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Freitag, 3. August 2018

Glasperlen gegen Gold (4)

Teil 4) Scheintheater "rechts statt links"?




Unter der Hand nun alles eitel Wonne mit Israel?

In eine ähnliche Kerbe schlägt der Besuch von Kanzler Sebastian Kurz in Israel, wo er von "nie wieder Antisemitismus" schwafelte. Als sei der ein Problem! Wo bitte gibt es noch nennenswerte Stimmen die einen "rassisch motivierten" Antisemitismus propagieren? Was aber sonst sollte Antisemitismus sein? Kurz selbst hat es ja geäußert: Er verstehe überhaupt nicht, warum es das noch gebe. Richtig. Den gibt es auch nicht. Dieses nur behauptete Problem ist in Wahrheit der Deckmantel für das Verbot, das Judentum - als ideologisches Konstrukt sowie in seinem antichristlichen und antiabendländischen, deshalb revolutionären Grundimpuls - sowie Israels Politik zu kritisieren.

Man hat ja schon Hemmungen und fühlt sich außerhalb der Gesetze, nur das Wort "Judentum" in den Mund zu nehmen. Aber wie will man dann verstehen, was sich auf der Welt abspielt, wenn man bei einem so immens wichtigen Faktor tut oder tun muß, als gäbe es ihn nicht? Stimmt es denn nicht wirklich, wenn E. Michael Jones sagt, daß früher derjenige ein Antisemit war, DER Juden generell haßte, daß aber heute ein Antisemit der ist, DEN Juden hassen oder der ihnen im Weg steht?

Kein Wort von Kurz auch zu den zum selben Zeitpunkt (!) stattfindenden Sniper-Orgien an der Grenze zu Gaza, die gar der UNO eine Rüge an Israels Adresse wegen "überzogener Gewalt" entlockten. (Woraufhin die USA aus dem Menschenrechtsbeirat austrat - eine ganz eigene Geschichte übrigens, mit ganz eigenen Zusammenhängen, die wir hier aber nicht weiter ausbreiten wollen.) Wobei wir das auch gar nicht verlangen, denn wir haben doch längst genug von der Gutmenschenmentalität, die ständig mit erhobenem Zeigefinger meint, andere Länder maßregeln zu können. Aber ein Hauch von Geschmacklosigkeit über diese zeitliche Koinzidenz bleibt dennoch auf der Zunge zurück. Unter Kanzler Kreisky (der nie ein Hehl aus seinem Judentum gemacht hat, der sich aber zu Israel stets sehr kritisch verhielt) wäre das übrigens ganz anders gelaufen.

Aber es sieht nicht nach Zufall aus, daß Kurz diesen offiziellen Besuch einen Tag, nachdem er in einer nächsten Ankündigung verschärfte Maßnahmen gegen den Sozialstaat ausnützende Migranten versprach, abhielt. (Oder umgekehrt, den vermutlich schon länger vereinbarten Besuch durch diese Ankündigung abschattete.) Während die Bevölkerung dann noch zufrieden rülpste und den Verdauungsschlaf hielt, folgte im Windschatten eine nächste weitreichende, die Fundamente unseres Lebens (und das tut die Außenpolitik) direkt betreffende "andere" politische Maßnahme. Als weitere bedingungslose Solidarisierung mit Israel, als pflichtschuldig vollbrachter Kotau vor den eigentlichen Herren unserer Köpfe. Als Abnicken eines Einflusses auf unsere Politik. Ach, wollen wir das nun aber wirklich lassen, sonst könne man noch mutmaßen, wir wären paranoid. Und antisemitisch.

Ist das Einfordern von Verantwortung antisemitisch?

Der Höhepunkt aber kommt erst. Denn da zeigen sich ganz eigenartige Zusammenhänge. Kurz verdankt der Zuwanderungsdebatte, ausgelöst durch die wilde Migration der letzten Jahre, seinen Kanzlerposten. Das kann man eindeutig so sagen. WER aber, bitte schön, wer aber hat diese Zuwanderungswelle ausgelöst? Wer hat Libyen so destabilisiert, daß es heute als Durchzugsloch für Millionen Afrikaner gilt, während es zu Zeiten Gaddafis dicht war? Wer hat Syrien destabilisiert und damit den ganzen Vorderen Orient ins Chaos gestürzt? Nein, Herrschaften, einfach zu sagen "Die Amerikaner!" ist zu einfach. Denn die haben einen Auftrag erfüllt. Den Auftrag - Israels.

Israel ist nicht nur der wahre Nutznießer dieser reihenweise (wenn auch nicht immer perfekt gelungenen) Zerrüttung ganzer Gesellschaften und Staatssysteme und Nachbarschaften, Israel ist auch der Veranlasser dieser amerikanischen, aus amerikanischer Sicht völlig irrationalen "Politik", die der Anlaß (nicht der Grund, der Anlaß) dieser Massenmigration war. Und nun geht Herr Kurz hin und bedankt sich? Wofür? Daß man ihm in den Regierungssessel geholfen hat?

Anders, bitte schön, anders ist das nicht zu deuten. Sollen wir das nun aber einfach vergessen? Herumdoktern an "Ursachenbekämpfung", während wir so tun, als wäre die wahre Ursache gar nicht existent? Als wäre der Zynismus, mit dem Israel nun zuschaut (und ruhig weitermacht, daß die Schotten brechen), wie wir uns mit Problemen herumschlagen, die uns mit uns selbst beschäftigen, so daß wir uns um die wahren Brandstellen gar nicht kümmern zu können meinen, einfach zu vergessen, Hauptsache wir können lächelnd die Hände schütteln? Was für ein Scheintheater! Was für eine Demütigung, die hier unseren Völkern beigebracht wurde und wird!

Scheintheater "Endlich rechts statt links"

Sollen wir uns also zufrieden geben, daß endlich "mehr rechts" - die Bevölkerung in Österreich ist ohne jeden Zweifel seit je, seit je! weit weit mehrheitlich "rechts" als "links" (im heutigen Sinn, wo links heißt, Identitätspolitik, nicht Arbeiterpolitik zu machen), daran sieht man, wozu sich die Politik erfrecht hat -  sollen wir also damit zufrieden sein, daß die "Stimmung gekippt ist" und wie in Österreich endlich "rechtere" Politiker an die Hebel gekommen sind? Ist aber nicht das alles nur das nächste Scheintheater?

Was machen sie wirklich - außer bisherige Politik, die nur ein wenig anders gewürzt ist? Wo ist die Substanz im jetzigen politischen Handeln? Wird nicht alles getan, um "das worum es geht" vorzutäuschen, wozu man gleich die passenden Rezepte hat, anstatt die Dinge an der Wurzel zu fassen? Ist nicht dieser ganze "Richtungswandel" Schall und Rauch einer Gesamtinszenierung?

Die Systematik? Glasperlen gegen Gold. Ein fairer Deal. Oder - gar keine Politik, sondern alles nur ein Scheintheater von Ahnungslosen?

Nur eine Parallele fällt einem da ein: Als die Spanier vor fünfhundert Jahren in Südamerika anlandeten, führten sie kistenweise billigen Glasschmuck mit. Den boten sie den entzückt aufjauchzenden Einheimischen - im Tausch gegen ... Gold. Auch uns werden tagtäglich billige Glasperlen angeboten. Vorne, an der Haustüre. Während die Regierungen unser Gold aus unseren Lagerräumen holen. Hinten, am Hintereingang.

Wobei offenbleiben muß, ob die Regierungen das überhaupt selber wissen. Ob sie nicht vielmehr fremden Herren folgen - ohne es zu wissen. Wir kennen diese psychotischen Vorgänge ja, in denen man sich die Argumente der Unterdrücker zu eigen macht, so daß man schließlich zu glauben meint, sie wären die eigenen.

So daß wir uns rühmen dürfen ein Zeitalter zu erleben, wo überhaupt keine essentielle Politik mehr gemacht wird. Die liegt vielleicht wirklich längst in Händen von Interessensgruppen. Die uns zuliebe ein feines Scheintheater in den Medien aufziehen, an das die junge Generation ohnehin längst glaubt. Wo uns das Fleisch vom Teller gestohlen wird, während uns ein Gaukler einen feinen Kartentrick vorführt, der uns mit offenem Mund staunen läßt. Wer braucht da noch Fleisch?



*Zur Erinnerung: Schrankenloser Freihandel war eine Erfindung - so wie der Liberalismus - Englands, um andere Staaten und Völker durch Entselbstung wehrlos zu machen. Eine Finte starker Länder, die stark geworden waren, weil sie viele Jahrzehnte durch Protektionismus ihre eigenen Märkte gegen das Ausland geschützt hatten. Nur weil die englische Industrie nun in der Lage war, die Preise auf allen Märkten zu unterbieten, drängte England auf diesen Freihandel. Und liefert auch gleich die passende "Philosophie" dazu.

**Die vielzitierten "Jungfrauen", die Märtyrern angeblich laut Koran im Paradies winken, sind in Wirklichkeit auf einen Übersetzungsfehler zurückzuführen. Denn die "Huris" sind "Trauben", wie ein Araber dem VdZ glaubhaft versicherte.




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