nichts anders ist. Es ist das Wesen des Menschen, jemandem anzugehören, und dessen Grammatik und Sprache zu übernehmen. Man darf dabei nur nich tdne Gednken vergessen, daß sich in jedem Menschen DENNOCH ein eigener Prozeß der Wahrheits-Abgleichung stattfindet. Darauf, die die Beherrschung dieses Abgleicheprozesses greift dann Propaganda zu.
Im übrigen kommt hier die existentielle Bedeutung Gottes zum Tragen, als der einizge weil einzig abslute Stein, der zum Eckstein werden kann. "Wenn es heißt "Not lehrt Beten" hat das darin seine schlichte, dabei so bedeutende Begründung. Die mit der menscichen Motivation "Macht" (etc.) nichts zu tun hat.
Noch ein Wort zu Lasswell: Er hat richtig gesehen, daß man den Menschen auch einen FEIND geben muß, um sie fügsam zu machen Der muß immer klar sein. Wir stehen hier somit an den Wurzeln des größten propagandistischen Lüge des 20. Jhds., dem KALTEN KRIEG, der Milliarden von Menschen psychisch wie real schwerstens geschädigt hat.
***Wobei Hitler wußte, daß das nur noch eine gewisse Zeit andauern würde, 1932 war er bereits sehr nervör darüber geworden, daß sich eine neue Sicherheit bilden könnte, sich das Zeitfenster für seine Mission also wieder schließt. Diese Relativität seiner Chance hat Hitler bis zuletzt immer zum Getriebenen gemacht. Er hatte stets "nicht viel Zeit." Und rechnete schon gar nicht mit einem langen Leben, weil es ein "ruhiges, natürlijches Leben" für ihn gar nicht gab. Er war sui generis "eine Zwischenlösung", ein Bindeglied, nie DIE endgültige Ziellösung.
Erstellung 31 Juli 2022 - Ein Beitrag zur