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Montag, 30. April 2018

Die Welt in einer Nußschale (2)


Teil 2)




Einen interessanten Erklärungsansatz zur Dreifaltigkeit regt Jones aus Aristoteles heraus an. Der die menschliche Seele mit einer "Agora" (dem öffentlichen Marktplatz der Griechen) verglich. Sie bestehe aus drei Elementen, die in ständiger Kommunikation miteinander stehen: dem logos (Verstand), dem Willen als dem Ethos, und dem Begehren. Alle drei dieser Elemente stehen auf eine Weise für sich, auch wenn sie sich in einer Entität (dem konkreten Menschen mit einem Namen) befinden. Der Verstand reitet nunmehr (im Menschen) das Begehren, so wie ein Reiter sein Pferd bemeistert. Beide werden umfaßt, beziehungsweise umfassen sich im beziehungsweise vom Willen beziehungsweise dem Ethos, als dem Willen zu einem geglückten Leben, mit den Analogien als dem Guten - Wahren - Schönen also. Dies macht als Gleichnis den dreifaltigen Gott (Vater als reiner Geist - Sohn als Mensch und Gott - Hl. Geist als beide zusammenschließender Ethos) als Urbild des Abbildes des Menschen etwas begreifbarer. 

Das Aristotelische Konzept freilich fand in Gott keinen Beweger, keine Bewegung. Das erschließt sich erst, wenn man Gott als "Liebe" begreift, denn das ist das Element, das bewegt. So wird auch Gott als Bewegung in sich erst durch die Dreifaltigkeit begreifbar: als fortwährendes Gespräch, umfaßt von Liebe. Dieses Konzept hatte Aristoteles freilich nicht, das wurde erst über die Offenbarung und durch die Inkarnation Jesu Christi erkennbar. Aber so kommt diese Grundeigenschaftlichkeit Gottes (als in drei Personen, aber einem Gottsein, das alle drei Personen gleichermaßen umfaßt, also nicht auseinanderfällt in drei Götter, wie manchmal gemeint wird) auch in die Schöpfung (weil alles - wieder: Aristoteles - Geschaffene eine Analogie zum Schöpfer hat, also seine Eigenschaften rückfolgernd erkennen läßt) und bildet somit die Grundstruktur alles Seienden (aller Dinge in dem hier immer gemeinten umfassenden Sinn als Seiendes).* 

Aus der Verankerung im logos (als göttlichem Plan, als Zielgerichtetheit von allem also) ergibt sich auch, daß es für alle Dinge ein "Wesen" gibt, eine letztlich unveränderliche "Natur", weil alles im unendlichen Wissen Gottes (Vorsehung; Plan) eingeordnet ist, in einer Ordnung steht. Das betrifft auch die geschlechtliche Polarität, die Teil des göttlichen Planes für den Menschen ist, wo in dieser Haltung jeder Teil des Paares "zu sich" kommt - in der Form der Einigung (die wir als Ehe in die Geschichte beziehungsweise die Zeit setzen). Daß dieser Plan essentiell ist beziehungsweise besteht, läßt sich aus der Fortpflanzung ableiten, denn ohne diese würde der Mensch aufhören zu existieren. Während die Zuneigung beider zueinander (in Selbstüberschreitung, einer Art Tod also) die notwendige Haltung bewirkt, in der Gott gewissermaßen das Tor zur Schaffung des neuen Menschen (Kindes) geöffnet wird. (Dieses Prinzip des Todes als Tor zu neuem Leben läßt sich jedes Frühjahr in der Pflanzenwelt großartig nachvollziehen.)

Vielleicht wird so klar(er), warum sich eine Opposition zwischen Oligarchie (als Schichte der Reichen und Mächtigen) und dem Gesetz Gottes (als letztlich gottgegebene, unveränderliche Moral) bilden muß und mußte! Denn ein in Gott verankertes Moralgesetz würde den Stärkeren eine Limitierung bedeuten, die ausgerechnet von jener Seite kommt, die sie als Objekte ihrer Tätigkeiten möglichst in einer Form "brauchen", in der sie alles tun, was ihnen von den Oligarchen selbst gesagt wird. Das ist der Grund, warum die Zersetzung der Moral (und, muß man hinzufügen, der natürlichen Hierarchie menschlicher Gesellschaften), wie sie im 20. Jahrhundert systematisch passierte, eine Agenda der Oligarchie war und ist. Und das läßt sich historisch belegen, das ist eben keine Verschwörungstheorie. Es sind handfest erklärte und belegbare Absichten. 

Das einzige, was diesen Moral-Oberdefinitoren noch bleibt, sind die Eigenschaften in den Dingen (Menschen), und diese benützen die Oligarchen ja auch mit mehr oder weniger großem Geschick - zu ihren Gunsten. Zumal in ihren Augen (Evolutionismus / Darwinismus) es sogar Gesetz der Welt ist, daß der Stärkere siegen SOLL, um so die Menschheit in der Evolution voranzutreiben. Einen Sinn der Dinge aus ihrer Herkunft aus Gott gibt es damit nicht, die Welt an sich ist sinnlos. Damit sind dem Umgang mit der Welt auch keine Grenzen außerhalb dieses Nutzens auferlegt. Es bleibt nur noch Lustgewinn als "Glück". 

Die perfekte Form für diese Lebensweise ist deshalb - der Homosexuelle. Der ein Leben führt, dass ganz dem Lustgewinn geweiht ist, und der keine Verantwortung für eine Familie zu tragen hat, die ihm somit weiteres Ausgreifen in die Zeit abverlangen würde. Was den Grund dafür bietet, daß die Zuordnung "Du bist homosexuell" zu einer omnipräsenten Schlagwaffe wurde, die Menschen in die (ehelose, nachwuchslose) Auf-sich-Bezogenheit treiben soll.

Und genau das wurde ja herrschendes (weil äußerst nützliches) Paradigma. Es dient den Oligarchien insofern perfekt, als sie auf der einen Seite den Menschen folgenlosen Genuß (Lust) zusichern (was vor allem sexuelle Lust und Konsumismus heißt), und den Oligarchen auf der anderen Seite erlauben, sich wirtschaftlich nach Belieben auszutoben und zu bereichern. Ja, es besteht so etwas wie ein Pakt, in dem der heutige Mensch sagt, daß er nur eines möchte: Lustbefriedigung. Dafür mischt er sich nicht in die Politik und in die Geschäfte der Oligarchie ein.**

Morgen Teil 3)



*Es ist an dieser Stelle angebracht auf die Rolle der Konzeption Gottes in den Religionen der Welt hinzuweisen. Zum einen wird damit auch begreifbar, warum es oft so ausgeprägte Mythologien gibt - um Bewegung in Gott "hineinzudenken", die aus der Schöpfung prinzipiell als notwendig weil erkennbar, aber nicht begreifbar wird, was die Mythologie ja versucht - oder (wie im Islam!) weil ein ohne Dreifaltigkeit statischer Gott übrigbleibt, dem man nur noch Willkür einschieben kann, weil sich sonst ja nichts in der Welt bewegt, er also ein "Deus absconditus" bliebe (ein abwesender Gott). Damit lassen sich direkte Rückschlüsse auf die von diesen Religionen durchwirkte Kultur (oder eben Nicht-Kultur) ziehen. Weil wie im Islam erkennbar, die Abwesenheit des logos als innerer Faktor eines (dort nicht dreifaltigen) Gottes auch die Welt letztlich unlogisch macht. Diese Entscheidung fiel im Islam im 9./10. Jahrhundert (mit dem damals enorm starken Einfluß der griechischen Philosophie, die aber, wie gezeigt, das Problem nicht lösen konnte), und sie hat sich so ausgewirkt, daß der Islam seither logischerweise "erstarrt" ist, und jede Kultur und jede Moral nur noch von Willkür getragen sein kann.

**Diese Ausführungen werfen ein bezeichnendes Licht, übrigens, auf die sogenannten "Freihandelsabkommen", die heute die Welt umspannen sollen. Die Nutznießer sind nämlich genau die Oligarchen. Die klarerweise den noch dazu so weitgehend staatsabhängigen, an dessen Tropf hängenden Konsumenten erklären, wie toll sie fortan profitieren, was glatte Lüge und Täuschung ist. In Wahrheit wird durch diese Abkommen sogar der Staat - wo der Einzelne wenigstens noch da und dort Einfluß hätte, wenn auch schon sehr wenig, und doch bleibt ja noch die Rechtsordnung! - mehr und mehr aus den Geschäften herausgelöst. Das ist der Sinn der Entstaatlichung, die wir allenthalben auch bei uns beobachten. Der Staat wird nur noch zur Verteilungsorganisation für Ausgleichszahlungen, zur Feuerwehr in sozialen Nöten als Folgen der oligarchischen Geschäfte, sozusagen.





*160418*