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Samstag, 7. April 2018

Sozialismus ist kein System der Gerechtigkeit (2)

Teil 2) Und die Welt ignoriert das komplett. 
Es entspricht nicht der political correctness.



Worauf aber baut der Anspruch, daß die Weißen den Schwarzen alles gestohlen hätten, auf? Was war damals, so Jonas Nilsson in dem hier vorgestellten Interview mit Red Ice, als die Buren ins Land kamen, am Gebiet des heutigen Südafrika zu finden? 

Nichts, buchstäblich. Was Südafrika fürderhin an Wohlstand erarbeitet hat, von dem die immer weiter zunehmende schwarze Bevölkerung profitiert hat - die Weißen haben mit ihrer typisch westlich-europäischen Tüchtigkeit buchstäblich die Schwarzen mit ernährt - wurde von den Buren aufgebaut. Es gab zuvor dort weder eine Nation oder einen Staat, noch mehr als eine Wirtschaft auf primitivstem Niveau.

Die Geschichte des heutigen Südafrika begann mit Zuzüglingen in einer Niederlassung der niederländischen Ostindien-Gesellschaft. Genauer zuerst auf eine Niederlassung, die groteskerweise auf einen Schiffbruch vor der Küste im Jahre 1647 zurückging, der die Überlebenden zwang, sich an der Küste durch Siedlungstätigkeit zu ernähren. 1652 bauten holländische Calvinisten ein erstes Fort. Hugenotten aus Frankreich zogen zu, ebenso deutsche Protestanten, die nach dem Dreißigjährigen Krieg eine neue Heimat suchten. Aus diesen drei Gruppen setzten sich die Boeren/Buren zusammen, die auch nach und nach das umliegende Land bebauten, das nur durch wenige Hottentotten- und Buschmann-Familien (Jäger und Sammler) bevölkert war.

Die heutigen Schwarzen kamen erst später, und zwar zeitgleich mit den Weißen, aber vom Norden. Schwarze gab es lange Zeit also nur im weit entfernten Norden und Osten. Dort gab es auch Sklavenhandel - und zwar den über Jahrhunderte ausgeprägten Sklavenhandel der Araber. Historiker sprechen insgesamt von vierzehn Millionen Versklavten, die in Richtung muslimische Länder verschleppt wurden. (Warum sie sich dort nie zu einer Bevölkerung entwickeln konnten? Weil die Muslime die männlichen Sklaven prinzipiell kastrierten.)

Und in diesen Gebieten setzte in den ersten drei Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts ein furchtbarer Bürgerkrieg unter schwarzen Stämmen ein, die um die Vorherrschaft kämpften. Er kostete, von den Briten gut dokumentiert, drei Vierteln der damals rund vier Millionen Neger in Südafrika das Leben. Weite Teile des Landesinneren (etwa die Hälfte des heutigen Südafrika) waren zur Mitte des 19. Jahrhunderts definitiv entvölkert.

1814 okkupierten die Engländer die südlichen Niederlassungen der Buren und erklärten Südafrika zur Kolonie. Die Buren wichen aus, kauften von den Engländern riesige Flächen (1,2 Millionen Quadratkilometer) von nach den Bürgerkriegen brachliegendem Land. Aber dort trafen sie nun auf aggressive Zulu-Könige aus dem Norden und Osten, die sich die Engländer (sic!) zu Feinden gemacht hatten. Viele Buren verloren ihr Leben. In den 1830er Jahren kam es zu ersten Massakern der Engländer an den Buren, die sich einem britischen Diktat nicht unterwerfen wollten. Also begannen um 1850 die Buren sich jeder englischen Herrschaft zu entziehen, und wanderten weiter nach Norden aus. Sie formten zusammenhängende Gebiete, die in die Gründung von sieben Republiken mündete, deren bekannteste Transvaal und Oranje-Freistaat waren. Und die sich 1860 zur Republik Südafrika zusammenschlossen und sich gegen britische Oberherrschaft - erst erfolgreich - auch in Kriegen wehrte.

Die heutigen Nachfahren dieser Siedler haben - anders als durch die Kolonialisierung durch England zugezogenen Engländer, anders als die Weißen im Rest Afrikas, die haben eben ein anderes Heimatland - Südafrika als Heimat. Sonst nichts. Sie sind dort geboren, sie sind mit dem Land verwurzelt, haben dort ihre eigene Form der Kultur entfaltet, eine eigene Sprache (Afrikaans) und eine eigene Lebensweise entwickelt.

Und die Buren haben jene Nation(en) aufgebaut, zu der sie sich nach und nach organisiert haben. Bis die Engländer, die die Buren nie als Verbündete sahen, und die in ihrem Sendungs- und Überlegenheitswahn, von dem die heutige USA zeugt, über Jahrhunderte eine wahre Blutspur durch die Geschichte gezogen haben, ihnen das Land im 19. Jahrhundert definitiv geraubt und zur Kolonie gemacht haben. Sie waren nur an den Diamanten interessiert, die man 1870 erstmals fand. Und sie waren der immer drängendere Grund, warum man nun die Burenrepubliken annektieren wollte. Als man um 1890 auch noch Platin und Gold fand, war das englische Ziel endgültig klar. Die ersten modernen Konzentrationslager der Geschichte wurden im Kampf gegen Christen eingesetzt. Sie sollten im britischen Vernichtungskrieg 1899-1902 die Buren demoralisieren.

Ein Kapitel des Kapitalismus, übrigens, das zeigt, wie sehr die Oligarchie - die eigentlichen Plünderer - jede Staatsmacht okkupiert. Sie waren es auch, die eine harte Apartheid etabliert haben. Um heute das Land zu verlassen und in ihre Heimat zurückzugehen. Aber die Maxime "only whites", die strikte Trennung der Bevölkerung nach Rassen, ist eine Regelung, die die Briten eingeführt haben.

Der Knackpunkt ist aber: Die Einwanderer aus Europa, die Buren, haben niemandem Land weggenommen, wie es heute behauptet wird. Auch nicht das Land, das ab Mitte des 19. Jahrhunderts besiedelt wurde. Denn das war bis auf etwa eine Person pro Quadratkilometer entvölkert und lag brach. Das entspricht übrigens der Bevölkerungsdichte des heutigen Österreich zur Zeit nach der Völkerwanderung, als die bayerische Besiedelung einsetzte.

Südafrika wurde aber durch die Kraft der Buren zu einem prosperierenden, auf Landwirtschaft basierenden Staat. Es versorgt noch heute große Teile der nördlichen Nachbarstaaten bis nach Tanzania hinauf mit Lebensmitteln.

Und es waren die Buren, deren landwirtschaftliche Tüchtigkeit die Explosion der schwarzen Bevölkerung in Südafrika von vier Millionen in 1960 auf heute über vierzig (und mehr) Millionen ermöglicht hat. Sie haben den Lebensstandard im ganzen Land gehoben und enorme zivilisatorische Fortschritte (Gesundheitswesen, Energieversorgung, Infrastruktur) geschaffen. Sodaß es schon zur Zeit der Apartheid zu gewaltigen Zuwanderungsbewegungen aus ganz Afrika kam. Die, man höre und staune, von den Zulus abgelehnt wurden, die die schärfsten Gegner dieser Zuwanderung waren. Auch sie sind Haßobjekt geworden.

Ein anderes sozialistisches Märchen erwies sich aber einmal mehr als unwahr: Kulturelle Höhe ist nicht primär von der Versorgung mit Gütern abhängig! Sie hängt von der inneren Kultur ab. Bei den Schwarzen Südafrikas hat der Wohlstand nur zu mehr Kindern geführt. An ihrer geringen kulturellen Höhe werden nun die Weißen für schuldig erklärt.

Der von einem falschen Anspruchsdenken entfachte Haß der Schwarzen wurde und wird von den (liberalen) Engländern nun elegant auf die Buren übergewälzt, denn die Liberalen unterstützen sogar die Mär vom angeblichen Landraub. Die wirkliche Problematik Südafrikas ist also viel komplexer, als es scheinen mag. Wenn man nämlich von Ungerechtigkeit in der Art sprechen möchte - Ausbeutung durch Fremdmächte, etc. - dann betrifft sie nicht die Buren, die meist einfach Farmer sind, sondern ... die Engländer. Die sich in die Städte zurückgezogen haben.

Südafrikas für das britische Empire strategisch bedeutsame Lage am Kap der Guten Hoffnung hat sich besonders im Kalten Krieg von Wichtigkeit erwiesen, und solange dieser Kalte Krieg herrschte, war Südafrika für den Westen von Bedeutung. Das änderte sich erstmals nach 1994, als der ANC mit Nelson Mandela an die Macht kam, und schlug nach 1989/92, dem Ende des Kalten Krieges, völlig um.


Hier das Interview mit dem Schweden Jonas Nilsson.





Morgen Teil 3) Teil 3) So schaut das "befreite" Südafrika aus.


*Der Leser meint, das sei überzogen oder panisch? Dann kennt er die Geschichte nicht. Dann sollte er sich etwa einmal mit den Entwicklungen im Römischen Reich ab dem 4. Jahrhundert auseinandersetzen, wo sich die Regierung angesichts der Millionen "illegaler Zuwanderer" dazu gezwungen sah, die generelle Enteignung der bisherigen Staatsbürger anzuordnen. Über Nacht mußte jeder Römer ein Drittel seines Besitzes an (vor allem germanische) Zuwanderer (mit einer weit überlegenen Geburtenrate; römische Frauen hatten bereits damals kaum mehr als 1,3 Kinder pro Frau) abgeben. Anders waren die sozialen Spannungen nicht mehr abzubauen. Dabei waren damals diese Zuwanderer wenigstens noch gierig nach römischer Kultur! Sämtliche Germanenvölker übernahmen willigst römische Verwaltungs- und Lebensart. Sie wollten alles einfach übernehmen, was ihnen so verlockend als Vorbild vor Augen stand, und sie waren zumeist einfach Bauern. Die heutigen Zuwanderer wollen hingegen nur den Nutzen, sie sind naturaliter Städter. Sie werden deshalb andere Güter verlangen.





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