3. Teil - Sprache steigt aus dem Schweigen
Noch bis ins 12., 13. Jahrhundert war es unüblich, einzelne Worte "zu trennen", man schrieb - so wie man sprach - immer in Sinneinheiten, Gesamtaussagen. Der Leerraum zwischen den Worten war nur eine (Vor-)Lesehilfe, die aber dann dramatische Auswirkungen auf das Denken, eben auf die Sicht der Sprache hatte: Als wäre die gesamte (denkbare) Wirklichkeit nur die Summe von Bausteinen, die in sich Eigenschaften hätten, die auch ohne das Ganze, ihre reale Situation, sie selbst bleiben, wie es dann (und: auch deshalb) die galiläische Naturwissenschaft auffaßte. (Als Beispiel, wie ein Medium, eine Technik, sich auf das Weltbild der Menschen auswirkt.)*
Denn: SO WEIT WOLLEN WIR im Umkehrschluß NICHT GEHEN, und vielleicht eine "positive Wesensbeschreibung" (von Frau, von Mann) erstellen, die nämlich AUCH zum ideologischen Problem werden kann. Das Wort alleine erzählt uns über das Wesen der Dinge, es ist selbst, bildhaft, ganz, was es (nie zureichend) rational erklärt. Entscheidend ist, daß über eine dekretierte "Sprachregelung" das je individuelle Erfahren (!) der Wesenheit im Erfahren des Übereinstehens der Affiziertheiten beeinträchtigt und verhindert wird. Nur von dort, individuell, kann Sprache gesättigt werden, soll sie mehr sein als leeres, hilfloses, rationales Geplappere, deren eigentliche Botschaft ganz woanders steckt als in ihren Inhalten. WAS also eine Frau ist, ist nur in der Begegnung erfahrbar, und aus dem Erfahrenen im ureigensten Reagieren (immer ungenügend) abbildbar, darstellbar - es ist nicht dekretierbar. Im Letzten ist Sprache also dem Schweigen entstiegen wie entnommen, und endet dort, im Logos, dem unsere Ratio niemals genügen kann, in der letzthinnigen Ungewißheit, die menschliche Weltkonstitution eben bedeutet. Und doch haben wir nur schöpferische Darstellung in der Sprache, um das Sein selbst zu erfahren. Begriffe rational herunterbrechen zu wollen, ist also immer und zuerst banal immanentistisch, ja lächerlich ungenügend und dumm.
Die Inklusivsprache soll (wie jede totalitär verordnete Sprache, entstammt sie damit auch der Angst vor dem Wirklichen) aber genau das: den Mut zum eigenen zutiefst eigenen Rezipieren und Wahrnehmen brechen, ja sogar verbieten. Darin sehen die Feministen nämlich die Gefahr - im Lösen des ideologischen Bandes, mit dem sie alles umschlingen wollen. Um das immer nur subjektiv Mögliche - auf die tradierte Sprache (Muttersprache!) HINFÜHREN soll - durch eine vermeintlich "bessere Objektivierung" zu ersetzen.** Gezielter kann man Sprache - und damit das Denken - nicht töten.
Denn: SO WEIT WOLLEN WIR im Umkehrschluß NICHT GEHEN, und vielleicht eine "positive Wesensbeschreibung" (von Frau, von Mann) erstellen, die nämlich AUCH zum ideologischen Problem werden kann. Das Wort alleine erzählt uns über das Wesen der Dinge, es ist selbst, bildhaft, ganz, was es (nie zureichend) rational erklärt. Entscheidend ist, daß über eine dekretierte "Sprachregelung" das je individuelle Erfahren (!) der Wesenheit im Erfahren des Übereinstehens der Affiziertheiten beeinträchtigt und verhindert wird. Nur von dort, individuell, kann Sprache gesättigt werden, soll sie mehr sein als leeres, hilfloses, rationales Geplappere, deren eigentliche Botschaft ganz woanders steckt als in ihren Inhalten. WAS also eine Frau ist, ist nur in der Begegnung erfahrbar, und aus dem Erfahrenen im ureigensten Reagieren (immer ungenügend) abbildbar, darstellbar - es ist nicht dekretierbar. Im Letzten ist Sprache also dem Schweigen entstiegen wie entnommen, und endet dort, im Logos, dem unsere Ratio niemals genügen kann, in der letzthinnigen Ungewißheit, die menschliche Weltkonstitution eben bedeutet. Und doch haben wir nur schöpferische Darstellung in der Sprache, um das Sein selbst zu erfahren. Begriffe rational herunterbrechen zu wollen, ist also immer und zuerst banal immanentistisch, ja lächerlich ungenügend und dumm.
Die Inklusivsprache soll (wie jede totalitär verordnete Sprache, entstammt sie damit auch der Angst vor dem Wirklichen) aber genau das: den Mut zum eigenen zutiefst eigenen Rezipieren und Wahrnehmen brechen, ja sogar verbieten. Darin sehen die Feministen nämlich die Gefahr - im Lösen des ideologischen Bandes, mit dem sie alles umschlingen wollen. Um das immer nur subjektiv Mögliche - auf die tradierte Sprache (Muttersprache!) HINFÜHREN soll - durch eine vermeintlich "bessere Objektivierung" zu ersetzen.** Gezielter kann man Sprache - und damit das Denken - nicht töten.
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"Der flüssige Strahl des kommenden Atems erweckt einen späten Geist. Die tiefe der Kehle verleiht ihm, unter vibrierendem Zittern eines schwächlichen Atems, einen weltlichen Leib, eine Ortschaft. Ein mich durchziehendes, lauschendes Bewegen schenkt ihm leibhaftige Kraft: Ich bin nur der Sinn eines schweigenden 'motorischen Echos', das selbst zu mir spricht - in mir, in einem die Weile eröffnenden Schweigen. Durch mich als widerhallendes Vermögen spricht es erbend als schenkende Geste den Sinn jeder Welt, indem diese wird. [...] Es wird eine Tradition gestiftet worden sein, in der die Verwirklichung des Logos im Menschen nicht dessen Eigentum ist." (M. Staudigl, in einer "Annäherung an das Spätwerk Merleau-Pontys")
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*Frau kommt übrigens von "Fron", dann "Fron-a/e/Frouwe" etc., als dem Herrn (Fron) zugegebenes/von ihm genommenes Weib; "Männin". Wie es als Endung "-in/-ne" ("Josefi-ne") in allen indogermanischen Sprachen (z. B. im Slawischen ("-na", "sche-na"=Frau, "schith", Leben; siehe auch: Eva=Lebensspenderin) existiert, wahrscheinlich überhaupt auf das "a" zurückgeht. Selbst in einer nicht-indogermanischen Sprache wie dem Ungarischen, wo "-ne" diese Bedeutung hat, "nö"=Frau heißt (wo übrigens auch das Jahr "eve" heißt, das ganze Leben umfaßt.) Die vom Mann Genommene ... Mann = Idee, Frau = Lebensboden.
**Die zunehmend feststellbare Unfähigkeit der Jugend, "sinnerfassend" zu lesen, hängt genau damit zusammen.
***Logos - innertrinitarisch der Sohn, der das Wort IST. Entsprechend ist der Zugang zum Erkennen der Welt nur als personaler Akt der Begegnung möglich.
*181112*