Teil 3) Und was ist mit weiteren weit fundamentaleren Themen? 
Die
 Fundamentalität von Themen läßt sich auch daraus ablesen, daß bei ihrer
 Behebung viele weitere Baustellen mit behoben werden. Es ist ein Irrtum
 zu meinen, daß sich Probleme immer direkt adressieren und beheben 
lassen. Viele, wenn nicht die allermeisten der Themen, die durch unsere 
Medien und Köpfe geistern, sind Folgeerscheinungen ganz anderer, eben 
fundamentalerer Defekte. Auf dem Fundament eines Gartenhauses läßt sich 
nie ein Dom aufsetzen.
Wie sieht es etwa bei einem der 
größten Desaster der Gegenwart, dem Klimawahn, der Energiewende aus, die
 anders als in Deutschland nicht lauthals, sondern "einfach so" gemacht 
wird, wie so vieles in diesem Land? Hier kommt die neue "rechte" 
Regierung sogar mit Vorschlägen für einen neu einzuführenden 
Schulunterricht, weil die Indoktrinierung (die bereits heute eine 
schlimme Wahrnehmungsneurose bei der Gesamtbevölkerung bewirkt hat) so 
am besten funktioniert. Was mit den gigantischen Schäden durch den 
Aderlaß an Produktivität und Effizienz, der Verwüstung von Landschaften 
(man fahre einmal durchs nördliche Burgenland!) den der Klimawahn 
bewirkt.
An sich ist das Thema (wie überhaupt der 
gesamte Überbegriff "Ökologie") übrigens auch so ein Selbstläufer, der 
aus anderen Schadstellen hervorgequollen ist. Förderungspolitik. 
Bildungskatastrophe. Fehlleitung der Jugend. Abzulesen an der 
Beobachtung, daß je realistischer, existentiell gefordert Menschen 
sind, der "Glaube" an solche universalistischen Katastrophen 
verschwindet. Klimakatastrophik ist eine Erscheinung der Hysterie aus 
Langeweile, verfehlter Bildungspolitik (die vor allem eine Frage falscher 
Ziele ist) und Identitätsproblematik. Welch letztere auch nur indirekt 
zu lösen ist - durch funktionierende Sozialgefüge, vor allem als Familie und
 Staat (= Grenzen, ist das Gegenüber zu einem Außen).
Apropos
 Jugend. Ein Problem, das offenbar noch niemand auch nur realistisch 
anzusehen gewagt hat, weil es mit einem ganzen Pulk von postmodernen 
Tabus beladen ist, ist die völlig verfehlte Bildungspolitik der letzten 
Jahrzehnte. Der Massen von jungen Menschen in unproduktive, sinnlose 
Bereiche schleust und uns eine kaum abzuschätzende Vielzahl von 
Problemen erst bereitet, mit denen eine immer größere 
Bevölkerungsschichte ihre Zeit totschlägt und natürlich um Anerkennung 
ringt, das heißt: Diese Neurotisierung zum Standard machen, den Rest der
 Bevölkerung terrorisieren will. Viele Probleme würden schon alleine 
dann aufhören, wenn man aufhört, Bildung durch Abschlußwahn und 
Qualifikationssimulation zu ersetzen. Die ganze Last der Abgaben liegt 
heute, rechnet man realistisch, auf den Schultern von nur noch 15 Prozent der 
Bevölkerung.
Und nichts scheint auch diese neue 
"rechte" Politik davon abzuhalten, weiter zu zentralisieren. Nichts 
geschieht - im Gegenteil, wie bei den Sozialversicherungen - um 
Zentralapparate zurückzubauen, Kompetenzen auf Länder- und Gemeindeebene 
zurückzuverlagern - und dieser Zentralismus ist eines der großen, 
wirklich großen Probleme unserer Gesellschaften, der direkt auf die 
Lebensbefindlichkeit und Sittlichkeit der Menschen zurückschlägt, 
Verantwortungsbewußtsein und Solidarität im Volk ständig weiter abbaut. 
Oder glaubt man im Ernst, Solidarität durch Nationalismus ersetzen zu 
können?
Apropos Zentralismus: Wie sieht es denn gar mit
 dem ESM aus, den Verpflichtungen Österreichs (denn das betrifft ja 
beileibe nicht nur Deutschland) aus dem Euro-Rettungssystem, aus den 
Target-Salden, was alles sich jeder staatlichen Kontrolle entzieht und 
ein immer schwerer an seinem Bändelchen ziehendes Damoklesschwert 
darstellt, dessen Sprengkraft alles übrige in den Schatten stellt?
DAS
 sind die wirklich brennenden Fragen, ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
 Die aber alle wie Randthemen kaum vorkommen, weil es nur um ... 
Flüchtlinge geht. Damit kann man alle zufriedenstellen. Noch einmal: Ja,
 es muß sein, ein Staat muß seine Grenzen wahren, und wenn der größere 
Rahmen (Schengen-Grenze) nicht funktioniert, muß man im zweiten Schritt 
auf die kleinere Einheit, die Staatsgrenze, zurückgehen. Und ja, die 
Massen-Zuwanderung muß gestoppt werden. Aber das ist doch noch lange 
nicht alles?! Ja, es ist ein Randthema, für das auch gar keine neuen 
Gesetze erschaffen werden müssen, sondern endlich die bestehende 
Rechtsordnung durchgesetzt werden muß. 
Dafür brauchen 
wir auch keine Strafverschärfung für Delikte, die momentan den Menschen -
 und was für psychologische Ursachen das hat! wie viele subjektive 
Scheintheater da dabei sind! - mit viel medialem Radau ins Bewußtsein 
getrieben werden.
Dafür könnte es einem erscheinen, daß wir zufrieden sind, wenn wir 
Politik im Sandkasten spielen dürfen, während rundum die großen Bagger 
und Muldenlader die gesamte Landschaft ummontieren. Und wir jammern, weil uns jemand unser Sandschauferl weggenommen hat.
Verwirrung des öffentlichen Meinens durch Fragmentierung der Politik
Aber
 - wie kindisch (oder realitätsfern?) muß man sein, wenn man wie 
unlängst Vizekanzler H. C. Strache (FPÖ) die tatsächlich fast 
überfallsartig eingeführte "Arbeitszeitflexibilität" - nun "darf" ein 
Arbeitnehmer täglich bis zu 12 Stunden arbeiten, was eine alte Forderung
 des Wirtschaftsliberalismus ist: noch weniger Lebensgestalt, noch mehr 
Merkmalsfragmentierung! - damit rechtfertigt, daß das doch nur dann 
möglich sei, wenn es ein Arbeitnehmer "freiwillig" mache. Freiwillig. 
Aha. Genau so passiert es ja dann. Es wird vor allem aber freiwillig, 
weil der Arbeitnehmer die Argumente der Forderer immanentisiert. Die 
wirklichen Auswirkungen werden wir in ein paar Jahren am Tisch liegen 
haben. 
Vergleiche wie sie der neoliberale Thinktank Agenda Austria anstellt,
 die zeigen, daß das in einem Dutzend weiterer Länder längst Usus ist 
(darunter Irland und Griechenland! als würde das nicht schon alles 
sagen), und daß diese Regelung doch nur ein weiterer Schritt zur 
"Selbstbestimmung" sei, sind nichts als der berühmte Vergleich von 
Äpfeln mit Birnen und deshalb dumm. Denn gerade Arbeitsgewohnheiten sind
 immer untrennbarer Teil eines Gesamtgefüges von Lebensart. Aber wen 
kümmert Lebensweise, wo wir doch abstrakte "Zahlen" haben? Und wenn wir 
doch endlich, endlich noch "freier" sein könnten?
Morgen Teil 4) Scheintheater "rechts statt links"?
*220618* 
 
