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Mittwoch, 15. August 2018

Vom Brett im Meer (4)

Teil 4)




Nun fand der VdZ eine Nachricht auf Russia Today, die fast beiläufig auf ihn wirkte. Nicht durch die Überschrift, die war "groß": China hat nun einen Plan beschlossen, eine Fläche von 1,5 Millionen km² in Tibet (diese Fläche ist dreimal die Fläche Spaniens) mit solchen geo-engineering-Eingriffen zu Regenzonen auf Knopfdruck zu machen. Denn in dieser tibetischen Ebene entspringen fast alle großen Flüsse und Ströme Südostasiens, vom Mekong also bis zum Huang Ho, dem Gelben Fluß. Das heißt, daß dort abgeregnetes Wasser über diese Flußsysteme in die Ebenen gelangt. Damit will man die Fruchtbarkeit und damit die Lebensmittelversorgung, aber auch die Energieerzeugung an Flußkraftwerken steuern.

Dazu werden angeblich bis zu 50.000 kleinere Verbrennungseinheiten errichtet, die über diese Verbrennungsvorgänge (was verbrannt wird, wird nicht erwähnt) und die aufsteigende Luft auch Silberjodid in jene Luftschichten tragen, wo Regen entstehen kann. Angeblich hat man solche Vorgehensweisen bereits seit langem erprobt, und es würde "wie auf Knopfdruck" funktionieren. Ferner wird in dem Bericht erwähnt, daß China solche Eingriffe schon seit längerem über Großstädten anwendet, um dort, wenn der Smog zu groß wird, über den Regen die Luft wieder zu reinigen. 

Was an diesem Eingriff, der beschlossene Sache zu sein scheint, denn der Artikel spricht davon, daß das Projekt bis 2020 abgeschlossen und verwirklicht sein soll, so erschreckt nicht, daß man nun nicht mehr länger fackelt und es verwirklicht. Daß ein atheistisches Land wie China die Welt generell als Maschine, als bloß technisch-lineares Gefüge begreift, verwundet ja nicht weiter. Das ist ja das Wesen des Materialismus. Wo auch der Mensch keine absolute Würde hat, zu der Freiheit gehört, weil sich solche Würde nur in einer Gott-Ebenbildlichkeit des Menschen verankern läßt. Kein Gott - kein Mensch, auf diese einfache Formel könnte man es bringen. Der Mensch wird ebenfalls zur Dispositionsmasse, zum "naja, nun ist er halt mal da". 

Daß das in China in solchem Umfang verwirklicht ist, verwundert ebenfalls nicht. Denn der Konfuzianismus, der Land und Leute über Jahrtausende geprägt hat, ist ebenfalls ein per se atheistisches, auf jeden Fall rein pragmatisches System, wie Gesellschaft "funktioniert". Mit ein paar hübschen Einsprengseln, die als Relikte früherer Religiosität gesehen werden können (auch gewisse Religiosität gehört zum pragmatischen Ansatz des Konfuzianismus), und die ihn fast als "sehr humanes System" erscheinen lassen könnten. Wer würde nicht die Vorfahren und Eltern zu ehren als ziemlich weise bezeichnen?

Was an diesem Projekt aber erschreckt - neuerlich erschreckt, denn chinesische Projekte haben oft eine unfaßliche Dimension, man denke nur an den Dreischluchten-Staudamm am Yangtse, der eine Landschaft von der Fläche halb Europas ratzeputz eingespannt hat  - ist das auch aus der früheren Sowjetunion bekannte Gigantomanismus. Es ist die Größe des Projekts. 

Klar, selbst kleinere Projekte sind Unsinn. Sie sind Unsinn, weil die Folgen solcher Linearisierung von Teilen eines Großen - eines Brettes im Atlantik - nie absehbar sind. Das können sie gar nicht. Und genau so ist die wirkliche Größe selbst absehbar. Ausgebrachte Chemiewolken sind nicht einfach beschränkbar, sie können sich weit weit ausbreiten, Wetter in diesen Höhen rasch umschlagen, und alles Planen zunichte machen. Neben noch ganz anderen Einwänden, über die wir uns hier aber nicht auslassen wollen - sie sind nämlich auch Merkmal von Atheismus, aber das ist ein nächstes Thema.

Aber was China mit einem solchen Projekt auslösen wird, ist nicht absehbar. Es hat immerhin eine Größe, daß man nicht einmal abschätzen kann, wie weit die Wirkung reichen wird. Daß sie halb Asien umfaßt steht einmal schon fest. Wie weit das noch darüber hinaus reichen wird ist aber nicht wißbar. Auf jeden Fall scheint es groß genug zu sein, daß es über die angrenzenden Ganzheiten und Zonen bis weit nach Innerasien, und im Osten bis weit in den Pazifik hinein wirken wird. Und das kann einem denn doch Angst machen: Wie wird das Klima darauf reagieren, wenn ihm ein so großer Teil seiner Energie (die immer in Trägern, in Bewegung liegt) quasi entrissen und "zum Brett gemacht" wird? Darf man solche riesigen Projekte wirklich wagen angesichts eines Systems, das man nach wie vor nicht kennt, nicht versteht, und auch nie in rationalistischem Sinn verstehen wird? Ist das nicht ein neuer Turmbau zu Babel, der auf einem riesigen Block des Irrationalen sitzt?

Das alles ist also groß, und auch groß berichtet. Was mehr erschreckt, ist die beiläufige Information, daß wir nicht mehr länger darüber diskutieren müssen, OB geo-engineering stattfinden wird. Daß auch von allen möglichen Wichtigen nicht mehr so getan werden muß, als würde darüber "diskutiert". Sondern daß uns nun klar sein muß, DASZ es bereits längst stattfindet. Und zwar schon seit längerem. Eigenmächtig. Nur hat niemand darüber geredet.
Was aber endgültig Angst macht ist, daß diese Linearität, dieser Atheismus, der solchen Projekten zugrundeliegt, der ihnen wesentlich ist, in seiner Gesamtausrichtung zwangsläufig (!) fehlschlagen muß. Es mag sein, daß man fallweise Wasserprobleme behebt. Es ist aber sicher, daß man damit Wirkungen auslöst, die uns noch staunen lassen werden. Da können dann die fördergeldgeblähten Gurkenbäuche kräftig in der Schlagsahne ihrer Lügen fummeln, um neue Theorien über Klimawandel hervorzuzaubern. Wer in solche Dimensionen greift, wer solche Bretter ins Meer wirft, wer sich mit solchen komplexen Ganzheiten anlegt, der kann davon ausgehen, daß ein Tsunami losbricht, um dieses Brett zu brechen.





*250618*