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Donnerstag, 15. September 2022

Brauchen wir vielleicht gar keine Erlösung? (1)

Das vielleicht wesentlichste Merkmal dieser Zeit ist, daß der Mensch glaubt, er könne sich sein Heil selbst erwirken. Er selbst sei de, der sich die Heiligkeit verschaffen könne, durch sien Verhalten, durch sein Werk.

Damit schneidet er sich aber direkt von der Tradition ab, udn damit vom Weisheitsstrom, der in der Kirche wie in einem gigantischen, ja unendlichen (weil immer erneurten, immer ergänzten, imm mit Neuem befüllten) Becken gespeichert liegt und in seinem Grundton einen Satz sagt, den wri überhaupt nciht merh begreifen könnten. Und den zu begreifen ich viele Jahrzehnte schon bete. Weil ohne diesen Satz zu begreifen, die Welt und das Christentum überhaupt nicht verständlich sind. Was sollte gar noch der Grund sein, sich für Christus zu entscheiden. 

Dieser Satz, der die KIirche quasi gegründet hat, der ihr von allam Anfang udn bei allen ihren Hehligen und Weisen zugrundeliegt ist - daß wir erlöst wurden. Denn wovon sollten wir erlöst sein, wenn wir doch eigentlich gute Menschen sind, deren Schicksal in ihrer eigenen Hand liegt, ein wenig Bemühen vorausgesetzt?

Ein wenig kann ich es aber doch sagen. Sagen, daß wir in Wahrheit und wirklich, wie so viele sagen, uns nicht selber "bessern" und damit ur Heiligkeit tragen können. Daß wir ttsächlich die Handlung Gottes brauchen, der uns aus unserem Jammertal (das das Tal dieser Unfähigkeit ist) erlöst, das heßt dorthin absteigt, und uns heraush9olt.

Fehlt dieses Daseinsgefühl - und wir sehen die folgende Aussage ganz aktuell zu beobachten überall dort, wo es NICHT herrscht - dann fehlt auch jene Haltung, die erst wirklich erlöst. Dann fehlt jene Kraft - Gnade - die uns tatsächlich in den Himmel hinein hebt, den wir aus eigenem Tun, aus eigenem Planen und Wirken nicht erreichen.

Wie oft habe ich erlebt, daß Menschen, denen man dieses Eingeständnis macht, aus dem heraus erst doch alles begreifbar wird, darauf reagieren indem sie einem erklären, daß das bei IHNEN anders sei. Daß sie sehr wohl heilig werden können, und das heißt: bereits heilig sind. Oh, und mit welcher Energie, jmit welcher oft erstaunlichen Raffinesse und Subtilität und hoch sophisticated Cleverness sie das Attribut ihrer eigenen Heiligkeit "retten". 

Wie die Phantasie dann blühend wird, dem anderen zu beweisen, daß man selbst im Augenblick, wo diese Heiligkeit nicht "so deutlich" sei, nur um eine kurze Schwächephase handele, die man aber locker wieder überwinden könne (mit einer freilich kaum eingrenzbaren Zahl von Gegnern Umständen, die daran die Schuld trügen.)Und manche, ich kenne solche, sind doch tatsächlich der Meinung sie SEIEN BEREITS heilig.
Eine Übung, werter Leser: Fragen Sie sich doch einmal, ob sie meinen, bereits heilig zu SEIN. Prüfen sie dabei genau, sehr genau ihre innereren Vorgänge! Und achten Sie vor allem auf dieses kleine Zögern in der Antwort, in dem der Kampf zwischen dem "Ja, natürlich" und dem vom Anstand (denn man will ja nicht "eitel, hochmütig, vermessen ... sein", was in Wahrheit nur heißt: Dafür gehalten werden) gebotenen "Also noch nicht, oder noch nicht immer" wogt. Oder erinnern Sie sich an ihre Reaktion, als Sie diee Frage gestellt bekommen haben: Ob Sie meinten, heilig zu sein. Was hat isch da in der Seele abgespielt?
Wer es aber bereits ist, der kann es nicht WERDEN wollen. Vorausgesetzt, man IST es wirklich ... Die Gefahr einer vorschnellen Antwort darauf ist groß. Zu leicht folgt man nur einer Konvention, einem Gesollten, und hört nicht wirich auf die innere Stimme, da tief unten, ganz im Grund edes Herzens - wie immer sie aussieht! Hören muß jman sie.

Doch erst wenn man das wirklich werden will - heilig - kann man begreifen, wie wenig man es in Wahrheit ist. Nicht nur quantitativ, sondern daß eine Grundqualität fehlt, die man aus eigener Kraft nicht generieren kann. Erst also wenn man dann begreift, daß man Erlösung BRAUCHT, und zwar buchstäblich und real, erst dann ... kann man darauf hoffen, daß man eines Tages denn doch in den Himmel kommt.
Man scheut die Frage nach der Erlösung, und ob wir sie wollen, schon aus der Angst vor der Konsequenz einer negtiven Antwort. Deshalb belügt der moderne Mensch sich (und den andern) kaum wo so, wie in dieser Frage: Glaube ich üerhaupt, erlöst werden zu sollen? 
Ja, wie die Logotherapie nachgehen würde, mit der Warnung, sich diese Antwort lange zu überlegen, und worauf der gute, hörende Verkäufer mit dem Wissen reagiert, daß die erste Antwort fast immer falsch ist. 
Daß erst die zweiten oder dritten, manchmal aber noch weit tiefer verborgenen, oft sich und allen anderen verheimlichten, vor dem Auge fintenreich versteckten Antworten erst die Wahrheit bringen, an welche innere Ehrlichkeit zu bringen für mache Menschen so unerträglich ist, daß der Verkäufer sofort weiß, daß man diesen Verkauf ganz sicher nicht abschließen und ein anderer diese "Früchte" ernsten wird: Glaube ich das ... wirklich? 
Die Antwort aus dem Himmelreich wird in dem Ausmaß real und existentiell sein, als für uns die Sehnsucht real und existentiell wichtig ist, wirklich heilig zu werden, OBWOHL wir es aus eigener Kraft nicht schaffen, und obwohl wir, wie wir zuer Kenntnis nehmen müssen, in ständiger Gefahr leben, noch schlimmer abzurutschen. 

Ja, wir brauchen dazu den Willen, nicht mehr sündigen, Gottes Gebote und die Ordnugnsgesetze der Schöpfung einhalten zu wollen. Wir brauchen alles Bemühen schon deshalb, weil wir erst dann begreifen, daß wir nach allem und so intensivem Bemühen DOCH über eine bestimmtes (/himmelsfernes!) Stadium nicht hinaus gelangen. 

Eines nämlich, schreibt Gerrigoou-Lagrange einmal, ist aber noch wichtiger als der Wille, heilig zu werden. Denn auch dieser Wille beginnt bei der durch nichts eingeschränkten Bereitschaft anzuerkennen, wie und was udn wer man wirlich ist. Jedes Heiligkeitsstreben ist nämlich im Grunde nur die Suche nach der absoluten REALITÄT. Und dorthin zu kommen ist der schwerste Teil, ja sogar der eigentliche Inhalt jedes Weges zur Vollkommenheit. Denn dann endet das, was wir tun können. Erlöst müssen wir ohnehin durch Christus werden.

Erst dann wird man auch begreifen können, warum das Christentum, das vor 2.000 Jahren mitten in eine heidnische Welt platzte, sich derartig überzeugend durchsetzen konnte - es hat die Wahrheit weniger gebraucth (obwohl auch das, denn das Wesentliche, das man erkenen kann, ist geoffenbart), als DAZU BEFREIT. Wei lman aufhören konnte, sich sich und die Welt schönureden, damit es einem besser ging, sondern weil man endlich die Realität anerkennen konnte. Und das war so immens befreiend. 
Morgen Teil 2)  Die Erlösungsbedürftigkeit als Zustand, nicht Tat. Gedanken zu einem Konzil, und warum sich alle ärgern


Erstellung 10. September 2022 - Ein Beitrag zur