Dieses Blog durchsuchen

Sonntag, 12. August 2018

Keine Panik auf der Titanic

Wie hysterisch alles schon geworden ist, zeigt das Beispiel der Bienen. 2017 überboten sich die Meldungen, daß es den Bienen nun an den Kragen gehe. Über den Winter 2016/17 starben 23 Prozent der Bienenvölker, und wenn es so weitergehe, würde eine ökologische Katastrophe drohen. Niemand hat freilich gesagt, daß es im Winter davor, also 2015/16 nur Ausfälle von 8 Prozent gab. Vermutlich hat man daraus sogar eine "Steigerung" abgeleitet und mit dem drohenden Zusatz "wenn das so weitergeht" gleich interpretiert. Das ist das Klima, sagten die einen. Das ist das Glyphosat, die anderen. In jedem Fall gibt es Böse "da draußen". Hauptsache vor allem, daß es Panik gibt.

Nun stellt sich heraus, daß es im letzten Winter, also 2017/18, trotz der großen Kälte wieder nur 12 Prozent Ausfälle in Österreich gab. Das schwankt also, ganz offensichtlich, und niemand weiß so recht, warum. Aber man erhebt das ja auch noch nicht lang, bislang war alles also sowieso nur "subjektive Einschätzung". Also wird man überhaupt erst in etlichen Jahren irgendetwas dazu aussagen können. Vielleicht.

Irgendwann, geneigter Leser, werden wir aufwachen. Wir werden uns den vielen Sand aus den Augen reiben und uns fühlen, als hätten wir ein Jahrhundert lang geschlafen. Irgendwann. Dann werden wir in den Betten sitzen und uns gegenseitig anschauen. Und uns verwundert fragen, was da los war mit uns. Denn es hat sich ja überhaupt nichts geändert mit der Welt! Nichts! 

Doch, einiges schon. Leider. Aber das was sich geändert hat, und nichts davon zum Guten, haben wir selbst geändert. Weil wir wie im Wahn dachten, alles da draußen habe sich verändert. Die Frage bleibt nur noch, wen wir dann für diese Wahrnehmungstrübung verantwortlich machen. Vorschläge werden schon jetzt entgegengenommen.





*250618*