Teil 2) Und die Welt ignoriert das komplett.
Es entspricht nicht der political correctness.
Worauf aber baut der Anspruch, daß die Weißen den Schwarzen alles gestohlen hätten, auf? Was war damals, so Jonas Nilsson in dem hier
vorgestellten Interview mit Red Ice, als die Buren ins Land kamen, am Gebiet des heutigen Südafrika zu finden?
Nichts, buchstäblich. Was Südafrika fürderhin an Wohlstand
erarbeitet hat, von dem die immer weiter zunehmende schwarze
Bevölkerung profitiert hat - die Weißen haben mit ihrer typisch
westlich-europäischen Tüchtigkeit buchstäblich die Schwarzen mit
ernährt - wurde von den Buren aufgebaut. Es gab zuvor dort weder
eine Nation oder einen Staat, noch mehr als eine Wirtschaft auf
primitivstem Niveau.
Die Geschichte des heutigen Südafrika begann mit
Zuzüglingen in einer Niederlassung der niederländischen
Ostindien-Gesellschaft. Genauer zuerst auf eine Niederlassung, die
groteskerweise auf einen Schiffbruch vor der Küste im Jahre 1647
zurückging, der die Überlebenden zwang, sich an der Küste durch
Siedlungstätigkeit zu ernähren. 1652 bauten holländische
Calvinisten ein erstes Fort. Hugenotten aus Frankreich zogen zu,
ebenso deutsche Protestanten, die nach dem Dreißigjährigen Krieg eine
neue Heimat suchten. Aus diesen drei Gruppen setzten sich die
Boeren/Buren zusammen, die auch nach und nach das umliegende Land
bebauten, das nur durch wenige Hottentotten- und Buschmann-Familien
(Jäger und Sammler) bevölkert war.
Die heutigen Schwarzen kamen erst später, und zwar
zeitgleich mit den Weißen, aber vom Norden. Schwarze gab es lange
Zeit also nur im weit entfernten Norden und Osten. Dort gab es auch
Sklavenhandel - und zwar den über Jahrhunderte ausgeprägten
Sklavenhandel der Araber. Historiker sprechen insgesamt von vierzehn
Millionen Versklavten, die in Richtung muslimische Länder verschleppt
wurden. (Warum sie sich dort nie zu einer Bevölkerung entwickeln
konnten? Weil die Muslime die männlichen Sklaven prinzipiell
kastrierten.)
Und in diesen Gebieten setzte in den ersten drei
Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts ein furchtbarer Bürgerkrieg unter schwarzen
Stämmen ein, die um die Vorherrschaft kämpften. Er kostete, von den
Briten gut dokumentiert, drei Vierteln der damals rund vier Millionen
Neger in Südafrika das Leben. Weite Teile des Landesinneren (etwa
die Hälfte des heutigen Südafrika) waren zur Mitte des 19. Jahrhunderts definitiv entvölkert.
1814 okkupierten die Engländer die südlichen
Niederlassungen der Buren und erklärten Südafrika zur Kolonie. Die
Buren wichen aus, kauften von den Engländern riesige Flächen (1,2
Millionen Quadratkilometer) von nach den Bürgerkriegen brachliegendem Land. Aber dort
trafen sie nun auf aggressive Zulu-Könige aus dem Norden und Osten,
die sich die Engländer (sic!) zu Feinden gemacht hatten. Viele Buren
verloren ihr Leben. In den 1830er Jahren kam es zu ersten Massakern
der Engländer an den Buren, die sich einem britischen Diktat nicht
unterwerfen wollten. Also begannen um 1850 die Buren sich jeder
englischen Herrschaft zu entziehen, und wanderten weiter nach Norden
aus. Sie formten zusammenhängende Gebiete, die in die Gründung von
sieben Republiken mündete, deren bekannteste Transvaal und
Oranje-Freistaat waren. Und die sich 1860 zur Republik Südafrika
zusammenschlossen und sich gegen britische Oberherrschaft - erst
erfolgreich - auch in Kriegen wehrte.
Die heutigen Nachfahren dieser Siedler haben -
anders als durch die Kolonialisierung durch England zugezogenen
Engländer, anders als die Weißen im Rest Afrikas, die haben eben
ein anderes Heimatland - Südafrika als Heimat. Sonst nichts. Sie
sind dort geboren, sie sind mit dem Land verwurzelt, haben dort ihre
eigene Form der Kultur entfaltet, eine eigene Sprache (Afrikaans) und
eine eigene Lebensweise entwickelt.
Und die Buren haben jene Nation(en) aufgebaut, zu
der sie sich nach und nach organisiert haben. Bis die Engländer, die
die Buren nie als Verbündete sahen, und die in ihrem Sendungs- und
Überlegenheitswahn, von dem die heutige USA zeugt, über
Jahrhunderte eine wahre Blutspur durch die Geschichte gezogen haben,
ihnen das Land im 19. Jahrhundert definitiv geraubt und zur Kolonie gemacht
haben. Sie waren nur an den Diamanten interessiert, die man 1870
erstmals fand. Und sie waren der immer drängendere Grund, warum man
nun die Burenrepubliken annektieren wollte. Als man um 1890 auch noch
Platin und Gold fand, war das englische Ziel endgültig klar. Die
ersten modernen Konzentrationslager der Geschichte wurden im Kampf
gegen Christen eingesetzt. Sie sollten im britischen
Vernichtungskrieg 1899-1902 die Buren demoralisieren.
Ein Kapitel des Kapitalismus, übrigens, das zeigt,
wie sehr die Oligarchie - die eigentlichen Plünderer - jede
Staatsmacht okkupiert. Sie waren es auch, die eine harte Apartheid
etabliert haben. Um heute das Land zu verlassen und in ihre Heimat
zurückzugehen. Aber die Maxime "only whites", die strikte
Trennung der Bevölkerung nach Rassen, ist eine Regelung, die die
Briten eingeführt haben.
Der Knackpunkt ist aber: Die Einwanderer aus Europa,
die Buren, haben niemandem Land weggenommen, wie es heute behauptet
wird. Auch nicht das Land, das ab Mitte des 19. Jahrhunderts besiedelt
wurde. Denn das war bis auf etwa eine Person pro Quadratkilometer entvölkert und
lag brach. Das entspricht übrigens der Bevölkerungsdichte des
heutigen Österreich zur Zeit nach der Völkerwanderung, als die
bayerische Besiedelung einsetzte.
Südafrika wurde aber durch die Kraft der Buren zu
einem prosperierenden, auf Landwirtschaft basierenden Staat. Es
versorgt noch heute große Teile der nördlichen Nachbarstaaten bis
nach Tanzania hinauf mit Lebensmitteln.
Und es waren die Buren, deren landwirtschaftliche
Tüchtigkeit die Explosion der schwarzen Bevölkerung in Südafrika
von vier Millionen in 1960 auf heute über vierzig (und mehr) Millionen
ermöglicht hat. Sie haben den Lebensstandard im ganzen Land gehoben
und enorme zivilisatorische Fortschritte (Gesundheitswesen,
Energieversorgung, Infrastruktur) geschaffen. Sodaß es schon zur
Zeit der Apartheid zu gewaltigen Zuwanderungsbewegungen aus ganz
Afrika kam. Die, man höre und staune, von den Zulus abgelehnt
wurden, die die schärfsten Gegner dieser Zuwanderung waren. Auch sie sind Haßobjekt geworden.
Ein anderes sozialistisches Märchen erwies sich
aber einmal mehr als unwahr: Kulturelle Höhe ist nicht primär von
der Versorgung mit Gütern abhängig! Sie hängt von der inneren
Kultur ab. Bei den Schwarzen Südafrikas hat der Wohlstand nur zu
mehr Kindern geführt. An ihrer geringen kulturellen Höhe werden nun
die Weißen für schuldig erklärt.
Der von einem falschen Anspruchsdenken entfachte
Haß der Schwarzen wurde und wird von den (liberalen) Engländern nun
elegant auf die Buren übergewälzt, denn die Liberalen unterstützen
sogar die Mär vom angeblichen Landraub. Die wirkliche Problematik
Südafrikas ist also viel komplexer, als es scheinen mag. Wenn man
nämlich von Ungerechtigkeit in der Art sprechen möchte - Ausbeutung
durch Fremdmächte, etc. - dann betrifft sie nicht die Buren, die
meist einfach Farmer sind, sondern ... die Engländer. Die sich in
die Städte zurückgezogen haben.
Südafrikas für das britische Empire strategisch
bedeutsame Lage am Kap der Guten Hoffnung hat sich besonders
im Kalten Krieg von Wichtigkeit erwiesen, und solange dieser Kalte
Krieg herrschte, war Südafrika für den Westen von Bedeutung. Das
änderte sich erstmals nach 1994, als der ANC mit Nelson Mandela an
die Macht kam, und schlug nach 1989/92, dem Ende des Kalten Krieges,
völlig um.
Hier das Interview mit dem Schweden Jonas Nilsson.
Morgen Teil 3) Teil 3) So schaut das "befreite" Südafrika aus.
*Der Leser meint, das sei überzogen oder panisch? Dann kennt er die Geschichte nicht. Dann sollte er sich etwa einmal mit den Entwicklungen im Römischen Reich ab dem 4. Jahrhundert auseinandersetzen, wo sich die Regierung angesichts der Millionen "illegaler Zuwanderer" dazu gezwungen sah, die generelle Enteignung der bisherigen Staatsbürger anzuordnen. Über Nacht mußte jeder Römer ein Drittel seines Besitzes an (vor allem germanische) Zuwanderer (mit einer weit überlegenen Geburtenrate; römische Frauen hatten bereits damals kaum mehr als 1,3 Kinder pro Frau) abgeben. Anders waren die sozialen Spannungen nicht mehr abzubauen. Dabei waren damals diese Zuwanderer wenigstens noch gierig nach römischer Kultur! Sämtliche Germanenvölker übernahmen willigst römische Verwaltungs- und Lebensart. Sie wollten alles einfach übernehmen, was ihnen so verlockend als Vorbild vor Augen stand, und sie waren zumeist einfach Bauern. Die heutigen Zuwanderer wollen hingegen nur den Nutzen, sie sind naturaliter Städter. Sie werden deshalb andere Güter verlangen.
*250318*