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Samstag, 3. September 2022

Der finale Kampf mit China (1)

Auch die sogenannte "Taiwan-Frage" ist eine der vielen Verzerrungen der Pespektive, die aus jenem Narrativ des Kalten Krieges über uns verhängt worden ist - verhängt, weil das die permanente Kriegssituation zugelassen weil angeblich "gefordert" hat - unter dem wir seit 1945 gestanden sind, das uns auferlegt wurde wie ein schweres Joch das einen fremden Wagen zog (aller "Nutzen" für uns war nur die Rationalisierung, die uns bei Laune halten sollte, diesen Wagen zu ziehen) der unsere gesamte realpolitische, alltagspolitische Sicht so unglaublich verzerrt hat, daß wir heute gar nicht mehr in der Lage sind, innerhalb dieses Narrativs unsere Gesellschaften zu ordnen.

Dabei war Taiwan als Flugzeugträger direkt vor den Toren von Peking von Nutzen. China sollte unter derselben Bedrückugn gehalten werden, die das riesige Land seit 200 Jahren definitiv ertragen hatte müssen. Als innere Zersplittertheiten von den westlichen Mächten erfunden, verstärkt und ausgenützt wurden, um diese (immer schon) riesigen Volkschaften brutal auszubeuten.

Aber was uns über Taiwan erzählt wurde, seine Geschichte seit der Flucht Tschiangkaischeks 1949, sollte stets nur die westlichen Nutzenaspekte legitimieren. Gestimmt hat diese Erzählung nie. Denn keineswegs haben sich "die letzten freiheitsliebenden Chinesen" auf das damalige Formosa zurückgezogen, um dort wie die letzten Mohikaner die Freiheit und Demokratie zu verteidigen. Tschiangkaischek ist nicht als Vertreter der Freiheit nach Taiwan geflohen, sondern als Eroberer und Diktator, der China geteilt hat. Jahrzehnte war Taiwan eine Diktatur, die vom Westen gestützt wurde, solange der stark genug war, China s globale Position schwach zu halten.

Die Taiwanesen ware nie besonders glücklich damit, und Opposition gab es ohnehin nicht, denn die wurde beseitigt, bis nur noch das Volk blieb. Das konfutioanisch geprägte, "brave Arbeitervolk" der Chinesen. Deren Arbeitskraft dann "eingesetzt" wurde, um Taiwan zum hoch entwickelten Industrieland zu machen. Das heute durch seine Computerchip-Industrie für die globale Architektur von großer Bedeutung ist. Gerade die wichtigsten Schalteinheiten für die moderne Welt werden heute in Taiwan hergesetllt.

Fällt Taiwan als Lieferant aus, steht die Industrie der gesamten Welt, denn die entwickeltsten Produkite sind von diesen Computerchips abhängig. Und das genügt wohl, um den Westen zu veranlassen, Taiwan als unerläßlichen "Partner" innerhalb einer Welt der Freiheit und Demokratir zu färben.

Aber wie sehen die Taiwanesen das? Anders! Was uns nie mitgeteilt wurde ist, daß ein Großteil der Taiwanesen keineswegs glüclich mit dieser Teilung ist. Nach wie vor (und nach mehr als einem halben Jahrhunderte "Westizismus") sind gut 40 Prozent der Taiwanesen für eine Wiedervereinigung mit Festland-China. Und nach wie vor ist die herrschende Elite vom Westen beherrscht, die keinen andern Kurs zuläßt als den der Konfrontation und Spaltung. Dabei ist ihre Mehrheit nicht berauschend, und hält gerade noch die 50 Prozent-Marke.




Man kann davon ausgehen, daß bei einer chinesischen Intervention die Sympathie für Peking rasch die Mehrheit erreichen wird, weil dann nicht wenige die Seiten wechseln werden. Denn die Taiwanesen lieben ihre Volkskultur, ihr Chinesentum, und sie vereint mit den Festland-Chinesen deshalb auch ihre Mentalität. Und diese Mentalität ist sehr sehr geschichtsbewußt. Weit mehr als wir es gewöhnt sind. Deshalb spielen diese "200 Jahre Demütigung durch den Westen", als den die letzten 200 Jahre in China im Gedächtnis verbucht sind, und spielen noch heute eine immense Rolle. Denn sie sind am Konto des Verhältnises der Chinesen zur Welt als "offener Posten" vermerkt, und verlangen einen Ausgleich.

Die Situation der KPCh Pekings ist deshalb gar nicht so marxistisch-frei, wie die simple Ost-West-Dichotomie des Kalten Krieges uns imnmer weisgemacht hat. Vielmehr war der Kommunismus, den Mao implementiert hat, nur eine der vielen regionalen Formen von Kommunismus, die es weltweit gegeben hat. Und hat die Gestalt des früheren zentralistischen Kaiserreichs schlicht und ergreifend übernommen. Nicht ganz unähnlich wie in Rußland, hat aber der solcherart "geeinte" Staat China dem dank des Konfutianismus das Fühlen und Denken "vom Volk her", vom Ganzen her mit dem kommunistischen Zentralismus nur ein Modell geliefert, das das zersplitterte Land zu einer starken und geeinten Kraft nach außen gemacht hat.

Das wesltiche Konzept des autonomistischen Menschen, mit dem unsere westlichen Gehirne gewaschen wurde, sodaß wir diese Eliminierung (die dieses Konzept in Wahrheit ist) der Identität (und damit der kulturschpferischen Kraft) hatte in China nie bemerkbare Resonanz. Wenn wir das glauben dann nur, weil es uns über die Medien - auch bei uns lediglich Werkzeuge der Herrschaft - eingetrichtert wurde. Denn die Herrschaft bei uns sieht genau so wie in China den wehrlosen Menschen.als die idealere Bedingung für Herrschaftsausübung.

Solange die Kommunisten in China also die nationale Aufgabe verfolgen, werden sie in China auf weit überwiegende Akzeptanz stoßen. Darin kann der Chinese sinnlich erfassen, welchen Nutzen die Mentalität des Konfutianismus für ihn hat: Er ist dann "wer", und seine Stellung in der Welt bricht, sollte das System brechen. So groß das Land seit vielen Jahrhunderten schon ist, so hat es angesichts der großen Feinde im Nordenl, Osten und Westen sich immer in einer übergreifenden Einheit verstehen gelernt. Nur wenn die bestanden hat, war das Land im Inneren so befrieet, daß die Menschen ihren einfachen Alltag haben leben können. Und die große Masse des Volkes, diese duftend schöne Braut der Könige und Götter, ist überall auf der Welt gleich.

Man bedenke doch, was alleine der "Opiumkrieg" bedeutet hat, wo eine von England initiierte Allianz China zwang, den Import von Opium aus Afghanistan und Indien (Pakistan) zuzulassen. Weil das Teil der berühmten englischen Schiffssschaukel war, in der die britischen Handelsflotten von England aus die gaze Welt umrundeten, ohne jemals ohne Fracht von hier nach da uu bleiben; die Folge war verheerend, dutzende Millionen Chinesen (geschätzt 20 Prozent der Bevölkerung) waren binnen weniger Jahre rauschgiftsüchtig, und somit das Land zur Zufriedenheit der englischen Kaufleute (denen ntürlich weitere folgten) politisch also "befriedet" weil seelisch stumpf gehalten.

Wie prekär das war erkennen wir aus der Reaktion Japans nur einhundert Jahre früher. Das solange es ähnlich zersplittert gewesen ist wie China den westlichen "Händlern" hilflos ausgeliefert war. Wenn auch seine konfutianisch-städisch strukturierte Gesellschaft sehr ähnlich war, so hat es im 16. Jhd. doch die Herrscher gefunden, die das Land reformiert, militärisch geeint und nach außen geschützt haben. Das hat uu der berühmten Abschließung geführt, die bis ins 19. Jhd. anhielt, bis sich die Herrscher wieder zu einer radikalen Öffnung gegen den Westen entschlossen, um ihre Gesellschaften in die Moderne zu katapultieren.

Um dann ihre Pläne eines Japan, das den gesamten ostasiatisch-westpazifischen Raum dominierte und zu einer einzigen handelszone ausbauen sollte, verfolgen zu können. Die Verwerfungen innerhalb Japans sind bis heute eine klaffende Wunde, die die Japaner zwischen Tradition, Identität und Verwurzeltheit und Moderne hin und her werfen.

Aber auch diese Nähe Japans hat für China stets eine große Rolle gespielt. Für sie hat Japan immer der arrogante Elitist, der voller Verachtung auf die Chinesen (von denen die Japaner ja kommen) herabgeblickt hat. Für die Japaner war China in dieser Phase der Demütigung immer nur ein primitives, rückständiges Bauernland einer minderwertigen Rasse, Steinbruch für durch japanische Übgerlegenheit zu veredelndes Rohmaterial. Für die Chinesen aber ist Japan nur wenige hundert Kilometer entfernter Aggressor, der seine unfaßbaren Schandtaten der 1920er bis 1940er Jahre, in denen Japan China zur auszubeuteten Kolonie machen wollte, durch die Allianz mit dem Westen vertuscht und seine wahren Absichten verschleiert.

Soweit kennen wir das schon, ich habe es nur neu durchgeknetet, manches mehr auf den Punkt gebracht, andere Aspekte eingefügt. Aber morgen lehnen wir uns weit aus dem Fenster. Denn wir werden zeigen, daß die USA nicht zufällig ruiniert, was sie nie aufgebaut, aber immer behauptet und uns zu glauben auferlegt hatte.