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Sonntag, 2. Oktober 2022

Gefangen im Archetyp (2)

Was es deshalb zu unterscheiden gilt, will man Trost findenDenn auch in dem, was sich im Osten bildet - das SCO Shanghai Cooperation Organisatoin - haben wir (analog zum Westen, wo es die USA ist) einen klaren Führer, und der ist China. Auch wenn sich von China aus ein scheinbar für sich wertvolles Verkehrsnetz, Energieversorgungsnetz, Produktions- und Konsumnetz ausbreitet, so hat es ein Zentrum, und das ist Peking. Natürlich NOCH sind alle "frei", die sich daran beteiligen. 

Aber mit der Zeit, mittel-, lanfristig, wird sich ein einziger Organismus herausbilden, so wie es mit der EU und seinem eigentlichen Grund, der NATO, geschehen ist und geschieht. Es ist doch eine Illusion zu meinenn, es gäbe ein "freies Nebeneinander", das sich nur dort berührt, wo man gerade mal ein wenig Handel betreibt, oder Produkt-Wertschöpfungsketten aufbaut, and enen mehrere Staaten beteiligt sind. 

Man sollte nicht vergessen, daß jeder historische Kolonialismus seinen ersten Grund in der Pollitisierung vorerst aber nur wirtschaftlicher Netze hat. Weshalb die Rede von der Globalisierung als Grundlage des Friedens in jeder Weise sinnentleertes Gequatsche war - wir erlebgen es ja gerde.

Schon dieses Beispiel zeigt, daß es sich nicht so verhält: Die Arbeitsteiligkeit in internationalem Maßstab bedeutet IMMER eine Ausrichtung an einem Zentrum, das letztlich der Grund, der Organisator, der Hersteller eines Produkts ist. Was in dem Fall vermtuich meist China wäre. Denn jede Volkswirtschaft hat einen hierarchischen Aufbau, der an einem Produkt ansetzt, und den Rest - und damit den Ort, an dem es stattfindet - an sich zieht. 

Das heißt nicht weniger - wenn es denn so ist, ich könnte mich ja täuschen - als daß wir in Wahrheit auch jetzt nicht vor einer wirklichen Wahl in der Parteiung stehen, wie sie uns vor die nase gehalten wird wie dem Esel eine Karotte. 

Vielmehr haben wir sogar den genialen Schachug (wenn es denn so einer ist) vor uns, daß die ohnehin streichelweich gekochte Seite, die nun "nit dem Westen" ist, plötzlich einer zusammenfaßbaren, kategorisierbaren Seite konfrontiert ist, die bis vor kurzem noch ein gewisses Gefahrenpotential einer realen Gegnerschaft enthalten hat, und das ist (grosso modo) dieselbe Partei, die sich als Kapitalismuskritiker, als Anti-Corona-Gemeinde, als Impfgegner, als Meinungsfreiheitsjunkies, als Sympathieträger für ein ANDERS 8ystem (als das unsere) klassifiziert. Mit den seltsamsten, einst angeblich unverträglichsten Blüten in einem Korb.

Diese - zweite, andere - Partei ist dabei nicht unbedingt homogen, NOCH. Sie ist es nicht, weil sie auch die einzige Opposition gegen die (darafu reduzierte) Welt gleicherfalls damit zusammenfassen läßt, und das ist die wahre Vernunftpartei. Nein, nicht die, die sich als "Selberdenker" und ähnlcihem Quatsch bezcichnen, sondern die, die auf der Grundlage der Wahrheit (und das kann nur der Katholik sein) in der Haltung finden, in der sie mit der Welt nur "spielen", ohne sie aber substantiell zu "schlucken". Weil sie nur in Christus verankert bleiben, nur ihm anhhangen, und damit immer offen für das Wirkliche bleiben, das in allem faktischen Geschichtsgeschehen enthalten, mit diesem aber nicht identisch ist.

Ich gebe zu, daß ich in Rußland einen gewissen rudmentären Anteil an dieserr Vernunftbezogenheit zu sehen meine. Wiewohl es gut tut, sich von Zeit zu Zeit die Verwestlichugn der Russen, die Dekdenz, die Verhütungs- und Abtreibungsmentalität und so weiter anzusehen, um den Realitätsbezug was den Zustand der russischen Kultur anbetrifft nicht zu verlieren. 

Zumindest meine ich bei weitem mehr Realitätsbezug zu finden als im Westen. Und zwar ist es mir schon vor drei Jahrzehnten aufgefallen, als ich, der ich zufällig recht gut des Russischen mächtig war und bin, mit den ersten Russen bei uns wirklichen und häufigeren Kontakt hatte, wie wohltuend unsentimental und geradlinig, wie fast schon überzogen weil grezwertig materialistisch-weltimmanent, deshalb aber auch realistisch und nüchtern die Russen sind. Diese Eigenschaft meine ich auch in Vladimir Putin zu sehen, und nicht zuletzt in der Art, wie die Russen diesen Krieg in der Ukraine führen.   

Diesem momentanen Gegner und Feind "Westen" weit überlegen, das meine ich zu sehen. Dem die Vernunft bereits völlig geschwunden scheint. Weil sich das ehemalige Abendland längst zu einer Sonderanstald der Realitätsferne entwickelt hat, in der alles NUR NOCH in Narrativen steht, die gewise Archetypen bedienen und in gewissen Topoi ablaufen, aber sich nicht mehr au dem "Sinn hinter der Sprache" nähren. 

Das scheintn derzeit in Rußland noch nicht der Fall zu sein, denn dort gab es eine fundamentale Leiderfahrugn bereits vor dreiißig Jahren, und Leid preßt immer an das Wirkliche, also auch an das Vernünftige, das sich nur aus dem Wirklichen speist.. Das sich der Westen durch den (durch Diebstahl an der Zukunft kumulierten) Wohlstand und Sozialstaat immer erfolgreicher ferngehalten hat. An der Religiosität der Russen dürfte viel Wahres sein, um es so zu sagen, was ich im Westen so gut wir überhaupt nicht mehr finde. 

Ohne zu vergessen, daß die Orthodoxie iene gewisse Form des Protestantismus ist. Ohne zu übersehen, daß´es in der russischen Geshcichtsschreibung ein alte sThema ist nachzuweise, wie sehr eine gewisser Habitus des Zentralismus im Volk selbst vernakert ist, über seine lange Geschichte als Opfer ostasiatischer Gewaltherrschaft also eine gewisse habituelle Invertierung und Dekulturalisierung stattgefunden hat, von der sich das Volk nie ganz erholt hat. 

Und der auch der eigentliche Grund ist, warum sich dort, ausgerechnet dort (und gegen die Marxsche Theorie) ein kommunistisches und totalitäres Sowjetsystem etablieren und 70 Jahre halten hatte können. Von dem schon ein damaliger Freund, der aus beruflichen Gründen (er arbeitet noch heute im Energiesektor) viel an der Wolga war, auf eine Weise sprach, als wäre das Land in Wahrheit (ich spreche von Zuständen lange VOR 1991) nicht kommunistisch, das sei nur nützliche Fassade, sondern eine Spielwiese verschiedener Mafiagruppen, die meist sogar einer bestimmten Religionsweise zuzurechnen waren.

Aus dem oben Dargestellten kann man deshalb nur anraten, mit großer Vorsicht und hellwachem Auge zu beobachten, daß man niht in eine Falle geht, die ob bewußt gestellt oder nicht dennoch DA ist. Und das ist die, mit der Sympathie zu Rußland nur oder auf eine Art gefangene Weise zu zeigen, daß man einen Köder geschluckt hat, an dem aber dann ein System herbeigezogen wird (bzw. an dessen Angel man hängt), das sich von dem totalitären Horror, der sich im Westen aufbaut (und dort als Köder einen sogenannten "Liberalismus" ausgewofen hat), nur durch andere Schriftzeichen unterscheidet. 

Beide Systeme entstammen nämlich derselben Dämonie. Und sind somit ein System, dem ich durchaus zutraue, auch diesen scheinbar unlösbaren Konflikt (auf das steuert es nämlich zu: Auf einen vielleicht jahrzehntelangen Unruheherd) inszeniert zu haben. Von den einen mehr, von den anderen weniger bewußt. 

Denn nach wie vor traue ich Putin (rückschließend aus dem Realismus, den ich dort zu sehen meine, also einer gewissen Vernunftbereitschaft) mehr an Ehrlichkeit zu, als dem Westen. Der ja die Lüge - weil aus dem Irrtum der Verblendung aus Weibischtheit heraus vermeinte Systembedingung - gewählt zu haben scheint, was ein sehr orientalischer Habitus ist. Wie er ... den Protestanten und Protestantisierern ins Wesensbuch geschrieben steht. Die ja selbst wiederum auf einer ganz anderen als christlihen Haltung beruhen, das Christusbekenntnis nur in die Auslage gelegt haben. 
Inszeniert, um die Menschen in einer gewissen Unfreiheit, Ge- und Befangenheit durch Denkkatatonie zu halten, die einem ganz anderne Zweck mehr als dienlich ist. 
Denn wie meinte doch ein hochgradiger amerikanischer Politiker schon vor Jahrzehnten? Wahre Macht bestehe nicht darin, daß die eine Seite über die andere siegt. Wahre Macht besteht darin, beide Seiten schaffen und beherrschen zu können, um so die Geschichte selbst zu besitzen, und sie nach Belieben schaffen zu können.
Dies gesagt, greife ich im Nachwehen dieser Zeilen erneut zu Alexander Solschenizyns "Im ersten Kreis", als suchte ich Trost. Es ist vielleiht sein bestes Buch. Und ich finde sofort jene Stelle wieder, wo Rostislaw mit Klara aufs Land fährt. Denn dort, nur noch dort, in den kleinen Dörfern und religiösen Landgemeinden, findet er das wahre Rußland, diese wahre russische Seele, die man lieben MUSZ. Und die alleine Ruhe verschafft. 

Die sich aber in die Stille des eigentlichen Landes, der Weite der Landschaften, der Fruchtbarkeit der Böden, der Lieblichkeiten der Natur zurückgezogen hat. Um sich aufs einfachste Leben zu beschränken, weil der Mensch noch als Mensch überleben will. Es ist eine Welt, in die die moderne Zeit (die in Rußland im Grunde seit Peter dem Großen die Herrschaftsstiefel trägt) aber hereinzubrechen versucht (Solschenizyn beschreibt die marschierenden Soldtenkolonnen, denen Rostislaw aber ausweicht) wie eine der asiatischen Plünder- und Räuberhorden. 

Da denke ich: Vielleicht unterscheiden wir das manchmal zu wenig. Vielleicht sogar deshalb, weil wir in unserem von der Aufklkärung völlig verwirrten Menschenbild, in dem der Mensch ins völlig Neblichte abgetaucht ist, wo wir nur nach den grade aus dem Nebel auftauchenden Teilen greifen, um daraus "einen Menschen" zu machen, eben den Menschen gr nciht mehr begreifen. Als eine Welt, als eine ganze Welt, einerseits. Und anderseits als Teil in einem lebendigen, atmenden Gefüge, das keineswegs von jedem in aller Höhe durchlaufen und ergriffen werden könnte. 

Weil die Welt nicht einfach nur hierarchisch ist, sondern jedem Menschen sein Maß an Welt und Weltdimension - sein ORT - zugemessen ist. Das vergessen "die da oben", und wollen es zur Legitimierung der eigenen Bösheit "denen da unten" einreden, um sie dann offen vergewaltigen zu können, und dafür auch noch Dank verlangen zu können.
Aber wenn uns dieses Jahr etwas gelehrt hat: Ist es nicht das, daß alles Menschsein am Boden, ja aus dem LEHM  - das Wort selbst trägt es doch in sich, dieses Hauchen, das einer Handvoll totem "Dreck" das Leben eingeträgt - begonnen hat?

Erstellung 25. September 2022 - Ein Beitrag zur