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Dienstag, 18. Oktober 2022

Von der Wissenschaft blind gemacht (2)

Blog William M. Briggs
Die Brigg'sche Kolumne. Blindgemacht / durch die Wissenschaft.
- So bringe ich zum wiederholten mal die (im Groben von google geleisteten, von mir dann sprachlich überarbieteten) deutschsprachige Fassung eines Artikels, den Briggs "Blind gemacht / von der Wissenschaft" betitelt. 

Die anglo-englische Originalfassung kann natürlich auf William M. Briggs nachgelesen werden. Duie Übersetzung ist zwar von google, die Deutschmachung aber ebenso wie die meisten Hervorhebungen in der Übertragungsind von mir. Die Copyright-Rechte bleiben aber natürlich bei Matt

Die Verwendung auf diesen Seiten ist jedoch gern gesehen, sagt er. Schon aus Sentimentalität, vermute ich, denn seine Großmutter mütterlicherseits ist keine dreißig Kilometer von hier (Sopron) geboren, als junges Mädchen nach Amerika ausgewandert, und hat dann jenen Iren kennengelernt und geheiratet, dem Briggs sicher seinen Sturkopf verdankt. Katholiken unter sich - was soll dabei anderes herauskommen als Eigenbrötler und Sonderlinge? Vielleicht noch eine Portion Patriotismus weil Vater(!)landstreue, aber sicher kein Aufgehen in Ideologie. Jeder Zentralismus, jeder Totalitarismus der letzten zweitausend Jahre hat den Katholizismus deshalb gehaßt wie die Pest. Und wo nicht, war es kein Katholizismus. 
Echte Katholen sind unsteuerbar weil niemals Masse. Was immer Ihnen da sonst "Gegenteiliges" erzöhlt wird, glauben Sie es deshalb nicht, werter Leser. Es ist garantiert wieder nur eins vom selben Unsinn. Aus dem stammt, daß alles, was heute gemeiniglich geglaubt wird, ein Irrtum ist. Briggs Buch Alles, was Sie glauben, ist falsch .sei also einmal mehr empfohlen.

4. Oktober 2022

Von der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften ist ein bemerkenswerter Artikel über den Stand der Wissenschaft erschienen. Angeblich ist der Artikel eine Klage über die Schrecken in unserer Welt. Dinge wie der Russland-NATO-Krieg, der Tigray-Äthiopien-Krieg und die Kriege, gegen die man eigentlich nichts hat, wie die im Jemen und in Syrien.

Diese Kriege, heißt es in dem Artikel, „sind für uns von großer Sorge, weil sie der Zivilbevölkerung, insbesondere Frauen und Kindern, großes Leid zufügen“.

Ah, sieh da, auch hier unsere Lieblingsüberschrift. Männer sterben zwar im Krieg, Frauen und Kinder sind aber am härtesten betroffen. Macht nichts, gern geschehen. [Briggs war Staff Sergeant in der US-Marine im Pazifik, und also auch Soldat im Vietnam-Krieg, Anm.}

Aktuelle "Drohungen oder tatsächliche Angriffe mächtiger Länder auf ihre Nachbarn gefährden die politische Ordnung und die menschliche Zivilisation", heißt es in der Erklärung.

Was wir hier haben, ist eine Kombination aus Szientismus, dem Glauben, dass die Wissenschaft alle Antworten hat, und Szidolatrie, der Anbetung der Wissenschaft. Es gibt da ja Unterschiede. Es sind normalerweise die Wissenschaftler selbst, die unter Szientismus leiden, und es kommt selten vor, daß sie der Szidolatrie zum Opfer fallen. Zumindest tun sie das nicht, wenn sie in ihrer Karriere weit fortgeschritten sind,vor allem aber weil sie dann zu viele andere Wissenschaftler kennengelernt haben.

Zivilisten werden hingegen oft von Szidolatrie heimgesucht, und sie wird bei Sprechern der Wissenschaft ebenso wie bei Wissenschaftlern, die am Anfang ihrer Karriere stehen, nicht ungern gesehen. Unter dieser Perspektive sind sie bekanntlich ja überhaupt gerne mal nicht so ganz aufrichtig.

Hier ist aber alles – und ich meine alles –, was die Wissenschaft über Frieden zu sagen hat: "-“. [Nichts. Anm.]

Es ist nicht zufällig dasselbe, was sie über den Krieg zu sagen hat. " -". [Nichts. Anm.]

Kann das Atomgewicht von Lithium oder die durchschnittliche Darmbreite von Eichhörnchen oder die Wasserstoffverbrennungsrate von Klasse-O-Sternen oder die Rolle, die der hydrophobe Kollaps bei der Proteinfaltung spielt, oder die Hauptunterschiede zwischen Sediment- und Eruptivgestein oder irgendetwas wissenschaftliche Aussage sagen Ihnen etwas über Frieden hervorbringen? Oder über Krieg?

"Briggs, du hast die Psychologie und die Sozialwissenschaften vergessen. Die können sagen, wie Kriege entstehen und Frieden erreicht wird."

Vielleicht, vielleicht. Wenn die Theorien, die sie vertreten, wahr sind, was angesichts der üblichen Leistung dieser Felder aber wenig wahrscheinlich ist. Und überhaupt, das ist nicht die Art von Wissenschaft, die unsere Autoren meinten. Sie meinten so etwas wie die Liste, die ich oben präsentiert habe, ohne vorerst schon daran zu denken.

Auch wenn die Theorien, die vorgeben, etwas über Frieden und Krieg zu sagen, wirklich wahr sind, sagen sie nichts darüber aus, was richtigerweise zu tun ist. Oder falsch. Die Wissenschaft schweigt über richtig und falsch.

Das ist die Schönheit und Gefahr der Wissenschaft. In der Wissenschaft geht es nur darum, wie die Dinge funktionieren. Daß und warum etwas zum Funktionieren gebracht oder sogar untersucht werden sollte, wie Gain-of-Lethality-Viren oder Atombomben, ist keine wissenschaftliche Frage. Das sind moralische Fragen.

In der Wissenschaft ist keine Frage und kein Wissen verboten. Im wirklichen Leben sind jedoch einige weitere Fragen und einige weiterreichende Kenntnisse notwendig.  (Über verbotenes Wissen siehe diesen Artikel des verstorbenen großen Thomas Bertonneau.)

Das eigentliche Problem des Szientismus besteht also darin, daß Wissenschaftler vergessen, daß ihre Ratschläge mit moralischen Urteilen aufgeladen sind, Urteile, von denen sie fälschlicherweise glauben, daß sie wertfrei sind. Aber das ist falsch. Das ist gar nicht möglich.

Wie viele von uns stimmten der Gain-of-Lethality-Forschung zu? Es ist die Wissenschaft, die zu drei Jahren Wahnsinn, Schmerz, Elend und Tod führte, und dann schweigt. IDenn imerhin war es ja Wissenschaft. Und ist nicht alle Wissenschaft gut?

Nein.

Die Wissenschaftler der Päpstlichen Akademie wissen freilich, daß es deshalb weniger Szidolatrie gibt als früher. Seltsamerweise macht sie das besorgt.

Eine weitere Sorge [sehen Sie?], schrieben die Akademiemitglieder, war der Mangel an „wissenschaftlich fundierten rationalen Argumenten“ einerseits, während anderseits (wie gibt es denn das? seltsam, seltsam) die „Wissenschaftsskepsis in Teilen der allgemeinen Öffentlichkeit sowie in konventionellen und sozialen Medien“ ebenfalls zugenommen hat. [Könnte es da Zusammenhänge geben? Anm.]

Die Plenarsitzung befasste sich aber wissenschaftlich-eifrig mit einigen der Gründe für diese Vernachlässigung, sowie mit der Rolle, die die Religion dabei spielen könnte. Um die Skepsis gegenüber der Wissenschaft hier zu schüren, dort aber eine größere Offenheit gegenüber der Wissenschaft zu fördern.

Die Akademie erkennt damit an, daß „es auch eine auf guter Information beruhende, wichtige Skepsis gegenüber manchmal übersehenen Diskrepanzen zwischen Wissenschaft, Technologie und ihren Auswirkungen auf die reale Welt gibt“, was natürlich Besorgnis, Misstrauen oder Skepsis gegenüber der Wissenschaft hervorrufen können.

Sie wollen ihren Szientismus aber nicht säubern, und die Einstellung der Zivilisten korrigieren, um der Wissenschaft den Respekt zu geben, den sie ihrer Meinung nach verdient. Selbst dort, wo sie ihre Fehler irgendwie zugeben, machen sie sich also mehr Sorgen darüber, wie es sein kann, daß Zivilisten dazu kommen, der Wissenschaft rational zu misstrauen.

Achten Sie sehr genau auf deren Ausdruck „Misstrauen oder Skepsis gegenüber der Wissenschaft“. Das riecht nach Tysons „Wissenschaft ist wahr, ob du es glaubst oder nicht“.

Was für eine absurde Aussage. So etwas kann nur von Menschen behauptet werden, die die Wissenschaft als das primäre Mittel zur Entdeckung der Wahrheit ansehen. Eine Haltung, die für Mitglieder einer Päpstlichen Akademie aber glatt blasphemisch ist.

Paulus wurde von einem Licht der Göttlichen Wahrheit geblendet. Auch wenn Sie das nicht glauben, er wußte zumindest, daß Sie auf das Transzendente schauen müssen. Die Päpstliche Akademie ist hingegen von der Wissenschaft geblendet. Was eigentlich nur für die Arbeit von Wissenschaftlern typisch ist. 
Und schon bei denen ist es eine widerliche Form des Götzendienstes.