Online-Vernetzungen ersetzen keineswegs reale Verbindungen. Das bestätigt eine Studie der Universität Wisconsin-Madison, USA. Zwar "informieren" sich die Menschen immer ausschließlicher übers Netz, bekunden Sympathien für Bewegungen und politische Aktionen, zwar formulieren Sie ihre Proteste und unterschreiben oniine-Petitionen. Aber auf die Straße, auf die Straße, zu realen Aktionen, kriegt man sie nicht damit. Außer, sie wären ohnehin dazu bereit gewesen.
Das Internet ist sehr praktisch für die Mobilisierung. Wenn eine
Bereitschaft, aktiv zu werden besteht, kann man sehr schnell viele
Menschen versammeln. Es ist ideal für Flashmobs, also Sekundenproteste.
Dabei, so die Göttinger Kulturanthropologin Carola Lipp weiter, würden sich die Menschen über Online-Aktionen deutlich klarer deklarieren, als wenn sie auf die Straße gingen. Nur sei ihnen das weniger bewußt. Jede Online-Aktion ist rückverfolgbar, oder braucht überhaupt die Angabe des Namens. Wenig wert sind auch "like-"Bekundungen, weil die Schwelle so niedrig ist.
Dabei, so die Göttinger Kulturanthropologin Carola Lipp weiter, würden sich die Menschen über Online-Aktionen deutlich klarer deklarieren, als wenn sie auf die Straße gingen. Nur sei ihnen das weniger bewußt. Jede Online-Aktion ist rückverfolgbar, oder braucht überhaupt die Angabe des Namens. Wenig wert sind auch "like-"Bekundungen, weil die Schwelle so niedrig ist.
Zwar habe das Internet die Möglichkeit geschaffen, auch sonst wenig erreichbare Menschen für Themen zu interessieren mit denen sie sonst nicht in Berührung kommen. Der reale Wert aber sei schwer bestimmbar. Es gelinge nicht, nachhaltig Menschen in reale Beziehungen einzubinden.
Auch Konflikte mit der Polizei erregen öffentliche
Aufmerksamkeit, wie etwa bei den Protesten in Stuttgart gegen den neuen
Bahnhof. Proteste im Internet gewinnen aber nur dann Aufmerksamkeit,
wenn die klassische Presse darüber berichtet, verdeutlicht Lipp.
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