Es ist eine kurze, pointierte Analyse der Vorgänge um das Europa der Gegenwart, die Professor Werner Patzelt hier anstellt. Dabei zieht er den vergleichenden Bogen von der Völkerwanderung der spät- und bald nachrömischen Zeit bis in die Gegenwart. Die Parallelen sind in der Tat verblüffend, bis hin zur Neuwidmung, zum Recycling und zur Neuadaptierung alter, nunmehr unnötiger, sinnlos gewordener Architektur.
Patzelt läßt dabei beim Betrachter einen ganz anderen Gedanken aufkommen: Daß es gar nicht so sehr die Zuwanderer (alleine) sind, die unsere Gesellschaften in den Barbarismus absinken lassen, sondern daß wir selbst dieses Werk vollbracht haben. Wie die Zuwanderer ins römische Reich, haben wir zunehmend in Strukturen gelebt, die wir nicht mehr verstanden haben, haben uns aus mangelndem Verständnis sämtlicher Inhalte entledigt, die uns einmal ausgemacht, die uns großgemacht haben und durch leeren Tand ersetzt. Unter dem eine prosperierende Kultur mehr und mehr auf seine Früchte reduziert wurde.
Noch leben wir von diesen Früchten, aber schon längst ohne es zu wissen. Der Schlußgong für die letzte Runde ist bereits ertönt, die Dramaturgie des Ringkampfes hat seinen Lauf genommen. Und wie in den Jahrhunderten des "finsteren Europa" (vom 5. zum 9. Jahrhundert) sind nur noch vereinzelte Institutionen, Klosterbibliotheken, wenige Mönche und noch weniger Solitäre als letztes Nachwehen einstiger Geistesgröße, als die letzten Archivare einer kulturellen Größe, die auf andere Zeiten warten muß, um vielleicht eines Tages und nach finsteren Jahrhunderten erneut Wurzeln schlagen zu können.
Wobei auch das nicht neu ist: Auch in diesen finstern Jahrhunderten war es jener oft winzige Rest der Kirche, die noch Kirche blieb, während sich ihre große Mehrheit, ja sogar und gerade ihre Spitzen in Häresien, Unverständnis und Abirrungen verdunkelte, der dieses Licht der Menschlichkeit in seiner Abbildhaftigkeit Gottes weitertrug. Als scheinbar kleine Funzel, die aber im Gegensatz zur trügerischen Illusion des Irrtums, der menschlich-willkürlichen Besserwisserei, wirklich Feuer bewahrte.
Noch leben wir von diesen Früchten, aber schon längst ohne es zu wissen. Der Schlußgong für die letzte Runde ist bereits ertönt, die Dramaturgie des Ringkampfes hat seinen Lauf genommen. Und wie in den Jahrhunderten des "finsteren Europa" (vom 5. zum 9. Jahrhundert) sind nur noch vereinzelte Institutionen, Klosterbibliotheken, wenige Mönche und noch weniger Solitäre als letztes Nachwehen einstiger Geistesgröße, als die letzten Archivare einer kulturellen Größe, die auf andere Zeiten warten muß, um vielleicht eines Tages und nach finsteren Jahrhunderten erneut Wurzeln schlagen zu können.
Wobei auch das nicht neu ist: Auch in diesen finstern Jahrhunderten war es jener oft winzige Rest der Kirche, die noch Kirche blieb, während sich ihre große Mehrheit, ja sogar und gerade ihre Spitzen in Häresien, Unverständnis und Abirrungen verdunkelte, der dieses Licht der Menschlichkeit in seiner Abbildhaftigkeit Gottes weitertrug. Als scheinbar kleine Funzel, die aber im Gegensatz zur trügerischen Illusion des Irrtums, der menschlich-willkürlichen Besserwisserei, wirklich Feuer bewahrte.
*250718*