Dieses Blog durchsuchen

Dienstag, 21. August 2018

Zu spät, Du rettest den Freund nicht mehr

Da brennt schon gewaltig der Hut - Simbabwes Präsident Emmerson Mnangagwa versuchte in einer Rede vor 200 weißen Farmern, diesen neue Sicherheitsgefühle durch zugesagte Rechtssicherheit im Auftrag einzuimpfen, die Landwirtschaft wieder aufzubauen. Aber ob das noch wirkt?

Denn als vor 40 Jahren der Kommunist Mugabe an die Macht kam, folgten Jahrzehnte der Enteignung und Rechtsunsicherheit. Rechtsunsicherheit, wie sie Südafrika bekanntlich nun nachmacht. Das bereits angekündigt hat, Recht, wo es nicht der Praxis der Enteignung entspreche, eben dahingehend neu zu schaffen. So daß das, was in dem ehemaligen Rhodesien passiert ist, auch in Südafrika durchgesetzt werden kann: "Black first". Denn die Weißen, wir wissen es, haben die Schwarzen seit 250 Jahren brutal enteignet und sich maßlos bereichert. Ihren Reichtum, der, wie wir wissen, mit Leistung nichts, mit Gewalt und Land alles zu tun hat, wollten sich die Schwarzen "zurückholen". In Südafrika haben die Betriebe verpflichtende Mindestquoten für Schwarze vorgeschrieben erhalten. Nicht Qualifikation zählt dort, sondern die Hautfarbe.

All das hat Simbabwe bereits hinter sich. Auch in Simbabwe wurden zehntausende (weiße) Farmer enteignet und das Land den Schwarzen "zurückgegeben". Viele Weiße wurden ermordet, ihre Farmen gewaltsam expropriiert und fortan von Schwarzen geleitet.

Der Effekt? Die landwirtschaftliche Produktion, einst das Aushängeschild des Landes, ist heute völlig zusammengebrochen. Simbabwe importiert auf Deibel komm raus, um seine Bevölkerung nicht verhungern zu lassen. Auf Pump natürlich. Denn nicht nur die Produktion von Lebensmitteln ist am Boden, die allgemeine Produktivität auf einem Niedrigststand und gesamtwirtschaftlich steht Simbabwe endgültig vor einem Kollaps. Das Land ist katastrophal überschuldet, die Inflationsrate ist schwindelerregend, die staatlichen Gelddruckmaschinen kann nur Überhitzung stoppen. Aber wir wissen als geschulte Europäer: Hauptsache, alle haben "Geld". Dann brummt der Wirtschaftsmotor schon.

Viele weiße Farmer wurden ermordet, Farmen überfallen, blindlings wurde enteignet. Viele Weiße sind in der Not nach Südafrika ausgewandert. Nur noch ein Prozent der Bevölkerung Simbabwes ist weiß. Die in den südlich angrenzenden Kapstaat Geflüchteten sind freilich vom Regen in die Traufe gekommen. Denn in Südafrika, das längst einen deckungsgleichen Weg der "Gerechtigkeit" geht, fristen viele nun in privaten Hilfslagern ein kärgliches Dasein, staatliche Hilfe gibt es dort für solche Noteinrichtungen nicht. Auch diese Farmer sollen nun zur Rückkehr angeregt werden. Dazu möchte Simbabwe neues Vertrauen aufbauen.  

Ob das gelingt? Es wird zum Teil wenigstens gelingen, tatsächlich. Denn die aus Europa, aber zu nicht unbeträchtlichem Teil aus Indien stammenden Zuwanderer am Kap haben sich eine Heimat geschaffen. Haben das aber jemals Schwarze, die dort genauso (und größtenteils zur selben Zeit) nur einwanderten?





*250718*