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Dienstag, 5. April 2011

Keine menschliche Kategorie

Sehr viele Probleme, auch in historischen Streitfällen der Theologie, schreibt Daniel Feuling OSB in seiner "Glaubenslehre", entstehen nur dadurch, daß der Mensch immer wieder und unwillkürlich in den Fehler verfällt, sich Gott "menschlich" vorzustellen, quasi wie eine höhere Potenz des Menschen.

"Gott uns ein Wirken ist aber über unseren Begriff. Darum ist zu erwarten, ja darum ist gewiß, daß wie sein Wirken, namentlich in seinem höchsten selbst geheimnisvollen Werke, im freien Akte, zumal im freien Akte aus Gnade, und in der Freiheit solchen Aktes nie voll durchschauen werden."

Erschaffen wir uns aber - um zu "begreifen" - einen Gott nach unserem Bilde, so haben alle jene recht, die Gott als von Menschen gemachtes Geschöpf, und den Glauben als existentielle Krücke bezeichnen.

Es führt zu nichts, und auch zu keiner inneren Ruhe, Dinge wie Gottes Freiheit aufzulichten. Kardinal Cajetan gab dazu folgenden Rat: Immer auszugehen von dem, was durch die Vernunft oder den glauben klar und sicher sei, und dann zu sehen, wie weit man in der Erklärung kommen könne. Es braucht auch ein Wissen um und einen Willen zum Geheimnis, und zwar gerade oft dort, wo es keine evidente Schau einer Sache selbst gibt, die dennoch - aus Offenbarung oder aus "Notwendigkeit" - so sein "muß", nicht anders sein "kann".

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