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Freitag, 17. August 2018

Antisemitismus-Vorwürfe als Maulkorb und Entwaffnung (3)

Teil 3)




Es gibt sogar viele Juden in Amerika, die das erkennen, und sich von Israel abwenden. Der Prozentsatz der amerikanischen Juden, die vorbehaltlos Israel unterstützen, fällt mit der jungen Generation rapide.*** Das hat Obama sogar das Iran-Abkommen durchführen lassen - es war Anzeichen eines sich drehenden Windes. Den liberalen Juden ist Israel egal, sie wollen Macht und Geschäfte. Über die Israel-Frage ist deren eigentliche Agenda von der Bildfläche verschwunden. Wie die Kontrolle über die Medien, über Hollywood, über die Pharmaindustrie (und der unseligen Rolle, die die Psychopharmaka - eine freche Form des Drogenhandels! - in den Staaten spielen).

Hier ist 1967 die Wende geschehen, als man geschickt von den Bürgerrechtsbewegungen (M.L. King etc.) als Mittel der Subversion in Richtung "Israel-Frage" abgelenkt hatte. Nun war alles auf Israel konzentriert und die Veränderungen an der eigenen Gesellschaft blieben unter dem Radar der Aufmerksamkeit, kamen "wie natürliche Beben". Aber es geht an der Wirklichkeit vorbei, Begriffe wie "Zionismus" oder "Israel" zu verwenden. Es geht um Juden und innerhalb des Judentums gab es zwei massive Bewegungen. Beide waren Utopien. Deren eine der Zionismus war, und deren andere man Kommunismus nannte. Zionismus war unter Juden kaum populär, bis zum 1967er Krieg. Die meisten Juden in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in den USA waren Sozialisten und Kommunisten. 

Juden aber auf "Zionismus" zu reduzieren, würde den bei weitem wesentlichsten Teil - die Subversion unserer Gesellschaften - ausklammern. Es gibt ja sogar "christliche Zionisten". Da ist man "gegen Homosexuellen-Ehe" aber "für Israel". Man erkennt nicht, daß hinter beiden Bewegungen dieselben Gruppen und Interessen stehen. Wenn man hier nicht den Begriff "Juden" verwendet, unterstützt man mit der einen Hand jene, die man mit der anderen opponiert und bekommt damit eine inkohärente politische Weltsicht.


Der Zusammenbruch des Journalismus

Interessant sind die Beobachtungen, die Jones über den Universitätslehrbetrieb und den Journalismus beschreibt. In beiden Feldern beißt sich eine Entwicklung mittlerweile in den eigenen Schwanz. Überall werden nur noch wenige sehr gut bezahlt, der überwiegend große weite Rest aber kann von seiner Tätigkeit kaum mehr leben. Das ist eine logische Entwicklung innerhalb des Kapitalismus, in dem Wucher und niedrige Löhne Hand in Hand gehen. Das Internet als technisches Hilfsmittel hat das verschleiert, aber mittlerweile werden (freie) Journalisten überhaupt kaum noch für ihre Tätigkeit bezahlt. 

Inhalte werden im Internet ganz billig "generiert" (oder von Interessensgruppen zur Verfügung gestellt), man muß dazu kein Buch, keine Zeitschrift mehr kaufen, keinen Journalisten mehr gut bezahlen. Nur "Stars" hochziehen, die dann die Richtlinien für Wahrheit vorgeben. Aber die eigentliche Tätigkeit eines Journalisten, die eine Tätigkeit des reifen geistigen Urteilens und Ordnens vor dem Hintergrund der Wahrheit ist, fällt damit immer mehr weg.

Bemerkenswerterweise sieht Jones den deutschen Journalismus prinzipiell mit mehr Wahrheitssinn ausgestattet als den amerikanischen. Und als Schlüsselereignis sieht er 9/11, von dem er meint, daß kein deutscher Journalist die offizielle Erklärung geglaubt hat. Allerdings sind nach dem Zweiten Weltkrieg die Kontrollmechanismen äußerst strikt geworden. (Er erwähnt, daß - unter anderem durch Ulfkotte - bekannt wurde, daß jeder Journalist beim Springer-Verlag eine Erklärung zu unterschreiben hatte, daß er die USA nicht kritisieren wird.) Und deshalb wird auch hier das Wort "Antisemitismus" noch massiver eingesetzt, um eine Diskussion von der Argumentationsebene wegzubringen und auf eine "zu habende" Meinung umzulenken. Das hat in Deutschland die Kommunikation extrem verarmen, weil verengen lassen. 

Und das wird immer schlimmer. Je weiter man sich vom Zweiten Weltkrieg zeitlich entfernt, so sieht es aus, desto schlimmer wird die offizielle Gedankenkontrolle. Die Erinnerung daran, wie "es wirklich war", verblaßt zusehends, und wird durch Spielberg-Versionen ("Soldat Ryan", "Holocaust", "Schindlers Liste") ersetzt. Dadurch verdunstet die Gesamtheit der damaligen Zeit, auch die Wirklichkeit des Krieges, und wird auf eine brutale, verzerrte Geschichte reduziert, die ein eigenes Geschichtsbild, indem sich auch die Wurzeln der eigenen Humanität wiederfinden ließen, unmöglich macht. Man hat es geschafft, daß die Deutschen die Kommandos ihrer Unterdrücker verinnerlicht haben, und heute mehr hollywoodisiert sind, als es Hollywood selber ist.


Morgen Teil 4)


***Auch unter den Evangelikalen, die traditionell eng mit dem Judentum zusammenarbeiteten. Speziell seit Beginn des 20. Jahrhunderts, als sich beide Gruppen angesichts des Wachstums der katholischen Bevölkerung (auch durch deren hohe Kinderzahl) als Minderheit (Juden) oder zukünftige Minderheit (Protestanten) begriffen und Hand in Hand den Kulturkampf gegen den Katholizismus aufnahmen. "Planned Parenthood" etwa ist eines der Mittel eines Machtkampfs in den USA, der sich gegen die Fertilität "anderer" richtet und eine Form des Genozids ist. Untersuchungen, die William M. Briggs auf seinem Blog vorstellt, meinen, daß es, kurz gesagt, mit dem Verblassen der chiliastischen, apokalyptischen Vorstellungen zu tun hat, die die Großelterngenerationen noch stark bewegt haben.  Und die sich bei Vielen noch ganz real dahingehend auswirkte, daß sie die Gründung Israels und den totalen Krieg, in dem sich das Land nun fand, als sogar notwendigen Schritt in Richtung Apokalypse deuteten.




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