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Treibgut - Wo am breiten Strome die Ufer stehen, sind Schwarzerlensamen aufgegangen, und schäumen als saftige Büsche die Ränder der großen Lethe, die alles ins Dunkele Meer trägt; ihre weichen Äste, die noch nicht ahnen lassen, welcher später als kahler Stamm reife Blätter hoch in der Sonne wiegen wird, tauchen in die Wasser, wie Kinderhände. Dann und wann greifen sie, denen alles noch ernstes Spiel ist, nach Treibgut. Oder es bleibt hängen, lädt zum Tanze, haucht im Kusse Lebwohl
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Sonntag, 10. April 2011
Blick in die Zukunft
Ja. Ich glaube tatsächlich, daß solche Bilder und solches Angestimmte die Zukunft Europas vorwegahnen. Auf der Grundlage einer ins Dunkel abgesunkenen Religion, die in Seelenlagen den Grund der Welt sucht, weil sei ahnt, daß dort das Leben ist, das Dasein transzendent ist. Ich glaube auch nicht, daß das noch Esoterik genannt werden wird können, deren Zeit läuft ab: die Menschen suchen Realismus. Es ist aber nur noch eine unbeantwortete Sehnsucht, der Zeit des Advent nahe (und wie sich die Stimmungen gleichen!). Die Körper dem Geist geweiht (als Opfergabe stilisiert, seinen Prinzipien zurückgegeben), entrückt, sühnelos, unerlöst, schuldbeladen auf der Flucht, voller Ahnung über das kommende Strafgericht.