Meine liebe Y!
Kartoffeln sind noch
ausreichend da. Sie vermehren sich sogar schon von selber ... ;-)
Morgen bin ich in Wien. Am
späten Nachmittag werde ich mich mit S treffen. Er ist gerade von zehn Wochen Kambodscha
zurück, wo er nun schon mehrmals hingefahren ist. Das Leben dort ist ziemlich günstig,
es ist also finanziell bei so langem Aufenthalt trotz Flugkosten eine
Nullrechnung. Wir werden morgen vielleicht vietnamesisch essen gehen, er meinte
da ein Lokal in der Brünner Straße zu kennen, werden sehen. Und ich hätte
durchaus mal wieder Lust auf etwas Exotisches.
Die Beschäftigung mit Südafrika
fand nach zwei Tagen heute ihr vorläufiges Ende. Es war sehr aufschlußreich
sich damit zu befassen, und ich bin erschüttert. Über das, was sich dort
abspielt, aber auch darüber, daß sich hierzulande aus political correctness und
Desinteresse keine Sau in den Medien damit auseinandersetzt, wo doch die
Parallelen, was auf uns hier in Europa zukommt, augenfällig sind. Es gibt unter
den Buren offenbar äußerst vernünftige, ja kluge Leute. Im Grunde sehen sie
außerdem genau das als Lösung, was ich für Europa sähe.
Freilich sind die Buren, die einer ungeheuren Gewaltwelle der Schwarzen gegenüberstehen, komplett allein, schon das hat mich Verwandtschaftsgefühle empfinden lassen. Auch unter den Weißen im Land. Der Großteil der insgesamt kaum noch sechs Prozent Weißen (vor allem die in den Städten) ist liberal, zudem englisch (stammt also aus Kolonialtradition, nicht aus der Heimatsuche der Buren, die sich dort seit 1652 verwurzelt haben) und ist damit völlig verblödet. Man sieht außerdem am Beispiel Südafrika deutlich, wie die sozialistisch-demokratische Ideologie zur Gewalt führt. Alles dort steuert auf einen offenen Bürgerkrieg zu.
Freilich sind die Buren, die einer ungeheuren Gewaltwelle der Schwarzen gegenüberstehen, komplett allein, schon das hat mich Verwandtschaftsgefühle empfinden lassen. Auch unter den Weißen im Land. Der Großteil der insgesamt kaum noch sechs Prozent Weißen (vor allem die in den Städten) ist liberal, zudem englisch (stammt also aus Kolonialtradition, nicht aus der Heimatsuche der Buren, die sich dort seit 1652 verwurzelt haben) und ist damit völlig verblödet. Man sieht außerdem am Beispiel Südafrika deutlich, wie die sozialistisch-demokratische Ideologie zur Gewalt führt. Alles dort steuert auf einen offenen Bürgerkrieg zu.
Verdammt ... ich bin nun
gezwungen, mir einen Film anzusehen, das heißt: die Kopfhörer zur Beschallung
aufzusetzen, meine Sinne anders zu binden. Seit zwei Stunden trommelt der
Nachbar Baßrhythmen herüber, ich kann das nicht länger ausblenden, schon gar
weil ich nun müde bin. Auch das ist Gewalt.
Apropos, gerade lese ich ein Buch von Baberowski über Gewalt - es war die ersten sechzig, siebzig Seiten ziemlich unergiebig und begrifflich verschwommen, ich war enttäuscht, wollte es schon weglegen, aber da wurde es plötzlich besser. Ich hatte es wegen seiner Grundthese bestellt, in der er darüber angeblich handelt, daß Gewalt (er meint: haßerfüllte Gewalt) eine Frage des Raumes ist, nicht primär eine Sache des Bösen. Was mir nun gut gefällt ist, daß er die Moderne als Bedingung dafür sieht - wegen der technischen Perfektionierung - daß sich die Gewalt im 20. Jahrhundert derartig exzessiv auszutoben anfangen konnte.
Erinnerst Du Dich? Ich habe es zumindest im Blog mehrere Male schon ausgeführt: Hitlers Deutschland war ein hochmoderner Staat, der die Gegenwart vorweggenommen hat. Ich ziehe also die Linien bis heute. Der technisch perfekte Staat mit seinem totalen Gewaltmonopol ist in den Händen von Anonymität und Bürokraten die perfekte Voraussetzung für totale Gewalt. Man muß, schreibt er an einer Stelle, sich die Gewalt des Mittelalters sehr sehr schlimm vorreden, wie es auch heute passiert, um die weit schlimmere Gewalt heute nicht zu sehen. Dabei war die Gewalt damals weit kultivierter, bemessener, berechenbarer, konnte nie so total werden wie heute. Natürlich war die soziale Kontrolle durch die engverflochtenen Lebensweisen groß, im Dorf kannte jeder jeden. Aber in dem Maß, in dem die menschliche Kontrolle zerriß, stieg die technische, und die kriecht einem bis in die privatesten Winkel nach, ja okkupiert einen selbst. Das ist angesichts des momentanen Facebook-Skandals ziemlich aktuell illustriert. Und das Buch hat auch bereits gestreift, wie das mit Demokratie zusammenhängt: Denn in der Demokratie (eben, viele Ungenauigkeiten: er meint die Parteiendemokratie) entstehen automatisch in der Wahlwerbung Fronten, die den Gesamtkörper eines Volkes in "rein" und "unrein" separiert.
So entsteht (unter den anonymen technischen Möglichkeiten) die Vorstellung, daß man Andersdenkende, unliebsame Bevölkerungsgruppen eliminieren, zumindest ausschalten muß und kann, das liegt quasi in der Pflicht der Wahlsieger, die sich mit Gründen gegenüber den anderen abgrenzen müssen. Denn nur in der Demokratie entsteht die konkrete bildlich gefaßte Vorstellung, daß es ein System gibt, das unbedingt gut ist, während andere Systeme schlecht, ja gefährlich sind. Hitler, so schreibt Baberowski, wäre ohne Demokratie nicht möglich gewesen. Nur in der (Parteien-) Demokratie gibt es somit den Automatismus zur Gleichschaltung aller.
Apropos, gerade lese ich ein Buch von Baberowski über Gewalt - es war die ersten sechzig, siebzig Seiten ziemlich unergiebig und begrifflich verschwommen, ich war enttäuscht, wollte es schon weglegen, aber da wurde es plötzlich besser. Ich hatte es wegen seiner Grundthese bestellt, in der er darüber angeblich handelt, daß Gewalt (er meint: haßerfüllte Gewalt) eine Frage des Raumes ist, nicht primär eine Sache des Bösen. Was mir nun gut gefällt ist, daß er die Moderne als Bedingung dafür sieht - wegen der technischen Perfektionierung - daß sich die Gewalt im 20. Jahrhundert derartig exzessiv auszutoben anfangen konnte.
Erinnerst Du Dich? Ich habe es zumindest im Blog mehrere Male schon ausgeführt: Hitlers Deutschland war ein hochmoderner Staat, der die Gegenwart vorweggenommen hat. Ich ziehe also die Linien bis heute. Der technisch perfekte Staat mit seinem totalen Gewaltmonopol ist in den Händen von Anonymität und Bürokraten die perfekte Voraussetzung für totale Gewalt. Man muß, schreibt er an einer Stelle, sich die Gewalt des Mittelalters sehr sehr schlimm vorreden, wie es auch heute passiert, um die weit schlimmere Gewalt heute nicht zu sehen. Dabei war die Gewalt damals weit kultivierter, bemessener, berechenbarer, konnte nie so total werden wie heute. Natürlich war die soziale Kontrolle durch die engverflochtenen Lebensweisen groß, im Dorf kannte jeder jeden. Aber in dem Maß, in dem die menschliche Kontrolle zerriß, stieg die technische, und die kriecht einem bis in die privatesten Winkel nach, ja okkupiert einen selbst. Das ist angesichts des momentanen Facebook-Skandals ziemlich aktuell illustriert. Und das Buch hat auch bereits gestreift, wie das mit Demokratie zusammenhängt: Denn in der Demokratie (eben, viele Ungenauigkeiten: er meint die Parteiendemokratie) entstehen automatisch in der Wahlwerbung Fronten, die den Gesamtkörper eines Volkes in "rein" und "unrein" separiert.
So entsteht (unter den anonymen technischen Möglichkeiten) die Vorstellung, daß man Andersdenkende, unliebsame Bevölkerungsgruppen eliminieren, zumindest ausschalten muß und kann, das liegt quasi in der Pflicht der Wahlsieger, die sich mit Gründen gegenüber den anderen abgrenzen müssen. Denn nur in der Demokratie entsteht die konkrete bildlich gefaßte Vorstellung, daß es ein System gibt, das unbedingt gut ist, während andere Systeme schlecht, ja gefährlich sind. Hitler, so schreibt Baberowski, wäre ohne Demokratie nicht möglich gewesen. Nur in der (Parteien-) Demokratie gibt es somit den Automatismus zur Gleichschaltung aller.
Ich sage ja immer: Man muß
Parteien in einer Demokratie verbieten. Nur auf persönlicher Basis kann das ein
Stück weit funktionieren, und da halte ich sogar was davon, auch wenn es nicht
bis in die oberste Spitze reichen darf. Der König kann nicht einfach zur
Disposition stehen.
Alsdann, für heute lasse ich es
wieder, wünsche noch einen schönen Abend und eine gute Nacht, und verbleibe
A.
*260318*