Die Zusammenhänge schwacher Ich-Behauptung mit Schuld - Haß -Verachtung lassen sich bei Zuwanderern besonders plakativ nachvollziehen. Denn an uns für sich sollte man bei einem Zuwanderer ein Gefühl für Überlegenheit der Zielpopulation vermuten, sonst wäre er nicht gekommen. Tatsache ist aber, daß manche MIgrantengruppen auffallend Verachtungs- und Haßgefühle der (sagen wir es ruhig: hiesigen) heimischen Bevölkerung gegenüber hegen.
Nun erlebt sich so macher Zuwanderer als hoffnungslos unterlegen, zugleich aber ("dank" dieses Sozialsystems) abhängig. Es gelingt ihm auch nicht, Anerkennung im Zielland zu erlangen, nicht anders als es schon in der Heimat war, wo er ja scheiterte. Sonst wäre er nicht ausgewandert.
Insofern ist das Problem heute anders, als noch vor dreißig, vierzig Jahren, wo die Motive auszuwandern anders waren: dort war Arbeit in Europa für einen Türken bzw. v. a. für alle Südländer Beginn des sozialen Aufstiegs in der Heimat, er wurde anerkannt, aber er kam auch nur wegen der Arbeit! Heute kommt er - und ist arbeitslos.
Also muß der Migrant seine Herkunft mythisieren. Er hat (scheinbar) keine andere Möglichkeit (und seine Religion bietet sie ihm nicht!), als diejenigen, denen gegenüber er schuldig ist, zu verachten - indem er ihre Lebensweise von sich abgrenzt, verächtlich macht (was gar nicht so schwer ist), und sich selbst zum Maß der Dinge macht. Er sucht eine Identität, die sich von dem des Gastlandes abgrenzt - er verweigert also Integration.
Das ist ein objektives Geschehen, und keinesfalls etwas, das von der Haltung der Zielland-Population abhängt - das ist wichtig, zu wissen! Es liegt also keineswegs an der hiesigen Bevölkerung, an deren "zuwenig gastfreundlichem Verhalten" gar. Im Gegenteil. Das Problem würde und wird bei noch deutlicherem Entgegenkommen sogar verschärft: durch die Migranten selbst. Genauso wie es verschärft wird, wenn Gruppierungen mit Sonderidentitäten im Zielland, Parteien und Außenseitergruppierungen, die selber nicht integriert sind, sich um diese Problematik quasi institutionalisiert annimmt - damit wird diese Tendenz mit Gewißheit weiter verschärft: die Migranten werden sich noch mehr als ausgegrenzt erfahren, und ihre Identität aus Selbstrettung nicht nur stärken, sondern "überlegen" bewerten.
So, wie diese Sondergruppierungen - selbst ja Opposition! (woran auch eine Quasi-Regierungsbeteiligung nichts ändert, hier geht es um Grundrichtungen politischen Wollens) - ja ähnliche Identitätsbildungsprozesse verkörpern: mit ihren Überlegenheitsgefühlen, ihrem Haß, ihren Sonderrechten andere zu unterdrücken, Unrecht zuzufügen, namens des Besseren, mit ihrem Scheitern in Wahrheit: als Bewegung schwacher Identitäten (deshalb die Dominanz der Frauen, die Bedeutung der Depotenzierung des Mannes in diesen Gruppierungen). Im Klartext: die Grünen verkörpern keine grundlegende gesellschaftliche Strömung, keine tragende Geisteshaltung, sondern nur funktionalisierte, ausgegliederte Teilinteressen, die nur funktionieren, wenn sie sich auf Grundströmungen beziehen.
Der Gedanke findet auch Bestätigung, wenn man das Verhalten von Migranten heute herkunftsländerspezifisch sowie mit dem von Migranten von vor vierzig Jahren in Europa, und nach wie vor: in den USA, betrachtet. Dort gibt es kein Sozialsystem, der Migrant wird also nicht in dem Maß schuldig. Er will aber umso mehr die Lebensweise des Ziellandes. Deshalb "funktioniert" dort eine Integration viel leichter, wenn auch nur scheinbar, weil es nie zur Heranbildung einer homogenen Gesamtbevölkerung kommt weil kommen muß, dazu ist die USA noch zu groß, hat noch zu viele Reserven: ihre "Identität" ist nach wie vor ein "Traum", Zukunft, für alle. Das Problem würde bei deutlich größerer Bevölkerungsdichte erst wirklich drängend, so wie es in Ballungsräumen ja auch längst drängend ist, wenn der Amerikaner gezwungen wird, sich mit den dortigen Lebensräumen wirklich auseinanderzusetzen.
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