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Freitag, 15. April 2011

Persönlichkeits-, nicht Wissensproblem

Jürg Kramer, Sprecher der Berlin Mathematical School. 
Eine Erhebung auf Fachhochschulen in Nordrhein-Westfalen hat ergeben, daß die Studienbeginner, die Abiturienten, nicht über die erforderlichen Mindeskenntnisse in Mathematik verfügen. Der Mathematikprofessor Jürg Kremer, Vorstand des Forschungszentrums "Matheon" der DFG, führt im Interview mit der FAZ aber aus, daß das Problem aber nicht so sehr diese Mängel sind - denn wenn Menschen in diesem Alter da oder dort Nachholbedarf hätte.

Gravierender finde ich, dass allgemeine Fähigkeiten wie Selbstorganisation, Selbsteinschätzung, Anstrengungsbereitschaft, Durchhaltevermögen und Konzentrationsfähigkeit mangelhaft sind. Wenn ein Abiturient zum Beispiel selbst einschätzen kann, dass er Bruchrechnen nicht kann, dann setzt er sich hin und lernt es nach. Solche Defizite holen junge Menschen in ein, zwei Tagen auf. Viele artikulieren aber nicht mal ihre Defizite.

Kremer meint, daß es keine gute Entscheidung gewesen wäre, die Mindestschulzeit auf acht (statt neun) Jahre zu reduzieren. In noch weniger Zeit würden noch mehr (verschiedene) Lehrinhalte hineingestopft, es bleibe keine Zeit mehr, um Wissensstoff zu vertiefen oder zu üben.


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