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Sonntag, 22. April 2018

Ernstnahme ist nur Zeitverschwendung

Dieser Ratschlag sei gewährt, geneigter Leser. Der Ratschlag, der sich auf die Eigentümlichkeit der Weltretter bezieht und besagt, daß es zuerst um die Rettung der Welt gehe, und DANACH um Ihre persönliche Rettung, diese hänge geradezu von der ersten Rettung ab. 

Geneigter Leser, treten Sie solchen Personen in den Arsch. Mit aller Kraft. Denn das Wesen der Welt und Welthaftigkeit ist immer eine Verankerung im Persönlichen, niemals in quasi abstrahierbaren, vom Persönlichen trennbaren Geschehen. Und im Persönlichen insofern, als es das Sittliche bedeutet, und insofern die Verbindung mit dem persönlichen Gott - als Analogie, in vielerlei Hinsicht - bedingt. Insofern aber tatsächlich absolut, weil sich nur so ein Leben in der Wahrheit bildet, die Person ist. Wahrheit, die Teilnahme an ihr, als Fluidum des Guten und Schönen ist somit ein persönliches Geschehen.

In dieser Wahrheit, an der sich nur im persönlichen Geschehen teilhaben läßt, hängt nun die Welt. Nicht nachträglich, sondern konstitutiv. Die Welt, dieses unfaßbar, ja unendlich komplexe Gefüge, in dem eines durch die Teilhabe am anderen lebt und existiert. Die Welt, die sohin im Menschen, und weil so - im Gottmenschen Jesus Christus hängt. Nur so hat sie Bestand. Und so ist sie konzipiert.


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Deshalb ist vor diesem Papst nur noch zu warnen. Versteht man das Papstamt so, wie es die Römisch-Katholische Kirche gerne hätte und 1871 zu ihrem eigenen Verderben als Dogma explizit gemacht und festgelegt hat. Solchen Menschen zu folgen ist dabei immer und jeweils ein persönliches Versagen. Der VdZ sieht es an zahlreichen "Followern" dieses Papstes. Sie sind allesamt in Irrsinn verfallen oder dabei, das zu tun. Nirgendwo mehr waltet Vernunft, sie sind damit in Gefahr zu "total failes" zu werden. Und sie sind selbst schuld. Verlust der Vernunft ist auch immer eigene Schuld. Etwas das die Situationsethik (in der Irrtum als unverschuldetes Geschehen dargestellt wird, sonst funktioniert es nicht zu sagen, daß es innerhalb eines Irrtums Gutes gäbe) gerne, allzu gerne vergißt.

Was alle diese - zur Führung Berufene - zur Welt zu sagen haben, ist irrelevant. Wie die Aussagen des heutigen Papstes, mit denen auseinanderzusetzen sich nicht lohnt. Zu banal, zu lächerlich, zu unsittlich, zu somit ungebildet, zu irreal und sohin zu strunzdumm ist dieser Argentinier, den sich die Römer da als Bischof "erwählt" haben. Wer soll da noch an die Implikationen des 1871 explizit gemachten "Unfehlbarkeitsdogmas" glauben, das wenn es drauf ankommt alleine im realen, historischen Papst verankert sei? Hat "katholisch" zu sein also damit zu tun, die Vernunft abzumelden, wie es dieser momentane Papst ständig zu "beweisen" versucht? Oder doch ständig zu wählen, was nun wahr und was nicht wahr ist? Wird, wie es der VdZ schon vor fünfundzwanzig Jahren einmal formuliert hat, Häresie zum Zwang?

Jagt stattdessen doch diesen Mann in Rom endlich davon. Dessen sogenannte "Lehrdokumente" doch nur eine Zielrichtung haben: Unsittlichkeit entwachsende Willkür durch Entrechtung der Wahrheit zu legitimieren, also das "Unfehlbarkeitsdogma" auf schlimmste Weise zu mißbrauchen. Indem er die Wahrheit verleumdet. So ist auch das jüngst in seinem Namen herausgegebene Dokument "Gaudete et exsultate" nichts als ein schamloser Versuch, seine persönlichen Gegner zu desavouieren, und zwar um jeden Preis. Dazu mißbraucht er mittlerweile notorisch das Amt, und zwar gerade, indem er mit dessen so schwer zu fassenden Implikationen, die nun jene Neblichtkeit zeigt, die ihr von Anfang an eingeschrieben wurde.

In immer mehr Dokumenten wird somit versucht, die Vernunft und damit die Freiheit zu zerstören. Und wenn man etwas als kontinuierliche Linie dieses Pontifikats feststellen wollte, dann ist es das: Der unausgesetzte Kampf gegen die Vernunft, und damit gegen die Freiheit.

Das zu sagen hat nichts mit Sedisvakanz zu tun. Denn auch Sedisvakantisten (die also meinen, es gäbe ein Papstamt in der offiziellen Definition, es sei nur nicht erfüllt, die es also doch von der Person losreißen), oder gar mit der Traditionalistenszene zu tun (die da meint, man müsse eben Wahrheit als Maßstab anlegen, um zu beurteilen, ob ein Papst und wo noch katholisch sei oder nicht, etc. pp., und nicht einmal mehr eine Ahnung davon haben, daß der Mensch Wahrheit in einem absoluten Hierarchieorganismus EMPFÄNGT, also gar nicht wählen KANN) gehen von einem falschen, viel zu korporalisierten Kirchenbild aus, gegen das aufzumucken niemand wagt, weil er sonst Angst ums Heil haben muß. Sodaß sie gar nicht auf den Gedanken kommen, daß mit dem Unfehlbarkeitsdogma in dieser explizit gemachten Form etwas nicht stimmen kann.

Entstanden zu einem Zeitpunkt, in dem man sich immer noch nicht vorstellen konnte, daß sich diese Kultur wie auf einer schiefen Ebene zu einem Punkt entwickelt, an dem der sensus fidei durch kulturalisierte Entstellung der Natur des Menschen verdunsten könnte. Noch heute ist ja den allermeisten nicht klar, wie eng Kultur und Glaube, Religion zusammenhängen und eine Symphonie bilden. Wie schon einmal gesagt: Es gibt Zeiten, und es gab sie ja schon, in denen die Wahl für den Katholiken nur unausgesetztes Martyrium heißen kann.

Nur einen Ort der Wahrheit gibt es noch. Und das ist die Liturgie. Nein, genauer noch: Es ist der Kult. Mitsamt der Frage, ab welchem Zeitpunkt dieser Kult noch Kult und kulturbildend blieb, und nicht umgekehrt von der Geschichte durch "pastorale Absichten" (als Anpassungen) okkupiert wurde. Wo die nie sichere Frucht der Erlösungsgnade zur subjektivistischen, psychogenen Gewißheit, das Geistige verdinglicht (und zwar genau durch Entdinglichung der Dinge und ihrer Ordnung selbst, in gewisser Hinsicht also ein Paradox), die Bedingung dieser Frucht aber, die beständig flehentliche Haltung, der Gnade als Hereinsenken in Immanenz in die Seinsordnung, immer mehr ausgelöscht wurde.

Nicht, weil dann eine Restauration der Kultur noch möglich würde. Daran glaubt der VdZ nicht, warum auch. Gratia supponit naturam. Die Stunde ist zu weit fortgeschritten. Sondern weil der Kult die Quelle ist, aus der die Kraft erfließt, die Kultur durch Informierung qua Teilhabe (als Gleichförmigmachung) bilden könnte. Und das heißt in einer Zeit des Kulturverfalls - Martyrium.

Der Glaubende, der Christusförmige (als dieses Wollende) paßt hinten und vorne nicht mehr in "seine" (Un-)Kultur, aus der er doch nicht fliehen kann. Und das bedeutet nicht "Sondergesellschaft", sondern unausgesetzter Widerspruch. Fundamentalopposition sozusagen.

Denn am Ende der Kultur (wie am Anfang übrigens) wartet immer das Martyrium des Einzelnen. Hier von einer "Sondergesellschaft" oder ähnlichem zu träumen ("Katakombenkirche im Verborgenen" hört man da etwa) ist pure Phantasie, ja bedeutet oft sogar Kreuzesscheu, also die contradictio in adjectio. Der Ort der Wahrheit ist immer die Kultur, letztere zugleich ihr innerstes Gerüst - oder beides ist nicht. Deshalb muß die Wahrheit Christi immer auf Kultur ausgerichtet sein, und deshalb ist sie zu Zeiten des Kulturverfalls auf Martyrium ausgerichtet. Auf daß sich die Liebe beweise und auf daß sie überhaupt erst werde, als Akt der Freiheit in Christus, der lebendigen Wahrheit.

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Na klar. Sie haben ihre Urlaube gebucht, sind ihre Verbindlichkeiten eingegangen, weil sie davon existentiell abhängen. Und kraft einer himmelschreienden Unsittlichkeit ihre lächerliche Existenz aufrecht halten können. Die nur dadurch noch funzelhaft leuchten möchte, weil sie dem Zeitgeisttheater der "Weltrettung" jubelnd zustimmt.





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