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Freitag, 19. August 2022

Soziales gibt es nur als Ritus

Filmchen Veränderungen
Das Filmchen soll hier doch seinen Platz haben, worauf William Briggs in einem Post verweist. Und Briggs kann sich über alle diese Indizien, die die totale Verweichlichung vor allem der jungen Menschen hinweist, so herrlich und mit bissigem Humor aufregen. An dieser Stelle freilich wird wie üblich die Analytikmashcinerie angeworfen.

Was sich hier zeigt ist die in den letzten fünf, sechs Jahrzehnten allgemein gewordene Haltung, sich bei Begegnungen mit dem Außen (wozu auch eine Ignoranzfähigkeit gehört, weil ein Gutteil des menschlichen Handelns auch bei anderen geringe sachliche Bedeutung hat, oder falsch eingeordnet, oder unklar und mißverständlich ist) der eigenen Empfindung zuzuwenden. Das führt aber - und das ist das stets Übersehene dabei - zu einer ständigen Reduktion jener Grenze, in der das Handeln selbst im Fokus steht.

Denn die Hinwendung an die eigenen empf9indung hat einen fatalen Trugschluß: Der Schmerz (wie in dem Fall) ist nämlich kein absluter Wert, der in die Kategorienliste der Reaktionsweise eingebaut ist. Sondern Schmerz ist in höchstem Maß geistiger Natur. Das heißt, daß das Maß des Ertragens im selben Ausmaß sinkt, als die Hinwendung an diese "Empfindungen" steigt. Das Geistige diffundiert dabei.

Wo es dochumtekehrt sein sollte. Und das hat mit der Persönlichkeit als Gestalt des Menschen zu tun, ist also eine anthropologische Frage. Je mehr der Mensch in seiner (geistigen) Sinndimension verankert ist, desto mehr fügt sich der Rest (der dann bis zum Leib und sogar bis hinunter in die Vorgänge in Zellen geht) diesem geistigen Urteil. Das heißt, daß die vollreife Persönlichkeit (fast) nur noch an den höchsten geistigen Zustnden leidet, nicht aer am "Körperlichen". Das spielt kaum mehr eine Rolle, und auch die Zuwendung dazu bleibt rein sachlich und ohne rein physisch bestimmte "Erlebendimension".

Denn selbstverständlich wendet sich der Hochgeistige (ich vereinfache in den Begfriffen der Illustration wegen) der Versorgung seiner Schußwunde zu, die er in der Auseinandersetzung eingefangen hat, aber er tut es in der sachlich knappsten Form. So wird das menschliche Handeln mehr und mehr (in dem Maß, in dem es zur Haltung wird, also zur Tugend) in die Gesetze des Geistigen eingebunden, die Handlung des Menschen leibt vernünftig und nie emotional-spontan bzw. unverünftig.
Das hat äußerst weitreichende Bedeutung. Der Zerfall des Menschllchen ist nicht nur ein Zerfall des Sozialen, sondern löst auch den Menschen auf. Krankheit ist die Folge.
Was sich an dieser Zunahme der Reflexivität anzeigt ist nun viel dramatisher, als sein sachlicher Kern zur Kenntnis genommen wird. Denn es handelt sich hier um eine Auflösung des Sozuialen. Denn anders als oft vermeint, ist sozhiial nicht das, was irgendwie emotional durchfeuhtet ist, sondern das, was diei Natur einer Beziehung in die Institutionalisierung trägt (und das ist im Eigentlichen die im Fleisch handfest gewordene Haltung.)

Wird die Gestaltung einer Beziehung zu einem Menschen bzw. generell zum Außen nicht institutionalisiert, ist also das menschliche Handeln nicht in einem Ritus definiert, der befolgt wird, ohne daß auf Gefühlsebenen Rücksicht genommen wird,  Denn ein Ritus als institutionlisierte Beziehung schließt die aus Erfahrung gewonnene und weitergegebene (Tradition) Gerechtigkeit weil Adäuatheit des Handelns mit dem objektiven Umständen zusammen.

Das soziale adäquate Reagieren ist deshalb NICHT die Aufösugndes Ritus zugunsten eines Zuwendens zum Funktionalen, und schon gar nciht zum Emotionalen. Sondern die Liebe baut auf der Gerchtigkeit auf, das heißt, auf der sachlichen Entsprechung in Beziehungen aller Art. 
Der Rückgriff auf subjektive Empfindungen sinnlich-leiblicher Art führt also zur Auflösung des Sozialen überhaupt. 
Die Wahrheit steht also in einem vollkommenen Gegensatz zu dem, was heute geglaubt und woraufhin vor allem erzogen wird. Vielmehr muß der Mensch vom Kleinkindstadium an lernen, die Art seiner Reaktion auf Begegnendes vom Verstand formen zu lassen. Das subjektive Gefühl als Grundlage des Urteilens trägt nämlich keine absoluten Wertmaßstäbe in sich, sonden diese Wertmaßstäbe werden erst im Rahmen er Vernunft real, und damit zu sozialen Gegebenheiten. 
Wo ein Mensch sich auf dieses Gefühl aber zurückverweist, beginnt er regelrecht aus der Welt zu verschwinden,wird seine Welt nur noch selbstbezogen, wirklichkeitsleer und solipsistische, spiralenförmige Abwärtsbewegung. 
Die Pflege eines Kranken - als Sonderfall - muß sich deshalb auch genau diesem Widergewinnen des Sachlichen widmen. Krankheit heißt deshalb den Verlust des Leiblichen in seiner (niederen) Rangordnung innerhalb des Insgesamt des Menschen. 
Der Gesundungsprozeß ist also die Hinführung des Leiblichen wie des Geistig-Seelischen dazu, sich wieder seinem Sinn, seinen Aufgaben im Rahmen des Welttheaters widmen zu können, und sich - und alles definiert sich nach seiner höchsten Möglichkeit, das ist beim Menschen der Geist - nicht vom Leib unterwerfen, "nach unten ziehen" zu lassen. 
Was sich im obigen Filmchen also ebenfalls zeigt ist der Grund, warum junge Menschen - scheinbar! - unter so vielen Krnakheiten leiden. Von denen ein immer größerer Teil sogar dezidiert vernichtete Beziehungspotentiale sind, die aus der Rückwendung auf sich selbst entstehen. Von denen also ein immer größerer Teil alleine dem Verlust des Ritus - also einer Anti-Erziehung - zuzuschreiben ist. Und nicht wie oft behauptet der Zunahme von "Umweltbelastungen". 
Obwohl auch diese (in umgekehrter Weise) zum Verlust der sozialen Fähigkeiten beitragen können. Denn auch die rein leibliche Belastung kann mit einer Vehemenz Aufmerksamkeit fordern, für deren Verarbeitung es einen starken Geist braucht, der somit auch leichter überfordert werden kann. 
Aber ohne Angst vor Fehlleistungen kann behauptet werden, daß ADHS, Autismus, Allergieen (als Unfähigkeit, äußeren, "herantretenden anderen" Formen und Identitäten zu widerstehen) - um nur einige wenige zu nennen - PSYCHO-SOZIALE KRANKHEITEN sind, die entsprechende Schwerpunkte in der Behandlung erfordern.
Nicht also deshalb Krankheiten, weil die "objektiven Umstände" (Gifte etc.) krank machen, sondern weil unsere Kultur zur Anti-Kultur geworden ist, in der sich das Soziale bereits weitgehend aufgelöst hat. Sodaß diese Anti-Kultur den Menschen in seinen Institutionalisierungen nicht mehr zu seiner höchsten Potenzentfaltung führt, sondern zum Gegenteil - ihn seiner maximalen Möglichkeiten depraviert, ja ihn förmlich ins Amorphe des unrealisierten, amorphen Frühestzustands (als Embryo) auflöst.  
Damit ist nicht gesagt, daß die allopathische Medizin und überdies die allermeisten "Gesundheitsmethoden" völlig sinnlos ist,. Aber schon, daß sie WEITGEHEND sinnlos sind. Sodaß die allermeisten Menschen bis zur Zerstörung entweder überbehandelt werden, oder durch eine fatale Stärkung der Reflexivität zur Selbstauflösung angeleitet werden.