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Samstag, 27. August 2022

Das Heidentum ist angekommen (2)

Ein falsches Geschichtsbild - auf mehreren Ebenen - Um etwas, das also dem rein irdischen Leben hinzugefügt wird. darum geht es in allem, was Kirche ist, in den Sakramenten, der Liturgie, ihrer Spiritualität, die zu allererst eine Spiritualität der Gottesnähe und deshalb der von diesem geschenkten Gnaden ist.
Damit ist der Film in seiner tieferen Substanz notwendig unhistorisch. Und in die Reihe der heute so allgemein gewordenen "Religionskritik" einzureihen, die in Wahrheit Ausweis der Dummheit und charakterlichen Verworfenheit und Bösheit dieser Zeit ist. 

Aber lassen wir nun einmal diese beiden Kriterien weg, trennen wir uns davon. Denn es gibt noch eine, eine noch bedeutendere Ebene, auf der dieses vermittelte Geschichtsbild irrt und diesen Irrtum verbreitet. Denn es geht um ein viel tieferes Problem.

Mit "The White Queen" wird sogar noch eine weitere, noch schwerwiegendere Geschichtsfälschung betrieben. Es geht um eine Illusion, wie denn Geschichte in Wirklichkeit funktioniert habe (und deshalb nach wie vor funktioniere.) 
Die Geschichte ist damit kein langer Atem Gottes, dieses ständig neue Herumdrehen des Zufälligen vor der Quelle des Ewigen, Bleibenden, des Substantiellen, sondern wird völlig unbedeutendes Zufallsschauspiel menschlicher Niedrigkeit. 
Auch wenn Niedrigkeit eine Rolle spielt und gespeilt hat, auch heute übrigens, so ist aber nicht sie es, die die Geschichte in Wahrheit hält und betreibt. Geschichte ist das Schillern der Masken und Rollen der vorüberziehenden, im Kreise um den Kern (des Ewigen, des Seins) herum tanzenden Polonaise der Menschen. 
Magie setzt beim Glauben an, daß der Sinn der Geschichte in diesem Kreisgang liege, und dort zu suchen sei.  
Aber das stimmt nicht, das lenkt von dem ab, was wesentlich im Leben jedes Einzelnen ist. Es geht darum, in allem Todernst und in aller Hingabe ein Kostüm zu tragen, eine Rolle zu füllen, ja, aber nicht darum, welche. In dieser Hingabe aber geschieht eine Wandlung: Plötzlich werden diese Rollen einander in dem Maß Fenster zum Ewigen, und damit Botschafter und Wandler, als sie sich in dieses Rollensein verlieren. 
Denn das Heil - und um das geht es in der Geschichte - findet über die Hingabe, dieses "Sterben" in die Rolle hinein, sein Tor zur Rettung der Seelen. 
Und so wird der Geschichtstanz zum wahren himmlischen Schauspiel. Nicht durch die Eigenmacht der Menschen, nicht durch deren Ränke und Intrigen, sondern durch die Anwesung Gottes.

Das Pferd der Geschichte ist unendlich viel mächtiger, als der einzelne schwache Mensch zu lenken vermag. 

Es ist aber nicht die Technik (und Magie ist reine Technik), die Geschichte macht, es ist nicht menschlicher Eingriff in isolierte Teilwirkungen, aus dem sich Geschichte konstutiert. Im Gegenteil sollte es uns zur Beschämung dienen, welch oft lächerliche, winzigste, nebensächlichste Dinge scheinbar große Ereignisse und -ströme auslösen. Läge das Schicksal der Welt wirklich in der Hand einzelner Menschen, dann sähe es wahrlich schlecht aus um unsere Zukunft.

"Alles Gelingen liegt in der Hand Gottes. Ursachen kennt nur das Scheitern."

Der Film macht also nur, was ohnehin schon alle in dieser Branche zu machen scheinen. Sie agieren "wie es sich er kleine Maxi so vorstellt." Das beweist im übrigen etwas Tragisches: Es beweist, daß es dieser Gegenwart an der schöpferischen Erfahrung fehlt. Denn wer einmal etwas geschaffen hat, der weiß schon von dort her, daß mit Magie GAR NICHTS zu schaffen ist. (Dazu liefert eben die Faust-Legende nicht zufällig diese so bekannte - tragische - Legende.)

Hier aber wir so getan, als wäre die "Magie, die den Frauen bekannt ist" (und natürlich sind es hier nur Frauen) die wahre Geschichtsmacht. Der Gegenmagier, der an einem kurzen Punkt ins Spiel kommt, um den Fluch und damit die Macht der Königin zu brechen, ist machtlos*. Im Film wie in der Esoteriklegende müssen es eben immer die Frauen sein, die in Wahrheit mäcfhtiger sind. Die in der "gängigen, männlichen Geschichte" stets an der Kippe dazu stehen, von Männern mißbraucht und instrumentalisiert und mißachtet zu werden. (/Gäbe es nicht ab und zu eine echte Liebe, oder das Geld ihrer bereits verblichenen Männer, da gibt es ein wenie Fluchtraum.) Und es sind die Frauen, die die Magie kennen und ausüben. 

Wenn damit noch gemeint wäre, es ginge bei der Magie um den feuchten Traum der Impotenten, Zueugujngsunfähigen, dann ließe sich damit sogar noch etwas anfangen. Aber die reale Macht genau damit verbundenzu zeigen stellt die Wahrheit auf den Kopf. Das ist notwendig, um die verleumderische und falsche Fama von den "bösen Hexenvefolgungen durch die Kirche" aufrecht zu halten.

Wir kennen diesen Schmonzes zur Genüge. Und wir kennen die Irrtümer, die seit den Forschungsergebnissen von vor zwanzig Jahren auf jeden Fall Lüge sind. Die da behaupten, es wäre im Mittelalter darum gegangen, das geheime Wissen der Frauen (das vermutlich schon Tutanchamun ins Grab brachte) auszurotten, um die eigene Macht nicht abgeben zu müssen. Also, liebe Kinder, nun im Chor: Von wem ist dieser "Feminizid" betrieben worden? 
Richtig, von der Kirche. Den Männern. Der Macht. Den Reichen. Den ... (wen haben wir noch auf der Liste der immer selben Täter?) 
Davon stimmen nicht eimal die primitivsten Eckdaten. Die hieb- und stichfesten Forschungen belegen oft das Gegenteil der feministischen Saga, die alle möglichen Schwachköpfe aich gleich für die Lösung ihres Machtproblems nützen wollen. 
Kurzes Einsprengsel: Gesamtopfer der Hexenverfolgungen in Europa über die Jahrhunderte: Rund 90.000. Davon Männer: 50.000; bei fast allen Prozessen nachweisbar: Die Kirche hat die Position der Vernunft vertreten, das fanatische, sexualisierte Gewalt zurückzudrängen, die die Volksherzen vergiften drohte. Man beachte dieses unselige Einwirken von sexuellen Phantasien in diesen Zusammenhängen, bis hin zum Holocuast-Narrativ. Auch H. v. Doderer schreibt übrigens darüber. Die kirchliche Inquisition in Spanien wurde eingeführt, um die Willkür der Menschen einzudämmen. 
Deshalb wurde ein offizielles Rechtsvrfahren vorgeschrieben, das in die Hände des gebildetsten Mönchsordens, dem der Dominkaner, gelegt wurde. Man beachte dabei vor allem, auch, daß der Schwerpunkt der Hexenverfolgunen im protestantischen Raum lag. Der in der Filmreihe "The White Queen" noch gar nicht bestand, sondern erst fünfzig Jahre- mit einem Urenkel von Königign Elizabeth übrigens, Heinrich VIII., später kommt. 
Selbst dort, wo man einige Momente lang völlig überrascht worden zu sein meint, weil man mit einem mal eine "vorsehende Hand" im Spiel sieht - der Tudor-Sohn wird mit einem mal doch König, getreu der Vorhersage - erkennt man bald, daß dieses "unvorhersehbare der Vorsehung" keine Vorsehung ist, sodern eine Frucht der immer - nur dann halt langsamer - wirkenden Magie. Die von Elisabeth Woodville (und deren Mutter) ausging, aber mit göttlicher Vorsehung (wo Gott das Sein ist und deshalb alles Seiende bewegt) nichts zu tun hat. 
Das neue Geschichtsbild ist also nicht nur, daß die Geschichte in der Hand der frauen liegt und seit je lag, sondern daß diese das Rad der Welt über Magie drehen. Über ihr geheimes Wissen und vor allem Können, in dem sie sich dem leeren, zufälligen Treiben der (oberflächlichen) Geschehnisse nur zwangläufig und durch die größere weil gewaltsamere, nur durch sie deshalb zur Tradition erhobene Binungsmacht, die sie aus Eigennutz als Konvention festlegten, bewahrten Macht der Männer fügen müssen. Auch wenn sie sie aber doch beherrschen, weil sie die Hintergründe des Weltgeschehens in der Hand hben - die Magie. 
Diese viel relevantere Religion haben die Männer durch die geistig leere, nur von bewußten und unbewußten psychologischen Motiven getragene christliche Religion überlagert. Und indem sie sie als von ihnen benutztes Gewaltmittel implementiert haben, konnten die Frauen und die - ihre - wahre Religoin, die Magie, bezwungen werden. 

Und wissen Sie was, werter Leser? Ich glaube tatsächlich, daß diese Sichtweise gewissemaßen "chicque" und sehr üblich ist, indem man ihr das Mäntelchen der überlegenen Intellektualität übergehängt hat. 

Sodaß ich sogar annehmen würde, daß die gewissermaßen überraschende Wende zum Ende der Saga hin, die man als "Hand der Vorsehung" deuten könnte, nur der Tatsache zuzuschreiben ist, daß es im Film so kommen mußte. Weil es nämlich auch in der Geschichte so gewesen ist, und man es konsequenterweise also darauf hinauslaufen lassen mußte. 
Wobei dieser Gedanke einen ganz seltsamen Charme hat, der Leser möge ihn einige Minuten im Gehörgang herumwenden. 
Also kann der Film auch damit nicht umgehen, womit sich die Geschichte in Kunst oder Wisssenschft doch endlich mehr befassen sollte: Mit der Beurteilung der Rolle der Blutsverwandtschaft im Leben des Menschen ebenso wie damit in der humanen Geschichte. Eine Heidentumsangelegenheit, die ebenfalls mehrund mehr bei uns Fuß gefaßt hat, wenn sie auch immer so ein wenig geschwärt hat, mal mehr, mal weniger. Nicht zuletzt bei den Juden spielt sie sogar die entscheidende Rolle.

Heidnisch auch in seinem Zeigen der Rolle, die die leibliche (blutliche) Abstammung in der englischen Geschichte spielt. Dabei ist sie immer eine Erscheinung der Dekadenz, die bereits das auslaufende Mittelalter kennzeichnet bzw. das Mittelalter auslaufen läßt. 

Um heute endgültig angekommen zu sein. In der Politik nicht weniger, als in dem, wodurch die Kunst ersetzt wurde, und sich immer noch Kunst nennt, es aber nicht ist. 
Es ist Indiz, Symptom dafür, daß das Heidentum mitten in den Ruinen unserer Kultur angekommen ist, um das Erbe des verwehten Abendlandes anzutreten. Geschickt bedient sie sich der Propagandalügen einer angeblichen Kirchenkritik, die nicht einmal den Anschein machen will, ihre Unkenntnis und Dummheit zu verbergen. 
Gezielt reitet sie auf diesem Pferd, und ist in Wahrheit eine Kritik an der katholischen Religion, in der ihr die menschlichen Schwächen - leider, oder auch nicht: denn das ist ja das Großartige an der Kirche! Sie ist eine Kirche der (umkehrwilligen, Hife- und Vergebung suchenden) Sünder! - in die Hände spielen. 
Heidentum, das immer damit arbeitet, genau diese Sünden zur Nicht-Sünde zu erklären. Womit aber die Menschen noch tiefer, aber noch verdeckter in die Verzweiflung getrieben werden.
Die Kirche ist immer ihr Hauptfeind gewesen, und ist es noch. Weil der Katholizismus (der ohne Kirche nicht möglich ist, denn sein Ort IST die Kirche) als EINZIGE anti-heidnischen Religion der Geschichte eben wirklichals der Feind des Heidentums in die Welt gekommen ist, in ihrem Haupt, dem Sohn Gottes. 
Umso verzweifelter und haßerfüllter läuft deshalb auch heute "auf allen Kanälen" eine Übernahmeschlacht der Seelen, die natürlich nur über Verdummung laufen kann. So, wie die TV-Serie "The White Queen" historische Sorgfalt als Kostüm benützt, um auf wesentlich bedeutenderen, substantielleren Gebieten (Stichwort: Hierachie der Wahrheiten) Desinformation zu betreiten. 
Und zwar vor allem darin, wer denn nun wirklich die Geschichte "macht". Gott, oder der Teufel.

*Daß das nicht stimmt, wußte auch damals gerade die Kirche, und mit ihr die gläubige, nicht abergälubische Bevölkerung. Wer an Christus glaubt, ist vor jedem Fluch geschützt, selbst wenn das in Umsessenheit endet. Vor niemanden freilich könnte ein Fluch Gottes schützen, und den gibt es natürlich auch - man beachte die Folgen der Erbsünde. Selbst Jesus hat verflucht, und sein Fluch wirkte unmittelbar.



Erstellung 18. August 2022 - Ein Beitrag zur