Auch wenn es oft erzählt wird, es stimmt nicht: Es läßt sich in Europa kein eindeutiger Zusammenhang zwischen "familienpolitischen Maßnahmen" und Fertilität feststellen. Daß Länder wie Frankreich und Irland höhere Kinderzahlen pro Frau haben, als Deutschland, Österreich oder Schweden, muß jeweils sehr spezifische Ursachen haben. Keinesfalls ist das Argument aber richtig, daß man lediglich die Kinderbetreuungsmöglichkeiten ausbauen müsse, und schon gäbe es mehr Kinder. Dazu sind die Situationen in den Ländern viel zu verschieden.
Daß Eltern also gar nicht "spüren" sollten, daß sie überhaupt Kinder hätten, daß Kinder also keine "Belastung" oder "Karrierehürde" sein sollten, ist nicht nur an sich höchst problematisch, sondern einfach den Fakten nach schon nicht richtig. Das Institut für Demographie, Allgemeinwohl und Familie e.V. schreibt, daß ein jüngstes Monitoring der Bundesregierung ergibt, daß der Wunsch nach mehr Kinderbetreuungsstätten an letzter Stelle rangiert, werden Menschen nach den Gründen für ihre Kinderlosigkeit gefragt. An erster Stelle rangiert ... das Fehlen eines passenden Partners.
Auch hier gilt also: Anstatt sich darüber den Kopf zu zerbrechen, warum das, was die Menschen eigentlich wollen - Partner, die Sicherheit einer geschützten Ehe, Kinder, Familie, schlicht: der Horizont, mit einer Familie eine kleine eigene Welt aufbauen zu können, ein kleines eigenes Reich, in dem die Dinge noch so gestaltet werden können, wie man sie gerne hätte - nicht gelingt, schafft sich die Politik ihre Sandkistchen, in denen sie "Erfolge" herbeizaubern kann. Vor allem, wo sie ihre Daseinsberechtigung durch blinden Aktivismus beweisen kann. Und erfindet einfach Geschichten - Probleme ebenso, wie Lösungen. Alles natürlich mit "wissenschaftlicher Untermauerung", das erspart das eigene Denken und schon gar Verantwortung. Denn dann kann man immer behaupten, daß nach bestem "Wissen und Gewissen" wurde, aber das Volk habe eben nicht mitgespielt.
Vor allem müßten dann die grundsätzlichen Fragen beantwortet werden: Denn seit Jahrzehnten wird ideologisch motiviert Gesellschaftspolitik betrieben, die genau das Selbstbild der Geschlechter "verändern" sollte. Fazit? Die Lebensentwürfe, Wünsche und Vorstellungen von Männern und Frauen passen nicht mehr zueinander. Das kann auch gar nicht anders sein. Wenn Genderpolitik betreibt, daß beide Geschlechter gleich sein sollen - worin sollten sich Mann und Frau dann noch ergänzen? Was könnte der andere zu meinem Ganzwerden beitragen? Wo wäre dann noch Gemeinsamkeit (nicht: Gleichheit)? Im wissenschaftlich-rationalen Entschluß zur Produktion von Steuerzahlern?
Und wenn der Familie über das Emanzipieren (Herausbrechen) aller ihrer Teile, dem Entzug der Gestaltungshoheit des allerpersönlichsten Lebens, das nur den Eltern, den Ehepartnern zusteht, diese ureigenste Lebensgestaltung aus der Hand genommen wird - wo läge noch der Reiz einer Familie? Im Tragen der Kosten (der Politik)? Denn die, die bleiben ja in jedem Fall am Einzelnen hängen.
In diese Thematik paßt auch der Video-Beitrag der FAZ, der seine Einleitung mit dem Satz abschließt: "... und die Politik ist machtlos." Auch wenn er letztlich in dieselbe Leier verfällt, daß die Kinderbetreuungseinrichtungen ausgebaut werden müßten. Wie der Wilde mit seiner Maschin": Man weiß zwar nicht, was zu tun ist, wohin die Reise geht, aber Hauptsache, man ist schneller dort. Lieber "etwas" tun, als "nichts". Und auch hier ist es angeblich "die Wissenschaft", die bestätigt, daß Karriere mit Kinderwunsch kollidierten und deshalb Schuld am Geburtenrückgang sei. (Dessen Relevanz ja die Überalterung, nicht die Bevölkerungsvermehrung an sich ist.) U dn dieses Fazit, nicht zufällig, ziehen die Redakteure. Immerhin aber fallen im Bericht einige interessante Aussagen durch Befragte. So, daß die Mär von lediglich "verschobenem Kinderwunsch" (ältere Eltern) deshalb nicht stimme, weil ältere Eltern nicht mehr so viele Kinder in die Welt setzen (können), wie jüngere.
Ein Fall von - für die öffentliche Diskussion typischer - künstlicher Aufblähung zeigt sich in der "Skandalisierung" völlig normaler, ja wünschenswerter "Probleme" - Wo ist das Problem, wenn eine Frau sagt, daß sie "die Folgen aus dem Kinderwunsch gar nicht richtig überlegt" hätten? Ist das nicht die gesündere Einstellung, weil Kinder eben völlig natürlich, und kein "Karrierekalkül" sind? Wo ist das Problem, wenn eine Mutter erzählt, sie kämen "ohne die Hilfe der Großeltern nicht zu Rande". Auch die Generationen sind füreinander verantwortlich. Ist nicht gleichzeitig zu beobachten, daß ältere Menschen unter gewaltigen Sinndefiziten leiden? Da liegt schon ein Gutteil der Ursachen. Vieles also hat viel eher mit dem zu tun, was ebenfalls die FAZ in einem lesenswerten Artikel mit "Infantilisierung der Erwachsenen" bezeichnet. Mit dem Vater Staat", dem "Papa", der es schon richten wird, um noch einmal Qualtinger/Bronner zu bemühen. Das Leben ist kein Baukasten, wo man Wunschbilder einfach so zusammenbaut. Es ist, was es ist. Gerade die Ambivalenzen des Lebens, die Reifung selbst damit, ist vor allem eine Frage der Folgetragung aus auch oft widersprüchlichen Bedürfnissen, zu denen man aber steht, die in sich zu einen und zu ordnen die entscheidende Lebensaufgabe ist.
In diese Thematik paßt auch der Video-Beitrag der FAZ, der seine Einleitung mit dem Satz abschließt: "... und die Politik ist machtlos." Auch wenn er letztlich in dieselbe Leier verfällt, daß die Kinderbetreuungseinrichtungen ausgebaut werden müßten. Wie der Wilde mit seiner Maschin": Man weiß zwar nicht, was zu tun ist, wohin die Reise geht, aber Hauptsache, man ist schneller dort. Lieber "etwas" tun, als "nichts". Und auch hier ist es angeblich "die Wissenschaft", die bestätigt, daß Karriere mit Kinderwunsch kollidierten und deshalb Schuld am Geburtenrückgang sei. (Dessen Relevanz ja die Überalterung, nicht die Bevölkerungsvermehrung an sich ist.) U dn dieses Fazit, nicht zufällig, ziehen die Redakteure. Immerhin aber fallen im Bericht einige interessante Aussagen durch Befragte. So, daß die Mär von lediglich "verschobenem Kinderwunsch" (ältere Eltern) deshalb nicht stimme, weil ältere Eltern nicht mehr so viele Kinder in die Welt setzen (können), wie jüngere.
Ein Fall von - für die öffentliche Diskussion typischer - künstlicher Aufblähung zeigt sich in der "Skandalisierung" völlig normaler, ja wünschenswerter "Probleme" - Wo ist das Problem, wenn eine Frau sagt, daß sie "die Folgen aus dem Kinderwunsch gar nicht richtig überlegt" hätten? Ist das nicht die gesündere Einstellung, weil Kinder eben völlig natürlich, und kein "Karrierekalkül" sind? Wo ist das Problem, wenn eine Mutter erzählt, sie kämen "ohne die Hilfe der Großeltern nicht zu Rande". Auch die Generationen sind füreinander verantwortlich. Ist nicht gleichzeitig zu beobachten, daß ältere Menschen unter gewaltigen Sinndefiziten leiden? Da liegt schon ein Gutteil der Ursachen. Vieles also hat viel eher mit dem zu tun, was ebenfalls die FAZ in einem lesenswerten Artikel mit "Infantilisierung der Erwachsenen" bezeichnet. Mit dem Vater Staat", dem "Papa", der es schon richten wird, um noch einmal Qualtinger/Bronner zu bemühen. Das Leben ist kein Baukasten, wo man Wunschbilder einfach so zusammenbaut. Es ist, was es ist. Gerade die Ambivalenzen des Lebens, die Reifung selbst damit, ist vor allem eine Frage der Folgetragung aus auch oft widersprüchlichen Bedürfnissen, zu denen man aber steht, die in sich zu einen und zu ordnen die entscheidende Lebensaufgabe ist.
Der Papa wird's schon richten - Helmut Qualtinger
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