Anhand konkreter Beispiele. Und: Warum das Schicksal der Bloodlands sich weiter verlängert - Es bestehen damit auch direkte Verbindungen zwischen ausgeübter, möglicher Macht, Wesenserfüllung (die ein Akt des Gehorsams ist), und Legitimität. Denn Legitimität kann nur im Absoluten bestehen, und dieses ist wiederum durch die Begegnugn erfahrbar. Es kann als eine Art "Ausgang ohne Rest" in der Bilanz zwischen faktischer, realer, möglicher Macht und dem ontologischen Gepräge der Struktur, in der man steht und über die man Macht ausübt. Ein zu wenig ist nicht weniger spannungsladend, wie ein zuviel.
Es ist aber ein ontologischer Vorgang, keiner der menschlicher Willkür und "Phantasie" unterliegt. Deshalb kann sich nur der Mensch in seiner innersten Tiefe auch die Sicherheit holen, die jede Furcht in der Ausübung verscheucht, und zwar von selber. Die als erworbener Habitus auch jene gelassene Ruhe verleiht, die älteren, längerdienenden Herrschern inne wohnt, selbst wenn ihre Umgebung unruhig ist. Sie sind damit auch der Anker eines Volkes, das in Stürmen steht.
Der Usurpator von Macht wird nie diese Ruhe haben. Ebenso wenig wie der schwache Herrscher, der seine Möglichkeiten nicht ausschöpft. Es geht immer um die Auschöpfugn des rechten Maßes, also der Zugemessenheit von Machtausübung durch strukturell korrekte Ortsinnehabung.
Zu große Machtausstattung ruiniert somit nicht wenigerr als zu geringe, ja sogar noch deutlich mehr. Denn hier kann kein Kreuztragen sublimieren, kann eine reale Schwäche (die u. U. gar nicht kurzufristig behebbar ist, ohne mehr zu zerstören als zu schaffen) doch auch ein Leiden erfordern, das im Letzten wieder der STruktur dient, die sich einem entziehen will.
Derjenige aber, der mehr Macht hat, als ihm zugehört - und man muß hier betonen, daß das als Allegorie auf alle Bereiche des Lebens und der Welt übertragen weden kann, es ist beim "Loben" einfacher Alltagsvollzüge, beim überschäumenen Kosen, dem Liebesdienst (der damit zu einem vorgeblichen, simulierten Liebesdienst wird, weil der Liebe die Wahrheit fehlt) nicht weniger zutreffend, wie bei "Geld", "Politik" oder "Miltär". (Der alte Satz "Das Heer macht den Kaiser" hat also ein großes Irrtumspotential.)
Weil es in der Demokratie aber immer an der absoluten Legitimität fehlt - daß das Volk sie nicht verleihen kann, war z. B. der Grund des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. die ihm 1849 angebotene Kaiserwürde abzulehnen - ist die Demokratie über kurz oder lang (eher kurz) immer ausschließlicher damit beschäftigt, ihre Legitimität durch immer verzweifeltere Volkshörigkeit zu erlangen, die (weil sie nicht wirksam wird) schließlich in Despotie umschlägt. Immer. Ausnahmslos.
Gerade der erwähnte Fall der deutschen Machtkrone ist ein gutes Beispiel einer Machtausübung, die ÜBER der absoluten Legitimität liegt, und unter diesem Gesichtspunkt erst (erst so!) wird die Regentschaft des erste deutschen Kaisers (aus Selbstmächtigkeit, die Reichsstruktur war Farce, Preußen hat die Macht militärisch an sich gerissen) Wilhelm I. in ihrer seltsamen Neigung zu Willkür und Größenwahn begreifbar. Wilehlm I. hatte nie die begrenzende Macht des Seins erfahren, seine Macht beruhte auf menschlichem Kalkül, nicht auf der Ordnung Gottes. Was freilich im Charakter der Zeit lag. Es ist alles andere als Zufall, daß die deutsche Philosophie mit Namen wie Nietzsche und Schopenhauer aufblühte, deren Hauptproblem der menschliche Wille und die metaphysische Verankerung von Ordnung war. Und just zu dieser Zeit wurden auch Menschen wie Hitler geboren - das sind keine Zufälle.
Die Überbeladung der faktischen Machtausübung zuungunsten deren ontologischer Verankerung udn absoluten Legitimität drückt sich auch im Alltäglichen aus. Und sie hat sich sogar zum vorherrschenden Prinzip entwickelt, ist also eine Folge jener Verwirrung (die sie nun bis ins Unentwirrbare gesteigert hat), in der in der "Funktion", in "Talent" (etc.) ein Ersatz für dieses absolute Legitimitätsprinzip gesucht (aber nicht gefunden) wird.
Die Kämpfe um Rang und Ordnung haben seither nicht ab- sie haben sogar noch weiter zugenommen. Nun geht es darum, dem anderen Fähigkeit ab-, anderen bzw. sich selbst aber zuzusprechen. Nichts dvon führt zur Ruhe des "am rechten Ort sein." Wo es so aussieht, ist es in Wahrheit immer eine Angelegenheit der Transzendenz einer Gestalt, ohne daß darum gewußt wird. Und wo es das ist, ist es eine Frage der Ordnung, und damit der Beziehung: Selbst im zellulären Kleisntvorgang läßt sich diese Adäquatheit von Gestalt und Funktion erkennen (Ein kleiner Hinweis: Man möge einmal die derzeitigen Theorien über die Immunsysteme des Menschen unter diesem Aspekt betrachten. Um zu sehen, wie sehr dort die funktionale Frage auf die Gesalt umgelegt ist, und ohne Gestalt gar nicht beantwortet werden kann, ja in der Gestalt LIEGT. Wie haben an dieser Stelle schon auf die höchst erhellenen Versuche von Walter Köhler hingewiesen, der Leser möge nachschlagen.)
Dies alles zhusammenfassend, kann es nie Sinn und Ziel des Menschen sein, Macht um der Mächtigkeit willen zu erlangen führt weder den Herrschenden noch den Beherrschten zum erhofften Glück. Wo immer das versucht wird (und in einer ungeordneten Welt wird das zur Tagesbeschäftigung aller Menschen) muß alles Beühen scheitern, auch wenn es kurzftistig anders aussehen könnte. Sehr bald wird man aber entdecken, daß der Herrschende nur noch damit beschäftigt ist, Fehlfunktionen hzu korrigieren und deren Folgen zu reparieren. Bis eine Gesellschaft endgültig - und das kennzeichnet jeden Niedergang - nut noch in Reparaturarbeiten versinkt.
Postlogium über den Nomos als Legitimitätsprinhzip - Wie realitätsbezogen, wie realitätserhellend diese scheinbar so abstrakten Ausführungen aber sind (und ich sage offen, daß das Folgene der Anstoß dazu war), zeigt sich am Beispiel der Ukraine Tag für Tag. Die ab dem Moment in einen Konflikt geriet, als sie diese gottgebebene (weil untrennbar mit dem Ort an dem sie ist verbunden) Ordnung schlichtweg verleugnete, die Herrschaft (wer immer die inne hat) gewissermaßen "aus dem Boden riß", und aus allen Beziehungsnetzen lösen bw. diese neu definieren wollte. Sodaß sie selbst es nun sein wollte, die den Charakter der Beziehungen der Dinge vorgab, nicht das Sein in allen Formen, in denen es sich geäußert hatte (unter denen die Gerschichte nicht die letzte ist.) Damit stieß sie die gesamte Umgebung in ein Chaos (nicht nru sich selbst also), ohne nun aber noch einen Bezugspuhnkt für seine Legimität zu finden - außer dem ZUirkelkreis, da die Macht legitim und absolut ist, weil sie Macht ist. Der große Fehler es Westens hat nun darin bestanden, diesen Ort mit Machtmitteln auszustatten, die seiner natürlichen Gegebenheit nicht entsprochen haben, und ihr auch nicht ensprechen.
DESHALB war es von Anfang an sinnlos, unweise und zerstörerisch unklug, die Ukraine mit Waffen auszustatten, die ihr miltärisch mehr Gewicht geben sollten, als ihr eigentlich angemessen war. Das hat diese Waffen als Mittle er Wirkungserweiterung mit einem Arm anwenden lassen, der ihnen kräftemäßig gar nie gemää war. Die Fogle MUSZTE eine Selbstzuerstörung der Ukraine sein, und sie wäre es sogar dann wenn es ihr gelänge, den Nachbarn Rußland tatsächlich zu zerstören.
Auch dann würde es zu keinem Frieden mehr führen, den nur ein Bescheiden, ein Begrenzen, ein Rückbesinnen auf seinen geographischen und onto-logischen Raum (logos! nomos!) bringen könnte. Der nun auf eine Größe schrumpfen wird weil er das aus ontischen Gesetzen heraus tun WILL, weil es den chthonischen, ontologischen Kräften entspricht, die der solcherart zu gering ausgeprägten Persönlichkeit der bzw. DIESER Urkaine entspricht.
Ich habe deshalb aus metaphysishen Erwägungen die Überzeugung, daß die Ukraine eines näheren oder ferneren Tages als Rumpfstaat, verglichen mit den Grenzen von 1992, verbleiben wird, wenn sie nciht überhaupt verschwindet, weil gewisse Restgebiete dieses vormaligen Gebildes von anderen Staaten aufgesogen werden. Wie die Westukraine von Polen, um ein anderes Beispiel als jenes zu nennen, das sich in der Annexion von einem fünftel des vormaligen Staatsgebietes durch Rußland bereits erwiesen hat.
Daß die Amerikaner und Engländer (jeweils samt den diese Mächte selber treibenden, beherrschenden Hintergrundkräfte), die hauptsächlichen treibenden Kräfte hinter dem politsch-miltärischen Gebären von Kiew, glaube ich shcon deshalb nicht, weil es diesen nie - ich wiederhole: NIE - gelungen ist, ein Gebiet, das ei einmal destablisiert haben, desse Nomos sie dabei jedesmal ignoriert haben und meinten, neu schaffen zu können, wieder in den Zustand eines befriedeten, gedeihlich voranschreitenden Staates zurück zu formen.
Aus Kiew gibt es hingegen keine Anzeichen, daß diese Rückbesinnung auf den Nomos je noch stattfinden könnte. Und die Wege dazu scheinen auch kaum noch beschreitbar, dazu ist bereits zu viel Porzellan unwiderruflich zerbrochen. Damit kann dieses Land auch nicht mehr zu Persönlichkeit weil zu keinem "Wesen" mehr finden. Denn um DAS zu emanieren (und nur so kann "Glück" gefunden werden), muß sich alles auf seinen Ort hin transzendieren.
Als (möge Gott aber davor sein, daß das geschieht!) Alternative zu diesem hier nun vorgestellten Szenario bliebe deshalb nur das Resultat einer "Libanonisierung" der Ukraine. Und das wünsche ich den Menschen der Ukraine beileibe eben so wenig wie uns Mitteleuropäern.
Man hat das Gebiet vom Baltikum zum Schwarzen Meer, dieses Intermarium, zu dem auch die Ukraine zu zählen ist, aufgrund seiner so von Leiden vollen Geschichte "Bloodland" genannt. Daß es so werden konnte hat gewiß vor allem damit zu tun, daß sich hie rnie ein originärer Nomos bilden hatte können. Der geographische Streifen war vielmehr immer ein Schlachtfeld und Durchgangsland, bevölkert schon deshalb von Völkern und Volkschaften, die "nirgendwo einen Platz fanden", und somit keine "Mittelmacht", sondern eine transiente, an sich aber machtlose Pufferzone zwischen anderen großen, auf jeden Fall weit größeren Mächten.
Ja ich neige zur Ansicht, daß die Bildung einer Mächtigkeit nicht in der ontolgoischen Konstellation als Möglichkeit entahlten ist, die man den dortigen "Ort" nennen könnte. Der Versuch des aktuellen Regimes von Kiew, sich also solche Macht zu etablieren, war ganz offenichtlich also nie im Berich der Mögihckeiten. Wo vesucht wurde, aus dem Land etwas zu machen, das nie im Bereich seiner Möglichkeiten gelegen ist. Nie.
Und dieses Schicksal haben doch in Wahrheit die allermeisten, in gewissem Sinn sogar alle Länder und Völker der Welt. Wer kann einfach "machen, was ihm beliebt"? Ich fürchte also, daß auch diese aktuelle Epoche der Geschichte sich nur unter diesem Begriff einordnen wird.
Erstellung 27. September 2022 - Ein Beitrag zur